Beim Date - wer bezahlt? Mann oder Frau selber?

Fragen und Tipps zum Thema "Wie finde ich eine Freundin?" bzw. "Wie finde ich einen Freund?"
Benutzeravatar

stern
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 99
Beiträge: 25013

Beitrag Sa., 27.05.2017, 11:03

Also ich habe Date (in der Bedeutung eines Anglizismus) durchaus schon schon in einem universelleren Kontext verwendet (wobei -was die obigen Schilderungen angeht- die Einengung des Begriffs im romantischen Sinne auch passen würde). Was Leute denken, ist dann deren Ding.
Merkwürdig ist, dass die hier schreibenden Männer so schlichte Zuordnungen vornehmen, von wegen: "Der Mann, der sich mit einer Frau trifft, will nur Sex (oder eine Partnerschaft, was vermutlich für viele dasselbe ist...) oder er muss schwul sein".
Die Einengung auf "will nur Sex" finde ich auch seltsam... Lust mich kaufen zu lassen (à la da ich mit ihr in die Kiste möchte, würde ich sie einladen... und alle Fälle eines abweichendes Interesse zahlen selbst) hätte ich nicht. Zumal es auch unter Freunden üblich ist, sich auch einzuladen (je nach dem)... wobei sich das auf längere Sicht ausgleicht. Aber auch partnerschaftlich sind (von manchen klassischen Modellen mal abgesehen) die Konstellationen nicht unbedingt so, dass man sich dauernd "aushalten" lässt (und das nicht unbedingt erst, wenn man dann verheiratet ist).

Oder es ist so eine Art von Mann-zu-Mann-"Sexismus" à la: Der Konkurrent meint es (im Gegensatz zu mir, der wirklich an der Frau interessiert ist) gar nicht ernst, sondern will nur mit ihr ins Bett.

Ansonsten würde ich sagen: Bei manchen Menschen ist (zumindest hypothetisch, selbst wenn die Fronten geklärt sind) mehr vorstellbar, bei anderen nicht... ich kenne beides. Aber in erster Linie ist ein Kennenlernen/Treffen unverbindlich und offen... weitergehendes Interesse kann man ja nicht gleich von Anfang an voraussetzen.
Zuletzt geändert von stern am Sa., 27.05.2017, 11:08, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
«

(alte Weisheit)

Werbung


isabe
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
anderes/other, 39
Beiträge: 3066

Beitrag Sa., 27.05.2017, 11:06

Ich habe sehr viele männliche Freunde (halte ich auch für ziemlich normal) und bei keinem dieser Freunde war je so ein Gefühl da wie ich es bei Partnern hatte.
Bei mir auch nicht. Aber es war auch bei keinem dasselbe Gefühl, wie ich es zu Frauen habe. Es war bei den meisten dieser Männer (soooooooo viele waren es jetzt nun auch nicht) etwas eindeutig "Drittes". Und natürlich kenne ich auch Männer, mit denen ich mal was mache, wo nicht das "dritte Gefühl" vorhanden ist, sondern es ist dann nichts "Besonderes".


mio
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 44
Beiträge: 9268

Beitrag Sa., 27.05.2017, 11:58

isabe hat geschrieben: Sa., 27.05.2017, 10:42 Ich finde das oft gar nicht so leicht zu trennen.
Ich könnte mir vorstellen, dass das dann was mit der eigenen Bewertung bzw. dem eigenen Bedürfnis von/nach Nähe zu tun hat. Zumindest wäre es eine Erklärung, warum es sich für Dich schwer trennen lässt.

Auch ein guter Freund oder eine gute Freundin ist einem ja "seelisch nah" bzw. näher als einfach nur Bekannte. Dennoch hat man keine sexuelle Beziehung sondern einfach nur eine platonische. Bleibt aber - ebenso wie in der Partnerschaft - dennoch "getrennt" nur dass es in der Partnerschaft oft nicht so wahrgenommen wird von vielen, also die Trennung der Individuen und es ja auch die Partnerschaft stabilisierend wirkt, wenn man ganz klar auch eine "Wir Welt" hat, die die Außenwelt ausschließt.

Bei Freundschaften sehe zumindest ich diese "Wir-Welt" die die Außenwelt ausschließt kritisch. Meiner Erfahrung nach sind das dann oft Menschen die den anderen am Liebsten "ganz für sich" hätten und sich auch entsprechend verhalten. Das ist schon in Partnerschaften nicht gut, aber in Freundschaften empfinde ich es als Warnsignal, weil es früher oder später zu überzogenen Ansprüchen führt.


isabe
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
anderes/other, 39
Beiträge: 3066

Beitrag Sa., 27.05.2017, 12:05

Nee, da hast du mich jetzt nicht richtig gesehen. Es geht weder um Ansprüche noch um ein Wir-gegen-die-Anderen, sondern um eine Verbundenheit, die "kribbelnder" ist als die zwischen zwei Hetero-Frauen, z.B. Die Grenzen sind dabei klar, aber es entsteht ein großer Spiel-Raum. Bringt, glaube ich, auch nichts, das jemandem zu erklären, der so was nicht kennt.

Die Trennung "entweder ist es sexuell oder platonisch" halte ich für vollkommen unrealistisch in vielen Fällen - ebenso, übrigens, wie die Trennung zwischen "männlich oder weiblich" und "homo oder hetero" usw. Mag sein, dass es oft so hinhaut - aber eben nicht immer. Ein Leben ohne diese Zwischentöne und Schattierungen fände ich total langweilig; kann sein, dass ich mir meine (recht wenigen) Freunde auch nach diesen Kriterien aussuche, ohne das zu planen: Da, wo ich beim Anderen keine Zwischentöne wahrnehme oder vermute, spielt sich bei mir emotional gar nichts ab, und ich interessiere mich erst gar nicht für denjenigen.

Werbung


mio
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 44
Beiträge: 9268

Beitrag Sa., 27.05.2017, 12:13

Ich frage mich gerade warum hier in der "Übersicht" statt "Beim Date..." "Grenzverletzende Menschen" steht... :lol: :lol: :lol:

Ist nicht ganz ernsthaft gemeint, aber die Frage die sich mir stellt ist, ob manche Menschen es quasi als "Grenzverletzung" erleben, wenn getrennt gezahlt wird?

Für mich ist das erst mal ein absurder Gedanke, weil ich es eher als Grenzverletzung empfinden würde jemanden unter Zwang einzuladen, aber irgendwoher muss dieses fast schon zwanghafte "Es darf nicht getrennt bezahlt werden" ja kommen?


kaja
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 80
Beiträge: 4539

Beitrag Sa., 27.05.2017, 12:18

@isabe
Evtl. fehlt dir da wegen deiner Abneigung gegen Frauen auch einfach ein "Sparte" an Erfahrungen?
Wenn ich es richtig verstanden habe pflegst du keine tiefen Frauenfreundschaften, evtl. solltest du das bei deinen Überlegungen berücksichtigen.

Bei meinen Freundinnen gibt es durchaus Frauen die ich attraktiv und geistig sehr anregend finde. Eine Mischung die von mir als heterosexuelle Frau bei einem Mann ganz anders emotional empfunden wird. Da kann es auch zwischen zwei heterosexuellen Frauen "kribbelnd" sein.

Die grobe Abgrenzung von Sexualität finde ich manchmal schon ganz hilfreich, denn es macht einen Unterschied ob eine sexuelle Komponente mit rein spielt, vor allem da Genfer in allen Ausprägungen die aktuelle Thematik sprengen würde.

Sexuell nicht im Sinne der Theorien der Psychoanalyse.
After all this time ? Always.

Benutzeravatar

candle.
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 56
Beiträge: 15223

Beitrag Sa., 27.05.2017, 12:34

Lustig, dass es hier wieder auf DAS Thema hinausläuft. :lol:
kaja hat geschrieben: Sa., 27.05.2017, 10:54 Ich habe sehr viele männliche Freunde (halte ich auch für ziemlich normal) und bei keinem dieser Freunde war je so ein Gefühl da wie ich es bei Partnern hatte.
Gerade kürzlich habe ich wieder gehört, dass es eigentlich so ziemlich immer zu sexuellen Spannungen kommt. Ich sage mal egal ob hetero oder homo.

kaja, wenn es bei dir so ist, muß es aber nicht so sein, dass die Männer für dich nicht "mehr" empfinden. Für mich persönlich ist das auch unangenehm. Ergo habe ich keine Scharen an männlichen Freunden, wenn den einen überhaupt als Freund bezeichnen mag. Und wenn man selber in einer Partnerschaft steckt, finde ich das auch leicht provokant dem Partner gegenüber.

Das heißt dann aber auch wieder nicht, dass ich dann keine Kontakte hätte. Im Rahmen der Arbeit läuft das sehr gut, weil da auch eine berufliche Schranke zwischen zu stecken scheint, was natürlich nicht ausschließt, dass es mal zur Anbahnung einer Beziehung kommen kann, aber für mich ist es so.

Und wenn man als Paar auftritt, befindet man sich meiner Meinung nach auch eher unter Paaren, wie Singles sich wohl unter Singles wohlfühlen wie Mamis in Kindergärten wie Nicht Mamis dort nie hingehen würde. Da funktioniert ja eine Sperre ganz normal.

candle
Now I know how the bunny runs! Bild


isabe
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
anderes/other, 39
Beiträge: 3066

Beitrag Sa., 27.05.2017, 12:36

Kaja:
Natürlich spielt das auch eine Rolle, aber es ändert ja nichts daran, dass es mehrere Arten von Beziehungen gibt; ich kenne auch seeeeeeeeeeeeehr wenige Frauen, bei denen ich das fühle, was ich den o.g. Männern gegenüber empfinde. Nur bestätigt das ja eher, dass es nicht immer nur um "sind wir befreundet oder wollen wir v.ögeln?" geht. Wenn ich also zu mehreren Frauen eine solche Beziehung hätte, würde das den Personenkreis halt erweitern, aber daran, dass ich "das Dritte" empfinde, ändert das nichts, denke ich.

Benutzeravatar

simonius
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
männlich/male, 36
Beiträge: 1206

Beitrag Sa., 27.05.2017, 12:46

Stern, klar gibt es Männer, die beim “Date“ kein sexuelles Interesse haben, aber die finden dich wahrscheinlich einfach nicht begehrenswert.


mio
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 44
Beiträge: 9268

Beitrag Sa., 27.05.2017, 12:46

Vielleicht ist dieses "ominöse Dritte" ja auch einfach die Gemeinsamkeit? Die ist ja sowohl in Freundschaften als auch in Beziehungen da. Der Grad unterscheidet sich halt.

Ich sehe das eher wie eine Skala von bis. Sozusagen: Wieviel teile ich und wieviel möchte ich teilen?

Mit Bekannten möchte ich eher nicht so viel teilen bzw. teile ich nicht so viel. Mit Freunden schon mehr. Mit dem Partner noch mehr.

Benutzeravatar

candle.
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 56
Beiträge: 15223

Beitrag Sa., 27.05.2017, 12:47

simonius hat geschrieben: Sa., 27.05.2017, 12:46 Stern, klar gibt es Männer, die beim “Date“ kein sexuelles Interesse haben, aber die finden dich wahrscheinlich einfach nicht begehrenswert.
Wozu dann das Date? :lol:

candle
Now I know how the bunny runs! Bild


mio
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 44
Beiträge: 9268

Beitrag Sa., 27.05.2017, 12:54

candle. hat geschrieben: Sa., 27.05.2017, 12:47
Wozu dann das Date? :lol:
Zeitvertreib. Eigener Vorteil jedwelcher Art. Intellektuelles Interesse. Gemeinsame Interessen. Angst davor allein zu sein. Angeben wollen.

Ganz ehrlich: Die möglichen Gründe sind schier endlos. :lol: :lol: :lol:


isabe
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
anderes/other, 39
Beiträge: 3066

Beitrag Sa., 27.05.2017, 13:04

Mio:
Für mich ist es eben keine Skala, im Sinne von "wenig - mehr - viel". Die Dinge, die man teilt, können sich total unterschiedlich anfühlen. Wenn ich mit einer Frau über die Wechseljahre rede, ist das ganz anders, als wenn ich das mit einem Mann tue (bei anderen Themen ist das ähnlich). Und wenn der Mann wirklich daran, was du erzählst, interessiert ist (womöglich viel mehr als ein Partner!), dann eröffnet das total viele Möglichkeiten - es ist dann eben nicht so von wegen: "Ach, kenne ich auch", wie das unter Frauen eher der Fall wäre, sondern eine ganz andere Art der Begegnung. Da ist immer das Wissen: "Der Andere ist ein sexuelles Wesen (ich begegne diesen Männern selten bis nie geschlechtsneutral), und ich bin es auch. Wir werden nie miteinander schlafen, aber gerade deswegen und weil wir so verschieden sind, können wir ganz offen reden, es 'kribbeln' lassen, uns einander nähern - und uns dann wieder trennen, ohne dass sich jemand genötigt fühlt, sofort zurückzurufen oder 'etwas' in die Wege zu leiten".

Manchmal hat es ja auch praktische Gründe, wieso aus "solch einer" Beziehung keine Umsetzung entsteht: Vielleicht befindet man sich in einer Partnerschaft; vielleicht kennt man sich aus ungünstigen Kontexten (Kollege oder gar Therapeut (wobei man da nicht essen gehen würde)); vielleicht scheut man das Risiko und möchte nichts verlieren - also, es gibt doch unendlich viele Songs, Gedichte, Bücher über exakt dieses Thema.
Zuletzt geändert von isabe am Sa., 27.05.2017, 13:07, insgesamt 1-mal geändert.


mio
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 44
Beiträge: 9268

Beitrag Sa., 27.05.2017, 13:07

Dann ist es Sehnsucht. Denn in den meisten Songs, Büchern und sonstigen künstlerischen Ausdrücken geht es um Sehnsucht.

Sehnsucht ist aber auch immer eine Suche, kein Ankommen.


isabe
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
anderes/other, 39
Beiträge: 3066

Beitrag Sa., 27.05.2017, 13:08

Nein, es wird in Liedern nicht immer über Sehnsucht gesungen, sondern z.B. auch über den Konflikt zwischen Begehren und Vertrauen. Mir erscheint es so, dass du die Dinge oft vereinfachst, um ihnen einen Namen (und nur den einen!) geben zu können.

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag