Therapeutin zu passiv ?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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candle.
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Beitrag So., 05.01.2020, 16:21

Waldschratin hat geschrieben: So., 05.01.2020, 16:17 Mancher braucht v.a. das "Ausquasseln", und dass der Thera das einfach so kommentarlos zur Kenntnis nimmt,
Ernsthaft? Dafür wird Therapie finanziert? Das hätte ich nicht gedacht! Ich bin wirklich erstaunt.

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Waldschratin
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Beitrag So., 05.01.2020, 16:22

DieBeste hat geschrieben:Hab ich doch schon so oft :(
Vertieft auch?
Nachgehakt, drangeblieben, druntergefragt, analysiert, dich dran "festgebissen"?
Oder "benannt", Punkt, Themawechsel, da abgehakt mit deiner Erwartung dabei : Jetzt soll sich auch was ändern, ich habs doch "brav" gemacht und ausgesprochen? (Mein ich nicht "vorwurfsvoll", ich habs selber anfangs meiner Theralaufbahn so gemacht)

"Ihr was zu sagen" ändert ja am Zustand in einem an sich noch lange nix.
Veränderung, jedenfalls "echte", aus ner Substanz raus, ist ganz schön selten und ziemlich aufwendige, nachhaltige Rumschlagerei damit, v.a. mit den unguten Gefühlen, die du da grade selber angesprochen hast.
Versuch mal das, was du "ihr sagst", im selben Maß auch "dir selber" zu sagen. Sie also tatsächlich als "Spiegel" für dich selber zu benutzen.


Waldschratin
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Beitrag So., 05.01.2020, 16:24

candle hat geschrieben: Dafür wird Therapie finanziert? Das hätte ich nicht gedacht!
Du glaubst gar nicht, wofür Therapie alles herhalten muss!
Deshalb wundert es mich inzwischen auch längst nicht mehr, dass es so irre lange Wartezeiten gibt und "Therapieplatzmangel" herrscht.
Aber das ist ne andere Diskussion.

Wenn sowas mal streckenweise in der Therapie stattfindet und obendrein für den Gesamtprozess nützlich und förderlich ist, find ich auch gar nix dagegen einzuwenden.
Da macht auch die Dosis und die "Verträglichkeit" des Probanden das "Gift". :->


No Twist
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Beitrag So., 05.01.2020, 16:26

Aber mir gehts gerade genau darum: Wie soll ein Therapieanfänger denn wissen, was er in einer Therapie braucht und wie Therapie abläuft und deshalb ist für mich der Therapeut schon der Reiseführer... und gerade im Fall von DieBeste wäre es ja vielleicht gut, wenn die Therapeutin nicht regelmäßig nach der letzten Wochen fragen würde, sondern einfach mal eine Situation aufgreifen würde und die bis ins kleinste anschaut... Ich finde es eben schwierig, der Threaderstellering jetzt zu sagen, dass sie anders agieren soll... aus meiner Sicht müsste die Therapeutin doch mehr machen, als jede Stunde danach zu fragen, wie es ergangen ist...
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Beitrag So., 05.01.2020, 16:29

No Twist hat geschrieben: So., 05.01.2020, 16:26 aus meiner Sicht müsste die Therapeutin doch mehr machen, als jede Stunde danach zu fragen, wie es ergangen ist...
Wie, wenn der Klient schweigt?

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No Twist
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Beitrag So., 05.01.2020, 16:33

Hast du den Eindruck, dass DieBeste in der Therapie nur schweigt? Die Therapeutin stellt eine Frage und sie antwortet- ohne zu wissen, was ggf. besser für sie wäre (aber woher soll sie das wissen?).
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Beitrag So., 05.01.2020, 16:36

No Twist hat geschrieben: So., 05.01.2020, 16:33 Hast du den Eindruck, dass DieBeste in der Therapie nur schweigt? Die Therapeutin stellt eine Frage und sie antwortet- ohne zu wissen, was ggf. besser für sie wäre (aber woher soll sie das wissen?).
Was meinst du damit: was ggf. besser für sie wäre?
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DieBeste
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Beitrag So., 05.01.2020, 16:36

Wie, wenn der Klient schweigt?

candle
[/quote]

Aber ich schweige doch gar nicht :(

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Beitrag So., 05.01.2020, 16:39

DieBeste hat geschrieben: So., 05.01.2020, 16:36 Aber ich schweige doch gar nicht :(
Naja, da du bisher nicht geschrieben hast, dass du einhakst und nachfragst, bin ich jetzt von Schweigen ausgegangen.

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Waldschratin
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Beitrag So., 05.01.2020, 16:40

No Twist hat geschrieben:Ich finde es eben schwierig, der Threaderstellering jetzt zu sagen, dass sie anders agieren soll... aus meiner Sicht müsste die Therapeutin doch mehr machen, als jede Stunde danach zu fragen, wie es ergangen ist...
Da stimme ich dir auch zu, auch insgesamt in dem, was du da beleuchtest. :ja:

Nur hilft das DieBeste grade halt wenig weiter, was "eigentlich" sein sollte etc.

Ihr einfach zu raten : Such dir ne andere Thera, find ich aber auch nicht den richtigen Weg, denn sie schreibt ja, dass es grundsätzlich für sie passt zwischen sich und der Thera.

Also geht's drum, da mal ein bissl "Bewegung" reinzubringen und sei es "nur", um offenbarer werden zu lassen, ob es denn "tatsächlich" die passende Thera und die passende Therapieform für die TE ist.
Und das geht halt nur, wenn SIE aktiv wird jetzt, da es die Thera nicht wird/werden will.

Grundsätzlich seh ichs so wie du : Grade bei nem Therapieanfänger braucht es ein gut Teil mehr "bei der Hand genommen werden" durch den Thera.
Aber jetzt so, hier, via Forum, hab ich einerseits ausschließlich nur die Infos der TE und kenne andererseits die Intention der Thera nicht, warum sie sich so passiv verhält.

Deshalb ja immer wieder mein Hinweis drauf : Hake nach, vertiefe das, beiß dich dran fest, gib nicht nach, bring sie (und dich selber) auf den Punkt!
Weil ich nämlich auch nicht ausschließe, aufgrund dessen, was die TE ja auch schreibt, dass die Thera das sehr wohl zur Kenntnis genommen und eben bewusst nicht "aktiv" reagiert, dass genau da der derzeitige Knackpunkt für die TE liegt : Aktiv werden, aus der "Deckung" kommen etc.

Denn das ist ja auch ganz normal in ner Therapie, grade am Anfang : Man denkt, man sei "hilflos im Raum", sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr, es fühlt sich an nach Chaos und Katastrophe, aber "eigentlich" ist man sehr gut auf Kurs zu sich selber und seinen Problemen.

Das kann ich, das kann halt keiner hier, so aus der Entfernung irgendwie überblicken oder "durchschauen", deshalb bleibt doch nur der Weg, hier im Forum jedenfalls, der TE Mut zu machen : Geh und hak nach, bleib dran, werde aktiv und kläre es für dich, was du eigentlich dir erhofft und erwartest hast von der Therapie/der Thera.

Und erst dann kann man doch blicken, ob man nicht lieber tatsächlich sich was anderes/jemand anderen sucht.


No Twist
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Beitrag So., 05.01.2020, 16:44

candle. hat geschrieben: So., 05.01.2020, 16:36 Was meinst du damit: was ggf. besser für sie wäre?
Woher soll ein Patient wissen, wie PSychotherapie funktionieren könnte? Ich weiß nicht, wie man die Probleme der TE behandelt- aber einfach zu fragen, wie die Woche war, finde ich zu wenig. Und jemand ohne Therapieerfahrung hat doch keine Ahnung, dass er sagen kann: Können wir uns nicht mal an einem Problem länger aufhalten? So meine ich das. Ich finde, du pochst zu sehr auf Eigenverantwortung. Ich finde eine Therapeutin sollte auch mehr machen als nach dem derzeitigen Befinden zu fragen.
Ich hab an Gestern nicht gedacht und nicht an Morgen
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DieBeste
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Beitrag So., 05.01.2020, 16:50

Immer wenn sie mich fragt trage ich alles heran was ich selber als wichtig erachte und worüber ich sprechen möchte aber dann Ihre Frage in der letzten Sitzung was soll ich jetzt damit anfangen was möchten Sie Was ich jetzt damit tue hat mich irgendwie aus den Socken gehauen

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Sehr
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Beitrag So., 05.01.2020, 16:51

Naja, wofür machst du Therapie? Um jede Woche durchzukauen, wie und was passiert ist oder um Mehr zu erfahren. Da kann man sich schon mal selbst drum kümmern, finde ich. @DieBeste

um nicht über TE zu schreiben.
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Waldschratin
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Beitrag So., 05.01.2020, 16:53

DieBeste hat geschrieben:aber dann Ihre Frage in der letzten Sitzung was soll ich jetzt damit anfangen was möchten Sie Was ich jetzt damit tue hat mich irgendwie aus den Socken gehauen
Und was konkret meinst du mit "aus den Socken gehauen"?
Wie hast du den Satz für dich interpretiert?


Coriolan
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Beitrag So., 05.01.2020, 16:54

Ihr einfach zu raten : Such dir ne andere Thera, find ich aber auch nicht den richtigen Weg, denn sie schreibt ja, dass es grundsätzlich für sie passt zwischen sich und der Thera.
Ich finde, es klingt sehr ambivalent - einerseits "passt's", die TE fühlt sich verstanden und vertraut der Therapeutin.

Andererseits geht es ihr nach jeder Stunde schlecht (seit einem Jahr?).

Kannst du denn insgesamt einen Aufwärtstrend durch die Therapie sehen? Bei einem Jahr Therapie kann man den Verlauf für sich ja schon etwas einschätzen.

Wie viele Stunden habt ihr noch?
Behinderung/Erkrankung ist eine Erklärung für Vieles, aber keine Entschuldigung für Alles.

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