Anna-Luisa hat geschrieben: ↑Sa., 14.09.2019, 23:04
Nein, ich gebe Menschen, die mir sagen, dass sie hungrig sind keinen Cent. Wer noch qualmt und nach Alkohol riecht wird wohl kaum etwas zu essen kaufen, sondern eher seine Sucht befriedigen. Ausnahmen bestätigen die Regel. Wer Hunger hat bekommt etwas zu essen.
Nur kurz, stimmt wir sind vom Thema abgekommen.
Ich geh nicht so oft raus, weißte. Bin ja selbst krank und süchtig auch.
Es hört sich halt schon erzieherisch an, dass du bestimmst, was der andere gerade braucht.
Ich hab im Moment das Geld und wäre auch sehr dankbar, wenn mir jemand in einer Notlage ebenfalls helfen würde, ohne über mich zu bestimmen.
Verarmungsangst an sich ist ja im Grunde, die Angst vor dem Abstieg - also man ist noch nicht in der Armut, sondern hat Angst davor.
Auch solche Verläufe: Stell dir vor du hast dir mühselig z.B. 100.000 Euronen angespart und landest im Pflegeheim. Das ist in ein paar Jahren weg. Wenn man gar nicht gespart hätte, wäre man auch nicht schlechter dran.
Oder anderes Beispiel. Ich hatte eine Lebensversicherung, die mit 60 ausgezahlt worden wäre. Ich musste die aber kündigen mit großem Verlust, da bei ALGII das Vermögen bis zu einem bestimmten Betrag verbraucht werden muss.
Da könnte man jetzt wieder sagen: kein Grund zu klagen. Aber tut mir leid, das Gefühl ist trotzdem da, das Gefühl des Verlustes, gerade wenn man sich sehr anstrengen musste aufgrund psychischer und physischer Krankheit.
Hab über sozialen Abstieg promoviert vor 25 Jahren. Ich weiß auch nicht, warum mich das Thema so fesselt.
Allen einen angenehmen Abend erstmal!
reddie