Angst vor der Altersarmut

Was Sie in Bezug auf Ihre eigene Zukunft, oder auch die gegenwärtige Entwicklung der Gesellschaft beschäftigt oder nachdenklich macht.
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Anna-Luisa
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Beitrag Sa., 14.09.2019, 22:42

Maskerade hat geschrieben: Sa., 14.09.2019, 22:28 Wenn Du in Deiner Firma einen bequemen Sessel hast, was weißt Du dann Obdachlosen und anderen Randgruppen ? Über Hörensagen kommst Du da nicht an die Realität heran. Genauso wenig, wie an andere Betroffe.
Maskerade, ich hatte sogar berufsbedingt viel mit den "Randgruppen" zu tun. Dies ist nicht mehr der Fall. (Einen Sessel habe ich in der Firma nicht, aber einen orthopädischen Sitz ;)).

Heute beschränkt sich meine Hilfe in diesem Gebiet darauf, dass ich öfter den Rettungsdienst alarmiert, da ich häufig auf Personen treffe, die anscheinend hilflos sind. Oder mal heiße Suppe und Brötchen vorbeibringe.

Eigentlich ging es aber um Folgendes:
Ich mache keinen Unterschied dazwischen, ob jemand durch Krankheit, Faulheit oder Sonstwas in die Armut gerutscht ist.

Die Betroffenen sind letztlich alle in der Situation, sich mit wenigen Mitteln einrichten zu müssen. Und das ist hier eben gut möglich.
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
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Maskerade
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Beitrag Sa., 14.09.2019, 22:47

Bescheidener als wer ?

Ich denke nicht, dass ich mir selbst vorzuwerfen brauche, dass ich keine Anstrengungen auf mich nehme, aber über gewisse Grenzen kann ich halt nicht hinweg gehen. Seit dem ich berentet bin, arbeite ich lückenlos, so wie ich kann und glaube mir, ich hasse meine eigenen Grenzen, weil sie nicht so sind, dass ich ganz normal arbeiten kann. Ich hatte nicht die Gelegenheit, großartig Geld anzusparen, oder Versicherungen abzuschließen. Und ich arbeite seit vielen Jahren hast an mir, habe mehr erreicht, als die Behandler es sich hätten vorstellen können. Trotzdem reicht es eben nicht aus.

Mir geht es eigentlich auch nicht so sehr um meinen Fall, sondern darum, dass es so abgetan wurde, als dass Menschen, denen es so geht gar nicht ernst genommen werden und dass sie ja selbst Schuld, wenn se ihnen so geht. Dass sie mit denen, die nicht wollen, aus welchen Gründen auch immer, in einen Topf geworfen werden, weil es anscheinend nicht sein kann, das sie wollen, aber nicht können. Dass es ein Luxusproblem sei … verstehst ?
Liebe Grüße, Maskerade

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Anna-Luisa
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Beitrag Sa., 14.09.2019, 22:50

Maskerade hat geschrieben: Sa., 14.09.2019, 22:28 Ja, ich kann für mich sprechen, aber auch für viele, die ich kennengelernt habe, als ich noch arbeiten konnte. Aber Du kannst in diesem Fall nicht für Dich sprechen, noch gegen Menschen, die Du nicht kennst.
Bitte? Du kannst also für dich und viele andere sprechen - ich aber nicht einmal für mich? Wer soll mir das untersagen? Du?
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reddie
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Beitrag Sa., 14.09.2019, 22:50

mio hat geschrieben: Sa., 14.09.2019, 22:29 Ich wollte damit auch nicht zum Ausdruck bringen dass ich das GUT finde, sondern nur, dass es schon auch Möglichkeiten gibt. Und das andere Menschen bereit sind andere Anstrengungen auf sich zu nehmen.

Wenn jemand das einfach wirklich NICHT kann, dann finde ich das auch nicht gut. Nur sind Leute die wirklich GAR nicht können meiner Erfahrung nach deutlich "bescheidener".
vielleicht eher kraftloser oder müde vom Kämpfen. Was heißt denn hier Bescheidenheit? Trocken Brot essen oder wie?

Trotzdem kann es keine menschenwürdige Lösung sein, dass die Leute, am besten vor der Ausgabestelle übernachten.

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Zuletzt geändert von reddie am Sa., 14.09.2019, 22:54, insgesamt 1-mal geändert.

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Anna-Luisa
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Beitrag Sa., 14.09.2019, 22:53

Maskerade hat geschrieben: Sa., 14.09.2019, 22:47 Mir geht es eigentlich auch nicht so sehr um meinen Fall, sondern darum, dass es so abgetan wurde, als dass Menschen, denen es so geht gar nicht ernst genommen werden und dass sie ja selbst Schuld, wenn se ihnen so geht.
Das ist aber deine Interpretation, Maskerade. Ich gebe niemanden die Schuld daran, wenn es "ihnen so geht".
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reddie
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Beitrag Sa., 14.09.2019, 22:54

könntest du dir vorstellen, auch mal zu einer Randgruppe zu gehören? Das klingt alles so von oben herab. Du bringst ihnen eine Suppe, wie gnädig. Stell dir vor, ich geb ihnen nen 10er und davon können sie sich kaufen, was sie wollen.
Zuletzt geändert von Pauline am So., 15.09.2019, 05:38, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Fullquoten sind zu vermeiden. Bitte an die Netiquette halten. Danke.

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Beitrag Sa., 14.09.2019, 23:04

reddie hat geschrieben: Sa., 14.09.2019, 22:54 könntest du dir vorstellen, auch mal zu einer Randgruppe zu gehören? Das klingt alles so von oben herab. Du bringst ihnen eine Suppe, wie gnädig. Stell dir vor, ich geb ihnen nen 10er und davon können sie sich kaufen, was sie wollen.
Du gibst ihnen also einen Zehner, und bist dadurch ein besserer Mensch, oder wie? Wie viele Zehner verteilst du denn so pro Tag (Woche/Monat/Jahr) Sollte man das jetzt in Relation zur Suppe stellen?

Nein, ich gebe Menschen, die mir sagen, dass sie hungrig sind keinen Cent. Wer noch qualmt und nach Alkohol riecht wird wohl kaum etwas zu essen kaufen, sondern eher seine Sucht befriedigen. Ausnahmen bestätigen die Regel. Wer Hunger hat bekommt etwas zu essen.

Eine Firma meinte es mal gut, und spendierte hochwertige warme Kleidung an Menschen die auf der Straße lebten. Nagelneu. War sicher gut gemeint.
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Beitrag Sa., 14.09.2019, 23:07

Anna-Luisa hat geschrieben: Sa., 14.09.2019, 22:42 Die Betroffenen sind letztlich alle in der Situation, sich mit wenigen Mitteln einrichten zu müssen. Und das ist hier eben gut möglich.
@ Anna.Luisa,

es hat sich vieles geändert. Und dann käme es noch darauf an, in welcher Funktion Du mit ihnen zu tun hattest. Und außerdem habe ich persönlich nicht von den Obdachlosen gesprochen.

… die anscheinend hilflos sind … kannst Du das immer beurteilen ? Die Menschen ein oder ein paar mal sehen heißt nicht, sie zu kennen.

Genau das ist das Problem, Du unterscheidest nicht, und für mich macht es einen großen Unterschied, warum jemand in solche Not kommt. Und da möchte ich nicht mit den von Dir anderen Gruppen in einen Topf geworfen werden, kannst Du das nicht verstehen ?

Davon hatte ich auch nicht gesprochen, sich mit wenigen Mitteln einzurichten …
Und ja, viele Obdachlose sind alkoholabhängig, aber es gibt auch andere und auch da kann man nicht alle in einen Topf werfen. Die anderen siehst Du auf der Straße nicht, die leben anders. Auch wenn das natürlich nicht die Mehrheit ist, kann man nicht leugnen, dass es sie gib. Und die würden z.T. gerne wieder eine normale Wohnung beziehen, das Problem ist, dass sie nach langer Zeit auf der Straße gar nicht mehr mit so einem Leben umgehen können. Ich kenne ein paar Männer, die es fast geschafft hätten, es langfristig dann aber doch nicht geschafft haben. Da reicht es auch nicht aus, sie einfach in eine Wohnung zu bringen und dann sich selbst zu überlassen.


Mir geht das, wie Candle, jetzt auch viel zu sehr in die Obdachlosen Richtung. Die sind hier mit dem Thema nicht in erster Linie gemeint.
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Beitrag Sa., 14.09.2019, 23:13

Ich finde es traurig, dass hier versucht wird, das Thema in eine Richtung zu bringen und dabei Konflikte produziert werden. Die TE hat ausdrücklich darum gebeten, von dieser einen Richtung wieder zum Thema zurück zu kommen.
Warum ist es so schwer, das zu beachten. Diese eine Person, marschiert in einer Gleichgültigkeit weiter. Was sie damit bezwecken will, weiß ich nicht, aber ich finde es sehr störend.
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Beitrag Sa., 14.09.2019, 23:17

Maskerade hat geschrieben: Sa., 14.09.2019, 23:07 es hat sich vieles geändert. Und dann käme es noch darauf an, in welcher Funktion Du mit ihnen zu tun hattest. Und außerdem habe ich persönlich nicht von den Obdachlosen gesprochen.
(...)
… die anscheinend hilflos sind … kannst Du das immer beurteilen ? Die Menschen ein oder ein paar mal sehen heißt nicht, sie zu kennen.
(...)
Genau das ist das Problem, Du unterscheidest nicht, und für mich macht es einen großen Unterschied, warum jemand in solche Not kommt. Und da möchte ich nicht mit den von Dir anderen Gruppen in einen Topf geworfen werden, kannst Du das nicht verstehen ?
Nein, es hat sich nicht vieles verändert. Ich stehe noch mit einem Teil meiner damaligen Kollegen in Kontakt.

Nein, ob jemand hilflos ist, kann ich nicht immer erkennen. Befürchte ich, dass es sich um eine hilflose Person handelt rufe ich den Rettungsdienst und schildere die Situation.

Dass du zwischen Gruppen unterscheidest, mit denen du nicht "in einen Topf geworfen werden willst" habe ich verstanden.

Aber vermutlich verstehst du nicht, dass es für mich keinen Unterschied macht, wie jemand in (s)eine Situation geraten ist.
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Beitrag Sa., 14.09.2019, 23:29

Anna-Luisa hat geschrieben: Sa., 14.09.2019, 23:17 Aber vermutlich verstehst du nicht, dass es für mich keinen Unterschied macht, wie jemand in (s)eine Situation geraten ist.
Amen!

Und jetzt bitte keine Diskussion mehr zu Obdachlosen oder wie du mir schon oft geschrieben hast: Wenn du nichts Konstruktives beizutragen hast, dann lasse es doch besser. Du hast dich in keiner Weise bisher am Thema selbst beteiligt.

candle
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Beitrag Sa., 14.09.2019, 23:36

Anna-Luisa hat geschrieben: Sa., 14.09.2019, 23:04
Nein, ich gebe Menschen, die mir sagen, dass sie hungrig sind keinen Cent. Wer noch qualmt und nach Alkohol riecht wird wohl kaum etwas zu essen kaufen, sondern eher seine Sucht befriedigen. Ausnahmen bestätigen die Regel. Wer Hunger hat bekommt etwas zu essen.

Nur kurz, stimmt wir sind vom Thema abgekommen.
Ich geh nicht so oft raus, weißte. Bin ja selbst krank und süchtig auch.

Es hört sich halt schon erzieherisch an, dass du bestimmst, was der andere gerade braucht.
Ich hab im Moment das Geld und wäre auch sehr dankbar, wenn mir jemand in einer Notlage ebenfalls helfen würde, ohne über mich zu bestimmen.

Verarmungsangst an sich ist ja im Grunde, die Angst vor dem Abstieg - also man ist noch nicht in der Armut, sondern hat Angst davor.

Auch solche Verläufe: Stell dir vor du hast dir mühselig z.B. 100.000 Euronen angespart und landest im Pflegeheim. Das ist in ein paar Jahren weg. Wenn man gar nicht gespart hätte, wäre man auch nicht schlechter dran.

Oder anderes Beispiel. Ich hatte eine Lebensversicherung, die mit 60 ausgezahlt worden wäre. Ich musste die aber kündigen mit großem Verlust, da bei ALGII das Vermögen bis zu einem bestimmten Betrag verbraucht werden muss.

Da könnte man jetzt wieder sagen: kein Grund zu klagen. Aber tut mir leid, das Gefühl ist trotzdem da, das Gefühl des Verlustes, gerade wenn man sich sehr anstrengen musste aufgrund psychischer und physischer Krankheit.

Hab über sozialen Abstieg promoviert vor 25 Jahren. Ich weiß auch nicht, warum mich das Thema so fesselt.

Allen einen angenehmen Abend erstmal!
reddie

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Beitrag So., 15.09.2019, 00:47

reddie hat geschrieben: Sa., 14.09.2019, 23:36 Es hört sich halt schon erzieherisch an, dass du bestimmst, was der andere gerade braucht.
Ich hab im Moment das Geld und wäre auch sehr dankbar, wenn mir jemand in einer Notlage ebenfalls helfen würde, ohne über mich zu bestimmen.
(...)
Auch solche Verläufe: Stell dir vor du hast dir mühselig z.B. 100.000 Euronen angespart und landest im Pflegeheim. Das ist in ein paar Jahren weg. Wenn man gar nicht gespart hätte, wäre man auch nicht schlechter dran.
(...)
Oder anderes Beispiel. Ich hatte eine Lebensversicherung, die mit 60 ausgezahlt worden wäre. Ich musste die aber kündigen mit großem Verlust, da bei ALGII das Vermögen bis zu einem bestimmten Betrag verbraucht werden muss.
Reddie, ich bestimme nicht, was der andere braucht. Aber ich bestimme, dass ich weder Alkohol noch Drogen finanziere. Möchte jemand keine Suppe, können wir auch gerne zum Bäcker gehen und dort etwas bestellen.

Was meine vorgestellte Ersparnis angeht: Ich finde es richtig, dass sie ggf. für das Pflegeheim aufgewendet werden müssen.

Und auch, dass man sich eine Lebensversicherung ggf. auszahlen lassen muss.

.......................
Zuletzt geändert von Pauline am So., 15.09.2019, 05:47, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag So., 15.09.2019, 06:56

Ganz allgemein hier, einfach Gedanken dazu:

Thema Altersarmut:
Was ist Armut?
Für den einen Obdachlosigkeit, kein Essen zu haben, keine medizinische Versorgung - dies sind hier Themen im Thread, die aufgekommen sind.

Und ja, das ist wirklich Armut.

Oder bezeichnet man Armut bereits als Armut, wenn man sich keine Kosmetika leisten kann, teure Kleidung, Urlaube, Auto, Ausbildung, Schmuck, schöne Wohnungseinrichtung?

Wo ist die Grenze von: ich kann mir meine Wünsche nicht erfüllen, zu, ich kann mir lebensnotwendige Dinge nicht leisten?

Von daher liegt das Thema Obdachlosigkeit, mit dem Wort Armut, in einem großen Zusammenhang.

Hieße es, Angst mir meine Wünsche später nicht erfüllen zu können, wäre das Thema Obdachlosigkeit sicher am Titel des Thread‘s vorbei.

Nur kurz meine Gedanken dazu ....
Die einzigen wirklichen Feinde des Menschen, sind seine negativen Gedanken.

Albert Einstein

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Anna-Luisa
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Beitrag So., 15.09.2019, 07:23

Candle, ich habe entgegen deiner Behauptung NIE geschrieben, dass du besser nichts schriebst wenn du nichts Konstruktives beizutragen hättest.

Sonst zitiere bitte eine solche Stelle!

Ich werde nachher einen neuen Thread zum Thema starten, überlege mir aber noch den genauen Titel.
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