Erfahrungen istdp, Davanloo, is-tdp

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.

mio
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Beitrag So., 21.07.2019, 15:57

diesoderdas hat geschrieben: So., 21.07.2019, 15:48 ich habe die Therapie nicht abgebrochen, sondern bis wortwörtlich zum bitteren Ende durchgezogen
WTF?

Ganz ehrlich, ich blicke bei Dir mittlerweile echt nicht mehr durch. Wenn Du "gegangen worden" bist, dann hattest Du nicht die "Fähigkeit" zu gehen. Du scheinst es Dir hinzudrehen wie es Dir gerade passt.

Bin raus.

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diesoderdas
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Beitrag So., 21.07.2019, 16:00

Hä? Was drehe ich wo hin? Das muss ich nun aber auch nicht verstehen.

Ich habe eine Therapie gemacht, die schon früh nicht einfach ablief. Ich habe bis zur Höchstzahl trotzdem weiter gemacht (was ein Fehler war). Und fragte hier nach Erfahrungen anderer.
mio hat geschrieben: So., 21.07.2019, 15:57 dann hattest Du nicht die "Fähigkeit" zu gehen.
hatte ich tatsächlich nicht wirklich

Dein Problem damit versteh ich trotdem nicht, mio.


mio
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Beitrag So., 21.07.2019, 16:08

Ich kann es nicht leiden wenn Menschen sich selbst belügen, ganz einfach.

Und jetzt: Tschüss. :)

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diesoderdas
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Beitrag So., 21.07.2019, 16:11

Ah, also "es einfach so stehen lassen". Vor ein paar Seiten haste das gleiche an mir kritisiert.
Aber okay, von mir aus soll´s so sein.

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diesoderdas
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Beitrag Mi., 07.08.2019, 08:27

@Solage: Ich antworte dir in diesem thread, hier passt es besser rein. (Hoffe, das geht für dich und die Moderatoren in Ordnung? Falls nicht bitte verschieben?)
Solage hat geschrieben: Di., 06.08.2019, 21:22 Hallo diesoderdas, ich war/bin auf meinen aktuellen Therapeuten auch immer wieder wütend/gewesen und dann habe ich um ihn zu entlasten gesagt, dass das wohl mit dem Verhalten meiner Mutter mir gegenüber zusammenhängt, dass ich da so empfindlich reagiere.
Mein Therapeut antwortet: "Ihre Mutter ist aber nicht hier! Das hat nichts mit Ihrer Mutter zu tun, sondern mit meinem Fehlverhalten. Da haben Sie vollkommen recht."
Finde ich toll von deinem Therapeuten, dass er fähig ist so zu reagieren!
Bei mir war die Situation genau umgekehrt. Ich habe gesagt, dass ich auf ihn wütend bin und habe da NICHT meine Eltern als Erklärung hinzugenommen (weil ich es eben komplett unpassend fand und eben IHN meinte). Und er hat da kaum etwas bis nichts auf sich genommen, sondern meinte vehement, die Wut habe rein gar nichts mit ihm zu tun, er hätte die höchstens geweckt, aber die Wut wäre alt und würde anderen gelten. Seine Wut mir gegenüber war auch spürbar (verneinte er immer; bis er in einer Mail dann doch zugab "er wäre nicht wütend, sondern ärgerlich gewesen")
Solage hat geschrieben: Di., 06.08.2019, 21:22 Wo kommt das bei Dir her? Wenn Du schlechtes Verhalten bloß stellst, dann fühlst Du Dich schlecht, obwohl sich doch der Typ schlecht fühlen müsste.
Wenn ich etwas schlecht an anderen finde und das sage, dann finde ich das an sich schon okay und angebracht. In privaten Beziehungen passiert das eh ganz selten und ich poltere da ja nicht wild drauf los oder gehe auf Riesenangriff gegen jemanden.
Ich probiere es halt respektvoll anszusprechen. Wenn daraufhin jemand aber wirklich nachdenkt und vielleicht auch etwas betroffen ist, dann fühle ich mich da nicht unbedingt toll damit, da ich dann ja "Schuld" daran bin, dass sich jemand anderes nicht so toll fühlt. Zeigt mir, dass es mir nicht egal ist, was ich in anderen bewirke. Und das widerrum finde ich dann wieder relativ normal, wenngleich vielleicht ein wenig übertrieben, das kann schon sein und mit früheren Erfahrungen zusammenhängen. Ich fühle mich für vieles in meiner Familie nicht unbedingt verantwortlich, aber eben irgendwie schlecht, weil ich eben nichts daran ändern kann, nicht helfen kann.

In der Therapie war es aber völlig anders. Da war irgendwann tatsächlich auch von meiner Seite aus nicht mehr so sonderlich viel Respekt übrig (und die istdp geht ja eh respektlos mit dem Patienten um - entschuldigung, ich meinte natürlich nur mit deren Widerstädnen...) Ich habe irgendwann einfach nur noch gesagt, was ich dachte. Zum einen wegen diesem schwindenden Respekt. Aber auch, weil ich dachte, die Ehrlichkeit wird der Therapeut schon abkönnen und weil ja ständig nach Wut gefragt wurde und Wut also sein sollte.

Solage hat geschrieben: Di., 06.08.2019, 21:22 Ich finde Dich gar nicht konfus, sondern habe das Gefühl, dass mit Dir konfus und irritierend umgegangen worden ist!
Deine Empfindungen sind nicht merkwürdig. Es ist merkwürdig, wie mit Dir umgegangen worden ist.
Dank dir. Höre ich natürlich lieber als anderes. Aber sofort kommt auch der Gedanke: Wirklich? Wie konfus war es? War ich konfus? War er konfus? Ist die Methode konfus?
ich weiß, was ich von allem halte - ganz sicher und dann auch wieder nicht, zur gleichen Zeit. Oder mal mehr in die eine dann wieder mehr in die andere Richtung.
Dann komme ich da immer wieder zum Thema : der eigenen Wahrnehmung trauen.
Und daran wird in der istdp ja sehr gerüttelt. Es wird einem ja ständig gesagt, man hätte eine verzerrte Wahrnehmung oder wie bei mir mal "mit der Wahrheit haben sie es nicht so".
....warum kamen solche Sätze aber immer nur, wenn Kritik am Therapeuten geäußert wurde?

Oder das Beispiel oben, als ich ihm sagte, er wäre wütend auf mich. Verneinte er ja zuerst - also wäre meine Wahrnehumng ja wieder falsch gewesen. Ich spürte es aber! Und Wochen danach kam dann ja auch, dass er "nicht wütend, sondern ärgerlich ab und zu war". Gut, kann man sich jetzt streiten, wo genau der Unterscheid zwischen Wut und ärgerlich ist... Aber anscheinend war da dann ja doch nichts auszusetzen an meiner Wahrnehmung.

Da kann man hin und her streiten, wessen Wahrnehmung stimmt oder mehr stimmt.
Es müssen halt beide ehrlich sein. Der Patient ist es bestimmt nicht immer. Nur - nur weil der Therapeut Therapeut ist, heißt das noch lange nicht, dass er der Richter über Wahrheit und korrekte Wahrnehmung ist.

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werve
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Beitrag Mi., 07.08.2019, 13:11

diesoderdas hat geschrieben: Mi., 07.08.2019, 08:27 ....warum kamen solche Sätze aber immer nur, wenn Kritik am Therapeuten geäußert wurde?
Weil der Therapeut vielleicht selbst ziemlich daneben war und die Methode nach seinem Gusto verzerrt hat?

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diesoderdas
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Beitrag Mi., 07.08.2019, 15:31

werve hat geschrieben: Mi., 07.08.2019, 13:11
diesoderdas hat geschrieben: Mi., 07.08.2019, 08:27 ....warum kamen solche Sätze aber immer nur, wenn Kritik am Therapeuten geäußert wurde?
Weil der Therapeut vielleicht selbst ziemlich daneben war und die Methode nach seinem Gusto verzerrt hat?
Möglich. In Teilen würde ich sagen, ich bin mir recht sicher, dass es so war.
Vergleichen kann ich ja schlecht, kenne ja nur den einen, von Angesicht zu Angesicht.
Was von anderen zu hören ist, ist aber auch nicht unbedingt besser. Zum Beispiel von Slomka.
SLOMKA hat geschrieben: Do., 06.12.2018, 04:01 5. Außerdem muss man von dem Ausschließlichkeitsanspruch der Methode und der machtvollen Stellung des Therapeuten – er nimmt für sich in Anspruch, den Widerstand, die Abwehr zu „brechen“ und deshalb den Patienten mit allen sprachlichen Mitteln „attackieren“ zu dürfen (der Zweck heiligt hier die Mittel) – wissen, wenn man sich einem Therapeuten/Therapeutin dieser Richtung anvertraut.
Die istdp Art der Kommunikation fällt einen ja regelrecht an, wenn man es hört, mich zumindest. Du erinnerst dich, dass ich z.B. filousmere danach gefragt habe, schon bevor sie selbst es erwähnt hatte.
Wie ich schon mal sagte, denke, speziell diese Methode dürfte ja auch für Therapeuten schwierig sein, dass sie da selbst nicht ins agieren geraten (ich hasse das Wort, aber hier fällt mir nichts anderes ein).

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Solage
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Beitrag So., 11.08.2019, 19:04

2
diesoderdas hat geschrieben: Mi., 07.08.2019, 08:27 @Solage: Ich antworte dir in diesem thread, hier passt es besser rein. (Hoffe, das geht für dich und die Moderatoren in Ordnung? Falls nicht bitte verschieben?)

In der Therapie war es aber völlig anders. Da war irgendwann tatsächlich auch von meiner Seite aus nicht mehr so sonderlich viel Respekt übrig (und die istdp geht ja eh respektlos mit dem Patienten um - entschuldigung, ich meinte natürlich nur mit deren Widerstädnen...) Ich habe irgendwann einfach nur noch gesagt, was ich dachte. Zum einen wegen diesem schwindenden Respekt. Aber auch, weil ich dachte, die Ehrlichkeit wird der Therapeut schon abkönnen und weil ja ständig nach Wut gefragt wurde und Wut also sein sollte.
Da würde mein Analytiker HURRA schreien. Dass Du da keine Angst hast, am Lack des Therapeuten zu kratzen
Dann komme ich da immer wieder zum Thema : der eigenen Wahrnehmung trauen.
Und daran wird in der istdp ja sehr gerüttelt. Es wird einem ja ständig gesagt, man hätte eine verzerrte Wahrnehmung oder wie bei mir mal "mit der Wahrheit haben sie es nicht so".
....warum kamen solche Sätze aber immer nur, wenn Kritik am Therapeuten geäußert wurde?

Oder das Beispiel oben, als ich ihm sagte, er wäre wütend auf mich. Verneinte er ja zuerst - also wäre meine Wahrnehumng ja wieder falsch gewesen. Ich spürte es aber! Und Wochen danach kam dann ja auch, dass er "nicht wütend, sondern ärgerlich ab und zu war". Gut, kann man sich jetzt streiten, wo genau der Unterscheid zwischen Wut und ärgerlich ist... Aber anscheinend war da dann ja doch nichts auszusetzen an meiner Wahrnehmung.

Da kann man hin und her streiten, wessen Wahrnehmung stimmt oder mehr stimmt.
Es müssen halt beide ehrlich sein. Der Patient ist es bestimmt nicht immer. Nur - nur weil der Therapeut Therapeut ist, heißt das noch lange nicht, dass er der Richter über Wahrheit und korrekte Wahrnehmung ist.
Mein Therapeut stärkt sehr meine Wahrnehmung, wenn die richtig ist! Betont meine feine Wahrnehmung auch in Bezug auf seine Unzulänglichkeiten. So, wer bestimmt jetzt, dass meine Wahrnehmung richtig ist?
Manchmal fühle ich mich abgelehnt und dann sagt er, dass ich da falsch liege.
Tja, wer weiß?

Respektlosigkeit von therapeutischer Seite, ist doch keine Therapie!

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diesoderdas
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Beitrag So., 11.08.2019, 19:16

Solage hat geschrieben: So., 11.08.2019, 19:04 Respektlosigkeit von therapeutischer Seite, ist doch keine Therapie!
Sie meinen nur Respektlosigkeit der Abwehr/den Widerständen gegenüber....
Aber ja , sehe es wie du, solange, dass das so in keine Therapie gehört.

Wenn man das Konzept theoretisch in einem Buch liest, klingt das von mir aus sogar nach einem vielleicht tollen Konzept. Wie es in der Realität ist, ist dann vielleicht was anderes.
Und wird bestimmt auch von Therapeut zu Therapeut etwas anders "ausgelebt".

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alatan
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Beitrag So., 11.08.2019, 19:27

Solage hat geschrieben: So., 11.08.2019, 19:04 Respektlosigkeit von therapeutischer Seite, ist doch keine Therapie!
Selbstverständlich ist das keine Therapie. Wurde das denn irgendwo behauptet?

Es ist etwas zu einfach zu sagen, der Abwehr des Patienten wird respektlos begegnet. Denn man muss sich ja klarmachen, was mit diesen Abwehren eigentlich gemeint ist: Es sind fürchterlich einengende, quälende und gegenüber dem Selbst des Patienten gemeine Mechanismen und Muster. Also eine Art fiese sadistische Gefängniswärter. Davor keinen "Respekt" zu haben, um dem Patienten zu helfen - und ihn zu motivieren, sich gleichfalls gegen diese zu aktivieren, ist doch nachvollziehbar, oder?

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Solage
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Beitrag So., 11.08.2019, 19:31

diesoderdas hat geschrieben: So., 11.08.2019, 19:16
Solage hat geschrieben: So., 11.08.2019, 19:04 Respektlosigkeit von therapeutischer Seite, ist doch keine Therapie!
Sie meinen nur Respektlosigkeit der Abwehr/den Widerständen gegenüber....
Aber ja , sehe es wie du, solange, dass das so in keine Therapie gehört
Meinl Lehr- und Ausbildungsanalytiker, sehr rührig in wissenschaftlicher Arbeit und modern sagt. "Ihre Abwehr dient Ihrem Schutz und das ist gut so."
Respektlos ist es, Deine Schutzbarrieren niederzureissen. Die haben ihren Sinn!

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lisbeth
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Beitrag So., 11.08.2019, 19:37

alatan hat geschrieben: So., 11.08.2019, 19:27 Denn man muss sich ja klarmachen, was mit diesen Abwehren eigentlich gemeint ist: Es sind fürchterlich einengende, quälende und gegenüber dem Selbst des Patienten gemeine Mechanismen und Muster. Also eine Art fiese sadistische Gefängniswärter. Davor keinen "Respekt" zu haben, um dem Patienten zu helfen - und ihn zu motivieren, sich gleichfalls gegen diese zu aktivieren, ist doch nachvollziehbar, oder?
Ich sehe das wie Solage. Meine Abwehr hat mir überhaupt erst das Überleben ermöglicht. Sonst wäre ich nicht mehr hier. Anstatt da mit der Brechstange ranzugehen (und ja, da haben wir ja schon wieder den allwissenden Therapeuten der ganz genau weiß, was "gemeine Mechanismen und Muster" sind, und das dem Patienten überhilft) finde ich es hilfreicher, mit der Therapeutin zu schauen, welchen Sinn diese Abwehrmechanismen hatten/haben und ob ich diese Funktion so noch länger brauche bzw. ob es andere (gesündere) Wege gibt, diese Wirkung für mich zu erreichen. Dieses Vorgehen hat den unübersehbaren Vorteil, dass es mir hilft, meine eigenen Muster und Strukturen zu neu zu bauen, hinter denen ich dann auch mit Überzeugung stehen kann. Das funktioniert mit Dingen, die mit "Gewalt" indoktriniert wurden, nur bedingt. Kann ich ein Lied von singen.
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― Anne Lamott

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alatan
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Beitrag So., 11.08.2019, 19:49

lisbeth hat geschrieben: So., 11.08.2019, 19:37 Meine Abwehr hat mir überhaupt erst das Überleben ermöglicht. Sonst wäre ich nicht mehr hier.
Das ist richtig, dafür wurden die Abwehren ausgebildet. Jedoch in einer ganz anderen Lebenssituation, als hilfloses Kind nämlich. Aber später im Leben werden diese einst sinnvollen Mechanismen zur eigenen Gefängnismauer und zum ständig quälenden Aufseher, so dass sich der Mensch so verhält, als hätte er tatsächlich etwas verbrochen, wofür er im elenden Kerker gefoltert wird.

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Solage
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Beitrag So., 11.08.2019, 20:02

alatan hat geschrieben: So., 11.08.2019, 19:49

Das ist richtig, dafür wurden die Abwehren ausgebildet. Jedoch in einer ganz anderen Lebenssituation, als hilfloses Kind nämlich. Aber später im Leben werden diese einst sinnvollen Mechanismen zur eigenen Gefängnismauer und zum ständig quälenden Aufseher, so dass sich der Mensch so verhält, als hätte er tatsächlich etwas verbrochen, wofür er im elenden Kerker gefoltert wird.
Wenn Du die Identifikation mit dem Aggressor meinen solltest, dann ist das eben keine ungesunde Abwehr mehr.
Dann identifizierst Du Dich! Und dann fühlst Du Dich so, als hättest Du was verbrochen, obwohl Du nichts verbrochen hast!

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lisbeth
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Beitrag So., 11.08.2019, 20:54

Ich bleib dabei: Da wird ein System, das angstgesteuert usw. ist, mit dem nächsten angstgesteuerten (usw.) System ersetzt. Für mich hat das Züge von Gehirnwäsche. Einschließlich dem "Guru", der mir sagt, was gut und richtig für mich sein soll. Das sind dann keine Erkenntnisse, die wirklich in mir wachsen und reifen konnten. Persönliches Wachstum sieht für mich anders aus.

Vertreter, die von ihrer Therapierichtung behaupten, sie wirke "immer" (und gleichzeitig aber zugeben, dass es keine wissenschaftlich fundierten Belege für die Wirksamkeit gibt - obwohl diese Methode schon vor Jahrzehnten entwickelt wurde) kann ich nicht ernst nehmen.
Has this treatment been validated scientifically?
Unfortunately there isn’t sufficient scientific data on its efficacy because randomized control trials haven’t been conducted specifically on ISTDP, although they have been done on other forms of short-term psychotherapy.
[...]
Does ISTDP always work?
Yes, it always works.

Quelle: https://www.vice.com/en_us/article/ppmd ... on-purpose
Das Ganze hat für mich echt sektenhafte Züge:
Der "Allmachtsanspruch" - sowohl des Therapeuten dem Patienten gegenüber als auch der Methode selbst ("hilft immer"). Dass die Befürworter auch immer wieder nur dieselben Satzbausteine bringen, fast wortwörtlich, macht mich zB stutzig. Da findet kein (nach außen) offener, transparenter Dialog statt. Die aufgeladene Sprache, die für mich manipulative Züge hat (Gefängnis, Verlies, sadistisch quälender Aufseher usw...) Das skizziert auf der einen Seite das Bedrohungsszenario, das in seiner Zuspitzung als ein einziger Horrorfilm dargestellt wird. Und im gleichen Atemzug wird die "Erlösung" angeboten: ISTDP befreit dich aus diesem Verlies! Immer! Mit genau den gleichen Methoden war ich in meiner Jugend auf "Seelenfang" für meine damalige evangelikal-charismatische Gemeinde. Erst Angst einjagen. Dramatisieren. Und dann die "Lösung" anbieten. Da wurden die Leute dann auch emotional manipuliert, dass sie dachten, sie hätten "echte" emotionale Erfahrungen gemacht, die ihr Leben verändern...

Dass außerdem auf der Webseite der deutschsprachigen ISDTP-Gesellschaft bei jeder Nennung der Methode ein "Davanloo" davorgesetzt wird (mit Genetiv-Apostroph!) riecht für mich schon ziemlich nach Personenkult...
Man stelle sich mal vor, die Deutsche Gesellschaft für Analytische Psychotherapie schriebe bei jeder Nennung Freud*s Psychoanalyse oder die Gestalt-Therapie-Fachgesellschaft würde nur noch von Perl*s Gestalttherapie schreiben und sprechen... Käme einem ebenso komisch vor.
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― Anne Lamott

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