Therapeut denkt auf einmal ich manipuliere

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
Benutzeravatar

diesoderdas
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 80
Beiträge: 3693

Beitrag So., 24.03.2019, 08:08

Kristina,
wenn ich es richtig verstanden habe, ging es dir in deinem Post ursprünglich darum: ich finde die Reaktion meiner Therapeutin unangebracht, ich bin verletzt, mein Vertrauen ist dahin, ich weiß, nicht ob ich mir ihr weiter machen kann/soll.

Aus eigener Erfahrung würde ich sagen: nicht ganz vorschnell alles hinschmeißen. Klärung versuchen. Ihr sagen, wie das bei dir ankam, was du fühlst. Und dann schauen, wie sie darauf reagiert.
Wenn du dich über einen längeren Zeitraum so fühlst oder wenn du einfach dein Vertrauen nicht mehr zurück bekommst, dann würde ich sagen, lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.
Klärung versuchen - aber nicht ewig.

Werbung

Benutzeravatar

stern
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 99
Beiträge: 25013

Beitrag So., 24.03.2019, 08:49

Kristina1974 hat geschrieben: Auf meine Frage warum sie denn ihr Gefühl nicht früher angesprochen hatte kam die Antwort, sie hätte es jetzt erst bewusst gemerkt... Ich fass das alles nicht.
Sicherlich ist das im Moment schwer fassbar für dich... aber diese Aussage, die du auch mehrmals hier aufgreifst, wirkt auf mich sehr plausibel. Und das geht sogar so weit, dass für sie unsicher war, ob sie die Therapie fortsetzen kann. Es geht offensichtlich auch stark um ihre Grenzen... die nicht bei jedem Mensch gleich sind. Also sie ist meines Eindrucks nach nicht so intransparent. Was wäre eine Klärung für dich? Für meinen Teil habe ich den Eindruck, dass mehr zusammenkommt als zB Aneinandervorbeireden. Umso mehr, wenn persönliche Dinge, die sie ausbreitete auch noch hineinspielen... ist aber offen und eigentlich nicht mit dir zu besprechen, klären.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
«

(alte Weisheit)

Benutzeravatar

Schnuckmuck
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 49
Beiträge: 1767

Beitrag So., 24.03.2019, 09:04

Ich hab mich jetzt nicht durch alle Seiten gelesen. Aber warum kommst du zu dem Schluss, dass du nicht oder nie mehr arbeitsfähig bist? Was macht dir da so Angst davor?

Ich fände doch eine Entwicklung nach der Therapie, wieder arbeitsfähig zu werden,in der schwere herabgestuft zu werden, als erfolgreiches Therapieergebnis.

Ich will dir nix unterstellen, aber du kämpfst darum kränker zu sein, als sie dich sieht. Sie, die dich therapiert. Warum?

Benutzeravatar

Schneerose
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 44
Beiträge: 1134

Beitrag So., 24.03.2019, 09:12

...hm, naja, wie es einem wirklich geht, weiß man immer nur selbst am Besten, und wenn Kristina sich nicht arbeitsfähig fühlt, hat das Gründe, welche das auch immer sind - das heißt nicht gleich faul zu sein.
Und nur weil die Therapeutin therapiert ist sie nicht der Profi in dem Ganzen, das ist man immer selbst.
"Der Einzige, der sich wirklich vernünftig benimmt ist mein Schneider, er nimmt jedesmal neu Maß, wenn er mich sieht" :->

Werbung

Benutzeravatar

Schneerose
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 44
Beiträge: 1134

Beitrag So., 24.03.2019, 09:14

Meine Meinung dazu ist, es wäre die Aufgabe der Therapeutin mit ihr gemeinsam herauszufinden, warum sie sich nun noch nicht arbeitsfähig fühlt...
"Der Einzige, der sich wirklich vernünftig benimmt ist mein Schneider, er nimmt jedesmal neu Maß, wenn er mich sieht" :->

Benutzeravatar

stern
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 99
Beiträge: 25013

Beitrag So., 24.03.2019, 09:46

Ich denke, es ist oft problematisch, wenn dritte Stellen (wie hier Ämter, MDK, etc.) auch noch indirekt mitmischen... und hier verschiedene Interessenlagen aufeinandertreffen. Ich weiß nicht, wann Therapeuten Atteste schreiben müssen, aber ich weiß, dass es Therapeuten gibt, die strikt Funktionen trennen und möglicht keine Atteste, ja noch nicht einmal Rezepte oä austellen, zumindest wenn sie nicht müssen. Sondern weiterverweisen. Eben um Interessenskonflikte und Konfliktpotential zu vermeiden. Anders formuliert: Also ich stelle mir das im Hinblick auf den Gesundungsprozess schon schwer vor, wenn man gesunden möchte, aber für Ämter offiziell noch nicht gesund sein darf... der Therapeut heilen möchte, aber pronto attestieren soll, dass... Und ich glaube, dass geht etwas unter, dass die Therapeutin auch am Therapieprozess beteiligt ist. Ich sehe keinen Narzissmus bei der Therapeutin, sondern dass sie manches zu spät ansprach... was sie begründete, wieso es so kam.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
«

(alte Weisheit)


montagne
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 99
Beiträge: 4600

Beitrag So., 24.03.2019, 11:55

Wie andere gesund werden?

Verantwortung für den Genesung prozess, für das eigene Leben übernehmen. Du schreibst, die Therapeutin hätte deine Depression gut hinbekommen. Wenn da aber eine wirkliche Verbesserung eingetreten ist, bist du selbst diejenige, die es hinbekommen hat,mit ihrer Unterstützung, aber du bist es.
Vielleicht muss es dir noch bewusster werden, dass du aktiv handelnd bist und Verbesserungen von dir ausgehen. Ein anderer kann dein Leben ja nicht leben.
amor fati

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Kristina1974
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 44
Beiträge: 92

Beitrag So., 24.03.2019, 12:04

Vielen lieben Dank für eure Beiträge. Jeder ist mir wichtig. Ein aufbauender, vwstehender, troestender tut meinem Aua gut. Kritisch, hinterfragende regen zum Nachdenken und vielleicht neu bewerten an.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Kristina1974
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 44
Beiträge: 92

Beitrag So., 24.03.2019, 12:11

Schnuckmuck hat geschrieben: So., 24.03.2019, 09:04 Ich hab mich jetzt nicht durch alle Seiten gelesen. Aber warum kommst du zu dem Schluss, dass du nicht oder nie mehr
Nur aktuell noch nicht arbeitsfähig. Weil ich noch Tage habe, an denen nichts geht. Ich mich nicht aus dem Bett traue, ich permanent erschöpft bin, mein Hirn in Watte ist, ich emotional instabil bin und oft heule, etc

Nein ich kaempfe nicht darum kraenker zu sein. Ich brauche nur noch etwas mehr Zeit. Ich bin noch nicht soweit.
Zuletzt geändert von Pauline am So., 24.03.2019, 19:01, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Bitte keine Fullquoten, siehe Netiquette, danke!

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Kristina1974
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 44
Beiträge: 92

Beitrag So., 24.03.2019, 12:16

Schneerose hat geschrieben: So., 24.03.2019, 04:28 Ich kann dich gut verstehen Kristina,
bei mir laeuft auch der Antrag auf Rehageld und die Zeit wird knapp.
Hatte ich getan, ganz oft
Zuletzt geändert von Pauline am So., 24.03.2019, 19:00, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Bitte keine Fullquoten, siehe Netiquette, danke!

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Kristina1974
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 44
Beiträge: 92

Beitrag So., 24.03.2019, 12:48

diesoderdas hat geschrieben: So., 24.03.2019, 08:08 Kristina,
wenn ich es richtig verstanden habe, ging es dir in deinem Post ursprünglich darum: ich finde die Reaktion meiner Therapeutin unangebracht, ich bin verletzt, mein Vertrauen ist dahin, ich weiß, nicht ob ich mir ihr weiter machen kann/soll.
Jepp, ich versuche es.
Gerade bin ich hirnmüde und erschoepft. Habe mich durch die App und HP vom Jobcenter gewuselt und die Vermittlungsvorschlaege bearbeitet. Das hat jetzt einige Stunden gedauert. Früher wäre das ratzfatz gegangen. Zum Glück hatte ich 2016 schon eine Bewerbungsmappe erstellt, so das ich vieles schon gespeichert hatte.


Anm.Mod.: Kristina, beim nächsten Komplettzitat werden die Beiträge gelöscht. Du wurdest jetzt mehrfach darauf hingewiesen, diese zu unterlassen. Pauline
Zuletzt geändert von Pauline am So., 24.03.2019, 19:00, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar

Federchen
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 30
Beiträge: 325

Beitrag So., 24.03.2019, 22:51

Kristina, ich kann von dem, was du schreibst, irgendwie schon gut nachvollziehen, wie du dich vielleicht in bestimmten Momenten fühlst. Und ich sehe deine verzweifelten Handlungen per WhatsApp auch nicht als Manipulationsversuch und stimme diesoderdas hier allgemein zu.

Sowas kenne ich von mir selbst auch.. man gerät in Panik, versucht so schnell eie möglich alles zu klären und merkt gar nicht, dass man andere dabei gerade überrennt. Da dann von Manipulation zu sprechen, finde ich schon irgendwie verletzend. Ist mir hier aber auch schon an der ein oder anderen Stelle so passiert. :lol: :anonym:

Auch, dass du es „gut“ finden würdest, würdest du noch eine Diagnose bekommen, kann ich zum Teil nachvollziehen. Wenm ich das richtig verstehe, geht es dir ja darum, richtig von ihr gesehen zu werden und herauszufinden „was nicht stimmt“. Eine Diagnose ist aber da nicht der heilige Grahl. ;-)
Keine Ahnung, was zwischen dir und deiner Therapeutin sonst noch so passiert ist. Ich wollte dir nur da lassen, dass ich manches gut nachvollziehen kann. Wenn ich es denn richtig interpretiert habe.

Und übrigens.. ich habe inzwischen die Diagnose Borderline und ich lebe noch und arbeite 100% (eher 200% ;-) ) und prinzipiell würde auch erst mal niemand vermuten, dass ich die Diagnose habe. ;-)

Benutzeravatar

Inga
Forums-Insider
Forums-Insider
weiblich/female, 45
Beiträge: 268

Beitrag So., 24.03.2019, 23:09

Federchen hat geschrieben: So., 24.03.2019, 22:51 Und übrigens.. ich habe inzwischen die Diagnose Borderline und ich lebe noch und arbeite 100% (eher 200% ;-) ) und prinzipiell würde das auch erst mal niemand vermuten. ;-)
Dem kann ich mich vollumfänglich anschliessen :anonym:
Und entgegen anderslautender Gerüchte hat der letzte Psychiater, mit dem ich über dieses Thema geredet habe, Wert darauf gelegt, dass ich kein Borderline mehr habe und dass das auch völlig normal so ist, weil BL in der Mehrzahl der Fälle eine zeitlich begrenzte Angelegenheit ist - geht zwar normalerweise nicht so zurück, dass gar keine Symptomatik mehr besteht, aber mindestens so weit, dass die Diagnose nicht mehr gestellt werden kann.
Ich halte mich mittlerweile für gesünder als die Mehrzahl der Bevölkerung, von denen doch sehr viele sich überhaupt nie mit ihrer Psyche beschäftigen (können).

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Kristina1974
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 44
Beiträge: 92

Beitrag Mo., 25.03.2019, 09:11

Federchen und Inga, ich wollte natürlich niemals BL deffamieren. Es ist nur eine sehr schwierige Krankheit. Ich habe mich vor vielen Jahren mit der Thematik beschäftigt. Meine ersten große Liebe (ich 16 er 29) war BL was ich erst Jahre später erfuhr. Ich war sehr lange traumatisiert und habe lange gebraucht um darüber hinweg zu kommen. Weil ich einfach überfordert war mit der Empfindlichkeit, Verletzlichkeit und den massiven Attacken auf mich. Dennoch war er ein wunderbarer Mensch. Ich habe sehr intensiv analysiert, ob ich nicht selber einer bin. Auch mit dieser Therapeutin. Auch ob ich Narzisst bin, da ich mich in manchen Dingen / Situationen doch darin finde. Der Unterschied jedoch ist, dass ich niemanden so heftig angehen wuerde. Nur im aeussersten Notfall und dann auch eher tendenziell mit Flucht. Ich kann es, ich kann jmd die Haut runter reißen, aber ich weiß wie schlimm das ist, weshalb ich es nicht einsetze.
Ich habe jetzt einfach Angst vor ihr. Aus dem Nichts werde ich angegriffen und beschuldigt. Ich kenne das einfach schon, so oft erlebt frueher. Als wenn ich etwas ganz furchtbar Schlimmes getan hätte. Und ich bin mir dessen einfach nicht bewusst. Fühle mich ungerecht behandelt. Habe mich so weit wie möglich geöffnet und werde jetzt dafür gequält. Das ist mein subjektivs Gefühl. Das bisschen Selbstbewusstsein tief innen ist komplett weg. Ja ihr weiß jammer, jammer und Opfer.. Aber so fühle ich halt. Manchmal denke ich mir, dass ich endlich mal beginnen sollte mich wie ein A.. zu verhalten, dann wäre es wenigstens gerechtfertigt. Trotz jaja, ich weiß. Aber ich kann einfach nicht mehr. Ich bin es so leid schwer und unglücklich zu sein, kämpfen zu müssen und schlimme Situationen zu erleben. Ich erinnere mich daran, dass ich damals mit meiner grossen Liebe im Urlaub war. Als ich wieder mal attackiert wurde war es so schlimm, dass ich eine Flasche zerbrochen habe und an meinem Handgelenk geschnibbelt hab, nur um ihm zu zeigen wie verzweifelt ich bin. In den vergangenen Tagen kam mir wieder der Gedanke. Natürlich mache ich es nicht. Aber so hilflos fühle ich mich so nach dem Motto sieh her wie sehr du mir wehtust. Ja ja ich höre es schon schreien Manipulation, emotionale Erpressung etc. etc. Ich sage Verzweiflung und eine verkehrte Art der Abwehr. Ich mach es ja nicht, natürlich will ich niemanden derart erschrecken. Kenne ich ja wie schlimm das ist. In meiner Jugend kannte ich ein Mädel die ist mit der Faust in diesen Wand weil inch zu einem Treffen zu spät kam. Ich kenne dieses Gefühl für sowas verantwortlich sich zu fühlen. Und deshalb tue ich sowas niemanden an. Aber warum bekomme ich sowas oder ähnliches ab?
P. S. Rhetorische Frage, ihr habt darauf ja schon eure Meinung und Gedanken geäußert. Ich komme nur nicht aus meinem Gedankenstrudel heraus. Natürlich weiß ich, dass ich es dadurch wahrscheinlich noch schlimmer mache und vielleicht sogar verzerrte. Ich komme nur nicht raus. Ihr wache mit Enge und Angst auf und los geht's mit dem analysieren und vermeintlichen aufdroeseln. In meinen Gedanken hab ich jetzt schon zig Gespräche mit ihr geführt.
Zuletzt geändert von Kristina1974 am Mo., 25.03.2019, 09:29, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Kristina1974
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 44
Beiträge: 92

Beitrag Mo., 25.03.2019, 09:18

Pauline, oeh.. Ich habe jetzt erst gesehen, dass du meinen Beitrag kommentiert und vorherige geändert hast. Bitte entschuldige.

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag