Unstimmige Therapiesituation
Ja; so ganz unbekannt ist mir das nicht. Ich weiß hier aber nicht, ob es nur ein aus mir kommendes Gefühl ist, oder auch an ihm liegt. Ich habe eben einfach zuletzt das Gefühl gehabt, dass er nicht ganz professionell mit mir umgehen konnte und ob ich einfach zu sehr nerve, zu anstrengend für ihn bin, kann ich nicht einschätzen. Kann aber auch an mir liegen dieses Gefühl. Ist ein Kindheitsding. Meine Mutter liebte mich, aber war heillos überfordert. Und bei ihm glaube ich gerade, dass er mich leiden kann, aber ich trotzdem unter extrem anstrengend rangiere...
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Und Du möchtest, dass er das "aushält"? Warst nicht Du die, die das nicht ausgehalten hat vor Eurem Konflikt? Die, die Therapie abbrechen wollte? Die, die da kein Vertrauen mehr IN IHN hatte? Soll er Dir das immer wieder "versichern", obwohl die "Verunsicherung" diesbezüglich klar aus Dir zu kommen scheint (=Übertragung)? Gibst Du da nicht ein wenig viel an ihn ab?
Mio dafür macht man doch wohl Therapie. Die Verunsicherung kann in dem Fall aus mir kommen. Ob das so ist, erfahre ich aber nur, wenn das Thema eben angesprochen wird. Zumindest ist das meine Sicht auf Therapie.
Das Thema hatte ich auch schon diverse Male. Die letzte Antwort war diese: "Ja, man kann sein Geld auch einfacher verdienen. Aus ökonomischen Gesichtspunkten müsste er mich rausschmeißen. Aber irgendwo ist das auch eine Mischkalkulation, sprich: manche Patienten sind eben anstrengender als andere." Bevor dich das erschreckt noch eine andere Antwort bei einer anderen Gelegenheit: "Wenn man sich mehr anstrengen musste, dann sind Erfolgserlebnisse umso schöner." Und damit war nicht das Ende der Therapie gemeint, sondern die kleinen Erfolge zwischendurch. Also, ja, manchmal resultiert unser Eindruck, besonders anstrengend zu sein, wirklich aus einer korrekten Wahrnehmung. Aber dann ist das eben so. Der Fehler liegt darin, das als schlimm anzusehen.
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Ich finde es morgen heraus; bzw. Ich weiß morgen, ob er mit mir arbeiten möchte. Aber stimmt: es muss nicht schlimm sein, dass ich anstrengend bin. Ich möchte dem Menschen aber die Entscheidung ermöglichen mir freundlich abzusagen. Ist mir einfach wichtig. Ich befürchte immer, dass ich ihn in enorme Verantwortung gedrängt habe, weil er weiß, ich hänge an ihm.
Der ist schon groß und kann so eine Entscheidung jederzeit treffen.
Ja stimmt. Aber ich hab immer überhört wenn er davon sprach, dass er eine weibliche Therapeutin für mich besser fände.
Macht doch nix. Du musst nicht jede Meinungsäußerung dahingehend interpretieren, dass du irgendetwas machen sollst. Hat er halt eine Meinung, darf er. Du hast ne andere.
Auch das stimmt. Aber ich hab immer das latente Gefühl, dass das seine Art ist, mich auf eine nette Art loszuwerden.
Deshalb ist es wichtig, auch wenn ich zittere, das zu besprechen. Ich hab zuletzt stark Ablehnungsgefühle gehabt.
Bäm. Thema nicht besprochen, weil er erstmal meine Affäre durchkauen wollte. Und ich hab artig mitgespielt, weil ich ihn so toll finde, gerne mit ihm rede und bloß keine negative Ansage hören wollte. Die E-Mail ist nicht aufgeschoben, aber mir grummelt jetzt noch mehr der Magen- wobei wir wieder super klar kamen und er total angenehm war. Vielleicht ist das auch positiv, weil wir jetzt noch länger miteinander zu tun haben, bevor die Mail dran kommt. Ich weigere mich ja oft das Ende der Geschichte einzustellen, weil kein Ende vorhanden oder was weiß ich... aber hier werde ich dann nächste Woche oder sonstwann (mal gucken, wann wir wirklich reden) seine Antwort einstellen, weil ich glaube, es gibt doch häufiger mal Patienten mit seltsamen, womöglich ähnlichen Problemen.
So, das Thema haben wir immer noch nicht besprochen, und irgendwie bin ich gerade in einer ganz komischen Situation. Ich habe meine Affäre beendet, weil mir das zu eng geworden ist. Der Mann war großartig, ich konnte einfach wieder entspannten und schönen Sex haben, wir mochten uns und dann hat er meinen Rücken gestreichelt, war einfach da und bei mir hat das soviel berührt, dass ich die Sache beenden musste. Damit ist dann eine Welle über mir zusammengeschlagen und ich war furchtbar instabil- und in dieser Instabilität wollte ich mich meinem Therapeuten vor dem Hintergrund seines damaligen Verhaltens absolut nicht aussetzen. Jetzt hab ich sonstwas durch, hab ihm eine Mail geschrieben, dass ich die Situation von damals durchsprechen will und das schon fast grundsätzlich ist, dass eine Frau, die sexuell übergriffiges Verhalten erlebt, nicht verführerisch ist- meinetwegen ist sie das, aber situativ ist das die schlechteste therapeutische Intervention ever. Und ich hab ihm geschrieben, dass ich stinksauer bin, wenn ich da drüber nachdenke und dass er mir das erklären soll. Er antwortete, dass er auch denkt, dass es wichtig ist, die damalige Situation zu klären. Jetzt hab ich seit Tagen keine Antwort auf meine Terminanfrage erhalten und bei mir ist soviel hochgekommen; erstmal, was er von mir weiß und mich dann als verfürherisch zu bezeichnen, ist nur noch absurd. Ich hatte Würgereize deshalb, mir war tierisch übel. Und gerade hab ich die Übertragung des Jahrhunderts. Ich kann meine Gefühle sonst sehr gut steuern, hab gerade eine Affäre beendet, weil das zu nah wurde und jetzt sitz ich da, und hab ein ganz warmes Bauchgefühl, wenn ich an meinen Therapeuten denke- und der ist wirklich menschlich mein Typ, aber eben nicht auf den ersten Blick mein Typ Mann. Und es wird richtig schräg, ich fühl mich dahin manipuliert, ich hab das Gefühl, dass er das mit Absicht fabriziert hat. Es ist einfach soviel hochgekommen, die ganzen Interaktionen und ja, ich mag den Mann total, aber das war kein Männlein-Weiblein-Ding und das hier ist einfach krasses warmes Bauchgefühl. Ich weiß ja, dass ich den Menschen unglaublich gerne mag, aber ich war nie irgendwie verliebt und gerade stellen sich diese ganzen Mistgefühle ein. Ist prima, ich saß mal vor meiner Psychiaterin und meinte zu ihr, ich würde mich gerne mal in nen Therapeuten verlieben, die müssen damit wenigstens vernünftig umgehen- von Berufswegen und ich brauch mal jemanden, der lieb ist, wenn ich meschugge werde. Und jetzt sitz ich da und unterstell ihm, dass er das absichtlich fabriziert hat. Und gerade wünsch ich mich in meine Affäre zurück, die ich einfach mit der Nähe hätte aushalten müssen, weil ich dann vielleicht keine derartig bekloppte Übertragung hätte. Ich kenn den Mann ja gar nicht und er ist mir nicht von Anfang an ins Auge gesprungen. Sprich, dass hier ist das absurdeste, was mir je passiert ist. Das ist sowas von sinnlos. Und ich wette, der hat das absichtlich provoziert und ich frag mich, warum das jetzt. So und jetzt muss ich damit umgehen und mit ihm mal klären, was der Schmonz damals sollte und das, während ich ein ganz warmes Gefühl im Bauch habe- ganz großes Kino. Ich will sauer sein und gerade bin ich kuschelweich und wünsch mir allen ernstes, dass er diese Mistintervention gefahren hat, weil mir mitteilen wollte, dass er verknallt ist. Wird nicht so sein, aber das ärgert mich ja noch mehr. Der wollte, dass dieses Gefühl da ist, glaub ich. Dieser ganze Quark, von wegen ich wäre verführerisch und ich bin auch verführbar, der wollte, dass ich mich aufrege, der wollte, dass ich so über ihn und mich denke und dass muss ja nun nicht sein. Und er meldet sich nicht, damit ich meine ganze Wut bei ihm abladen kann- jetzt bin ich auch noch wütend, dass ich verliebt bin. Mir ist nicht so ganz klar, ob ich das seit Monaten verdränge oder ob das neu ist- ich tendiere eher zu sehr neu und ein Wutersatz. Ich verstehe es nicht- ich kann Männer total mögen, einfach so und das war bei ihm einfach mal so. Große platonische Therapeutenliebe. Und jetzt bin ich ernsthaft irgendwie verliebt; mit warmen Gefühl im Magen. So, und wie geht man damit um, wenn man eigentlich ein Problem zu klären hat? Erstmal Probleme klären und dann sagen: bah, hier, leb damit und geh gut damit um. Das ist sowas von unnötig, ich hätte mich so gut in meine Affäre verlieben können und was mache ich? Beende die und verlieb mich einige Wochen später in den Therapeuten. Toll. Naja, wir können dann ja prima daran arbeiten, dass mal jemand vernünftig mit meinen Gefühlen umgeht und er hat die herbeimanipuliert und darf die jetzt gefälligst auflösen. Und wenn der das nicht hinbekommt, dann Donnerwetter.
Sorry, musste raus und falls jemand schreiben mag, nur zu- aber ich glaube wirklich nicht, dass ich verdrängt verliebt war. Ich bin einfach grundsätzlich freundlich und ich mochte den einfach als meinen Therapeuten und bin da sehr herzlich. Und gerade weiß ich gar nicht genau, warum dieses warme Gefühl da ist. Prinzipiell erklärbar, der Mann hat mit mir vieles gemeistert, aber das ist kein Grund- ich kenn ihn nicht. Und es war nicht von Anfang an da; das kenne ich durchaus- sowas auf den ersten Blick, aber das hier: verliebt,weil er mir gut tut? Eher nicht meine Art, weil ich mich in Menschen verliebe, die ich kenne. Gut, irgendwie lernt man sich in einer Therapie auch kennen, aber eben anders. Und der spielt da seine Rolle und die spielt er, mit Abzügen bzgl. einer Situation, ganz gut. Es gibt Sachen, die ich mag, einfach seine Art im Regelfall. Aber dann hätte ich mich auch mit warmem Gefühl in einen schwulen Freund verknallen können- genauso wenig Aussicht auf Erfolg. Ich verstehe es nicht wirklich.
So, den nächtlichen Quatsch hab ich überstanden- warme Gefühle wieder weg. Der lässt mich auf der Situation sitzen und ich erwärme mich- typisch. Memo: Der ist tierisch bescheuert. Bis er mir das GEgenteil bewiesen hat. Das muss niemand verstehen- ich schiebe es auf total übernächtigung. Rein optisch ist das nicht mein Typ. Trotzdem war das komische Gefühl im Magen- allerdings nach Ekelgefühlen- eindrücklich. Ich brauch ne Klärung, damit ich berechtigt fühlen kann. Gerade ist Kopfsalat und Gefühlssalat.
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