Ich habe mich selbst in der Therapie verloren.

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Gedankentanz
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Beitrag Sa., 31.03.2018, 13:44

Ich sehne mich danach ihr zu vertrauen, mich fallen zu lassen, endlich mal sein zu dürfen.
Aber bei dieser Wut.....keine Ahnung
Wenn sich meine tanzenden Gedanken zanken, gerate ich schon mal ins wanken, finde ich dann keinen Halt, lande ich unsanft auf die Planken ::?

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candle.
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Beitrag Sa., 31.03.2018, 13:45

Gedankentanz hat geschrieben: Sa., 31.03.2018, 13:42 Nur habe ich Angst, wenn ich wieder Falle, es nicht mehr zum aufstehen reicht....
Warum solltest du nicht? Immerhin hättest du in Therapie einen geschützten Rahmen. Und das wäre vermutlich besser als würde dir das allein privat passieren.

candle
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CrazyChild
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Beitrag Sa., 31.03.2018, 13:53

Mir ginge es genauso. Um zu vermeiden, das Gefühl zu haben, evtl eine Chance verpasst zu haben und auch um Dich selbst zu überzeugen, das richtige getan zu haben, würde ich noch ein Gespräch mit ihr probieren. Letzte Chance, sozusagen. Ihr das genau so sagen. Ihr sagen, was das mit Dir gemacht hat, wie Du Dich fühlst. Nicht reinfallen lassen. Sondern genau beobachten was passiert. Wie sie sich gibt, wie Du Dich fühlst. Und danach entscheiden, weiter hinzugehen oder es zu lassen. Zumindest hast Du dann alles versucht und musst Dir keine Vorwürfe machen.
Ich bin nicht sicher, ob das nicht zu tiefe Verletzungen bei Dir hinterlassen hat. Therapeutische Provokation hin oder her. Irgendwo ist mal Schluss. Und da ist sie übers Ziel rausgeschossen, finde ich.
Wäre ich in Deiner Situation würde ich ihr vorab ne email schicken und schon mal auf das Gespräch vorbereiten. Denn wenn sie dann schin negativ antwortet brauchst gar nicht mehr hingehen und keine Energie mehr dafür vergeuden.
Du hast keine Schuld.
LG, CrazyChild

***stay strong***

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Gedankentanz
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Beitrag Sa., 31.03.2018, 13:53

candle. hat geschrieben: Sa., 31.03.2018, 13:45 Warum solltest du nicht? Immerhin hättest du in Therapie einen geschützten Rahmen. Und das wäre vermutlich besser als würde dir das allein privat passieren.

candle
Aber ist er wirklich so geschützt? Wenn sich du Wut so unkontrolliert ausbreiten kann?

Vielleicht tue ich meiner Therapeutin wirklich unrecht, meint sie es wirklich erlich mit mir, ist ihr Versuch diesen Weg zu gehen ein Mittel um an mich ran zu kommen. Ich weiss es einfach nicht.
Zu viele Gedanken, zu viele Gefühle.

Man ich hab wohl wirklich eine an der Klatsche....
Wenn sich meine tanzenden Gedanken zanken, gerate ich schon mal ins wanken, finde ich dann keinen Halt, lande ich unsanft auf die Planken ::?

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Philosophia
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Beitrag Sa., 31.03.2018, 13:56

Liebe Gedankentanz, wenn du jetzt ganz tief in dich reinspürst: Hat die Therapeutin denn noch ne Chance bei dir? Oder ist der Bruch zu dolle? Weil wenn da noch ne Chance ist, dann warte doch wenigstens noch ein bissl ab, wie es sich entwickelt. Ich finds schwierig, nen wütenden Menschen so schnell in den Wind zu schießen - es sei denn, es war wirklich unter aller Sau, was da passiert ist, für dich.
Mal ne andere Perspektive...ist es nicht ziemlich langweilig, wenn immer nur alles nett läuft?
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer

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candle.
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Beitrag Sa., 31.03.2018, 14:03

Gedankentanz hat geschrieben: Sa., 31.03.2018, 13:53 Aber ist er wirklich so geschützt? Wenn sich du Wut so unkontrolliert ausbreiten kann?

Vielleicht tue ich meiner Therapeutin wirklich unrecht, meint sie es wirklich erlich mit mir, ist ihr Versuch diesen Weg zu gehen ein Mittel um an mich ran zu kommen. Ich weiss es einfach nicht.
Zu viele Gedanken, zu viele Gefühle.

Man ich hab wohl wirklich eine an der Klatsche....
Naja, natürlich ist es geschützt, aber du scheinst ja grundsätzlich vieles anders zu handhaben als der "Durchschnittsmensch".

Vielleicht ist das gerade ein blöder Tipp, aber manchmal ist es hilfreich sich selbst in einigen Punkten nicht zu bierernst zu nehmen.

LG candle
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Gedankentanz
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Beitrag Sa., 31.03.2018, 14:05

Philosophia hat geschrieben: Sa., 31.03.2018, 13:56 Liebe Gedankentanz, wenn du jetzt ganz tief in dich reinspürst: Hat die Therapeutin denn noch ne Chance bei dir? Oder ist der Bruch zu dolle? Weil wenn da noch ne Chance ist, dann warte doch wenigstens noch ein bissl ab, wie es sich entwickelt. Ich finds schwierig, nen wütenden Menschen so schnell in den Wind zu schießen - es sei denn, es war wirklich unter aller Sau, was da passiert ist, für dich.
Mal ne andere Perspektive...ist es nicht ziemlich langweilig, wenn immer nur alles nett läuft?
Das soll es nicht. Immer nur nett.

Aber mal ganz ehrlich, wenn dir deine Therapeutin sagt, sie habe dich als einzige vergessen unbewusst mit Absicht. Und dich fragt mit ihr mal drauf zu schauen, warum das passiert ist.
Wenn deine Therapeutin sich so wütend fühlt, ähnlich wie die Wütende Person von früher.
Wenn sie dir die Tür öffnet, sie dir die aber gedanklich vor der Nase wieder zu schlägt.
Käme dir da der Gedanke, alles gut? Würdest du nicht an dir zweifeln? Wärst du nicht überrascht?

Ich habe etwas mit in dem Raum gebracht, etwas Großes, so sagt sie. Mir ging in dem Moment die Düse, wirklich.
Ich weiß nicht was sie sieht und wahrnimmt, ich weiß nicht was ich ausstrahle. Aber in meinem Leben ist mir auf diese Art nur meine Mutter begegnet. Das möchte ich nicht. Sie ist nicht meine Mutter und in dieser Rolle soll sie auch nicht rein.
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Philosophia
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Beitrag Sa., 31.03.2018, 14:11

Klar hätte mich das getroffen, liebe Gedankentanz, vermutlich wäre mir spätestens nach der Stunde die Tränen gekommen. Aber ich schrieb dir auch schon, dass für mich solche Rückmeldungen hilfreich waren. Ich möchte aber nicht schreiben, was sie zu mir gesagt hat, ist mir zu konkret. Jedenfalls war trotz allem heftigen Ärgers immer auch Wertschätzung spürbar und darauf kams mir an. Und ich hielt es auch für wertschätzend, ihr selbst gegenüber, mir ihren Groll unverblümt mitzuteilen. Und der Gedanke "alles gut"...das ist ein Wunschdenken...meiner Meinung nach.
Ich persönlich finde den Tipp hilfreich candle und hätte den vor einiger Zeit auch gut brauchen können. Wie ich schon mehrfach schrieb - es ist "nur" die engagierte Therapeutin - keine Mutter und keine Retterin oder sonst was Ideales.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer


Marilen
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Beitrag Sa., 31.03.2018, 14:14

Sie arbeitet
oder versucht es.
Sie bietet dir ganz schön viel an, finde ich.
Ja, fange du auch an zu trennen: hast dus wirklich getrennt, dass sie nicht deine Mutter sondern eine Analytikerin ist, die einfach ihren Job macht ? Schickst du sie nicht in die Rolle und wünschst dir, sie möge bitte, bitte anders reagieren. Alles soll gut werden.
ALLES, soll GUT werden?
Siehst du, was das für einen Anspruch an einen Menschen ist?
ER soll ALLES wieder GUT machen.
Siehst du, dass sie - die Analytikerin - das nicht machen kann.
Und dass es um DICH geht und nicht um SIE?

Versuche auch du zu trennen.
Abstand zu gewinnen.
Einen Raum zu schaffen.
Aber das geht nur: wenn du redest und zwar mit IHR
Rabbi Nachman lehrt uns etwas Bahnbrechendes. Wenn es schwer wird, bleibt dir nur noch eines: Sei glücklich und freue dich.

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Gedankentanz
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Beitrag Sa., 31.03.2018, 14:17

Genau, sie ist weder meine Mutter, Retterin, noch der Prinz auf dem weißen Pferd.

Genau das brauche ich auch nicht. Ich brauche weder Mutter noch jemand der mich rettet.
Ich brauche einen Gegenüber der sich im Griff hat. Der ehrlich ist und dennoch wertschätzend. Der mir hilft zu verstehen und mir nichts aufdrückt. Der wenn er sagt, du brauchst das nicht, es dann auch gut sein lässt und nicht später ankommt und sagt "na ja wenn du wmes nicht machst, nimmst du uns was." Wie soll ich da wissen was wirklich darf? Wie ich wirklich sein darf?
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diesoderdas
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Beitrag Sa., 31.03.2018, 14:20

Ich finde, es muss nicht immer eieiei gemacht werden in einer Therapie. Aber man kann auch übers Ziel hinaus provozieren und das halte ich für gefährlich. Gedankentanz schrieb, dass sie in einer Atmosphäre der Wut aufwuchs. Jetzt bringt die Therapeutin ihre (eigene!) Wut rein.
Mal angenommen, ihre Mutter hätte ihr als Kind immer wieder kräftig eine gescheuert, was würde dann passieren, wenn die Therapeutin ihr jetzt sagt "sie bewirken in mir, dass ich ihnen eine reinhauen will"? Mit diesem einen Satz wäre in den meisten Fällen wohl just in diesem Moment sämtliches Vertrauen zerbröselt und die therapeutische Beziehung gescheitert, wenn es nicht sogar traumatisch geendet hätte. So denke ich zumindest. Und so verständlich fände ich das auch. Viele finden das vielleicht zu extrem gesehen, aber Menschen können genauso reagieren (ich auch, daher werde ich da auch so wütend) und Therapeuten sollten eigentlich das Wissen dazu haben. Vielleicht fehlt manchmal das Gespür.
Viele Menschen dürften Gewalttaten erlebt haben ohne je körperlich belangt worden zu sein, die Folgen dürften aber nicht weniger schlimm sein
. "Ich habe das Bedürfnis ihnen eine rein zuschlagen" dürften die meisten verurteilen, denke ich. Aber wer zieht wo die Grenze bei anderen Sätzen, die auf Menschen evtl ähnliche Wirkung haben ? Wenn schon Provokation dann doch sehr sehr vorsichtig

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Beitrag Sa., 31.03.2018, 14:23

Marilen hat geschrieben: Sa., 31.03.2018, 14:14 Versuche auch du zu trennen.
Abstand zu gewinnen.
Einen Raum zu schaffen.
Aber das geht nur: wenn du redest und zwar mit IHR
Ob ich trenne? Gute Frage.
Bin ich doch die Ursache von allem? Scheint so.
Bietet sie mir viel? Ja
Wie mache ich das? Sie in diese Rolle schicken?
Also tue ich uns beiden Unrecht?

Was ne .... Situation

Ja, werde mit ihr reden.
Zuletzt geändert von Elfchen am Di., 03.04.2018, 06:38, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Fullquote! Der nächste Post mit Fullquote wird gesamthaft gelöscht.
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Philosophia
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Beitrag Sa., 31.03.2018, 14:27

Aber warum sollte sie dir sagen, was du darfst? Damit machst du sie auch größer, als sie ist, finde ich. Also, wenn du ihre Aggression in dem Moment für dich zu schlimm fandest, dann trenn dich von ihr. Und wenn nicht, guck, ob ihr zusammen arbeiten wollt. Aus Konflikten können so gute Dinge entstehen. Du schreibst teilweise über sie, als wolle sie dich zerstören. Und gleichzeitig sagst du schon, dass sie es doch mit dir versuchen will. Gib dir doch selbst ein bissl Distanz zum Geschehen und versuch mal die Beobachterin zu sein. In Analysen kann es heftig werden. Die Wut, die ein Kind aushalten muss von den Eltern, welche sehr grausam sein kann, ist sehr prägend...aber Wut ist auch ganz wichtig. Du bist jetzt nicht ausgeliefert, liebe Gedankentanz. Ihr könnt es klären. Und wenn nicht, dann nicht, aber keiner wird dran sterben.
"Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen." - Albert Schweitzer


Marilen
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Beitrag Sa., 31.03.2018, 14:28

Ursache nicht im Sinn von Schuld oder falsch, darum gehts nicht. Nur um das was du mit bringst. Und du bist sicher nicht da, weils nice ist, was du mitbringst.Es ist ja ein Leiden.
Rabbi Nachman lehrt uns etwas Bahnbrechendes. Wenn es schwer wird, bleibt dir nur noch eines: Sei glücklich und freue dich.

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Beitrag Sa., 31.03.2018, 14:34

Und Ja, ich mache einiges anders wie der durchschnittsmensch, aber ich habe auch einiges anders erlebt wie der Durchschnittsmensch. So wie einige andere hier auch.

Ich weiß wie sich Wut anfühlt, körperlich, wie auch seelisch, ich weiss um ihre zerstörungskraft.
Ich habe gelernt, das ich ohne Wut sehr wohl ein schönes Leben führen kann. Das Wut nicht der einzige Antrieb ist. Das man die Wut nicht ausagieren muss, nicht mal ansatzweise. Dieser Weg, nicht für jeden nachvollziehbar, hat mir das Leben gerettet und es mir ermöglicht schöne Beziehungen aufzubauen.
Ich lebe und Liebe und nein nicht in perfekter Harmonie und ja, vieles geht auch in die Hose, aber so fühlt es sich für mich alles deutlich besser an.
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