Bester Freund wird verboten

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RonRonRon
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Beitrag Mo., 05.03.2018, 17:59

mio hat geschrieben: Mo., 05.03.2018, 16:08 Ausgrenzung hingegen ist etwas völlig anderes. Ausgrenzung wäre es zB. zu sagen: Kinder die nicht dieses oder jenes Merkmal aufweisen dürfen kein Teil der Klasse werden. Das wäre Ausgrenzung. Ausgrenzung ist immer eine formelle Geschichte, meint: Per Regelwerk. Abgrenzung hingegen ist informell, meint: Persönlich.
Danke Mio für deine Worte. Genau so ist es.
Es ist ein gewaltiger Unterschied zwischen Aus- und Abgrenzung. Das Erste tut auch viel mehr Weh, als das letztere.

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stern
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Beitrag Mo., 05.03.2018, 18:27

Kann man so oder so sehen:
Der Begriff Exklusion bedeutet wörtlich Ausschluss (aus lat. exclusio) oder auch Ausgrenzung. Er beschreibt in der Bildungssprache den Umstand, dass jemand von einem Vorhaben oder einer Versammlung, von einer Gruppenzugehörigkeit oder aus gesellschaftlichen Zusammenhängen ausgeschlossen (exkludiert) wird.
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Exklusion

Was keine Wertung beinhaltet, sondern einen Ausschluss benennt. Wenn der Ausschluss zum Bleistift auf der Nationalität oder Hautfarbe beruht, läge Rassismusgeruch der Luft.
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mio
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Beitrag Mo., 05.03.2018, 18:44

Das was Du da - in Deinem ersten Post an mich von den vielen - beschreibst Stern ist aber so in keinster Weise neu. Das praktizieren Pädagogen schon seit Ewigkeiten so.

Bisher wurden dafür nur keine "Bezeichnungen" verboten oder Regeln im Sinne von "Du darfst nur alle oder keinen aus der Klasse zu Dir nach Hause einladen wenn Du Geburtstag hast" aufgestellt. Die Kinder wurden einfach auf unterschiedlichste Weise angeregt ihren Aktionsradius in Richtung anderer Kinder zu erweitern und sich allen Kindern gegenüber kameradschaftlich zu verhalten. Es gab sogar "Zeugnisanmerkungen" zum "Sozialverhalten". Das, was neu ist, ist diese "Wortpolizei" und der Eingriff in die Privatsphäre der Kinder. Und das braucht es einfach nicht um dieses Ziel - einen erweiterten Aktionsradius - zu erreichen. Wenn Du den Doppelpack mal "trennen" möchtest musst Du ihn auch nicht "in der Schule komplett zerschneiden" sondern es reicht wenn Du die beiden besten Freunde immer wieder mal unterschiedlichen Teams oder Gruppen zuteilst. Zumal auch ein Doppelpack nach außen nicht hermetisch verriegelt sein muss.

Meine beste Freundin und ich waren in der 8ten und 9ten Klasse zB. auch nicht "allein" zu haben innerhalb der Schule, trotzdem hatte wir guten Kontakt zum Rest der Klasse und zu anderen Kindern/Jugendlichen. Bei Kindern/Jugendlichen in dem Alter ist das einfach auch was, was die eigene Identität stärkt. So haben wir zB. phasenweise fast identische Klamotten getragen (ich hatte den Pullover halt mit V-Ausschnitt, sie mit Rundhals), hatten ähnliche Frisuren, teilten uns ein Ohrringpaar usw. usf., das war einfach eine Phase die sich von selbst wieder gelegt hat. Und wir waren auch bei weitem nicht die einzigen bei denen das so war und es ging nicht zu Lasten des Wir-Gefühls der Klasse und hat auch nicht dazu geführt dass wir uns "abgeriegelt" hätten. Diejenigen die eher Außenseiter waren (so richtig krasse Außenseiter gab es bei uns nicht) dass waren jene Mitschülerinnen die kaum an "privat" veranstalteten Aktionen teilnahmen oder gar nicht. So haben wir zB. häufiger Grillfeiern mit Übernachtung und so gemacht und das hat natürlich noch mal "zusätzlich" den Klassenverband gestärkt (aufgrund der gemeinsamen privaten Erlebnisse), zu diesen Grillfeiern kamen aber nicht alle, obwohl alle ausdrücklich eingeladen waren und wir sie sogar regelmässig zu überreden versuchten. Manche wohl, weil sie nicht durften, manche wohl, weil sie keine Lust dazu hatten. Das hat aber auch zu keinem Ausschluss aus dem Klassenverband geführt bei uns, es wird sich aber schon ein wenig "ausgegrenzt" angefühlt haben für diejenigen die nicht dabei waren, weil eben nicht mitgeredet werden konnte bei gewissen Themen weil sie nicht dabei waren. Dafür konnten wir aber nix da wir niemanden ausgegrenzt haben und jeder willkommen war. Zumal es ja jetzt auch nicht so wild ist, wenn man nicht bei allem dabei ist. Kann man sich ja auch erzählen lassen, wenn man möchte.

Nach den Vorgaben des "Experiments" hätten wir diese Sachen aber wahrscheinlich gar nicht veranstalten dürfen, weil nicht alle dran teilgenommen haben sondern nur 90%... Und ich glaube wenn das so gewesen wäre, dann wären wir sauer geworden auf die, die nicht mitmachen wollten oder durften. Denn an denen wäre es dann ja sozusagen "gescheitert".

Diese tollen "Gleichstellungsgedanken" hätten also Konflikte zwischen uns eher befeuert und nicht für stärkere Integration gesorgt.


mio
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Beitrag Mo., 05.03.2018, 18:49

stern hat geschrieben: Mo., 05.03.2018, 17:54 Und wenn es heißt: Morgen beginnt eine umfangreiche Teamaufgabe oder ein Bootsrennen (6er Gruppe) habt ihr die A-Karte, wenn ihr sagt, da wollen wir dich nicht. Und bei Leuten, die eine Gruppe formieren, kommt man dann evtl. auch nicht so ohne weiteres in die Auswahl, wenn starke "Geschlossenheit" signalisiert wird. A la die sind eh meist lieber für sich bzw. wollten uns neulich nicht dabei haben.

Wieso Arschkarte? In dem Kontext ist es selbstverständlich für mich dass das dann so gemacht wird. Es sei denn es gibt einen triftigen Grund dafür, warum man es nicht möchte und darüber könnte dann gesprochen werden.

Aber wenn sich in der Pause zB. jemand zu uns hätte gesellen wollen während wir was "privates" zu bequatschen hatten, dann kannst Du uns ja wohl kaum verbieten den dann wegzuschicken. Also echt jetzt... :kopfschuettel:

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stern
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Beitrag Mo., 05.03.2018, 18:54

Aber die meisten Kinder in Aussenseiterpositionen dürften weniger ein Problem mit mangelnder formeller Zugehörigkeit haben sondern eher eine Sehnsucht nach echter emotionaler Zugehörigkeit zu einer informellen Gruppe.
Ich denke es kommt darauf an. Es gibt auch Gruppen bzw. Paare, die ein hohes Zusammengehörigkeitsgefühl haben (im Extremfall besagte Doppelpacks), die aber ansonsten wenige losere Kontakte haben bzw. kaum andere Beziehungen (z.B. klischeehaft 2 Migrantenkinder). So dass man sozusagen auch zum Aussenseiter werden kann. Hier als Paar. Ich denke, beides ist nicht zu unterschätzen. Wer eher oberflächlichere Kontakte in verschiedenen Gruppen pflegt, aber keine Vertrauten hat, dem geht evtl. eher eine tiefere Beziehung ab. Wenn beides gegeben ist, dann umso besser.
Zuletzt geändert von stern am Mo., 05.03.2018, 18:56, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag Mo., 05.03.2018, 18:54

stern hat geschrieben: Mo., 05.03.2018, 18:27 Was keine Wertung beinhaltet, sondern einen Ausschluss benennt. Wenn der Ausschluss zum Bleistift auf der Nationalität oder Hautfarbe beruht, läge Rassismusgeruch der Luft.
Es ist aber kein "Ausschluss" wenn ein Kind einen besten Freund hat den es lieber mag als einen anderen Klassenkameraden.

Du klingst wie die Leute die sagen: Ein Nein ist ein persönlicher Angriff... :kopfschuettel:


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Beitrag Mo., 05.03.2018, 18:56

stern hat geschrieben:Es sagt also niemand: Mit deinen besten Freunden darfst du nicht mehr befreundet sein (…)
Stimmt, der Wortlaut war damals, wenn ich mich richtig erinnere: Not having too close bonds. Die Freundschaft soll nicht komplett verboten, aber "abgeschwächt" werden, um sie gleichmäßiger zu verteilen, als würde es sich um etwas handeln, das beliebig portionierbar ist.

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stern
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Beitrag Mo., 05.03.2018, 20:14

Es ist aber kein "Ausschluss" wenn ein Kind einen besten Freund hat den es lieber mag als einen anderen Klassenkameraden.

Du klingst wie die Leute die sagen: Ein Nein ist ein persönlicher Angriff... :kopfschuettel:
nee, jemanden lieber zu mögen sehe ich nicht unbedingt als Ausgrenzung. Zu sagen, dich wollen wir nicht dabei haben, aber sehr wohl, vgl. Definition oben.
Aus normaler und legitimer "Abgrenzung" (was zB. heißt: Ich und meine beste Freundin machen...und da wollen wir Dich nicht dabei haben.) wird "Ausgrenzung" konstruiert. Diese "Abgrenzung" ist aber wie Du schon sagst das normalste von der Welt und für das menschliche Zusammenleben sogar wichtig.
Und wenn diese Ausgrenzung z.B auf der Nationalität oder Hautfarbe beruht, nennt man das meist Rassismus.
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Beitrag Mo., 05.03.2018, 21:17

stern hat geschrieben: Mo., 05.03.2018, 20:14 Zu sagen, dich wollen wir nicht dabei haben, aber sehr wohl, vgl. Definition oben.
Das kommt sehr darauf an in welchem Zusammenhang dies geschieht. Niemand muss zu jedem Kontaktwunsch ja und Amen sagen, ich darf sehr wohl zu jemandem sagen dass ich in nicht dabei haben möchte wenn es um mein Privatleben geht, das ist Abgrenzung, nicht Ausgrenzung. Wieso verstehst Du diesen Unterschied nicht?

stern hat geschrieben: Mo., 05.03.2018, 20:14 Und wenn diese Ausgrenzung z.B auf der Nationalität oder Hautfarbe beruht, nennt man das meist Rassismus.
Stimmt. Wenn.

Aber in meinem Privatleben könntest Du mir auch Rassismus insofern nicht verbieten, als dass ich die freie Wahl habe mit wem ich es verbringe und mit wem ich mich anfreunde. Wenn ich jemanden also als Freund ablehnen würde, weil er die und die Nationalität hat dann wäre das zwar rassistisch, ich dürfte das aber trotzdem. Es gibt kein "Recht auf Freundschaft" was Du da anwenden könntest.

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stern
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Beitrag Mo., 05.03.2018, 21:33

Auf die Bezeichnung bester Freund zu verzichten, würde ich eher als symbolischen Akt verstehen. Überwacht sicherlich niemand mit der Pistole, wie auch. Wie Einladungen zu handhaben sind, scheint auch nichts offizielles zu sein - sofern es überhaupt stimmt (jemand hat gehört, dass...). Aber üblicherweise wird es so zitiert, dass die Einladungen dann eben nur nicht in der Klasse verteilt werden, wenn man nicht jeden einladen möchte. Man kann also einladen, wenn man will. Aber dann verteilt man die Einladungen vorzugsweise nicht direkt in der Klasse.
Die Kinder wurden einfach auf unterschiedlichste Weise angeregt ihren Aktionsradius in Richtung anderer Kinder zu erweitern und sich allen Kindern gegenüber kameradschaftlich zu verhalten. ... Wenn Du den Doppelpack mal "trennen" möchtest musst Du ihn auch nicht "in der Schule komplett zerschneiden" sondern es reicht wenn Du die beiden besten Freunde immer wieder mal unterschiedlichen Teams oder Gruppen zuteilst. Zumal auch ein Doppelpack nach außen nicht hermetisch verriegelt sein muss.
Exakt so verstehe ich das. Also halb so wild.
(so richtig krasse Außenseiter gab es bei uns nicht)
Das ist halt nicht überall so. Ich erinnere mich schon an ein paar krassere Leute. Da hättest es schon gut getan, wenn zumindest die Pädagogen etwas mehr auf die Leute eingegangen wären. Teilweise kannten sie aber manche Hintergründe, so wirkte es zumindest. Also hinter den Kulissen gab es vllt. durchaus ein Gespräch.
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Beitrag Mo., 05.03.2018, 21:56

mio hat geschrieben: Mo., 05.03.2018, 21:17 Wieso verstehst Du diesen Unterschied nicht?
Vielleicht weil es nicht eine ultimative Wahrheit gibt, vgl. die Definition. Es kann ja auch beides gegeben sein: Durch eine Abgrenzung wird jemand ausgegrenzt. Wie ich schon schrieb: Freundschaften kann man eh nicht anordnen... hat aber auch so niemand vor. Auf die Förderung best. Werte (wie Respekt) wird in dieser britischen Privatschulen jedoch schon Wert gelegt. Das ist recht transparent.
Zuletzt geändert von stern am Mo., 05.03.2018, 21:59, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag Mo., 05.03.2018, 21:58

Auf die Bezeichnung bester Freund zu verzichten, würde ich eher als symbolischen Akt verstehen.
Ja, aber ein symbolischer Akt mit welcher Bedeutung? Es ist schlecht einen besten Freund zu haben...etwas gutes wird damit zu etwas negativem gemacht. Darum geht es doch.

Vielleicht wird es Dir klarer in welche Richtung meine Kritik geht wenn Du Dir mal diesen Artikel dazu durchliest:

http://www.20min.ch/schweiz/news/story/ ... n-30224657

Exakt so verstehe ich das. Also halb so wild.

Wenn das die Intention wäre, dann könnte man wie gesagt pädagogisch alles so wie bisher machen und müsste nicht einen "Beste Freunde" Bann aussprechen.
Das ist halt nicht überall so. Ich erinnere mich schon an ein paar krassere Leute. Da hättest es schon gut getan, wenn zumindest die Pädagogen etwas mehr auf die Leute eingegangen wären. Teilweise kannten sie aber manche Hintergründe, so wirkte es zumindest. Also hinter den Kulissen gab es vllt. durchaus ein Gespräch.

Du hättest ja auch auf die Kinder zugehen können und versuchen können in Kontakt zu kommen. Das wäre doch genau das, was Du hier forderst? Dann hättest Du auch gesehen, ob sie ein Interesse an einem Kontakt haben oder nicht.

(Sorry, die Zitate funktionieren irgendwie nicht vernünftig. Alle Zitate sind Aussagen von Stern.)


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Beitrag Mo., 05.03.2018, 22:11

stern hat geschrieben: Mo., 05.03.2018, 21:56 Auf die Förderung best. Werte (wie Respekt)
Zum Respekt gehört es aber auch ein NEIN zu akzeptieren und es nicht als persönlichen Angriff zu sehen und damit "gegen den anderen" zu verwenden. So nach dem Motto: Wenn Du nicht mit mir befreundet sein möchtest dann bist Du böse und grenzt mich aus!

Kinder müssen auch lernen, dass sie nicht immer "der Mittelpunkt der Welt" sind und dass es auch Kinder gibt die etwas anderes möchten als sie selbst. Sie zB. nicht zum Geburtstag einladen möchten. Mit solchen Frustrationen müssen Kinder lernen umzugehen, die gehören zum Leben nun mal dazu.

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RonRonRon
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Beitrag Mo., 05.03.2018, 23:00

 und
mio hat geschrieben: Mo., 05.03.2018, 22:11 So nach dem Motto: Wenn Du nicht mit mir befreundet sein möchtest dann bist Du böse und grenzt mich aus!
klar, aber es ist noch ein ganz anderer Hausnummer, ob die Kinder das "nein sagen" und akzeptieren untereinander regeln dürfen, oder ob eine Erzieherin oder Schuldirektor sofort dazwischen funkt und für die Kinder entscheidet.


mio
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Beitrag Mo., 05.03.2018, 23:33

RonRonRon hat geschrieben: Mo., 05.03.2018, 23:00 klar, aber es ist noch ein ganz anderer Hausnummer, ob die Kinder das "nein sagen" und akzeptieren untereinander regeln dürfen, oder ob eine Erzieherin oder Schuldirektor sofort dazwischen funkt und für die Kinder entscheidet.
Absolut! Meiner Meinung nach sollten Kinder - auch gerade noch sehr kleine - das erst mal untereinander "trainieren" dürfen. Das ist auch eine gute Übung. Und die Erwachsenen sollten eigentlich nur dann "eingreifen" wenn das Kind sie um Hilfe bittet (erst mal beratend) oder aber wenn die Situation von den Kindern untereinander nicht gelöst werden kann.

Diese "Konflikte" bringen dem Kind ja auch soziale Kompetenzen bei. Wenn der Freund sich zB. weigert weiter mit einem zu spielen, weil man immer der "Bestimmter" sein will oder ihm immer das Spielzeug wegnimmt, dann fängt das Kind an nachzudenken. Und lernt zu kooperieren mit dem Freund, weil es ihn ja nicht als Spielpartner verlieren will. Wenn nun bei jedem Konflikt der entsteht die Erwachsenen gleich korrigierend eingreifen (in ihrem heiligen Sinne) dann kann das Kind das nicht selbst lernen. Und wird immer darauf angewiesen sein, dass es "Hilfe von Außen" erfährt in konflikthaften Situationen, weil es nie gelernt hat diese eigenständig und zufriedenstellend zu lösen.

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