Mondin hat geschrieben: ↑Mi., 05.07.2017, 19:00Indem man die Ehe als solches ad absurdum führt (Ehe für alle), wird auch das Splitting wegfallen. Warte ab und behalte meine Worte im Hinterkopf.
Werde ich, aber danach sieht es im Moment nicht aus... wobei ich mich jetzt auch noch nicht so sehr damit befasst habe, was Parteien diesbzgl. ins Auge fassen. Und ich finde nicht, dass die Ehe ad absurdum geführt wird, wenn jetzt auch Homos heiraten dürfen (zumal Homos teilweise auch Kinder haben). Oder was sollen die fundamentalen Unterscheide sein (außer dem Geschlecht)? Eheschließungen sind eh rückläufig... ist also nicht so, dass wegen des Splittings jeder heiratet (wäre auch unklug hauptsächlich deswegen zu heiraten). Homos hatten ja schon die Möglichkeit zur Lebenspartnerschaft mit Ehegattensplitting. Nur hat man (genauer: insbes. die Union) sich bisher schwer getan, den finalen Schritt zu gehen, eine Zivilehe zuzulassen (billigte aber eine eingetragene Lebenspartnerschaft zu, in der es auch bereits viel eRechte/Pflichte gab, wie sie Heteros auch haben). Das hat jetzt insbes. Symbolkraft. Bisher konnte man die Lebenspartnerschaft noch leichter als etwas unterschiedliches sehen (auch wegen einer abweichenden Bezeichnung), obwohl vieles drumherum nach und nach gleichgestellt wurde.
Ich nehme es eher so wahr, dass es jetzt auch eine Diskussion gibt, was eine Ehe eigentlich ausmacht. Die Zivilehe ist ja mittlerweile eh von der kirchlichen Trauung entkoppelt. Die Kirchen haben ihre Werte und Prinzipien. Wem es darum geht, kann man den Weg gehen. Und der Staat fördert, was er für förderungswürdig ansieht (schon immer)... hier gibt es natürlich Gestaltungsspielraum und unterschiedliche Vorstellungen, was in einer Gesellschaft förderungswürdig ist.
Oft lauteten (ja auch in einem anderen Faden) Argumente: ja, aber, die natürliche Lebensform sind Heteros, weil diese auch Kinder bekommen können. Homos seien hingegen nicht natürlich und daher anders zu behandeln. Sinngem. Hööö, aber wenn ein verheiratetes Ehepaar keine Kinder bekommt (und Sex just for fun hat), sehe ich keinen wirklichen praktischen Unterschied zu Homos ohne Kinder (außer dem Geschlecht eines Partners). Die einen konnten heiraten, die anderen nicht. Die einen konnten splitten, die anderen nicht (vor 2013).
Wenn man speziell Kinder fördern will (ich schrieb es bereits oben): Dann könnte man das auch direkter tun. Was man konkret besteuert und entlastet, dafür gibt es immer viele Möglichkeiten (das ist dann Politik). Und hier hat sicher nicht jede Partei die gleichen Vorstellungen, was fair bzw. erstrebenswert ist. Splittingverfahren sind sicher auch nicht in Stein gemeißelt... sondern man kann x Steuer-Modelle kreieren, an Steuersätzen schrauben oder Bezeichnungen ändern. Entscheidend bleibt aber vermutlich für jeden, was unter dem Strich übrig bleibt. Am verfassungsrechtlichen Schutz von Ehe und Familie wird man jedoch kaum rütteln, können, wollen...