ephraima hat geschrieben: ↑Do., 01.06.2017, 12:14
Da gebe ich Dir in beiden Punkten recht. Aber ein wichtiger Grund für die andere Technik ist eben der Zaitfaktor. In meiner PA ging es sehr oft wenig psychoanalytisch ab. Da fand ich dann widerum am schlimmsten daran, dass mir das der Therapeut dann "ganz psychoanalytisch" nicht gesagt hat, was er steuert (was ja wieder nicht psychoanalytisch ist). Aber man bleibt da ja immer in einem Rahmen, der zur jeweiligen Problematik passt.
Ich glaube es ist eher umgekehrt, also dass der höhere Zeitfaktor der weniger "invasiven" Technik geschuldet ist. Gesteuert wird denke ich in beiden Fällen, nur eben unterschiedlich. Meine Thera steuert sehr offen, dh. sie spricht da viel mit mir drüber. Teilt mir also zB. unverzüglich mit warum sie mich jetzt hat schweigen lassen oder auch eben nicht. Natürlich sicher auch nicht immer, aber eben sehr häufig. Mir tut das gut, weil ich mich so "sicherer" fühlen kann, wenn ich weiss, was warum gemacht wird.
ephraima hat geschrieben: ↑Do., 01.06.2017, 12:14Aber stimmt: Ich hab mich auch deshalb für PA entschieden, weil ich bis dahin (ich war da 36) mein ganzes Leben unter Druck war. as war schon heilend, dass ich bestimmt 50 Stunden nur da war. Und nicht viel sagen konnt. Dafür schwitzte, zitterte oder manchmal einfach nur müde schwieg.
Ich denke auch, dass es einfach persönlich passen muss. Wenn es für Dich erleichternd ist mal nicht unter Druck zu sehen oder Erwartungen erfüllen zu müssen bzw. eben körperlich zu spüren und zu erfahren was dieses "Nichtstun" in Dir lostritt, dann ist das ja eine gute Selbsterfahrung. Und irgendwann hast Du wahrscheinlich "gelernt" dass "nichts passiert" wenn Du keine "Leistung" erbringst und dieses "das aushalten können" wird innerlich was verändert haben in Bezug auf das Druckgefühl.
Für mich wäre das eher der blanke Horror, weil ich mich wohl "verlassen" fühlen würde und das tickt halt zu viel "traumatisches" an bei mir. Dh. das wäre wahrscheinlich eher retraumatisierend für mich als heilsam. Ich kann mir auch wirklich überhaupt nicht vorstellen in der Therapie dauerhaft zu liegen, wenn dann ginge das für mich nur modifiziert im Sitzen und mit "aktiverem" Therapeuten. Bei allem anderen würde ich wahrscheinlich automatisch "aussteigen". Ich kann mich normalerweise noch nicht mal wirklich anlehnen in der Therapie, weil einigen Teilen das zu "gefährlich" ist. Ich hab das versucht, beim ersten mal habe ich auch nur gezittert und wie wild "um mich geschlagen", bei zweiten Mal war es etwas besser, aber es fühlt sich einfach "falsch" und "zu unsicher" an für manche im Inneren. Allerdings habe ich neulich auch mal einen Teil "erleben dürften" der sich nicht nur ohne Problem zurücklehnt, sondern auch noch die Beine übereinanderschlägt, die Arme vor der Brust verschränkt und herausfordernd mit den Füssen wippt. War durchaus spannend...
So hat eben jeder seine Art, wie sich "Selbsterfahrung" besser und "verträglicher" gestalten lässt. Je nach Ausgangssituaiton und Problematik. Und normalerweise sollen Therpeuten ja auch prüfen, ob sie die Therapieform für geeignet und Erfolgsversprechend halten. Auch wenn ich befürchte, dass das häufig nicht so ganz passiert in der Realität. Bei mir war es allerdings so und da bin ich auch sehr froh drum.