Psychoanalyse - Angst vor therapeutischer Nähe/Abhängigkeit

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Prinzessin27
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Beitrag Do., 09.02.2017, 08:39

WOW ihr beiden!

Ja, wie ein kommunikatives vakuum fühlt es sich definitiv an und ich sage dann immer mehr als beabsichtigt und erschrecke vor mir selbst Und ffühle mich abgelehnt.

Tolles Zitat Mondin das klingt sehr schön (so habe ich es bisher noch nicht gesehen)....

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Mondin
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Beitrag Fr., 10.02.2017, 15:42

Prinzessin27 hat geschrieben: Ja, wie ein kommunikatives vakuum fühlt es sich definitiv an und ich sage dann immer mehr als beabsichtigt und erschrecke vor mir selbst Und ffühle mich abgelehnt.
Die Frage wäre, ob Du Dich tatsächlich abgelehnt fühlst. Oder ob Du nicht vielmehr nur die Angst vor der (vermeintlichen) Ablehnung fühlst, weil Du mehr preisgegeben hast als Du meintest es zu wollen/gefahrlos zu können? Das wäre dann nämlich keine rationale (im Gleichklang mit dem Bauchgefühl), angemessene Reaktion, sondern schlichte Unsicherheit, die sich in der Wiederholung (Übung) auflösen lässt.

....

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Prinzessin27
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Beitrag Mo., 13.02.2017, 16:50

Danke für die Frage, Mondin. Beides irgendwie. Durch sein "still" sein, habe ich das Gefühl etwas "falsch" gemacht zu haben oder uninteressant zu sein oder oder....dann rede ich weiter, da die Pausen zu lang und unangenehm werden und gebe mehr preis als ich wollte um irgendeine Reaktion von ihm zu erhalten. Wenn gar nichts von ihm kommt, kann ich ja - übertrieben formuliert- Zuhause die Wand anschauen und mir eine Stunde lang alles selbst erzählen.
Seltsamerweise redet er manchmal auch viel bzw fragt viel. Das schweigen irritiert mich dann einfach in der Stunde darauf. Wobei "schweigen" und Stille auch durchaus angenehm sein können und ich es manchmal genieße so viel zeit und Geduld von ihm zu haben.
Ich tue mir dann nur schwer wenn ich ein Thema quasi fertig "besprochen" habe, dann von ihm nix kommt, dann eine ewige Pause ist...oder mehrere lange Pausen. Dann hänge ich da so und frage mich was los ist. Irgendwann rede ich dann einfach mit einem anderen Thema weiter....und dann nach gefühlt 20min passiert das Gleiche.
Hm...und dann frage ich mich irgendwann ob er das blöd findet was ich sage o es unwichtig ist, da er in anderen Stunden durchaus viel fragt.....hm...keine Ahnung.

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Mondin
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Beitrag Di., 14.02.2017, 17:16

...
Hallo Prinzessin27, ich an Deiner Stelle würde das dann auch genau in dieser Formulierung einmal Ihm gegenüber anbringen. Und dann hörst Du ja, was er dazu sagt. Du kannst Dein Post ja auch ausdrucken und gibst es ihm wie einen kleinen Brief zum Lesen, falls Dir das leichter fällt. Erwähnen würde ich auch noch, dass es für Dich womöglich leichter wäre Vertrauen aufzubauen, wärest Du sicherer, dass er sich nicht langweilt oder angewidert ist oder sowas und deshalb nichts sagt. Dass es wichtig für Dich ist, eine klare Rückmeldung zu bekommen, dass eine Stunde auch für ihn okay war. Darum kann man bitten, das ist keine Schande.

Lieben Gruß!
Mondin

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Prinzessin27
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Beitrag Sa., 18.02.2017, 12:11

Danke Mondin, ich will es nächste Stunde auf jeden Fall ansprechen. Letzte Woche habe ich es nicht geschafft, weil ich an einem anderen Thema "hängen" blieb und er dazu am Ende doch recht viel geredet und gedeutet hat. Das hat mir gut getan. Schon seltsam, dass ich mir manchmal mehr Gedanken darüber mache über das was er tut oder sagt oder nicht tut, als über mich selbst.
Mir kam noch der Gedanke, dass es vielleicht auch gar nicht so viel damit zu tun hat "wie viel" er redet, sondern damit welches Thema wir gerade besprechen. Wenn es um etwas für mich sehr "unangenehmes/peinliches" geht und dann die Pausen entstehen, ist es für mich unerträglich. Also, kann es auch einfach das Thema sein und wenn dann erst mal nichts kommt, fühle ich mich unverstanden.
Ich muss mal überlegen wie ich das sage? Habe das Gefühl mich schon so sehr geöffnet zu haben und so viele Dinge angesprochen zu haben (auch in der Beziehung zu ihm), dass ich trotz 2 guter Stunden letzte Woche merke wie ich gerade in den Rückwärtsgang gehe und denke "er weiß zu viel". "Er kennt mich zu gut"; "mir ist das zu nah", "habe Angst er verletzt mich"......mal gucken wie ich den Mut finde einen, zwei oder alle dieser Gedanken und Schwierigkeiten nächste Woche anzusprechen.
Trotzdem...auch interessant was man so alles über sichselbst herausfindet

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Prinzessin27
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Beitrag Mi., 03.05.2017, 08:24

Habe Angst abhängig zu werden. Irgendwie wird mein Therapeut mir immer wichtiger und wichtiger. .... :-( das macht mir echt Angst

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RoboCat
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Beitrag Mi., 03.05.2017, 09:28

Hallo Prinzessi27,

ich mache zwar "Nur" eine TfP, aber da kommen ja ähnliche Methoden zum Einsatz, wie bei der Analyse, so grundsätzlich. Was ich dir schreiben wollte ist: Ich glaube, du musst diese Abhängigkeit zulassen. Ja, es wird weh tun sich daraus wieder zu lösen. Aber sie ist der Weg, über den Heilung möglich ist innerhalb der tiefenpsychologischen Verfahren. Seit ich das für mich erkannt habe und es einfach zulassen, hat sich sehr viel noch mal entwickelt in meiner Therapie.

Oder überspitzt gesagt: Wer die Vorstellung der Abhängigkeit nicht aushalten kann, sollte sich lieber eine Verhaltenstherapie suchen.
:axt:

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Prinzessin27
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Beitrag Mi., 03.05.2017, 20:33

Hallo RoboCat,
danke für deinen Beitrag.
Wie lange machst du schon TfP? Was half dir die Abhängigkeit zuzulassen?


isabe
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Beitrag Mi., 03.05.2017, 20:53

Ich hab's gerade heute auch gehört: Es wäre ein Selbstbetrug, wenn man davor wegläuft. Und irgendwie weiß ich das ja auch. Ich kann mich darauf durchaus einlassen; ich hab halt nur Angst, ausgerechnet DANN verlassen zu werden, wenn ich ihn am meisten brauche.

Vielleicht könntest du dich also fragen, wovor du selbst Angst hast?

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RoboCat
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Beitrag Do., 04.05.2017, 08:32

Liebe Prinzessin27,

das ist eine Frage, die ich dir gerne beantworte: Indem ich mir zunächst rein rational erst einmal vergegenwärtigt habe, was da eigentlich abläuft in so einer Therapie. Da gibt es zwei Menschen, der eine ist am Boden wegen was auch immer. Der andere hat im Laufe seines Lebens entdeckt, dass er gerne mit Menschen arbeitet, für andere dasein möchte - eben eine empathische Ader und diese hat er zu seinem Beruf gemacht.

Im Rahmen der therapeutischen Beziehung machen sie uns ein Angebot, sich auf sie einzulassen, sich an sie zu binden. Das kann man nun entweder annehmen oder ablehnen. Lehnt man es ab, muss man sich fragen, was der Sinn der Therapie denn sein soll, denn dann wird sie eher weniger gut gelingen (außer vielleicht bei einer VT, da sind es andere gesetzesmäßigkeiten).

Man muss sich also rein rational erst einmal in den Zustand bringen, verletzbar sein zu wollen, denke ich. Was mir letztlich geholfen hat, das zuzulassen, ist auch dass ich mir gegenwärtig wurde, dass es eben dafür nur eine begrenzte Möglichkeit gibt, weil irgendwann ja nun einmal die Stunden zu Ende gehen.

Daran denke ich natürlich auch mit schrecken zur Zeit noch, da will ich mal lieber gar keinen Hehl draus machen. Es hilft mir dann, an den Anfang der therapeutischen Beziehung zurückzudenken, als es noch nicht so eng und beunruhigend war. Da kam mir meine THerapeutin vor wie jemand, die ich ganz nett finde, mit der ich bestimmt gerne mal einen Kaffee trinken würde, die eine angenehme Kollegin wäre - aber mehr eben auch eindeutig nicht. Das finde ich dann ganz hilfreich für mich. Sich nach der Therapie niemals wieder zu sehen, damit könnte ich wohl nach einer Weile leben, wenn es denn sein müsste. Ich habe aber auch gelesen, dass manche Therapeuten durchaus interessiert sind hin und wieder von ihren ehemaligen Schützlingen zu hören, wie es sich entwickelt etc. Nicht im Rahmen einer therapeutuschen Beziehung, nicht als Freundin, aber eben als jemand, der einen anderen ein ganzes Stück weit in einer wichtigen Entwicklung begleitet hat. Das würde ich mich mir wünschen, ja. Ob es dazu kommen wird, wird sich zeigen.
:axt:

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RoboCat
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Beitrag Do., 04.05.2017, 08:36

Vielleucht noch etwas: Versucht euch zu vergegenwärtigen, dass eure Therapeuten nicht DIE EINZIGEN sind, die euch hätten helfen können. Man idealisiert da ja gern mal: Ohne ihn/sie wäre ich nie wieder gesund geworden! Das stimmt ja bei nährerer Betrachtung so gar nicht, denn schleßlich hätte es auch ein anderer THerapuet sein können. Es gibt immerhin viele gute, wenn auch viele schlechte, wie man oft liest.

Lasst euch nicht so sehr von euren Ängsten steuern, sondern versucht ganz unbefangen das Angebot der Therapeuten anzunehmen. Es wird euch nicht umbringen und am Ende habt ihr ein zufriedeneres Leben in vielen Bereichen. Geht euch das auch so, dass die Therapie auf sehr viele Lebensbereiche einen guten Einfluss hat, von denen man das so gar nicht erwartet hätte? Mir geht das so.
:axt:

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Prinzessin27
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Beitrag Do., 04.05.2017, 09:23

Hi isabe und robocat, danke für eure antworten und Erklärungen. Das hilft.
Rational verstehe ich es ja auch. Durch die Nähe und Bindung lernt man auch Beziehung zu leben und Konflikte auszuhalten. Aber es macht mir eben auch angst. Das mit dem "verlassen" werden wiebei dir iisabe. Aber es hat bei mir auch was mit Kontrolle und Macht zu tun. Mein Therapeut weiß einfach so viel intimes von mir. Das ist einfach unglaublich. Macht verletzlich und ich habe angst er könnte es irgendwie irgendwann mal gegen mich verwenden.
Außerdem stört es mich dass die Therapie mich mental so sehr beschäftigt und ich mich manchmal kaum auf andere Dinge (Arbeit) konzentrieren kann.
Es gab so viel sch.....in meinem Leben und vorher war mir das nicht so bewusst bzw in dem Maße.
Ich merke auch immer noch wie kontrolliert ich in den Stunden bin.....obwohl sich das langsam auflöst. Leider gibt es ja keinen Knopf im Kopf um Dinge "zack" mal zu ändern. ....

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RoboCat
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Beitrag Do., 04.05.2017, 09:40

Naja weißt du, Therapie ist eben harte Arbeit und dass sie dich beschäftigt, über die Sitzungen hinaus, ein Zeichen, dass es klappt. Darüber solltest du dich freuen, wenn ich auch verstehen kann, dass es dich beunruhigt. Mir geht es da haargenauso, oder was dachtest du, was ich normalerweise so um 10.30 wochentags mache (-n sollte) ? ;-)

Es ist einfach sehr intensive Zeit, an die wir noch lange zurückdenken werden, wenn sie einmal rum ist. Das aber stelle ich mir auf eine gewisse Art und Weise auch befreiend vor.

Was du über intime Dinge schreibst, die dein Therapeut von dir weiß und deine Befürchtungen dazu, kann ich nachvollziehen. Man erzählt ja nicht mal eben jedem von solchen Dingen und auch bei mir ist es so, dass ich mit meiner Therapeutin Dinge bespreche, über die ich sonst niemals rede.

Ich bin mir aber sicher, dass dein Therapeut dir niemals schaden wollen wird mit dem was er weiß. Rein rechtlich gibt es ja auch sehr enge Grenzen, Stichwort Schweigepflicht. Oder hast du den Eindruck, dass dein Therapeut nicht ehrlich ist und vorgibt jemand anderes zu sein? Den Eindruck hatte ich beim Lesen jetzt nicht, eher, dass es eine gute therapeutische Beziehung zwischen euch ist. Wenn du es schaffst würde ich dir raten, diese Gedanken bei ihm anzusprechen - er ist Therapeut und hört das sicher nicht zum ersten Mal in dieser Weise oder hat schon ganz andere Schoten von Patienten an den Kopf geworfen bekommen. Gerade Borderliner können ja sehr herausfordernd sein (auch wenn sie das naütlrlich nicht bewusst machen).

Ganz ehrlich, sei froh darüber, das erleben zu dürfen! Nicht jede begonnene Therapie ist ein Erfolg, Entäuschung, verschwendete Zeit, sind nicht selten das Ergebnis. Steht unter anderem in diesem Forum viel drüber geschrieben ;-)
:axt:

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Prinzessin27
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Beitrag Do., 04.05.2017, 19:48

RoboCat hat geschrieben: Do., 04.05.2017, 09:40 Naja weißt du, Therapie ist eben harte Arbeit und dass sie dich beschäftigt, über die Sitzungen hinaus, ein Zeichen, dass es klappt.
Meinst du? Ich weiß noch nicht, ob es klappt. Es beschäftigt mich eben sehr....
RoboCat hat geschrieben: Do., 04.05.2017, 09:40 Darüber solltest du dich freuen, wenn ich auch verstehen kann, dass es dich beunruhigt. Mir geht es da haargenauso, oder was dachtest du, was ich normalerweise so um 10.30 wochentags mache (-n sollte) ? ;-)
:-P
Danke Robocat! Deine Worte berühren irgendwas in mir. Es tut gut, dass du das kennst. Mich verwirrt dieser Prozess eben noch sehr.
RoboCat hat geschrieben: Do., 04.05.2017, 09:40 Es ist einfach sehr intensive Zeit, an die wir noch lange zurückdenken werden, wenn sie einmal rum ist. Das aber stelle ich mir auf eine gewisse Art und Weise auch befreiend vor.
Ja, bestimmt.
RoboCat hat geschrieben: Do., 04.05.2017, 09:40 Was du über intime Dinge schreibst, die dein Therapeut von dir weiß und deine Befürchtungen dazu, kann ich nachvollziehen. Man erzählt ja nicht mal eben jedem von solchen Dingen und auch bei mir ist es so, dass ich mit meiner Therapeutin Dinge bespreche, über die ich sonst niemals rede.
Ich bin mir aber sicher, dass dein Therapeut dir niemals schaden wollen wird mit dem was er weiß. Rein rechtlich gibt es ja auch sehr enge Grenzen, Stichwort Schweigepflicht. Oder hast du den Eindruck, dass dein Therapeut nicht ehrlich ist und vorgibt jemand anderes zu sein? Den Eindruck hatte ich beim Lesen jetzt nicht, eher, dass es eine gute therapeutische Beziehung zwischen euch ist.
Doch, ich habe den Eindruck, dass wir eine gute "therapeutische Beziehung" haben (wie auch immer man das definiert). Ich habe den Eindruck, dass ich ihm vertrauen kann und er mich meist auch versteht. Ich kann ihm ehrlich viele Dinge schildern, die ich vorher nicht ausgesprochen habe - auch nicht in meiner ersten Therapie vor vielen Jahren. Er ist mir näher und er legt den Finger oft treffend an die Stelle an der es unangenehm ist, aber die die Richtige ist. Meine frühere Therapeutin konnte ich teils an der Nase herumführen und ihm kann ich (manchmal leider) nichts vormachen :-P Er hat scheinbar einfach eine Menge Erfahrung und deutet/interpretiert meist erschreckend richtig. Das ist einerseits ganz toll und andererseits überfordert mich das manchmal :)
RoboCat hat geschrieben: Do., 04.05.2017, 09:40 Wenn du es schaffst würde ich dir raten, diese Gedanken bei ihm anzusprechen - er ist Therapeut und hört das sicher nicht zum ersten Mal in dieser Weise oder hat schon ganz andere Schoten von Patienten an den Kopf geworfen bekommen. Gerade Borderliner können ja sehr herausfordernd sein (auch wenn sie das naütlrlich nicht bewusst machen).
Ja, das habe ich schon mal angedeutet, aber ich glaube ich werde das nochmal expliziter ansprechen.
RoboCat hat geschrieben: Do., 04.05.2017, 09:40 Ganz ehrlich, sei froh darüber, das erleben zu dürfen! Nicht jede begonnene Therapie ist ein Erfolg, Entäuschung, verschwendete Zeit, sind nicht selten das Ergebnis. Steht unter anderem in diesem Forum viel drüber geschrieben ;-)
Danke!

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Broken Wing
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Beitrag Do., 04.05.2017, 21:01

Ach, ich merke es nach und nach ebenso. Man wird kaum besser verstanden als von einem guten Analytiker, aber man ist auch selten so ausgeliefert und angreifbar. Wollte es meine Therapeutin, sie könnte mich total vernichten.
Ich kann auch jeden verstehen, der sich dem entzieht, solange es geht. Irgendwann geht das nämlich nicht mehr.

Ich bin froh, nicht in einer hochfrequenten Analyse zu sitzen. Schon die vergleichsweise niedrige Frequenz von 1-2x / Woche ist anstrengend. Hat leider auch den Nachteil, dass man der Therapeutin nichts vormachen kann. Abstinenz u.ä. ist ja schön und gut. Und auch das Nichterwünschtsein von Kontakten außerhalb der Therapie. Höhö. Es gibt ja irgendwann kein außerhalb mehr, da ist die Erfüllung dieses Gebots kein Problem mehr.
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]

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