Hallo Amazonee,
Amazonee hat geschrieben:
Im Gegenteil, ich habe eher unter anderen Menschen das Gefühl einsam zu sein, weil kein wirklicher Kontakt entsteht. Ich unterhalte mich, schaue ihnen zu, aber da kommt bei mir kein Gefühl auf. Es ist dann etwa so als ob ich in einem Aquarium sitze, kann alles sehen, hören... aber der "feinstoffliche" Austausch findet nicht statt.
Ich nenne es die Glasglocke, unter der ich wohl mehr oder weniger mein ganzes Leben sitze. Selten rebelliere ich, werfe mich gegen die unzerbrechliche Front, was eh nichts nützt. Die meiste Zeit bin ich resigniert und beobachte, oder wende mich völlig ab, ziehe mich in mich zurück. So würde ich das bildlich beschreiben. (Manchmal glaube ich, wenn jemand nur lange genug an die Scheibe gedrückt bleiben würde, dass ich auch etwas spüren könnte, einen Hauch Wärme vielleicht. Aber wer würde das schon?)
Amazonee hat geschrieben:Aber der Kontakt zu sehr Familienmitgliedern 1. Ordnung (Eltern, Kinder) ist für schiz. PS ohnehin möglich. Andere Personen sind schwerer auszuhalten.
Interessanterweise gilt das bei mir eigentlich nur für meinen Vater. Wahrscheinlich deshalb, weil ich keine richtige Bindung zu meiner Mutter habe, und unser Kontakt eigentlich keiner ist. Und bei meinem Bruder ist es so, dass wir sieben Jahre Altersunterschied haben, er also nicht "schon immer" da war. Mit sieben Jahren habe ich, was ich aus Erinnerungen und Berichten weiß, schon Anzeichen meiner jetzigen Entwicklung gezeigt, was später stärker wurde.
Amazonee hat geschrieben:
Also… versuch doch einmal herauszufinden, wie dein Rhythmus ist. Vielleicht gibt es Zeiten, in denen du mehr Kontakt brauchst und ertragen kannst und Zeiten, da alles in anderen Bahnen abläuft.
Das Gefühl, dass es phasenweise verläuft, habe ich langsam auch. Ich werde da wohl etwas austesten müssen, etwas tun, um zu sehen, wie weit ich in welche Richtung gehen kann, eben, wie du sagst, das Konzept finden. Beim mich selbst kennenlernen, verstehen hilft mir die Therapie zurzeit, sogesehen könnte ich da noch einiges erreichen.
Aber es ist gut zu hören, dass du es geschafft hast, dich zu arrangieren.
Hallo Affenzahn,
Verwahrlosung bedeutet für mich in dem Zusammenhang, dass ich durch die weitergehende Verflachung meiner Emotionen einen Teil von mir verliere, dass ich alles geschehen lasse (im negativen Sinn), auch meine Interessen noch mehr abhanden kommen etc. Geistiges Herunterkommen.
Was die Abwechslung angeht, ja, das mögen die meisten Menschen, das ist wahr. Aber die meisten Menschen haben nicht gleichzeitig einerseits eine Abneigung gegen etwas, dass sie sich andererseits wünschen, oder?
lg euch Beiden, ad