Kontaktaufnahme durch Therapeuten

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.

mio
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Beitrag Fr., 04.03.2016, 21:29

Hallo Fify,

das finde ich jetzt mal sehr interessante Gedankengänge: Wie ist die - individuelle - "Innensicht" bzw. "Meinung" von "Betroffenen" zu dem (Ober)Thema: Kontaktaufnahme durch die Therapeutin... Danke Dir dafür!

Ich gehe mal weiter in mich, "entdecke" da gerade so einiges was mir interessant erscheint...viel interessanter als die "(Be)Wertungen" von außen

Lieben Gruss,

mio

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Lockenkopf
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Beitrag Fr., 04.03.2016, 22:32

rafiki hat geschrieben:Also, egal welche Probleme der TE möglicherweise mit seiner Frau hat, fest steht: Was die Therapeutin da tut, ist außerhalb jeglicher Berufsethik und jeglicher psychologischer Klugheit für Psychotherapeuten. Und damit meine ich nicht irgendwelche zeitlichen Abstinenzregeln und -vorschriften. Sondern die innere Haltung, dass es unmöglich ist, auf diese Weise, wie beschrieben, mit einer (ehemaligen) Patientin zu interagieren.
Ja, sicherlich.
Aber, es ist Aufgabe der Pat. sich über diesen Umstand klar zu werden und daraus die Konsequenzen zu ziehen.
Liebe Grüße
Lockenkopf

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rafiki
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Beitrag Fr., 04.03.2016, 22:42

Aber aufgrund ihrer Störung (wie wir lasen: Abhängigkeitsneigung) ist sie dazu evtl. nicht in der Lage. Deshalb hat die eigentliche Verantwortung die (Ex)Therapeutin.
Achtung! Feind liest mit!


mio
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Beitrag Fr., 04.03.2016, 22:48

rafiki hat geschrieben:Aber aufgrund ihrer Störung (wie wir lasen: Abhängigkeitsneigung) ist sie dazu evtl. nicht in der Lage. Deshalb hat die eigentliche Verantwortung die (Ex)Therapeutin.
Du gehst dabei allerdings von einer "Missbrauchsabsicht" aus, nicht von einem "wohltuenden", aus ehrlicher Sympathie aufgenommenem Kontakt in dem gar kein Missbrauch stattfinden muss, sondern im Gegenteil sogar die Autonomieentwicklung weiter gefördert werden könnte, nur eben auf freundschaftlicher Ebene.

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rafiki
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Beitrag Fr., 04.03.2016, 22:53

Nein, so was Bösartiges unterstelle ich ihr gar nicht. Jedoch kann so eine Freundschaft ja niemals gleichwertig sein, da die Therapeutin sie Patientin in einer abhängigen Position (ihr gegenüber) und mehr oder weniger hilflosen Lage kennengelernt hat und möglicherweise sehr intime Dinge erfahren hat - umgekehrt aber nicht. Insofern ruht eine Freundschaft dann auf einem fragwürdigen Fundament.
Achtung! Feind liest mit!

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Lockenkopf
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Beitrag Fr., 04.03.2016, 23:04

rafiki hat geschrieben:Aber aufgrund ihrer Störung (wie wir lasen: Abhängigkeitsneigung) ist sie dazu evtl. nicht in der Lage. Deshalb hat die eigentliche Verantwortung die (Ex)Therapeutin.
Ja, die Therapeutin handelt hier nicht richtig.
Aber, man kann Pat. nicht in Watte packen. Sie müssen die Konsequenzen ihres handelns tragen, so wie jeder Mensch, Störung hin oder her.
Alterative wäre, unter Betreuung stellen.
Zuletzt geändert von Lockenkopf am Fr., 04.03.2016, 23:09, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße
Lockenkopf

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Beitrag Fr., 04.03.2016, 23:08

rafiki hat geschrieben:Nein, so was Bösartiges unterstelle ich ihr gar nicht. Jedoch kann so eine Freundschaft ja niemals gleichwertig sein, da die Therapeutin sie Patientin in einer abhängigen Position (ihr gegenüber) und mehr oder weniger hilflosen Lage kennengelernt hat und möglicherweise sehr intime Dinge erfahren hat - umgekehrt aber nicht. Insofern ruht eine Freundschaft dann auf einem fragwürdigen Fundament.
Und sie nutzt diese Stellung um den Kontakt wieder herzustellen. Das finde ich fragwürdig.
Liebe Grüße
Lockenkopf


mio
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Beitrag Fr., 04.03.2016, 23:14

rafiki hat geschrieben:Nein, so was Bösartiges unterstelle ich ihr gar nicht. Jedoch kann so eine Freundschaft ja niemals gleichwertig sein, da die Therapeutin sie Patientin in einer abhängigen Position (ihr gegenüber) und mehr oder weniger hilflosen Lage kennengelernt hat und möglicherweise sehr intime Dinge erfahren hat - umgekehrt aber nicht. Insofern ruht eine Freundschaft dann auf einem fragwürdigen Fundament.

Ganz ehrlich: Das bezweifele ich. Das halte ich für eine - manchmal aber nicht immer zutreffende- therapeutische "Mähr" und es dürfte sehr viel mit der Person des Patienten zu tun haben, ob es so ist und auch mit dem individuellen Problem. Eine "Abhängigkeitstendenz" ist hier natürlich erst einmal "alarmierend", aber nun ja, auch hier würde ich sagen: Besser in einer Freundschaft mit wem, der diese Tendenz eben NICHT ausnutzt und eher die gegenteilige Entwicklung begünstigend unterstützt (ich kenne sowas zB. durchaus auch von Freunden, obwohl ich KEINE Therapeutin bin und unterstütze da eher die Autonomie denn die Abhängigkeitstendenzen...das funzt gut) als jemanden der derart "übergriffig" über einen zu bestimmen versucht, als dass er einem "Kontakte" erlaubt und verbietet...auch wenn es hier ja wohl so nicht ist. Ich sehe das als was "prinzipielles" das es zu unterscheiden gilt. Und da besteht für mich eher der Unterschied im "Missbrauch" generell, in der "Übergriffigkeit" generell, weniger im "ehemaligen Verhältnis". Zur "Entmündigung" sprach ich mich ja schon aus....

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Candykills
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Beitrag Fr., 04.03.2016, 23:20

Ich finde halt die Art der Kontaktaufnahme eher seltsam.
Persönlich hätte ich einen Brief mit der Frage sich in einem öffentlichen Kaffee zu treffen weitaus passender gefunden. Da hätte man dann erstmal abchecken können, ob's überhaupt noch passt.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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Lockenkopf
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Beitrag Fr., 04.03.2016, 23:22

Liebe Mio,

in dem sich die ehem. Therapeutin ihres Wissens und ihrer Stellung bedient um den Kontakt wieder herzustellen, ist sie bereits übergriffig.

Das ist keine Mähr.
Liebe Grüße
Lockenkopf


mio
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Beitrag Fr., 04.03.2016, 23:27

Candykills hat geschrieben:Ich finde halt die Art der Kontaktaufnahme eher seltsam.
Persönlich hätte ich einen Brief mit der Frage sich in einem öffentlichen Kaffee zu treffen weitaus passender gefunden. Da hätte man dann erstmal abchecken können, ob's überhaupt noch passt.
Das lässt sich so aber doch auch feststellen? Die "Rahmenbedingungen" sind da ja nicht entscheidend? Ich persönlich hätte zB. eine Brief als "übertrieben" empfunden und als unnötig "pathetisch"...so unterscheiden sich die Wahrnehmungen. Aber um unser aller Wahrnehmung geht es hier eben gar nicht, sondern um etwas, worüber eh zwischen zwei Menschen die das hier alles gar nicht lesen (so das Ganze überhaupt so stimmt) entschieden wird. Und in die sich ein dritter Mensch meint einmischen zu müssen, weil er es "besser" weiss und beurteilen kann, als die beiden Menschen die beteiligt sind. Das ist doch das "absurde" an diesem Thread. Der führt sich selbst ad absurdum...

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Candykills
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Beitrag Fr., 04.03.2016, 23:30

Naja, er ist der Partner und ich find's schon nachvollziehbar, dass er sich Sorgen macht. Auch wenn er sich die sicher nicht nur um seine Partnerin macht, sondern auch um die Partnerschaft. Denke das sollte man halt schon erstmal ernst nehmen. Finde nicht, dass er seine Partnerin entmündigt, denn er verbietet ihr ja nichts. Er macht sich Sorgen, das ist legitim. Auch hier darüber zu schreiben.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)


mio
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Beitrag Fr., 04.03.2016, 23:32

Lockenkopf hat geschrieben:Liebe Mio,

in dem sich die ehem. Therapeutin ihres Wissens und ihrer Stellung bedient um den Kontakt wieder herzustellen, ist sie bereits übergriffig.

Das ist keine Mähr.
Mit Mähr meinte ich eher die Überzeugung/Ausgangsannahme, alle Patienten wären von ihren Therapeuten abhängig...


mio
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Beitrag Fr., 04.03.2016, 23:35

Candykills hat geschrieben:Naja, er ist der Partner und ich find's schon nachvollziehbar, dass er sich Sorgen macht. Auch wenn er sich die sicher nicht nur um seine Partnerin macht, sondern auch um die Partnerschaft. Denke das sollte man halt schon erstmal ernst nehmen. Finde nicht, dass er seine Partnerin entmündigt, denn er verbietet ihr ja nichts. Er macht sich Sorgen, das ist legitim. Auch hier darüber zu schreiben.
Tja, der "Partner" (so es ihn so gibt) ist seit 5 Jahren "in Trennung"...hat er geschickt unter den Tisch fallen lassen, vorher...ist halt ein unachtsamer Zeitgenosse, so insgesamt. Und an Aufklärung im Grunde nur "periphär" interessiert...

(Lies mal seine letzten Beiträge... )

Soll es geben.

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Lockenkopf
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Beitrag Fr., 04.03.2016, 23:36

Ich denke, das man als Th. grundsätzlich nicht Kontakt zu ehemaligen Pat. aufnehmen darf.
Denn wenn man das tut, mischt man immer fachliches Wissen über diesen Menschen mit eigenen privaten Interessen.
Der Pat. selber aber weis zumindestens von Psychotherapeuten als Mensch nahezu nichts.

Würde der Kontakt durch Zufall langsam neu entstehen, sähe das wohl möglich anders aus.
Liebe Grüße
Lockenkopf

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