Austausch zwischen Uno's und Multi's

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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**AufdemWeg**
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Beitrag Mo., 28.12.2015, 17:08

Waldschratin,

wie kann es ältere Personen geben als die Körperperson.

Ich kann mir das nur so schwer vorstellen,
denn das Alter liegt ja in der Zukunft?

Und noch eine Frage:

dann könnte ja jeder der sich UNO fühlt auch ein Multi sein
wenn das so abgespalten werden kann.

Wie bist du dem auf die Schliche gekommen?

Wurde es dann von Aussen an dich herangetragen?

Haben Mitmenschen das bemerkt?

LG ADW
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Candykills
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Beitrag Mo., 28.12.2015, 17:14

**AufdemWeg** hat geschrieben:Also ist es das, was es u.a. auch so leidvoll macht
die Amnesie?

Haben sie auch Gesichter diese Personen und ja, woher kommen die Namen?

Vor Jahren gabs mal ein Buch von Trudy Case war es glaube ich
habe es selbst nie gelesen
nur, dass es danach eine riesen Diskussion gab
ob es MPS überhaupt gibt
aber auch das habe ich damals leider nicht weiter verfolgt.

Wisst ihr darüber noch etwas?

LG
Nein, die Amnesie ist nur etwas, was den Alltag zusätzlich erschwert. Leidvoll macht es diesen nicht. Leidvoll sind die traumatisierten Anteile, die bösen Anteile, die einen ständig bedrohen, oder Suizid begehen ohne, dass man es mitbekommt. Die Intrusionen ect., die vielen Ängste, die durchgehende Schlaflosigkeit, das ständige Zerstören gegenseitig, die Schreie, die Bilder, die ganzen Bindungstraumata...
ich glaube, dass auch Unos das kennen, was ich immer versuche deutlich zu machen ist, dass es bei uns um zich Persönchen gibt, die so traumatisiert sind und so abgehen. Und wer nen Trauma hat und davon heimgesucht wird, weiß das eines schon völlig reicht um nicht mehr lebenstauglich zu sein. Für mich geht es da nicht um Auf- oder Abwertung, nicht falsch verstehen. Aber ich denke es ist nachvollziehbar, dass wen man ein traumarisiertes Kind betreuen muss "weniger Arbeit hat" also wenn man auf 7 oder 10 aufpassen muss, alle schreien und Aufmerksamkeit wollen, leiden, Bilder sehen, und dies auch in Bindungen zu anders ausleben ect.
Das heißt aber nicht, dass der eine an sich unter seinem jeweiligen Trauma weniger leidet.

Nein, ich habe von Trudy Case noch nie gehört, tut mir leid.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)


leberblümchen
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Beitrag Mo., 28.12.2015, 17:15

Von mir kenne ich es z.B. so, dass ich oft große Sehnsucht danach habe, teilweise wieder ein Kind zu sein. Aber eben nur teilweise. Dieses Gefühl habe ich seit meinem 7. Lebensjahr, als sei ein Teil von mir dort stehengeblieben auf einem Gleis, und der andere Teil ist einfach weitergefahren und musste den Jungen zurücklassen. Natürlich freue ich mich irgendwo darüber, dass ich das nicht "bin", sondern dass ich mich ganz "normal" verhalten kann. Dennoch ist dieser komische Junge da. Da und nicht da. Das macht es auch nicht gerade angenehm. Bei der Sexualität ist es ähnlich: Vielleicht erinnert sich ein "klassischer Multi" nicht daran, mit wem er im Bett war, aber im Bett (oder wo auch immer...) immer nur ein anderer Mensch sein zu müssen, ist auch nicht schön. Trotzdem würde mich wohl niemand (hoffentlich) als Multi diagnostizieren. Dass ich es aber so "konzentriert ausschalten" muss oder mich beim Sex dafür schämen muss, quasi ein Niemand zu sein, das ist nicht unbedingt einfacher. Es nennt sich zwar nicht so "krass", aber das liegt - glaube ich - zum Großteil daran, dass ich in dieser Hinsicht sehr kognitiv unterwegs bin. Vielleicht läuft da im Gehirn irgendwas anders als bei einem Multi, aber deshalb ist doch die Problematik nicht einfach "weg": das Gefühl, sich aufspalten zu müssen, um zu überleben. Nach außen die brave Hülle sein (die auf Fotos total leer aussieht) und die schönen Gefühle in Phantasiegestalten auszuleben.

Und in dieser Hinsicht denke ich nicht, dass es hilfreich ist, in so einem "ich bin aber schlimmer dran"-Modus unterwegs zu sein, weder für einen selbst noch für den Anderen.


pivello
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Beitrag Mo., 28.12.2015, 17:17

**AufdemWeg** hat geschrieben:Also ist es das, was es u.a. auch so leidvoll macht
die Amnesie?

Haben sie auch Gesichter diese Personen und ja, woher kommen die Namen?

Vor Jahren gabs mal ein Buch von Trudy Case war es glaube ich
habe es selbst nie gelesen
nur, dass es danach eine riesen Diskussion gab
ob es MPS überhaupt gibt
aber auch das habe ich damals leider nicht weiter verfolgt.

Wisst ihr darüber noch etwas?

LG
Amnesien können auch "nur" rein traumatische Prozesse betreffen. Ein Beispiel ist: Eine Frau hat ein Ereignis, was sie an ihre traumatische Situation erinnert und weint in der Situation, spricht aus sexuell missbraucht worden zu sein. (Trigger) war dann das gegenwärtige Ereignis.
Kann aber dann sein, dass sie sich am nächsten Tag nicht mehr an ihre Aussage erinnert, weil das der abgespaltene Anteil erinnerte oder auch, zu der Traurigkeit vom Tag davor keine emotionale Verbindung mehr fühlt,
eben weil der Teil abgespalten ist. Es gibt auch Menschen, die leben normal Alltag und es betrifft "nur" Auslöser, die an die traumatische Situation erinnern, dass sie spalten müssen. Manchmal Jahre. Vergessen ihre alte Identität. Es gibt den Teil, der den anderen komplett verlässt und ein "neues" Leben beginnt, ohne sich an den anderen Anteil ( Identität) zu erinnern, der die oder jene Geschichte hatte, in früherer Zeit.

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**AufdemWeg**
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Beitrag Mo., 28.12.2015, 17:19

wieso kommt es zur Ausbildung verschiedener Personen bei traumatischer Erfahrung?

Es gibt doch Menschen mit traumatischer Erfahrung, die keine Personen ausbilden?

Ich weiss es nicht, ich bin kein Multi
aber gibt es eine Steigerung von Trauma.
Tot toter am totesten gibts doch auch nicht?

Tot ist tot und sterben kann man nur einmal.

Werden die letztlich früher aufgefangen?
Besser aufgefangen?
Haben "nur" ein Einzeltrauma erlebt?
Von sich auch schon stabilere Struktur?


LG
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**AufdemWeg**
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Beitrag Mo., 28.12.2015, 17:22

Ich finde Multi sein grausig
grausig wegen der Amnesien.
Du hast keine Kontrolle,
kein sicheres Wissen,
keine Basis.

Der Gedanke, es ist nicht so wie ich das jetzt sehe, verstehe, höre
der würde mich in den Wahnsinn treiben, schalu machen, unsicher, ruhelos, rastlos, panisch und aggressiv.

Nicht alleine in meinem Körper zu sein.
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Candykills
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Beitrag Mo., 28.12.2015, 17:25

**AufdemWeg** hat geschrieben:wieso kommt es zur Ausbildung verschiedener Personen bei traumatischer Erfahrung?

Es gibt doch Menschen mit traumatischer Erfahrung, die keine Personen ausbilden?

Ich weiss es nicht, ich bin kein Multi
aber gibt es eine Steigerung von Trauma.
Tot toter am totesten gibts doch auch nicht?

Tot ist tot und sterben kann man nur einmal.

Werden die letztlich früher aufgefangen?
Besser aufgefangen?
Haben "nur" ein Einzeltrauma erlebt?
Von sich auch schon stabilere Struktur?


LG
Das weiß ich nicht. Die Wissenschaft geht von "langanhaltender schwerster Traumarisierung" aus. Ich weiß nicht genau welche Traumata andere mit anderen Störungen genau gemacht haben. Aber vermutlich hat ein einmalig aufgetretenes Trauma wirklich andere Auswirkungen. Es gibt Multis, die mussten als kleine Kinder andere Kinder töten ect.
Ich weiß nicht, ob es Menschen gibt mit anderen Störungen, die auch sowas tun mussten? Ich kann das nicht ausschließen. Ich kann dir da nur weitergeben, wie die Wissenschaft das begründet und in Frage gestellt wird die Diagnose ja heutzutage nicht mehr.
Aber was wohl gegeben sein muss sind zusätzlich, dass diese Traumata sehr früh in der Kindheit (ich glaube vor dem 6. Lebensjahr stattgefunden haben müssen) und die Erkrankten eine hohe Fähigkeit zur Dissoziation. Zumindest letzteres würde erklären, warum manche eben abspalten und andere nicht.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)

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**AufdemWeg**
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Beitrag Mo., 28.12.2015, 17:25

Leberblümchen,

das abspalten kenne ich auch und auch Phantasien.
Ich habe immer ein Parallelprogramm mit laufen
aber immer, IMMER weiss ich, dass ICH das bin
und was Realität und was Phantasie ist.

LG
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Waldschratin
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Beitrag Mo., 28.12.2015, 17:27

AdW hat geschrieben:Also ist es das, was es u.a. auch so leidvoll macht
die Amnesie?
Was es leidvoll macht,sind die Traumatisierungen.Und ja,auch die Amnesien,weil man sich doch "ausgelieferter" fühlt seinen eigenen Traumatisierungen gegenüber,wenn da was "rumschwirrt" in einem,das ein Eigenleben führt und schon mal unkontrolliert "rauspurzeln" kann.Und wenn du bedenkst,daß "nicht auffallen" ne Überlebensstrategie war (letztlich ist die Abspalterei ja auch nix anderes) und das Sichtbarwerden damit lebensbedrohlich,dann kannst du dir den dadurch entstehenden Leidensdruck eines Kontrollverlustes draus ableiten.
AdW hat geschrieben:Haben sie auch Gesichter diese Personen und ja, woher kommen die Namen?
Manche Namen kamen einfach aus der Funktion,die ne Innenperson innehatte.Manche haben sich selber benannt oder wurden von anderen,co-bewußten Innenleutchen benannt.Manche von uns wollten keinen Namen.
Und ja,manche hatten Gesichter,manche "nur" ne Árt Körper.Eine hatte "nur einen Arm und kein Bein" und "lief umher".
Naja,gut,ich bin aber auch von Haus aus imaginär gut aufgestellt,schon immer gewesen.
AdW hat geschrieben:Vor Jahren gabs mal ein Buch von Trudy Case war es glaube ich
habe es selbst nie gelesen
nur, dass es danach eine riesen Diskussion gab
ob es MPS überhaupt gibt
aber auch das habe ich damals leider nicht weiter verfolgt.

Wisst ihr darüber noch etwas?
Du meinst "Aufschrei"?
Ja,an das Buch kann ich mich noch gut erinnern.An die ewigen Diskussionen,ob es MPS überhaupt gibt oder nicht,auch...Ich fand das schon damals sehr anmaßend und bei den meisten "Gegnern" schlichtweg Abwehr,wenn "argumentiert" wurde,daß es "so etwas" nicht zu geben habe.

War für mich ähnlich als wenn man einem Angstpatienten sagen würde,er solle sich mal nicht so anstellen,sei ja eh "nur" seine Angst,die ihn lähmt.
Oder einem Depressiven sagen würde : Guck mal,wie die Sonne schön scheint und die Blümchen blühen,du hast doch gar keinen Grund traurig zu sein etc.

Ich kann mich dran erinnern,daß das auch überwiegend in (West)Europa so diskutiert wurde.Amerika z.B. war da damals schon viel weiter.Vielleicht altes "Erbe" aus den beiden Weltkriegen? Immerhin waren es ja die traumatiserten "Kriegszitterer",die das Thema Trauma mal ganz anders auf den Plan gebracht haben.
Und dann so ein "Saubervolk" wie die Deutschen? "So etwas" ihren eigenen Kindern antun? Nie-mals!
Das durfte nicht offenbar werden,das tat man im Geheimen.

Wieso grade die DIS hier im Forum bei (einigen wenigen) bestimmten Usern immer wieder diese komische Art der Abwehr (oder Eifersucht oder Neid oder sowas in der Art...?) hervorruft,kann ich auch nicht nachvollziehen.
Ich weiß nur,daß es mir vom ersten Tag an aufgefallen ist,daß manche hier "besonders" auf DISler reagieren.
Hab ich in der Form in anderen Foren bsiher nicht so erlebt.


leberblümchen
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Beitrag Mo., 28.12.2015, 17:30

Adw, ja, klar, ich finde das ja auch beruhigend. Trotzdem aber kann die Phantasie nicht integriert werden in das Leben und es kann auch mit niemandem darüber gesprochen werden (abgesehen vom Therapeuten) und es fehlt dann was im "eigentlichen Ich". Das Ich ist sozusagen eine funktionierende Hülle, und Triebe und Wünsche werden in Phantasiefiguren ausgelebt. Das tut niemandem weh, nicht mal mir selbst. Dennoch weiß ich, dass ich darunter leide und dass es das ist, was mich krank macht.


pivello
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Beitrag Mo., 28.12.2015, 17:31

candy, bitte dann nachlesen, was Du geschrieben hast ich mag das jetzt hier nicht ins OT ziehen,
auch wenn Du dich daran nicht erinnerst, denn nachlesbar ist es.
Ich will nicht mit Dir abrechnen, sondern Dir nur das mitteilen, was mir aufstößt, wenn Du über andere schreibst, die sich nicht mit Diagnosen etikettieren, vereinzelt, schrieb ich ja auch.

Ich schrieb das so und sehe die Kritieren nicht so, wie Du sie über DIS beschreibst. Jedenfalls stimme ich nicht damit überein, dass es 24/7 so sein muss, wie bei einem Tourette Syndrom oder einer neurologischen Erkrankung.

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**AufdemWeg**
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Beitrag Mo., 28.12.2015, 17:33

Leberblümchen,

also ist diese Phantasie für dich negativ und belastend?

Ich habe eher Angst, dass ich kaputt gehen wenn ich die Phantasien teile
würde es als großen Verlust erleben
auch wenn sich dadurch meine Beziehungsfähigkeit wahrscheinlich verbessern würde.

Das Einzige warum sie mich belasten ist,
dass ich das Gefühl habe zu missbrauchen und das möchte ich nicht.

Aber die Phantasien als solche sind wunderschön.
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Candykills
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Beitrag Mo., 28.12.2015, 17:35

Pivello, ich weiß ganz gut, was ich in deinem Blog schrieb, das war vor allem wenige male. Es ist ok, das hast du mir ja nun mitgeteilt und ich habe vor einiger Zeit schon gesagt, dass ich in deinem Blog nicht mehr lesen möchte, weil ich anscheinend für dich nicht die richtigen Worte finde - vll solltest du auch dies erinnern.

Ich schreibe keine Kriterien über DIS, ich schrieb über MICH. Auf dem Weg fragte wie es für uns ist. Jedes System funktioniert anders. Meines funktioniert eben so. Das hat du wohl zu akzeptieren.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)


pivello
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Beitrag Mo., 28.12.2015, 17:37

Nö, Du hast genau unterteilt, wer ein DIS ist und wer eben nicht


Waldschratin
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Beitrag Mo., 28.12.2015, 17:39

Ich komm grad weder mit Lesen noch Schreiben hier hinterher,deshalb bitte zu entschuldigen,falls ich Ähnliches/Gleiches schreibe wie andere hier.
AdW hat geschrieben:Ich weiss es nicht, ich bin kein Multi
aber gibt es eine Steigerung von Trauma.
Tot toter am totesten gibts doch auch nicht?

Tot ist tot und sterben kann man nur einmal.

Werden die letztlich früher aufgefangen?
Besser aufgefangen?
Haben "nur" ein Einzeltrauma erlebt?
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Ich kann da nur aus meinem persönlichen Erleben berichten.
Für mich wars ne Weile schon wichtig,"normales" Trauma von Folter unterschieden zu bekommen.
Die Folter hatte nochmal andere Auswirkungen auf mich,ich hab diese Dinge anders erlebt und anders verinnerlicht und auch anders drauf reagiert.
Ne Wertung im Sinne von "schlimm,schlimmer,am schlimmsten" trifft es aber überhaupt nicht.

Ich glaub,ein ganz wichtiger Faktor ist das frühe Alter,in dem einen solche Traumatisierungen passieren.
Je jünger man ist,desto weniger "gefestigt" ist ja auch die Persönlichkeit.Desto "leichter" können sich wohl Persönlichkeitsanteile verselbstständigen.

Dann finde ich entscheidend,daß es wiederholt zu ähnlichen Traumatisierungen gekommen ist.Grade dieses sich regelmäßige Wiederholen bestimmter Traumatisierungen bei mir haben wohl zu der Notwendigkeit einer Abspaltung geführt.So hat sich das für mich jedenfalls angefühlt.
Dann gab es ein "zuständiges" Kind,das die jeweilige Traumatisierung "übernehmen" konnte,wenn sie wieder geschah.

Ich denke,für diese Wiederholungen "reicht" das "einfache" Abspalten vom Bewußtsein nicht mehr aus.

Ne wichtige Rolle spielen wohl auch die einzelnen Fähigkeiten eines Menschen.Die ureigensten Strategien,die man entwickelt.Bei mir z.B. ,daß ich gut mit Imaginationen kann.Daß ich Pragmatiker bin.etc.etc.

"Besser aufgefangen" oder "früher ausgefangen" fand ich jetzt für mich persönlich nicht so ausschlaggebend.
Aber sicher,mal so drüber nachgedacht : Hätte ich überhaupt irgendwo Unterstützung (Trost,Zuflucht,Schutz etc.) irgendwo haben können,vielleicht hätte ich mich nie aufspalten müssen...?

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