Mir wurde ein Psychoanalytiker empfohlen

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
Benutzeravatar

schneeweiß
Helferlein
Helferlein
weiblich/female, 32
Beiträge: 131

Beitrag Mi., 30.09.2015, 00:01

Danke fürs Zurechtrücken Mio.. Kenne es aus meiner Geschichte, aber fällt mir dennoch schwer, wenn es dann eintritt..

Werbung

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Broken Wing
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 40
Beiträge: 2978

Beitrag Mi., 30.09.2015, 00:33

@ Münchnerkindl: Könntest sogar recht haben. Gibt Ärzte, bei denen die "sprechende Medizin" von elementarer Bedeutung ist.
Dennoch ist klar, dass es sich um ein relativ indirektes Werkzeug handelt. Zudem wirkt es leider sehr schlecht. Muss schon krass weh tun, dass man sich von einem freundlichen Zahnarzt einlullen lässt.

Die Zahnärztin bei mir in der Nähe ist zwar freundlich, aber ihre Inkompetenz bewirkt eben, dass ich weiter fahre als ich müsste.
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Broken Wing
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 40
Beiträge: 2978

Beitrag Fr., 02.10.2015, 18:35

Mich würde interessieren, warum viele Therapeuten die Barzahlung bevorzugen. Alle, die ich bisher hatte, wollten das Geld bar, über andere Methoden müsste man diskutieren.

Das finde ich umso verwunderlicher, da sie alle nicht stundenweise Rechnungen ausstellen, sondern nach einer bestimmten Anzahl oder einem Zeitintervall. Es handelt sich also nicht um Beträge, die man im Alltag mit sich schleppt. Beim Einkaufen würden die meisten ihre Bankomat- oder Kreditkarten zücken.

Zwar hätte man mich deswegen nicht abgewiesen, mich wundert es aber einfach.
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]


leberblümchen
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 44
Beiträge: 6034

Beitrag Fr., 02.10.2015, 18:44

Vielleicht, weil ein verspätetes Zahlen direkt thematisiert werden kann? Wenn das Geld in Stunde X erwartet wird und nicht gezahlt wird, wird das besprochen. Bei Überweisungen besteht die Gefahr, es zu verzögern (ob aus "Bestrafung" oder weil man kein Geld mehr hat...), und das könnte dann nur schlecht besprochen werden: "Ich hab noch kein Geld von Ihnen bekommen" - "Ich hab aber schon überwiesen" usw.

Und mit Barzahlung wird auch "fühlbar", dass du zahlst; die ganze Aktion wird so ganz nett in die Therapie eingebettet

Sind aber nur Vermutungen meinerseits.

Werbung

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Broken Wing
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 40
Beiträge: 2978

Beitrag Fr., 02.10.2015, 19:10

Hallo Leberblümchen!

Vielleicht ist das der Grund, warum bei mir Therapie nicht anschlägt, aber ich kann mit deinem letzten Grund nichts anfangen. Geht mir mit anderen Interpretationen in der Therapie auch so. Das meiste empfinde ich als verlogen, vorgeschoben und an den Haaren herbeigezogen.

Punkt 1 ist verständlich, da nicht jeder vertrauenswürdig.

Andererseits setzt man den anderen der Gefahr aus, überfallen oder bestohlen zu werden. In meinem Fall natürlich noch riskanter.
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]


leberblümchen
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 44
Beiträge: 6034

Beitrag Fr., 02.10.2015, 19:20

Also, DARAN würde ich gar nicht denken! Ich hab echt vor allem Angst, aber nicht davor, überfallen oder bestohlen zu werden.

Ich hab mir schon gedacht, dass du mit meinem letzten Satz nichts anfangen kannst - das wäre sozusagen die "Kür", was das Ausschlachten der therapeutischen Beziehung betrifft. Aber findest du nicht, dass Überweisungen unpersönlich sind? Wenn du jemandem Geld schenkst, überweist du es ja auch nicht, oder? Durch die Überweisung an den Therapeuten wird diese wundervolle Geste des "Überreichens" zu einem technischen Vorgang

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Broken Wing
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 40
Beiträge: 2978

Beitrag Fr., 02.10.2015, 19:50

Wieso würdest du ausgerechnet nicht daran denken? Ich will dir ja nicht unnötig noch weitere Ängste bescheren, aber in diesem Punkt konnte ich sogar die Therapeuten überzeugen. Das mag vielleicht mit meiner Behinderung zusammenhängen, aber auch bei anderen ist das Risiko gegeben.

Vielleicht liegt es daran, dass die Technik einen anderen Standpunkt in meinem Leben hat. Ich habe nicht das Gefühl, dass sie mir etwas wegnimmt.
Zudem möchte ich mich nicht mit der Person des Therapeuten auseinandersetzen. Würde man die Bezahlung zum Inhalt der Therapie machen, würde mir das aufgezwungen. Es handelt sich um einen Vertragsbestandteil und nicht um etwas therapeutisches, weshalb ich das auch als Verschiebung auf eine falsche Ebene wahrnehme.
Aber mir fällt gerade auf, dass ich das seltsame Gefühl nicht in Worte fassen kann.
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]


leberblümchen
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 44
Beiträge: 6034

Beitrag Fr., 02.10.2015, 20:00

Ich halte mich für so uninteressant und im wahrsten Wortsinn so "unanziehend", dass ich mir einfach nicht vorstellen kann, dass mir jemand zu nahe kommt... Ich hab auch eher die Erfahrung gemacht (wirklich nur ein persönlicher Eindruck und keine Statistik), dass eher die Leute überfallen werden, die besonders gut darauf achten, dass die Handtasche nicht geklaut wird.

Es ist ja nicht zwingend so, dass der Therapeut ein wichtiger Mensch für dich sein muss. Auf Knopfdruck funktioniert das nun mal nicht.

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Broken Wing
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 40
Beiträge: 2978

Beitrag Fr., 02.10.2015, 20:57

Die Leute, die darauf achten, dass die Handtasche nicht geklaut wird, sind entweder Opfer geworden oder haben etwas wertvolles, was sie durch die erhöhte Aufmerksamkeit auch der Umwelt mitteilen und somit potentielle Täter auf sich aufmerksam machen.

Die Bezahlung im Rahmen der Therapie zu interpretieren oder eine Methode therapeutisch zu begründen empfände ich als übergriffig. Ich habe Verständnis dafür, wenn der Therapeut das sachlich mit seiner Sicherheit, dem Verwaltungsaufwand o.ä. begründet und man auf dieser Ebene diskutiert.
Dass du im letzten Argument die Bezahlung mit der Schenkung vergleichst, verwundert mich nicht. Es wird in beiden Fällen sehr persönlich. Aber das Geld bekommt der Therapeut für seine Dienstleistung und eben nicht aus persönlichen Gründen.
Ich denke, dass diese Gründe für viele Therapeuten auch keine Rolle spielen, sie aber nicht schon in den probatorischen Sitzungen sagen können: Sie kehren grade ihr Innerstes nach außen, aber ich vertraue Ihnen nicht. Ihr Fall ist so kompliziert, Sie sind mir wichtig, aber eine andere Zahlungsmethode bedeutet mir zu viel Aufwand. Da ist kein Widerspruch.
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]

Benutzeravatar

Solage
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 48
Beiträge: 2887

Beitrag Fr., 02.10.2015, 23:18

Vielleicht auch um die Umsatzsteuer zu sparen...


mio
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 44
Beiträge: 9268

Beitrag Fr., 02.10.2015, 23:45

Soweit ich weiss, sind Therapeuten Umsatzsteuerbefreit...weil: Heilberuf. Schwarzgeldkonten wären allerdings denkbar .

Benutzeravatar

Solage
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 48
Beiträge: 2887

Beitrag Fr., 02.10.2015, 23:57

Stimmt mio, habe ich noch mal nachgelesen. Danke!
War falsch gedacht von mir.


Widow
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 51
Beiträge: 2240

Beitrag Sa., 03.10.2015, 00:55

Broken Wing hat geschrieben:Niemand muss hier mit mir diskutieren.
Warum betteltst Du dann darum? Wieder und wieder und wieder? (Ja, ich gähne, wenn ich Dich lese.)

Broken Wing, wann bist Du so weit zu sagen, was Du willst: Du willst hoffen. Und weil Du selbst das nicht hinkriegst, willst Du auf eine Therapie hoffen.

"Hoffen" - schlimmes, schweres Wort ... Weiß ich.
Was ich bei Dir wirklich amüsant finde, ist, dass Du trotz allen Wissens und Dich selbst des Gegenteils Belehrens immer noch ein Dummie bleiben möchtest.
Broken:
Auch Du hoffst.
Auch Du hoffst auf Therapie.

Nimm Dich doch mal wahr. Und nimm Dich doch mal ernst. (Es hat ja keinen Sinn, sein Gehoffe auf Therapie immer nur kleinzumetzeln, wenn man doch auf Therapie hofft und neuerlich Anstalten macht, eine zu erhalten.)

Widow

Benutzeravatar

Thread-EröffnerIn
Broken Wing
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 40
Beiträge: 2978

Beitrag Sa., 03.10.2015, 05:02

@ Widow: Kannst du auch Klartext reden? Ich schrieb ja schon, dass ich mit Gefühlsduselei nicht viel anfangen kann.

Ich hoffe. Ach nö. Ich habe die Therapie angefangen, weil mir fad ist! Und Geld habe ich auch im Überfluss, daher handelt es sich genaugenommen um eine Spende.

Ob ich sagen kann, was ich will. Ja, das kann ich. Habe ich auch bereits getan. Aber nicht Therapie, sondern Hilfe. Etwas anderes als Psychotherapie gibt es nicht für mich. Zumindestens nichts konstruktives.

Ich gehe davon aus, dass du das kannst. Also zu sagen, was du möchtest. Ehrlich, ich bin nicht der Meinung, dass es dir viel bringt, als dass ich mich an dir aufbauen könnte. Ist kein Vorwurf, aber glücklich und zufrieden klingst du auch nicht gerade. Trotz der Fähigkeit, dich analysieren zu können und eine positivere Einstellung zu Therapie zu haben als ich.

Zum Thema betteln: Ich schrieb ja, dass niemand mit mir diskutieren müsse. Dass du mein schreiben hier als Betteln empfindest, sei dir unbenommen. Aber das widerspricht nicht meiner Aussage. Auch einem Bettler muss man nichts geben.
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]

Benutzeravatar

hawi
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
männlich/male, 61
Beiträge: 2679

Beitrag Sa., 03.10.2015, 07:21

Broken Wing hat geschrieben:Mich würde interessieren, warum viele Therapeuten die Barzahlung bevorzugen. Alle, die ich bisher hatte, wollten das Geld bar, über andere Methoden müsste man diskutieren.

Das finde ich umso verwunderlicher, da sie alle nicht stundenweise Rechnungen ausstellen, sondern nach einer bestimmten Anzahl oder einem Zeitintervall. Es handelt sich also nicht um Beträge, die man im Alltag mit sich schleppt. Beim Einkaufen würden die meisten ihre Bankomat- oder Kreditkarten zücken.
Broken Wing,
finde ich auch verwunderlich! Vor allem, wenn ich es mir genau so vorstelle, wie du es beschreibst!
Ich hab mal ein wenig nachgesehen. „Barzahlung“ zu fordern, scheint durchaus branchenüblich zu sein.
Soweit ich Gründe las, grob drei „Vorteile“: Der Therapeut hat dadurch einen einfachen Überblick, behält ihn besser als z.B. bei Überweisungen. Die „Zahlungsmoral“ ist besser, sprich es gibt weniger säumige Zahler. Die Motivation der Patienten zur Mitarbeit verbessert sich, auch äußern sie so eher direkt, mit was sie unzufrieden sind, denn sie wollen ja für ihr Geld was bekommen.

Kann ich durchaus nachvollziehen.
Aber…
Das passt dann nur, wenn wirklich nach jeder Sitzung gezahlt wird. Soweit ich sah, ist das auch das Normale, sowohl bei Heilpraktikern als auch bei Psychotherapeuten.
Wenn nur alle paar Sitzungen mal „abgerechnet“ wird, passt es nicht mehr, finde ich. Die Gründe, die für Barzahlung genannt werden, haben ja den „Kern“ , dass beide Seiten unmittelbar ihre jeweiligen Pflichten erfüllen. Ist bei dir aber nicht so.

Problem hab ich auch ein wenig damit, dass wirklich nur bares Geld akzeptiert wird.
OK, ist gegenständlicher, greifbarer, als eine bargeldlose Zahlung. Aber das heute doch sehr altertümlich anmutend. Soweit ich weiß, rein rechtlich gilt heute eine Zahlung per Bank-/Kreditkarte als „Barzahlung“, zumindest ist beides gleichgestellt. Schlicht weil die Wirkung gleich ist. Eigentümer des Geldes wird ein Therapeut auch, wenn der Betrag seinem Konto sofort gut geschrieben wird, nicht nur, wenn ihm Scheine und oder Münzen übergeben werden.
Sofort zahlen geht also mit oder ohne Bargeld. Sicher gibt es pro und contra für beide Zahlungsarten.
Wäre genauer zu betrachten. Gegen die bargeldlose Sofortzahlung mag beim Therapeuten sprechen, dass er dafür erst mal die Möglichkeit schaffen muss, dass er dadurch Kosten hat, einmalig und wohl meist, mindestens bei System Kreditkarte auch laufend. Ob das aber so dolle ist? Wenn er das einmal für sich anschafft, „installiert“, spart er – finde ich – umgekehrt ja auch einiges. Ich meine, z.B. seine „Buchhaltung“ würde einfacher, übersichtlicher, wenn zum einen sofort das Geld auf dem „Geschäfts-"Konto ist, noch dazu so, dass die Buchung auf dem Konto Zeit, Betrag und zahlende Person klar zeigt. Ich stell mir vor, wenn die Software passt, dann entfällt so einiges, was ein Therapeut bei Barzahlung noch tun, beachten muss. Und er rennt dann nicht mit manchmal wohl nicht grad kleinen Geldbeträgen in der Tasche durch die Gegend, um es an irgendeinem Bankschalter- oder Automaten bar einzuzahlen.

Nach all dem? Wirklich nachvollziehen kann ich es selber nicht, warum nicht bargeldlose Sofortzahlung präferiert wird, zumindest akzeptiert wird. Mutet recht altbacken, fast schon anachronistisch an.

LG hawi
„Das Ärgerlichste in dieser Welt ist, daß die Dummen todsicher
und die Intelligenten voller Zweifel sind.“
Bertrand Russell

Werbung

Antworten
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag