Terminverschiebung/Absage von Thera, feste Therapiezeiten, Umgang damit
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Off-topic
Wandelröschen, möchtest du eigentlich über deine Themen auch diskutieren? Mir erscheint es fast immer so, als würdest du irgendwelche Fleischbrocken in den Käfig schmeißen, die Horde dann aufeinander loslassen, die Türe von außen zusperren und dich dann, wenn du nach drei Tagen wiederkommst, wundern, dass die Bude auf dem Kopf steht... Und dann sagst du: "Mama war so fleißig, und ihr, was habt ihr angestellt?!" Ja, wir haben auch ein Leben außerhalb; muss, glaub ich, auch nicht betont werden. Sicher, es ist dein Thread und dein Thema. Aber manchmal zweigt sich was ab. Kein Grund, sauer zu sein, oder?
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Warum gehören denn die Postings mit Klogeschichten nicht dazu?? Dein Thema war ja neben Terminabsprache oder Verschieben AUCH deutlich die Frage nach pünktlichen Ende - was ja auch den pünktlichen Beginn (mindestens für den nächsten Patienten) einschließt. Und da ist man doch schnell bei dem, was sich im Wartezimmer so "ergibt"...
Übrigens: das Moderatorenteam hat evt auch ein Leben neben dem Forum - aber sie durchsuchen jetzt bestimmt gern den Thread nach Klo- Wörtern...
Warum regt dich so auf?
Übrigens: das Moderatorenteam hat evt auch ein Leben neben dem Forum - aber sie durchsuchen jetzt bestimmt gern den Thread nach Klo- Wörtern...
Warum regt dich so auf?
Hello darkness, my old friend...
Hallo Wandelröschen,
was ich an dieser Frage und an dem Verlauf des Threads sehr interessant finde, ist, wie unterschiedlich "Therapiezeit" hier bewertet und wie unterschiedlich mit dieser - subjektiv - umgegangen wird. Und das war ja schon auch Teil Deiner Frage.
Da scheint es ja nicht nur in Bezug auf verschiedene Therapierichtungen Unterschiede zu geben, sondern auch in Bezug darauf, wie das individuell empfunden wird.
Ich hab mich jetzt noch mal bemüht, herauszufinden, wie meine Therapeutin eigentlich das "Ende der Stunde" normalerweise gestaltet.
Es gibt kein "Klingeln" (Horrorvorstellung für mich), sondern ich glaube, dass irgendwo links neben mir ein Wecker oder eine Uhr steht - eben so, dass sie diese im Blick hat. Ich meine da mal sowas gesehen zu haben (ist die "Püppchenseite", weshalb ich da ungern hinschaue). Sie sagt normalerweise auch nicht, so, jetzt sind wir am Ende der Stunde, oder, wir haben nur noch 5 Minuten oder so was sondern das läuft in der Regel irgendwie "nonverbal" ab.
Ich glaube das Hauptsignal für mich ist, dass sie ihren Block und ihren Stift neben sich aufs Sofa zu meiner "Akte" legt. Wobei das dann nicht sofort das Ende der Stunde bedeutet, so wir noch irgendwas am Wickel haben in dem Moment, aber es kündigt das Ende der Stunde an. Oft fragt sie mich dann noch, wie es mir nun nach der Stunde so geht. Meist antworte ich, dass ich erst mal sortieren muss und grinse leicht dümmlich und verlegen. Dann stehe ich auf um zu unterschreiben, während sie den aktuellen Stundenzettel in meine "Akte" packt. Danach ziehe ich meine Jacke an und nehme meine Tasche, sie nimmt die Akte (manchmal auch die Unterschriftskarte, aber nicht immer und wohl auch erst seit sie nicht mehr automatisch immer dahinschielt) und geht mir voraus in Richtung Tür. Neben der Tür steht der Aktenschrank und da packt sie meine Akte dann rein. (Komischerweise finde ich das sehr beruhigend und gar nicht blöd, wie man vielleicht annehmen könnte.) Dann macht sie mir die Zimmertür auf und begleitet mich zur "Wohnungstür" (die Praxis ist in einer Altbauwohnung, aber sie wohnt da nicht) und wünscht mir per Handschlag ne gute Zeit oder sowas, traurig ist sie glaube ich nicht, dass ich jetzt gehe. Ich bin's auch nicht. Ich bin eher froh es mal wieder überlebt zu haben .
Am Anfang hat sie mir dann noch desöfteren das Licht im Flur angemacht, weil ich da nie dran gedacht habe und im Zweifel im Dunkeln die Treppe runtermasrchiert bin. Mittlerweile mache ich das so nötig selbst (Ha!).
Über die genaue "Dauer" und wie penibel sie das einhält kann ich wie gesagt echt nichts sagen, aber ich merke schon meist, dass sie mich irgendwie subtil darauf vorbereitet, dass ich da bald wieder "raus" muss und die entsprechend zuständigen Teile sozusagen nach vorn holt darüber. Einen Kindteil oder so würde sie wohl nie allein auf die Straße lassen, so sie es merken würde. Das wurde aber zu Anfang auch irgendwann mal thematisiert und ich kenne sozusagen den "Ruf", der dann von ihr käme. War aber bisher nie nötig, nonverbal reicht aus.
Ich denk mal, dass sie das absichtlich so - bis ins Detail - gestaltet. Und ich finde das auch irgendwie beruhigend, weil ich mich so besser nach und nach wieder reorientieren kann. Ein sehr apruptes Ende würde mich wohl oft überfordern.
Ich versuche aber auch nichts "rauszuschlagen" an Zeit oder so, wäre ich gar nicht dazu in der Lage, und meist bin ich ja auch froh, dass es erstmal wieder geschafft ist. Kann also sein, dass sie das bei anderen anders handhabt. Wobei ich denke, dass das mit dem Aktenschrank bei allen Patienten ihr "Ritual" ist, dass die "Beziehung" verdeutlicht.
Ich persönlich mag ihre "subtile" Art an dieser Stelle, obwohl ich es sonst nicht allzusehr mit allzuviel "Subtilem" habe. Auch komisch. Nu ja...
Lieben Gruss,
mio
was ich an dieser Frage und an dem Verlauf des Threads sehr interessant finde, ist, wie unterschiedlich "Therapiezeit" hier bewertet und wie unterschiedlich mit dieser - subjektiv - umgegangen wird. Und das war ja schon auch Teil Deiner Frage.
Da scheint es ja nicht nur in Bezug auf verschiedene Therapierichtungen Unterschiede zu geben, sondern auch in Bezug darauf, wie das individuell empfunden wird.
Ich hab mich jetzt noch mal bemüht, herauszufinden, wie meine Therapeutin eigentlich das "Ende der Stunde" normalerweise gestaltet.
Es gibt kein "Klingeln" (Horrorvorstellung für mich), sondern ich glaube, dass irgendwo links neben mir ein Wecker oder eine Uhr steht - eben so, dass sie diese im Blick hat. Ich meine da mal sowas gesehen zu haben (ist die "Püppchenseite", weshalb ich da ungern hinschaue). Sie sagt normalerweise auch nicht, so, jetzt sind wir am Ende der Stunde, oder, wir haben nur noch 5 Minuten oder so was sondern das läuft in der Regel irgendwie "nonverbal" ab.
Ich glaube das Hauptsignal für mich ist, dass sie ihren Block und ihren Stift neben sich aufs Sofa zu meiner "Akte" legt. Wobei das dann nicht sofort das Ende der Stunde bedeutet, so wir noch irgendwas am Wickel haben in dem Moment, aber es kündigt das Ende der Stunde an. Oft fragt sie mich dann noch, wie es mir nun nach der Stunde so geht. Meist antworte ich, dass ich erst mal sortieren muss und grinse leicht dümmlich und verlegen. Dann stehe ich auf um zu unterschreiben, während sie den aktuellen Stundenzettel in meine "Akte" packt. Danach ziehe ich meine Jacke an und nehme meine Tasche, sie nimmt die Akte (manchmal auch die Unterschriftskarte, aber nicht immer und wohl auch erst seit sie nicht mehr automatisch immer dahinschielt) und geht mir voraus in Richtung Tür. Neben der Tür steht der Aktenschrank und da packt sie meine Akte dann rein. (Komischerweise finde ich das sehr beruhigend und gar nicht blöd, wie man vielleicht annehmen könnte.) Dann macht sie mir die Zimmertür auf und begleitet mich zur "Wohnungstür" (die Praxis ist in einer Altbauwohnung, aber sie wohnt da nicht) und wünscht mir per Handschlag ne gute Zeit oder sowas, traurig ist sie glaube ich nicht, dass ich jetzt gehe. Ich bin's auch nicht. Ich bin eher froh es mal wieder überlebt zu haben .
Am Anfang hat sie mir dann noch desöfteren das Licht im Flur angemacht, weil ich da nie dran gedacht habe und im Zweifel im Dunkeln die Treppe runtermasrchiert bin. Mittlerweile mache ich das so nötig selbst (Ha!).
Über die genaue "Dauer" und wie penibel sie das einhält kann ich wie gesagt echt nichts sagen, aber ich merke schon meist, dass sie mich irgendwie subtil darauf vorbereitet, dass ich da bald wieder "raus" muss und die entsprechend zuständigen Teile sozusagen nach vorn holt darüber. Einen Kindteil oder so würde sie wohl nie allein auf die Straße lassen, so sie es merken würde. Das wurde aber zu Anfang auch irgendwann mal thematisiert und ich kenne sozusagen den "Ruf", der dann von ihr käme. War aber bisher nie nötig, nonverbal reicht aus.
Ich denk mal, dass sie das absichtlich so - bis ins Detail - gestaltet. Und ich finde das auch irgendwie beruhigend, weil ich mich so besser nach und nach wieder reorientieren kann. Ein sehr apruptes Ende würde mich wohl oft überfordern.
Ich versuche aber auch nichts "rauszuschlagen" an Zeit oder so, wäre ich gar nicht dazu in der Lage, und meist bin ich ja auch froh, dass es erstmal wieder geschafft ist. Kann also sein, dass sie das bei anderen anders handhabt. Wobei ich denke, dass das mit dem Aktenschrank bei allen Patienten ihr "Ritual" ist, dass die "Beziehung" verdeutlicht.
Ich persönlich mag ihre "subtile" Art an dieser Stelle, obwohl ich es sonst nicht allzusehr mit allzuviel "Subtilem" habe. Auch komisch. Nu ja...
Lieben Gruss,
mio
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Mit der „ganz Schlimmen Zeit“ meinst du damit, dass ihr da Traumata aufgedeckt/konfrontiert habt? Du schreibst, du hast die letzte Stunde „gekriegt“, heißt, dein Thera hat sie dir bewusst gegeben, weil er ahnte, dass er wohl manchmal mehr Zeit braucht? Dann ist das Vorgehen bei der Terminplanung deines Theras ja sehr verantwortungsvoll gewesen, und er hat ja auch keinen anderen Patienten irgendetwas genommen, bzw hat dieses Vorgehensweise ja keinem zum Nachteil gereicht.ziegenkind hat geschrieben: ich hab analyse gemacht und das anders erlebt. in der ganz schlimmen zeit hab ich 2 von 3 mal die letzte stunde am abend gekriegt. da war nach hinten freie zeit und wir haben auch mal bis zu einer halben stunde länger gemacht.
Gruß
Wandelröschen
Wann, wenn nicht jetzt. Wo, wenn nicht hier. Wer, wenn nicht ich.
Wandelröschen
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klar sollte man sich da auf das Zeitmanagement des Theras verlassen können.Fify hat geschrieben: ein völliges Überziehen der Stunde kann ich mir gar nicht vorstellen. Ich verlasse mich da auch drauf, dass meine Analytikerin die Zeit im Griff hat und die Stunde beendet. Schließlich kann es sein, dass ich danach noch andere Termine habe
Aber ich glaube eher, dass er weniger daran denkt, dass sein Patient hinterher noch Termine hat und deshalb pünktlich aufhört, sondern dass er eher weiß, dass sein nächster Patient kommt, der seine volle Aufmerksamkeit braucht und natürlich auch seine volle Zeit.
Gruß
Wandelröschen
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Wandelröschen
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Unsensiebel und empathielos, ja, so habe ich es damals bei der einen empfunden. Kein langsames aufs Ende vorbereiten/hinführen. Ich war praktisch mitten im Thema und sie brach „knallhart“ ab, Assoziation -> Kühlschrank, bin dann nach zweimal nicht mehr hin.pivello hat geschrieben: Meine Therapeutin macht nicht "knallhart" Schluss, das liest sich etwas unsensibel, aber mögen deine Eindrücke oder Erfahrungen sein.
Für mich stand da ja nicht „überziehen“ zur Debatte, sie hätte aber das Ende entsprechend früher einläuten sollen um dann schonend nach 50 min zu beenden.
Der Zustand, in dem man die Praxisräume verlässt.pivello hat geschrieben: die Frage ist doch auch ein wenig, was sich bei einer Überziehung noch großartig verbessern könnte?
Weil wenn du total neben der Spur bist, bist du ja auch nicht mehr in der Lage, aufmerksam am Straßenverkehr teilzunehmen. Unsereins ist da tatsächlich schon mal vors Auto gelaufen und nur, weil der Autofahrer wohl sehr beherzt und schnell reagierte, ist schlimmeres verhindert worden. (nach einer Stunde bei meiner EX-Thera)
Und wenn Switches vorkommen, ist es wohl auch nicht angesagt, eine dreijährige alleine nach Hause zu schicken.
Gruß
Wandelröschen
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Wandelröschen
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gilt für mich genauso und ich machte ja VT.Lena hat geschrieben: Ich kann mich fest darauf verlassen, wann meine Stunde ist. Das ist etwas enorm Wichtiges für mich. Gerade am Anfang war diese Verlässlichkeit und Zuverlässigkeit und Stabilität grundlegend wichtig für mich. Mein Therapeut hat mich noch nie versetzt, noch nie was verwechselt, noch nie eine Stunde doppelt belegt. Das finde ich zwar immer wieder erstaunlich (wäre menschlich, wenn es passieren würde), aber es gibt mir eine sehr große Verlässlichkeit, die ich sehr zu schätzen weiß.
Sowohl meine EX als auch mein letzter Thera fingen idR pünktlich an und beendeten Pünktlich (so +- 2min)
Sie hatte eine Uhr in ihrer Blickrichtung und machten schon so 5-10min vor Ende eine Bemerkung in die Richtung, dass bald Schluss ist.
Und wenn ich dann noch etwas eingeworfen habe, was diesen noch zur Verfügung stehenden Zeitrahmen hätte sprengen können, sagten sie es auch deutlich, dass das bis zur nächsten Stunde warten müsse, jetzt zeitlich nicht mehr angegangen werden könne.
Siehe auch Leberblümchen:
Der Thera sollte schon raffen, wenn ein Patient öfters kurz vor Stundenende mit etwas „neuem“ bzw „spannenden“ kommt, was dahinter steckt und dieses Verhalten entsprechend ansprechen und ggf intervenieren/Grenzen setzen.Leberblümchen hat geschrieben: Aber alles im Rahmen der Analyse, also nicht so lange überziehen, dass jemand anders warten müsste oder dass der Patient auf die Idee käme, das auszureizen, von wegen: "Dann sag ich jetzt immer das Spannende am Ende".
Sowohl dieser feste zeitliche Rahmen als auch dieses Grenzen setzen, also nicht mehr kurz vor Schluss noch was neues Aufgreifen, gab mir auch immer Sicherheit, Zuverlässigkeit und Stabilität – und liegt aus meiner Sicht im Verantwortungsbereich des Theras.
Das liest sich ja echt gruselieg. Aber ja, wenn es die erste Therapie ist, weiß man ja noch nicht, was alles geht und was nicht, was angemessen ist und was nicht…Lena hat geschrieben: Bei meiner früheren Therapeutin war es häufig so, dass ich erstmal noch zwanzig Minuten im Wartezimmer saß. Oder dann schon im Behandlungsraum war, aber sie - weil sie durch Überziehungen auch Überschneidungen mit ihrer Telefonzeit hatte - immer wieder ans klingelnde Telefon musste. Sie hat es irgendwie allen Recht machen wollen - inkl. mir - und hat oft und viel überzogen. Aber das hat auch ein großes Durcheinander mit sich gebracht. Ich fand es oft auch unangenehm, wenn meine Stunde später anfing, dementsprechend der nächste Patient mitten in meiner Stunde schon klingelte, sie an die Tür musste, das erklärt hat, der dann im Wartezimmer saß und schon irgendwie präsent war.
Früher dachte ich, dass das normal wäre, weil man ja vorher nie weiß, wie eine Stunde abläuft und das ja ganz klar ist, dass der Therapeut dann mal noch länger Zeit für einen braucht.
Das liest sich gut und verantwortungsbewusst.Lena hat geschrieben: Heute weiß ich, dass das durchaus auch an der Gesprächsführung des Therapeuten liegt. Meiner sagt immer kurz vorher "jetzt haben wir noch 10, 8, 3 Minuten - was steht noch an, was sollten wir noch besprechen" und damit wird ganz klar das Ende eingeläutet. Ich muss auch pünktlich gehen, um pünktlich mit der Bahn ins Büro fahren zu können. Und so schön das manchmal wäre, wenn wir statt 50 Minuten einfach mal 60 oder 70 machen könnten, es geht nicht. Es steht nicht mal zur Debatte. Und das gibt gleichzeitig wieder eine Sicherheit, die für mich sehr wichtig ist.
Stimmt, wo du das jetzt sagst, ja, kenne ich auch aus dem privaten oder beruflichen Umfeld. Diejenigen meiner ehemaligen Arbeitskollegen (als ich noch angestellt in einer Firma war), die öfters zu spät zu Arbeitsbesprechungen kamen (oder knapp nach Beginn der Kernarbeitszeit) hatten auch immer den chaotischten/unaufgeräumtesten Schreibtisch.Lena hat geschrieben: Hängt (…) aber schon auch sehr von der Struktur des jeweiligen Therapeuten. Einige sind halt sehr konsequent und strukturiert, das merkt man dann in allen möglichen Bereichen. Andere nicht und das merkt man dann auch in verschiedenen Dingen. Aber weil ich beides erlebt habe, kann ich für mich sagen, dass das klar abgegrenzte und abgesteckte für mich besser ist.
Gruß
Wandelröschen
Wann, wenn nicht jetzt. Wo, wenn nicht hier. Wer, wenn nicht ich.
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Hier sprichst du jetzt einen neuen Aspekt an, den ein Überziehen mit sich bringen kann (wenn es mehr als ein paar Minuten in der Wechselzeit sind):leberblümchen hat geschrieben:Hinzu kommt natürlich noch gelegentlich die Frage nach dem 'Zusammenstoßen' mit anderen Patienten. Das konnte ich beim ersten Therapeuten gar nicht ertragen; schon deshalb war ich froh, wenn ich rechtzeitig aus der Gefahrenzone war... Der neue Therapeut sagte mir mal ganz
Man könnte den nachfolgenden Patienten treffen.
Stellt sich mir die Frage: Was ist daran das Problem? Bei allen möglichen Ärzten treffe ich doch auch auf Patienten vor und nach mir. Gut, du könntest sagen, dein Therapeut ist aber kein Arzt (obwohl es das ja auch gibt, Psychiater machen ja auch Therapie, wenn sie entsprechende Ausbildung haben, also ärztliche Psychotherapeuten)
Ist dir da was peinlich?
Dieses Problem scheinen ja andere auch zu haben, siehe auch Fify:
Fify hat geschrieben: Ich mags auch nicht, andere Patienten zu treffen.
Gruß
Wandelröschen
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Thread-EröffnerIn - Forums-Gruftie
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Hallo Mio,
du bringst jetzt noch die flexible Komponente in die Termindebatte mit ein.
Wenn die haltgebende/stabile/zuverlässige Struktur von der Therapiestunde gegeben ist, also idR immer der gleiche Termin zur gleichen Zeit und feste Dauer, dann kann diese Gewissheit, auch mal wenn es sein muss, einen zusätzlichen Termin außer der Reihe zu bekommen (wenn Krise ansteht), oder telefonieren/mailen/SMS sehr entlastend wirken.
Das kann natürlich zur Gefahr werden, wenn der Patient es ausreizt und dauernd etwas, was in die Stunde gehört, in Mails und Telefonate auslagert, also den Thera auch außerhalb der Stunden versucht an sich zu binden. Da das aber ja idR störungsbedingt beim Patienten liegt, liegt es mE im Verantwortungsbereich des Theras, da entsprechend Grenzen zu Ziehen und ggf zu intervenieren, klare Absprache, wie da der Rahmen ist.
du bringst jetzt noch die flexible Komponente in die Termindebatte mit ein.
Wenn die haltgebende/stabile/zuverlässige Struktur von der Therapiestunde gegeben ist, also idR immer der gleiche Termin zur gleichen Zeit und feste Dauer, dann kann diese Gewissheit, auch mal wenn es sein muss, einen zusätzlichen Termin außer der Reihe zu bekommen (wenn Krise ansteht), oder telefonieren/mailen/SMS sehr entlastend wirken.
Das kann natürlich zur Gefahr werden, wenn der Patient es ausreizt und dauernd etwas, was in die Stunde gehört, in Mails und Telefonate auslagert, also den Thera auch außerhalb der Stunden versucht an sich zu binden. Da das aber ja idR störungsbedingt beim Patienten liegt, liegt es mE im Verantwortungsbereich des Theras, da entsprechend Grenzen zu Ziehen und ggf zu intervenieren, klare Absprache, wie da der Rahmen ist.
Gruß
Wandelröschen
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Thread-EröffnerIn - Forums-Gruftie
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Das ist natürlich übel, diese dauernden Unsicherheiten. Und daher verständlich, dass das die nachfolgende Therapie erst einmal extrem belastet. Da ist man dauernd dabei drauf zu achten, dass einem das, was vorher schief gelaufen ist, nicht noch einmal passiert, kenne ich ja auch bei mir, waren allerdings andere Themen.Solage hat geschrieben: Mir ist es in der jetzigen Therapie sehr wichtig, dass die Zeiten eingehalten werden. Hatte mein Ex-Thera ja oft unnötig überzogen und mir keinen festen Termin eingeräumt, so dass ich nie wusste, bekomme ich einen Termin oder nicht. War eine analytische Therapie.
Jetzt ist es so, dass mich am Anfang der analytischen Folgetherapie schon kleine Überziehungen nervös gemacht haben. Das war dann wohl eher ein Trigger in Bezug auf den Ex-Thera, der ja gestört und übergriffig war.
Das liest sich echt gut.Mittlerweile komme ich mit kurzen Überziehungen klar im Sinne von nicht plötzlich mitten im Thema abrupt abzubrechen und ich überlasse es ihm, wann er aufhört. Länger als 10 Minuten wurde aber bis jetzt nicht überzogen und das auch sehr selten. War für mich aber anfangs schwer auszuhalten, wollte gleich nach 50 Minuten aufstehen und gehen....Ich wusste da einfach nicht was richtig und falsch ist. In der Regel wird ziemlich pünktlich aufgehört. Ist für mich wichtig, um mich sicher zu fühlen.
Habe mittlerweile so viel Vertrauen, weil ich erlebt habe, dass er echt "sauber" ist.
Gruß
Wandelröschen
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Wandelröschen
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Thread-EröffnerIn - Forums-Gruftie
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Auf andere Beiträge gehe ich noch später ein.
Im Bezug auf terminlich chaotische Therapeuten scheint es wohl in allen Therapierichtungen zu geben, so wie ich hier lese. Überziehungen im Rahmen von bis zu 5 min wohl auch. Sehe ich mal nicht als dramatisch an, weil zum nachfolgenden Patienten ja immer noch ein Puffer ist.
Wie sieht es aus mit längeren Zeitüberziehungen, also >10 min.
Ziegenkind sagte ja schon am Anfang was dazu.
Wenn es abzusehen ist, z.B. wenn Traumakonfrontation ansteht/eingeplant ist, hat ja der Thera durchaus Möglichkeiten, das terminlich einzuplanen, wie bei Ziegenkind, oder teilweise auch bei mir.
Aber manchmal „überfällts“ ja auch in der Stunde. Sicher, das sind Ausnahmen (sollte so sein). Aber wie empfindet ihr das sowohl als Überziehende als auch als Nachfolgende Patientin?
Und wie sieht es aus mit dem Aspekt, den Leberblümchen und Fify einbrachten, dass bei Überziehungen ja die „Gefahr“ besteht, den nachfolgenden Patienten zu begegnen?
Im Bezug auf terminlich chaotische Therapeuten scheint es wohl in allen Therapierichtungen zu geben, so wie ich hier lese. Überziehungen im Rahmen von bis zu 5 min wohl auch. Sehe ich mal nicht als dramatisch an, weil zum nachfolgenden Patienten ja immer noch ein Puffer ist.
Wie sieht es aus mit längeren Zeitüberziehungen, also >10 min.
Ziegenkind sagte ja schon am Anfang was dazu.
Wenn es abzusehen ist, z.B. wenn Traumakonfrontation ansteht/eingeplant ist, hat ja der Thera durchaus Möglichkeiten, das terminlich einzuplanen, wie bei Ziegenkind, oder teilweise auch bei mir.
Aber manchmal „überfällts“ ja auch in der Stunde. Sicher, das sind Ausnahmen (sollte so sein). Aber wie empfindet ihr das sowohl als Überziehende als auch als Nachfolgende Patientin?
Und wie sieht es aus mit dem Aspekt, den Leberblümchen und Fify einbrachten, dass bei Überziehungen ja die „Gefahr“ besteht, den nachfolgenden Patienten zu begegnen?
Gruß
Wandelröschen
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Also ich kann von drei Therapeuten-Erfahrungen sprechen.
Mein erster vor zehn Jahren, war so ganz typisch Analytiker, still, wenig Mimik zeigend, pünktlich am Anfang und am Ende, korrekt und was weiß der Geier noch....
Am Ende der letzten probatorischen sagte er "und dann könnten Sie bitte auch nur ein bis zwei Minuten vor der vollen Stunde kommen, so dass man sich als Patienten nicht unnötig über dem Weg läuft". Ich wusste zwar nicht, was daran schlimm wäre, aber gut, dass ging für mich in Ordnung. Ich erfuhr dann erst wieder zehn Jahre später bei meinem vorherigen Therapeuten und meiner jetzigen Therapeutin, dass das bei manch einem Patienten "wichtig" bzw. hilfreich sein kann, nee..So auch bei mir.
Mein Therapeut zehn Jahre später, sagte zwar auch, dass ich erst kurz vor dem Termin kommen könnte, dennoch blieben mir Begegnungen mit anderen Patienten nicht aus. Ich mochte das einfach nicht. Nun, es lag nicht wirklich auch an den Mitpatienten. Da kamen durch die Situationen gewisse Gefühle hoch, die dann zur Sprache kamen.
Er war nicht wirklich darauf bedacht, pünktlich zur vollen Stunde anzufangen. Manchmal saß ich noch zehn Minuten nach im Wartebereich (auch mal heulend, als ich merkte, dass er überhaupt gerade gar keine Patientin bei sich hatte und ich keinen anderen Grund sah, jetzt nicht mal langsam aufzutauchen).
Für mich ist Pünktlichkeit grundsätzlich in allem sehr sehr wichtig und ich erwarte das irgendwie auch von anderen. Klar, ich musste auch wieder lernen, lockerer zu denken, weil es wirklich mal bei anderen zur Unpünktlichkeit kommen kann. Das nahm mir etwas Druck raus, denn ich war in meiner eigenen Pünktlichkeit zu verbissen ("nur nie unpünktlich kommen - auf gar keinen Fall"). Ja, ich durfte lernen, dass auch mir das mal passieren darf und mit keinerlei Vorwurf einherging.
Bei meinem vorherigen Therapeuten nahm ich da bei diesem Thema kein Blatt vor dem Mund. Nach der dritten Verspätung seinerseits begann ich in der nachfolgenden Stunde kühl mit den Worten "Sie sind zu spät".
Naja, ich durfte mir noch anhören, dass ich ja so tun würde, als wäre schon mal ne Stunde ausgefallen. Himmel, Herrgott nochmal, Ausfall - Verspätung. Das ist doch zweierlei... Außerdem hätte er mir, so seine Worte, "schon mal gesagt, dass ich immer noch ein bisschen Zeit für mich brauche". Da war ich allerdings mir nicht sicher, ob er mir das jemals gesagt hätte und das evtl. mit einer anderen Patientin oder einem Patienten verwechselt hatte (Verwechslungen hatte er in anderen so ziemlich gut drauf). Ja, ich hätte es dann nicht nur denken, sondern auch aussprechen sollen "dann fang deine Stunden pünktlich an, dann haste in etwa genau 10 Minuten Zeit dich zu sammeln"
Aus diesen Situationen heraus ergab sich dann auch bei meiner Therapeutin das Thema "Pünktlichkeit", was ich bereits schon beschrieb. Meine eigene Erwartung an Pünktlichkeit und die an andere.
Meine Thera hat immer pünktlich angefangen. Nur einmal in fast drei Jahren, kam sie genau drei Minuten zu spät. Ich saß vor verschlossener Tür, sitzte dann im Treppenhaus und heulte und fühlte mich vergessen. Als sie aus dem Fahrstuhl rauskam blickte sie auf ne heulende Patientin. Ich machte dann in dieser Stunde ein Fass auf. Aus ihrer Erklärung kam für mich rüber, dass sie es wirklich dieses eine Mal nicht schaffen konnte, obwohl sie wollte, denn in Sachen Pünktlichkeit zur Stunde waren wir uns einig. Klar sagte sie nicht genau, wodurch, und warum das so kam. Aber es tat ihr wirklich sehr leid. Ich konnte es ihr abnehmen und da war der Grund für mich nicht wirklich wichtig, denn ich wusste, dass sie sonst IMMER pünktlich ist.
Mein erster vor zehn Jahren, war so ganz typisch Analytiker, still, wenig Mimik zeigend, pünktlich am Anfang und am Ende, korrekt und was weiß der Geier noch....
Am Ende der letzten probatorischen sagte er "und dann könnten Sie bitte auch nur ein bis zwei Minuten vor der vollen Stunde kommen, so dass man sich als Patienten nicht unnötig über dem Weg läuft". Ich wusste zwar nicht, was daran schlimm wäre, aber gut, dass ging für mich in Ordnung. Ich erfuhr dann erst wieder zehn Jahre später bei meinem vorherigen Therapeuten und meiner jetzigen Therapeutin, dass das bei manch einem Patienten "wichtig" bzw. hilfreich sein kann, nee..So auch bei mir.
Mein Therapeut zehn Jahre später, sagte zwar auch, dass ich erst kurz vor dem Termin kommen könnte, dennoch blieben mir Begegnungen mit anderen Patienten nicht aus. Ich mochte das einfach nicht. Nun, es lag nicht wirklich auch an den Mitpatienten. Da kamen durch die Situationen gewisse Gefühle hoch, die dann zur Sprache kamen.
Er war nicht wirklich darauf bedacht, pünktlich zur vollen Stunde anzufangen. Manchmal saß ich noch zehn Minuten nach im Wartebereich (auch mal heulend, als ich merkte, dass er überhaupt gerade gar keine Patientin bei sich hatte und ich keinen anderen Grund sah, jetzt nicht mal langsam aufzutauchen).
Für mich ist Pünktlichkeit grundsätzlich in allem sehr sehr wichtig und ich erwarte das irgendwie auch von anderen. Klar, ich musste auch wieder lernen, lockerer zu denken, weil es wirklich mal bei anderen zur Unpünktlichkeit kommen kann. Das nahm mir etwas Druck raus, denn ich war in meiner eigenen Pünktlichkeit zu verbissen ("nur nie unpünktlich kommen - auf gar keinen Fall"). Ja, ich durfte lernen, dass auch mir das mal passieren darf und mit keinerlei Vorwurf einherging.
Bei meinem vorherigen Therapeuten nahm ich da bei diesem Thema kein Blatt vor dem Mund. Nach der dritten Verspätung seinerseits begann ich in der nachfolgenden Stunde kühl mit den Worten "Sie sind zu spät".
Naja, ich durfte mir noch anhören, dass ich ja so tun würde, als wäre schon mal ne Stunde ausgefallen. Himmel, Herrgott nochmal, Ausfall - Verspätung. Das ist doch zweierlei... Außerdem hätte er mir, so seine Worte, "schon mal gesagt, dass ich immer noch ein bisschen Zeit für mich brauche". Da war ich allerdings mir nicht sicher, ob er mir das jemals gesagt hätte und das evtl. mit einer anderen Patientin oder einem Patienten verwechselt hatte (Verwechslungen hatte er in anderen so ziemlich gut drauf). Ja, ich hätte es dann nicht nur denken, sondern auch aussprechen sollen "dann fang deine Stunden pünktlich an, dann haste in etwa genau 10 Minuten Zeit dich zu sammeln"
Aus diesen Situationen heraus ergab sich dann auch bei meiner Therapeutin das Thema "Pünktlichkeit", was ich bereits schon beschrieb. Meine eigene Erwartung an Pünktlichkeit und die an andere.
Meine Thera hat immer pünktlich angefangen. Nur einmal in fast drei Jahren, kam sie genau drei Minuten zu spät. Ich saß vor verschlossener Tür, sitzte dann im Treppenhaus und heulte und fühlte mich vergessen. Als sie aus dem Fahrstuhl rauskam blickte sie auf ne heulende Patientin. Ich machte dann in dieser Stunde ein Fass auf. Aus ihrer Erklärung kam für mich rüber, dass sie es wirklich dieses eine Mal nicht schaffen konnte, obwohl sie wollte, denn in Sachen Pünktlichkeit zur Stunde waren wir uns einig. Klar sagte sie nicht genau, wodurch, und warum das so kam. Aber es tat ihr wirklich sehr leid. Ich konnte es ihr abnehmen und da war der Grund für mich nicht wirklich wichtig, denn ich wusste, dass sie sonst IMMER pünktlich ist.
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Was ich allerdings in dieser Praxis vor einiger Zeit schon 2x durch hatte:
Die Praxis ist eine Gemeinschaftspraxis, aus noch zwei weiteren Therapeutinnen.
Die Türklingelfunktion wird aus der Praxis gesteuert. D. h. wenn ich unten am Eingang klingel, öffnet sich die Tür automatisch, außer die zur Praxis. Und da stand ich dann unten vor dem Hauseingang und die Tür öffnete sich nicht. Es war genau 1 Minute vor der vollen Stunde. Ich klingelte wie ne blöde. Und bekam regelrecht Panik. Ich rief auf ihr Handy an, ich rief in der Praxis an. Nix - nur AB. Panik über Panik. Was tun? Ich hatte keine Ahnung, aber ich klingelte auf ihr Handy regelrecht Sturm. Ein Mensch kam die Treppe herunter und öffnete die Tür. Ich ging hoch und klopfte an der Tür.
Es waren fünf Minuten insgesamt fünf Minuten vergangen und als die meine Therapeutin die Tür öffnete, fragte ich was hier los gewesen sei. Meine Therapeutin wunderte sich zuvor selbst und fragte sich, wo ich geblieben bin. Dann fand sie den "Fehler". Eine Kollegin muss hier an dem Knopf des Gerätes, das die Tür unten steuert, rangekommen sein. Sie hatte das ja nicht mitbekommen. Sie sagte mir, dass sie froh sei, dass ich so hartnäckig geblieben sei und sie erst spät schnallte, dass das Lämpchen an dem Gerät aus war und die Türfunktion ausgeschaltet war.
Nun, das gleiche trug sich exakt ein paar Monate danach nochmal zu. Und da war ich richtig sauer. Meine Therapeutin meinte nur, dass sie das bei ihren Kolleginnen mal ansprechen wird.
Was das Stunden-Ende bei meiner jetzigen Thera betrifft, so hält sie die Zeit schon im Auge, lässt die Stunden aber nicht mitten im Dialog enden. Etwas Angefangenes kann zu Ende gesprochen werden. Und dies hält sich meist in ein, zwei Sätzen. Wir sind dann mal +2 Minuten drüber. Einmal waren es +5. Es überraschte mich selbst. War mir erst unangenehm. Aber vielleicht hatte ich ihr da richtig Futter gegeben, so dass ihr der Input für ihre Arbeit wohl wichtig gewesen sein musste, denn das war wirklich mal ne Ausnahme.
Was ich ne Weile auch gar nicht ab konnte, waren die ne zeitlang immer wiederkehrenden Worte "wir müsssen jetzt aufhören". Ich konnte es irgendwann nicht mehr hören. Dann änderte sie das Ende immer mal wieder. Manchmal zeigte sie mir das durch Körpersprache. Manchmal mit Worten, das in die nächste Stunde zu tragen.
Seit neuestem wechselt sie so lange ein paar Worte mit mir während ich mir noch meine Schuhe anziehe, zur Tasche und Jacke greife. Es tut mir irgendwie gut, dieses im übertragenen Sinne "bis zur Tür ihres Raumes" Worte zu wechseln.
Oft haben wir geschwiegen, wenn ich von der Couch aufstand und mir dort die Schuhe auszog, auch gerade deshalb, weils viele Stunden mit Kämpfe einherging und ich klar und offen mimisch zeigte "laber mich nicht voll".
Ja, ich merke gerade: es kam mal ein Punkt, an der sie machen konnte, was sie wollte. Es war in meinen Augen immer alles falsch. Die arme...
Die Praxis ist eine Gemeinschaftspraxis, aus noch zwei weiteren Therapeutinnen.
Die Türklingelfunktion wird aus der Praxis gesteuert. D. h. wenn ich unten am Eingang klingel, öffnet sich die Tür automatisch, außer die zur Praxis. Und da stand ich dann unten vor dem Hauseingang und die Tür öffnete sich nicht. Es war genau 1 Minute vor der vollen Stunde. Ich klingelte wie ne blöde. Und bekam regelrecht Panik. Ich rief auf ihr Handy an, ich rief in der Praxis an. Nix - nur AB. Panik über Panik. Was tun? Ich hatte keine Ahnung, aber ich klingelte auf ihr Handy regelrecht Sturm. Ein Mensch kam die Treppe herunter und öffnete die Tür. Ich ging hoch und klopfte an der Tür.
Es waren fünf Minuten insgesamt fünf Minuten vergangen und als die meine Therapeutin die Tür öffnete, fragte ich was hier los gewesen sei. Meine Therapeutin wunderte sich zuvor selbst und fragte sich, wo ich geblieben bin. Dann fand sie den "Fehler". Eine Kollegin muss hier an dem Knopf des Gerätes, das die Tür unten steuert, rangekommen sein. Sie hatte das ja nicht mitbekommen. Sie sagte mir, dass sie froh sei, dass ich so hartnäckig geblieben sei und sie erst spät schnallte, dass das Lämpchen an dem Gerät aus war und die Türfunktion ausgeschaltet war.
Nun, das gleiche trug sich exakt ein paar Monate danach nochmal zu. Und da war ich richtig sauer. Meine Therapeutin meinte nur, dass sie das bei ihren Kolleginnen mal ansprechen wird.
Was das Stunden-Ende bei meiner jetzigen Thera betrifft, so hält sie die Zeit schon im Auge, lässt die Stunden aber nicht mitten im Dialog enden. Etwas Angefangenes kann zu Ende gesprochen werden. Und dies hält sich meist in ein, zwei Sätzen. Wir sind dann mal +2 Minuten drüber. Einmal waren es +5. Es überraschte mich selbst. War mir erst unangenehm. Aber vielleicht hatte ich ihr da richtig Futter gegeben, so dass ihr der Input für ihre Arbeit wohl wichtig gewesen sein musste, denn das war wirklich mal ne Ausnahme.
Was ich ne Weile auch gar nicht ab konnte, waren die ne zeitlang immer wiederkehrenden Worte "wir müsssen jetzt aufhören". Ich konnte es irgendwann nicht mehr hören. Dann änderte sie das Ende immer mal wieder. Manchmal zeigte sie mir das durch Körpersprache. Manchmal mit Worten, das in die nächste Stunde zu tragen.
Seit neuestem wechselt sie so lange ein paar Worte mit mir während ich mir noch meine Schuhe anziehe, zur Tasche und Jacke greife. Es tut mir irgendwie gut, dieses im übertragenen Sinne "bis zur Tür ihres Raumes" Worte zu wechseln.
Oft haben wir geschwiegen, wenn ich von der Couch aufstand und mir dort die Schuhe auszog, auch gerade deshalb, weils viele Stunden mit Kämpfe einherging und ich klar und offen mimisch zeigte "laber mich nicht voll".
Ja, ich merke gerade: es kam mal ein Punkt, an der sie machen konnte, was sie wollte. Es war in meinen Augen immer alles falsch. Die arme...
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Nein, peinlich ist mir da überhaupt nichts. Es ist nur so, dass in (m)einer Psychoanalyse die Beziehung sehr eng und intensiv ist und es sich oft wie eine symbiotische Beziehung anfühlt (und auch anfühlen darf). Es ist (für mich) nicht wie eine Dienstleistung, wo ich einen Fachmann konsultiere. Daher könnte ich in der Tat auch keine Therapie bei einem Arzt oder in einer Arztpraxis machen, wo auch 'klassische' medizinische Patienten und womöglich eine Angestellte am Thresen sind. Da wäre das Übertragungsgeschehen bei mir gleich Null. Und dafür brauche ich dann keine Analyse.Ist dir da was peinlich?
Ich war einmal als Patient bei einem Arzt, in dessen Praxis auch ein Therapeut tätig war. Da hab ich mitbekommen wie die Therapie-Patienten darauf warteten, aufgerufen zu werden. Ich mag diese Wartezimmeratmosphäre mit Illustrierten und Broschüren nicht. Ich mag es gerne intimer. Und klar, es ist nur eine Illusion, denn natürlich GIBT es weitere Patienten. Aber ihnen zu begegnen, kann schwierig sein. Es GIBT die Eifersucht, beim Einen mehr, beim Anderen weniger.
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Ich würde übrigens auch keine Therapie bei jemandem machen, bei dem ich erst warten müsste, bis der Vorgänger-Patient fertig ist. Genauso, wie die Therapeuten in der Regel erwarten, dass man nicht vor .55 klingelt, erwarte ich, dass es um .00 losgeht. Das sind die Vereinbarungen. Wenn jemand anders arbeitet, ist das O.K., aber dann halt ohne mich
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