Vorsicht der Stuhl
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Schneerose, aber du willst dich doch jetzt nicht mit den Menschen vergleichen, die ihr Leben riskieren, wenn sie die Wahrheit sagen oder Kritik üben?
Es ist ein Unterschied, ob jemand für seine Meinung kritisiert wird (von gleichberechtigten Diskussionspartnern) oder ob er dafür ausgepeitscht wird. Ich bitte dich.
Es ist ein Unterschied, ob jemand für seine Meinung kritisiert wird (von gleichberechtigten Diskussionspartnern) oder ob er dafür ausgepeitscht wird. Ich bitte dich.
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Mancher Zynismus hier ist oftmals fragwürdig. Mein Hinweis auf das Gedenken an menschenunwürdige Handlungen der Welt war mir nebenbei ein tiefes Bedürfniss.
"Der Einzige, der sich wirklich vernünftig benimmt ist mein Schneider, er nimmt jedesmal neu Maß, wenn er mich sieht"
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Aber du hast es exakt hier platziert. Im Zusammenhang mit deinem Faden und im Zusammenhang damit:
Kritik 'am System' ist das Eine. Aber wenn diese Kritik wiederholt aus der 'ihr-da-oben-wir-da-unten'-Perspektive formuliert wird, dann verharrst du in der Opferrolle, unterliegst aber der Illusion, gegen das 'Böse' anzukämpfen. Vielleicht verstört mich das auch nur deshalb so, weil du ja geschrieben hast, dass du es so ein bisschen als Berufung siehst, dich in diesem Thema zu engagieren, um anderen Menschen zu helfen.
Wenn du das wirklich umsetzen möchtest, bräuchtest du - meiner Meinung nach - ein bisschen mehr Abstand, um die Opferrolle zu verlassen, mit der du dich (auch nur meiner Meinung nach) noch zu stark identifizierst, um wirklich helfen zu können. Also, solche Fäden wie: "Warum sind Psychotherapeuten bloß mehrheitlich so doof" (überzeichnet), dienen eigentlich dazu, so ein Sammelbecken der Frustrierten zu füllen - nur leider hilft es einem nicht, wenn er mit tausenden anderen Leuten zusammen im Loch festhängt. Es braucht auch jemanden, der einen Schritt zurückgeht und AUCH von außen guckt. Mir fällt das auch nur auf, weil das jetzt schon - glaub ich - der dritte Faden ist, den du zu dieser Thematik öffnest. Ich spüre also dein Anliegen und das 'Feuer' in dir, würde mir aber für dich selbst wünschen, dass du dich daran nicht verbrennst.
Das heißt nicht, dass inhaltlich irgendwas falsch wäre an dem, was du sagst oder an dem, was andere Leute über ihre Erlebnisse schreiben. Nur brauchst du, wenn du wirklich was ändern willst, glaub ich, was anderes als eine weiße Fahne für Leute, die ihr Leben riskieren, wenn sie ihre Meinung sagen.
So, ich bin jetzt wieder still. Wollte es dir nur dalassen als Anregung oder als andere Perspektive.
Und, entschuldige bitte, aber damit wirst du denen, die wirklich mutig sind, nicht gerecht. Dein Faden ist ein anderer 'Topf'. Und nicht umsonst wurden übrigens beide Fäden zusammengelegt: Nicht, dass es falsch oder schlecht ist, was du sagst. Aber es wirkt auf mich ein bisschen gewollt-heldenhaft.Ich wollte das hier nur nicht mehr selber schreiben,
denn sonst werde ich nur von manchen wieder "angegriffen"
Kritik 'am System' ist das Eine. Aber wenn diese Kritik wiederholt aus der 'ihr-da-oben-wir-da-unten'-Perspektive formuliert wird, dann verharrst du in der Opferrolle, unterliegst aber der Illusion, gegen das 'Böse' anzukämpfen. Vielleicht verstört mich das auch nur deshalb so, weil du ja geschrieben hast, dass du es so ein bisschen als Berufung siehst, dich in diesem Thema zu engagieren, um anderen Menschen zu helfen.
Wenn du das wirklich umsetzen möchtest, bräuchtest du - meiner Meinung nach - ein bisschen mehr Abstand, um die Opferrolle zu verlassen, mit der du dich (auch nur meiner Meinung nach) noch zu stark identifizierst, um wirklich helfen zu können. Also, solche Fäden wie: "Warum sind Psychotherapeuten bloß mehrheitlich so doof" (überzeichnet), dienen eigentlich dazu, so ein Sammelbecken der Frustrierten zu füllen - nur leider hilft es einem nicht, wenn er mit tausenden anderen Leuten zusammen im Loch festhängt. Es braucht auch jemanden, der einen Schritt zurückgeht und AUCH von außen guckt. Mir fällt das auch nur auf, weil das jetzt schon - glaub ich - der dritte Faden ist, den du zu dieser Thematik öffnest. Ich spüre also dein Anliegen und das 'Feuer' in dir, würde mir aber für dich selbst wünschen, dass du dich daran nicht verbrennst.
Das heißt nicht, dass inhaltlich irgendwas falsch wäre an dem, was du sagst oder an dem, was andere Leute über ihre Erlebnisse schreiben. Nur brauchst du, wenn du wirklich was ändern willst, glaub ich, was anderes als eine weiße Fahne für Leute, die ihr Leben riskieren, wenn sie ihre Meinung sagen.
So, ich bin jetzt wieder still. Wollte es dir nur dalassen als Anregung oder als andere Perspektive.
Sie hat doch den Vorschlag eines "Beipackzettels für Psychotherapie" eingebracht.
Das ist eine aktive Anregung, die auch von einigen User_innen aufgegriffen wurde.
Ich finde es schade, dass dies nun wieder untergeht, da es von Mancher auf eine persönliche Ebene einschließlich von nicht evidierten Zuschreibungen heruntergebrochen wird.
Das ist eine aktive Anregung, die auch von einigen User_innen aufgegriffen wurde.
Ich finde es schade, dass dies nun wieder untergeht, da es von Mancher auf eine persönliche Ebene einschließlich von nicht evidierten Zuschreibungen heruntergebrochen wird.
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard
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@sandrin:
Ich habe den Eindruck, du interpretierst etwas in meinen Beitrag rein, was ich nicht meine und ja ich habe den Eindruck, du willst das jetzt so interpretieren.
Ich möchte es nochmal ausdrücklich sagen:
Es geht mir eben nicht darum, wie es sein sollte, weder von Seiten des Therapeuten, noch von Seiten des Klienten. Es würde hier den Rahmen sprengen, zu diskutieren, wie die Welt ist. Aber bestehen denn wirklich Zweifel, dass es:
- Menschen gibt, die uns schaden, wenn auch unabsichtlich
- Menschen gibt, die eine Schädigung anderer in Kauf nehmen, um ihre Ziele zu erreichen
- Menschen gibt, die anderen absichtlich schadne wollen.
Und dies wird sich auch dann nicht ändern, wenn es eine wie auch immer geartete Aufklärung gibt. Klar, ich bin auch für mehr Transparenz. Aber schützt einen eine formal-rechtlich verordnete Transparenz wirklich vor Menschen der 2. und 3. Gruppe?
Welche Konsequenz zieht man jetzt daraus, dass es immer solche Menschen geben wird? Klar, ist jedem seins.
Meine Idee war, sich informieren. Ich schrieb nicht, dass dies vor der Therapie geschehen muss. Aber es kann doch nach einer Weile parallel dazu geschehen?
Wie gesagt, muss garnicht. Ich bin garnicht in der Lage Ansprüche an andere zu stellen, wenn es nur um ihr eigenes geht. Das war auch absolut nicht mein Anliegen. Es ging mir nur darum zu sagen, dass es eine Möglichkeit ist, sich angemessen zu schützen (ohne in Paranoia zu verfallen). Und da gibt es unterschieldiche Möglichkeiten sich zu informieren, wenngleich nicht jedem jede Möglichkeit offen steht.
Das alles bietet keinen 100%igen Schutz. Es minimiert aber die Risiken.
Ich meine es geht ja auch keiner blindlings in ein Autohaus und kauft ein Auto, ohne sich vorher über Preise und Leistungen informiert zu haben. Wenn es um materiellen Konsum geht, ist es selbstverständlich, dass man ein informierter Verbraucher ist.
Aber da, wo es Leib und Leben betrifft, da sollte man sich dann ohne Weiteres, ohne zu hinterfragen dem hingehen, was einem geboten wird? So ist das doch auch nicht. Beo geplanten OPs ist es doch auch so, das man den Aufklärungsbogen mit nach Hause nimmt, aufmerksam liest (hoffe ich mal) und wohl manches mal auch eine 2. oder 3. Meinung einholt und sich dnan selbst entscheidet, welche OP-Methode gewählt wird.
Hochakut ist immer noch was anderes. Aber eine ambulante Therapie ist ja nicht 1/2, 1, 2 Jahre hochakut.
Ich habe den Eindruck, du interpretierst etwas in meinen Beitrag rein, was ich nicht meine und ja ich habe den Eindruck, du willst das jetzt so interpretieren.
Ich möchte es nochmal ausdrücklich sagen:
Es geht mir eben nicht darum, wie es sein sollte, weder von Seiten des Therapeuten, noch von Seiten des Klienten. Es würde hier den Rahmen sprengen, zu diskutieren, wie die Welt ist. Aber bestehen denn wirklich Zweifel, dass es:
- Menschen gibt, die uns schaden, wenn auch unabsichtlich
- Menschen gibt, die eine Schädigung anderer in Kauf nehmen, um ihre Ziele zu erreichen
- Menschen gibt, die anderen absichtlich schadne wollen.
Und dies wird sich auch dann nicht ändern, wenn es eine wie auch immer geartete Aufklärung gibt. Klar, ich bin auch für mehr Transparenz. Aber schützt einen eine formal-rechtlich verordnete Transparenz wirklich vor Menschen der 2. und 3. Gruppe?
Welche Konsequenz zieht man jetzt daraus, dass es immer solche Menschen geben wird? Klar, ist jedem seins.
Meine Idee war, sich informieren. Ich schrieb nicht, dass dies vor der Therapie geschehen muss. Aber es kann doch nach einer Weile parallel dazu geschehen?
Wie gesagt, muss garnicht. Ich bin garnicht in der Lage Ansprüche an andere zu stellen, wenn es nur um ihr eigenes geht. Das war auch absolut nicht mein Anliegen. Es ging mir nur darum zu sagen, dass es eine Möglichkeit ist, sich angemessen zu schützen (ohne in Paranoia zu verfallen). Und da gibt es unterschieldiche Möglichkeiten sich zu informieren, wenngleich nicht jedem jede Möglichkeit offen steht.
Das alles bietet keinen 100%igen Schutz. Es minimiert aber die Risiken.
Ich meine es geht ja auch keiner blindlings in ein Autohaus und kauft ein Auto, ohne sich vorher über Preise und Leistungen informiert zu haben. Wenn es um materiellen Konsum geht, ist es selbstverständlich, dass man ein informierter Verbraucher ist.
Aber da, wo es Leib und Leben betrifft, da sollte man sich dann ohne Weiteres, ohne zu hinterfragen dem hingehen, was einem geboten wird? So ist das doch auch nicht. Beo geplanten OPs ist es doch auch so, das man den Aufklärungsbogen mit nach Hause nimmt, aufmerksam liest (hoffe ich mal) und wohl manches mal auch eine 2. oder 3. Meinung einholt und sich dnan selbst entscheidet, welche OP-Methode gewählt wird.
Hochakut ist immer noch was anderes. Aber eine ambulante Therapie ist ja nicht 1/2, 1, 2 Jahre hochakut.
amor fati
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Ich denke es einfach wichtig dass man jeder Meinung hier Raum lässt; so beginnt es sich aus dem Opferdasein heraus zu arbeiten. Ich sehe das hier auch als Training für mich. Schönen Tag noch und 'ruhig Blut'.
"Der Einzige, der sich wirklich vernünftig benimmt ist mein Schneider, er nimmt jedesmal neu Maß, wenn er mich sieht"
Es würde keinen 100%igen Schutz bieten, aber die Risiken minimieren.montagne hat geschrieben:Aber schützt einen eine formal-rechtlich verordnete Transparenz wirklich vor Menschen der 2. und 3. Gruppe?
Zumal es auch darum geht, festzulegen, dass Patienten zu Beginn einer Psychotherapie über ihre Rechte informiert werden müssen.
Wie das Recht auf Akteneinsicht als auch Existenz, Funktion und Beratungsmöglichkeiten durch die Psychotherapeutenkammer.
Das ist leider keinesfalls üblich, dass Therapeut_innen innerhalb der Vorgespräche darüber informieren.
Der Unterschied zur OP ist nämlich der, dass es keinen Aufklärungszettel gibt.
Selbstbeschaffte Informationen können hingegen mehr Verwirren als ein gut gemachter Aufklärungszettel.
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard
Hä???? Hast du mich vielleicht verwechselt mit jemandem? Ich habe überhaupt nicht auf dich Bezug genommenmontagne hat geschrieben:@sandrin:
Ich habe den Eindruck, du interpretierst etwas in meinen Beitrag rein, was ich nicht meine und ja ich habe den Eindruck, du willst das jetzt so interpretieren.
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"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard
@sandrin: Oh tut mir Leid sandrin, das war Jenny, auf die ich mich bezog.
Ich hatte mich schon etwas gewundert.
Tut mir echt Leid. Jetzt kann ich es leider nicht mehr ändern.
Okay, ich wundere mich immer noch über den Beitrag, da ich eben echt das Gefühl habe, da wurde ich deutlich anders verstanden, als ich es ausdrücken wollte. Und das wollte ich nochmal versuchen darzustellen, was ich meine. Dann ist auch gut.
Ich hatte mich schon etwas gewundert.
Tut mir echt Leid. Jetzt kann ich es leider nicht mehr ändern.
Okay, ich wundere mich immer noch über den Beitrag, da ich eben echt das Gefühl habe, da wurde ich deutlich anders verstanden, als ich es ausdrücken wollte. Und das wollte ich nochmal versuchen darzustellen, was ich meine. Dann ist auch gut.
amor fati
@ montagne,
Unter Beipackzettel verstehe ich das, was ich in einer Medikamentenpackung liegt, was auf dem Zettel steht, den ich unterschreiben muss, wenn ich in die Röhre muss, das, was passieren kann, aber nicht muss.
Aufklärung würde schon was bringen. Wenn man z.B. dem Klienten erklärt, dass eine Nebenwirkung der Therapie sein kann, dass die Beziehung zum Lebenspartner in die Brüche geht, dann kann man sich als Klient überlegen, ob man bereit ist dieses Risiko in Kauf zu nehmen bzw. zusammen mit dem Partner überlegen, wie man ein Beziehungsende abwehren könnte. Wenn man weiß, dass eine mögliche Nebenwirkung von Psychotherapie Abhängigkeit vom Therapeuten sein kann, dann kann man sich überlegen, ob man das möchte oder ob man das verhindern möchte. Wenn man weiß, dass es einem durch Therapie (erst Mal) schlechter gehen kann, dann kann man sich überlegen, ob man (zum jetzigen Zeitpunkt) in der Lage ist sich auf eine Therapie einzulassen.
Wenn ein Klient darüber informiert wurde, welche Risiken und Nebenwirkungen auftreten können (nicht müssen), dann kann man sagen "Du wurdest informiert und aufgeklärt und hast dich entschieden, das "Risiko" Therapie einzugehen. Du trägst ein Teil der Verantwortung mit, denn Du hättest Dich schützen können, du wusstest ja, was passieren kann". Aber so lange es einen solchen Beipackzettel nicht gibt und dem Klienten mögliche Risiken und Nebenwirkungen verschwiegen werden, so lange kann man auch nicht den Klienten verantwortlich machen.
Skuril wäre hingegen wenn auf dem Beipackzettel stehen würde "es kann Ihnen passieren, dass ihr Therapeut Sie sexuell missbraucht". Das ist keine Nebenwirkung, solche Therapeuten gehören aus dem Beruf entfernt.
Noch was zur Abgrenzung von den Gruppenn 2. und 3. Auf dem Beipackzettel müsste auch stehen, wann ein Schlechtergehen in der Therapie normal ist und wann nicht. Denn es ist nicht immer leicht sagen zu können, ob es einem schlechter geht, weil man hinsieht, sich den inneren Themen stellt oder ob es einem schlechter geht, weil der Therapeut aus (egoistischen Gründen) absichtlich bewusst schadet.
Ich habe in irgendeinem Buch oder Text mal eine tolle Untergliederung von Nebenwirkungen und Schäden gelesen, weiß leider nur nicht mehr wo. Wenn ich etwas Zeit finden, würde ich mal suchen. Vielleicht hat jemand hier diese Unterteilung schneller zur Hand als ich. Das wäre schön.
Kann es sein, dass wir über verschiedene Themen reden? Der Thread wurde leider verschoben, aber das ursprüngliche Thema lautete ja "Beipackzettel" und "Risiken und Nebenwirkungen" in der Therapie. Das ist für mich etwas anderes als "Fehler aufgrund von Inkompetenz", "Schaden aufgrund beabsichtiger absichtlicher Schädigung", ...- Menschen gibt, die uns schaden, wenn auch unabsichtlich
- Menschen gibt, die eine Schädigung anderer in Kauf nehmen, um ihre Ziele zu erreichen
- Menschen gibt, die anderen absichtlich schadne wollen.
Und dies wird sich auch dann nicht ändern, wenn es eine wie auch immer geartete Aufklärung gibt. (...) Aber schützt einen eine formal-rechtlich verordnete Transparenz wirklich vor Menschen der 2. und 3. Gruppe?
Unter Beipackzettel verstehe ich das, was ich in einer Medikamentenpackung liegt, was auf dem Zettel steht, den ich unterschreiben muss, wenn ich in die Röhre muss, das, was passieren kann, aber nicht muss.
Aufklärung würde schon was bringen. Wenn man z.B. dem Klienten erklärt, dass eine Nebenwirkung der Therapie sein kann, dass die Beziehung zum Lebenspartner in die Brüche geht, dann kann man sich als Klient überlegen, ob man bereit ist dieses Risiko in Kauf zu nehmen bzw. zusammen mit dem Partner überlegen, wie man ein Beziehungsende abwehren könnte. Wenn man weiß, dass eine mögliche Nebenwirkung von Psychotherapie Abhängigkeit vom Therapeuten sein kann, dann kann man sich überlegen, ob man das möchte oder ob man das verhindern möchte. Wenn man weiß, dass es einem durch Therapie (erst Mal) schlechter gehen kann, dann kann man sich überlegen, ob man (zum jetzigen Zeitpunkt) in der Lage ist sich auf eine Therapie einzulassen.
Wenn ein Klient darüber informiert wurde, welche Risiken und Nebenwirkungen auftreten können (nicht müssen), dann kann man sagen "Du wurdest informiert und aufgeklärt und hast dich entschieden, das "Risiko" Therapie einzugehen. Du trägst ein Teil der Verantwortung mit, denn Du hättest Dich schützen können, du wusstest ja, was passieren kann". Aber so lange es einen solchen Beipackzettel nicht gibt und dem Klienten mögliche Risiken und Nebenwirkungen verschwiegen werden, so lange kann man auch nicht den Klienten verantwortlich machen.
Skuril wäre hingegen wenn auf dem Beipackzettel stehen würde "es kann Ihnen passieren, dass ihr Therapeut Sie sexuell missbraucht". Das ist keine Nebenwirkung, solche Therapeuten gehören aus dem Beruf entfernt.
Noch was zur Abgrenzung von den Gruppenn 2. und 3. Auf dem Beipackzettel müsste auch stehen, wann ein Schlechtergehen in der Therapie normal ist und wann nicht. Denn es ist nicht immer leicht sagen zu können, ob es einem schlechter geht, weil man hinsieht, sich den inneren Themen stellt oder ob es einem schlechter geht, weil der Therapeut aus (egoistischen Gründen) absichtlich bewusst schadet.
Ich habe in irgendeinem Buch oder Text mal eine tolle Untergliederung von Nebenwirkungen und Schäden gelesen, weiß leider nur nicht mehr wo. Wenn ich etwas Zeit finden, würde ich mal suchen. Vielleicht hat jemand hier diese Unterteilung schneller zur Hand als ich. Das wäre schön.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.
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Es gibt das Buch: TUT MEIN THERAPEUT MIR GUT - aber mir hat es insofern nichts geholfen weil ich schon zu tief drin steckte.
"Der Einzige, der sich wirklich vernünftig benimmt ist mein Schneider, er nimmt jedesmal neu Maß, wenn er mich sieht"
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Im Übrigen sehe ich jetzt dass ich ganz gesund eine Bindung eingehen kann und ich sehe keinen Grund mich über meine neue Therapeutin zu beklagen; jedoch verstehe ich nicht warum man hier schlechte Erfahrungen nicht mitteilen darf ' ist so eine Blindheit nicht eher fragwürdig?
"Der Einzige, der sich wirklich vernünftig benimmt ist mein Schneider, er nimmt jedesmal neu Maß, wenn er mich sieht"
http://www.zeit.de/2012/48/Psychotherap ... packzettel
"Brakemeiers Blick auf die Psychotherapie ist nüchterner geworden. »Man muss Kosten und Nutzen abwägen«, erklärt sie. »Genau wie bei Medikamenten.« Da sich manche Nebenwirkungen nicht vermeiden ließen, müssten Patienten am Anfang unbedingt darüber aufgeklärt werden, fordert sie: »Das ist fast ein Kunstfehler, wenn man das nicht tut.« Doch oft geschehe dies nicht, denn viele Therapeuten befürchteten, ohnehin ängstliche Patienten zu verschrecken. Dabei kann der ehrliche Hinweis auf mögliche Zwischentiefs die Arbeitsgrundlage stärken. »Er hilft zu verhindern, dass jemand die Therapie vorschnell abbricht, wenn Schwierigkeiten aufkommen.«"
"Brakemeiers Blick auf die Psychotherapie ist nüchterner geworden. »Man muss Kosten und Nutzen abwägen«, erklärt sie. »Genau wie bei Medikamenten.« Da sich manche Nebenwirkungen nicht vermeiden ließen, müssten Patienten am Anfang unbedingt darüber aufgeklärt werden, fordert sie: »Das ist fast ein Kunstfehler, wenn man das nicht tut.« Doch oft geschehe dies nicht, denn viele Therapeuten befürchteten, ohnehin ängstliche Patienten zu verschrecken. Dabei kann der ehrliche Hinweis auf mögliche Zwischentiefs die Arbeitsgrundlage stärken. »Er hilft zu verhindern, dass jemand die Therapie vorschnell abbricht, wenn Schwierigkeiten aufkommen.«"
Ich meine das schon auch.Unter Beipackzettel verstehe ich das, was ich in einer Medikamentenpackung liegt, was auf dem Zettel steht, den ich unterschreiben muss, wenn ich in die Röhre muss, das, was passieren kann, aber nicht muss.
Es ist ein schwieriges Thema. Natürlich bin ich für Transparenz, mindestens über die Formalien und wohl auch über mögliche Komplikationen. Dennoch bezweifle ich, das es vor schweren Fehler und Missbrauch schützen wird. Und das war a wiederum Schneeroses Anliegen (so habe ich es verstanden, dass es ihr eigentlich um ihre negativen, missbräuchlichen Therapieerfahrungen ging). Vllt. war das der unterschiedliche Ansatzpunkt.
Ansonsten ja, sollte so eine Aufklärung wohl mehr verankert werden. Wobei da auch wieder die Frage ist, wie? Nicht für jeden ist das gleiche hilfreich. Bei mir war es ja auch so, dass ich psychisch auf dem Zahnfleisch kriechend zur Therapie kam. Etwas anderes, als dass es mir bestimmt bald besser gehen wird (was auch so war) und ich nie wieder in so ein extremes Loch fallen werde (was auch nie wieder so war, wennglech die Löcher noch deutlich tiefer waren, als mir lieb war), hätte ich gar nicht vertragen. Mir wurden die Nebenwirkungen sagen wir mal Scheibchenweise bewusst und ich habe mich auch theoretisch damit befasst, bzw. dann sprach die Therapeutin es dann auch an. Aber eben erst dann.
Das war meine Erfahrung. Jemand anderes braucht vllt. auch wirklich so einen Zettel in die Hand gedrückt. Schwierig bei einer Institutionalisierung der Aufklärungsforderung, die Bandbreite der Bedürfnisse zu berücksichtigen.
Was mich auch interessieren würde, wäre eine Unterscheidung von Nebenwirkungen und Schäden/Missbrauch. Einiges kann man sich denken, aber mich würde mal interessieren, was Fachleute dazu sagen.
Das Buch, dass Schneerose erwähnt habe ich auch gelesen, es war das erste und ich habe es noch hier. Ganz am Anfang konnte ich nicht soo viel damit anfangen, nach einiger Zeit schon.
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