Tränen-reich hat geschrieben: Schon zu oft wurde mir auch von Ärzten gesagt, wenn ein Mensch in Therapie geht, dann setzt er/sie mit sich selbst auseinander anstatt nur auf andere "du-du" zu sagen.
das finde ich angesichts dieses Selbstobjektquatsches und der praktischen Anwendung (der Therapeut sagt eine Therapiestunde ab oder muss ins KH - die Klientin gerät in Panik und dreht wochenlang durch) schon sehr zweckoptimistisch
Ja, ich hab mir mal das Selbstobjekt-Zeug durchgelesen, eher leberblümchen zuliebe, weil sie das immer wieder erwähnt und das ein Kernstück dieser Analyse zu sein scheint.
Sorry, aber für mich ist das unglaublicher Pseudoquatsch. Da macht sich ein Pseudowissenschaftler (in diesem Fall nicht Freud sondern Kohut) wichtig.
Ich verstehe auch überhaupt kein bisschen, wie dieser verschwurbelte Quark einem erwachsenen Menschen helfen soll, sein Leben zu optimieren.
Ein Selbstobjekt (schon das Wort, jesses) ist dazu da, um das Selbstwertgefühl zu verbessern.
Übersetzt: also braucht das Selbstwertgefühl immer neuen input von außen (Bewunderung, Anererkennung, Wertschätzung). Ist ja alles richtig, aber wenn man sich allein darauf verlässt, ist man verlassen.
Man sollte sein Selbstwertgefühl schon auch über sich selbst und aus sich selbst erschaffen und speisen und nicht dafür irgendwelche Selbstobjekte benötigen.
Und dann diese Überidealisierung, die ja bei dieser Theorie auch scheinbar noch angestrebt wird in der Therapie.
Die finde ich schon für ein Kind problematisch, wenn die Eltern so stark idealisierend überhöht werden - da gibts meist einen tiefen Fall.
Das macht zwar in einem gewissen Ausmaß und Alter jedes Kind, die Eltern als Vorbild sehen, aber nicht jedes Kind idealisiert seine Eltern dermaßen, dass es krankhaft wird.
Es gehört auch zu einer normalen kindlichen Entwicklung, die Eltern doof zu finden und sogar abzuwerten und die Idealisierung wieder aufzuheben.
Mit dieser Aufhebung hapert es ja dann offenbar bei Erwachsenen, die in einer Therapie lernen, die Eltern rückwirkend und durch Ersatzobjekte zu idealisieren.
Ich sehe hier weit und breit von Analysepatienten nur eine unkritische Überhöhung ihres Lehrers.
Klar, tät mich auch wundern, wenn der die Anbetung wieder auflösen will.... die Macht ist doch auch sowas schönes, als Guru vieler Frauen, die andächtig an seinen Lippen hängen, lebt es sich schon sehr schön und das Selbstwertgefühl wird täglich gespeist.
Stattdessen wird die kindliche Erhöhung Erwachsener forciert - warum auch immer.
Das ist ja aber leberblümchens Erklärung dafür, dass erwachsene Menschen ihren Analytiker anbeten, überhöhen und völlig unkritisch und unreflektiert betrachten. Er ist dann der frühkindliche Elternerhöhungsersatz?
Das ist äh... gestörter Psychomurks für mich.
Die Analyse ist ja eh seit Jahren im Kreuzfeuer der Kritik und in den USA haben doch auch schon etliche Dauer-Klientinnen ihre Analytiker verklagt, hab ich das richtig aufm Schirm?
Sah ich mal eine Doku drüber.
Denen hatte das jahrelange Geschwurbel nicht nur rein gar nix gebracht sondern auch langfristig geschadet.
Was sie während dessen allerdings auch nicht erkannten, erst mit Abstand danach. Währenddessen haben sie sicher auch zufrieden auf der Couch gelegen und ihren Guru unkritisch angehimmelt, wenn der mit ihnen sinnlose Selbstobjektspielchen veranstaltet hat.
Das geht jetzt absolut nicht gegen dich, leberblümchen (auch wenn du es persönlich nehmen wirst, um deinen Therapeuten zu beschützen). Aber mir klingt das so arg wie hanebücherner Unsinn in den Ohren, dass ich fast nicht glauben mag, die KK finanzieren diesen Quatsch wirklich. Aber die finanzieren ja auch allen möglichen anderen Quatsch, der eher kontraproduktiv ist.
Ich hatte schon vor Jahren eine starke intuitive Abneigung gegen diesen Psychoanalysekrams, wir hatten im Umfeld eine analytisch arbeitende Psychologin und mit der geriet ich das erste Mal mit 16 aneinander, als sie behauptete Schlangenangst sei nicht angeboren sondern eingetrichtert.
Ich fand ihr Geschwurbel schon damals eher abschreckend.
manches mag man halt einfach intuitiv nicht, ohne dass man es erklären kann. Inzwischen kann ich es aber auch erklären...
mal das durchlesen und so tun als verstünde man das blind:
http://de.wikipedia.org/wiki/Selbstobjekt