Ist eine Non-Suizid Absprache für euch bindend?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Thread-EröffnerIn
Amilia
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Beitrag Mo., 17.11.2014, 21:17

@ montagne: Ja ich glaube auch, dass man selten so eine Chance kriegt und ich denke, es ist jetzt auch definitiv die Letzte! Ich hoffe ich krieg das hin, sie zu nutzen!!
Tränen-reich hat geschrieben: Wobei ich davon ausgehe, dass das zwar im Kopf ist, aber das Aussprechen als dieses gerade IHM gegenüber alles andere als leicht ist? Kann das sein?
Absolut richtig :(
Tränen-reich hat geschrieben: Einfach aus Frust, so so... und ... ja aber trotzdem....
Dieser Hick-Hack macht einen ja auch fertig bis hin zur Abwehr.
Was frustet dich da genau?
Ich denke es macht ihn und mich fertig, dieses ewige hin und her. Mal kann ich es kaum erwarten, dass die Therapie weitergeht, Urlaube sind der Horror, will das die Therapie nie endet und handkehrum dann wieder dieser Frust, ach es bringt alles nichts, ich kann ja doch nicht über meine schwierigen Themen reden, er kann mir ja doch nicht helfen, ist doch alles sch*** brech ich alles ab.
Tränen-reich hat geschrieben: Kaue die Gefühle, die du über "seine" Auflagen hier geäußerst hast mit ihm durch, jedoch mit dem Verhalten, diese dann aber einfach einzuhalten. Sie zwar mit Wut - oder was auch immer - zu äußern, zu besprechen - wie auch immer - aber immer mit dem Blick: abladen, ohne die Auflagen zu brechen.
Ich schreibe mir seine Auflagen gerade auf und mache sozusagen ein Vertrag für mich selber. Den werde ich ihm am Donnerstag zeigen und ich hoffe er sieht, dass ich mich wieder bemühe, weiter zusammenzuarbeiten.

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montagne
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Beitrag Mo., 17.11.2014, 21:27

Ach, warum soll es die letzte sein? Du bist ja noch jung.... aber... (;
Das Leben ist zu kurz (und meiner Meinung nach auch zu herausfordernd) als dass man es sich als psychisch angeschlagener Mensch erlauben kann mit wertvollen Chancen solche Spielchen zu treiben. Es ist letzlich die eigene Lebenszeit die man da vertun würde.

Ich weiß nicht, vllt. ist der Rat zu banal. Aber wie wäre es damit, Wut und Frust und Enttäuschung zu formulieren, statt durch Suizidankündigungen oder -versuche auszuagieren? Letzlich empfinde ich Suizidankündigungen, wie du sie beschreibst auch als extrem aggressiv und missachtend dem Therapeuten gegenüber, nicht nur sich selbst gegenüber.
amor fati

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Thread-EröffnerIn
Amilia
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Beitrag Mo., 17.11.2014, 21:32

montagne hat geschrieben: Ich weiß nicht, vllt. ist der Rat zu banal. Aber wie wäre es damit, Wut und Frust und Enttäuschung zu formulieren, statt durch Suizidankündigungen oder -versuche auszuagieren? Letzlich empfinde ich Suizidankündigungen, wie du sie beschreibst auch als extrem aggressiv und missachtend dem Therapeuten gegenüber, nicht nur sich selbst gegenüber.
Ich denke schon, dass dies ein Ziel sein soll für mich. Die Art, die ich jetzt immer gewähtl habe, habe ich ja gesehen, wie sehr sie unserer Beziehung schadet und auch ihm so viele Sorgen bereitet Normale Kommunikation ist dann nämlich für längere Zeit nicht mehr möglich, nur noch Notfallgespräche und meistens eben seine Wut, mein Trotz etc. Was schlussendlich zu gar nichts produktiven führt ausser noch mehr Sanktionen.


montagne
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Beitrag Mo., 17.11.2014, 22:00

Sanktionen ist das eine. Du hast verstanden, dass du dir mit deinem Verhalten den Ast absägst, auf dem du sitzt. Aber weist du auch warum?
Die Frage an dich (zum nachfühlen) ist, ob du eben verstehen, spüren kannst, wie aggressiv und missachtend es anderen gegenüber ist, Suizidandrohungen als "Ausdrucksmittel" zu verwenden. Wie erpresserisch es im Grunde ist, so Aufmerksamkeit und Kümmern erzwingen zu wollen. Und wie sinnlos, denn wirkliche Aufmerksamkeit und Achtung für dich als Mensch bekommst du so nicht, geht nicht. Das ist wie Fighting for Peace. Dein Verhalten wird gesehen, wie wie eine Sirene, aber mehr nicht. Nicht du.
Und wie dumm es im Grunde ist, situativen Gefühlen oder Missständen, Frustrationen eine solche Macht über dich zu geben, dass es zu "auf Leben und Tod" wird.

Wie dem auch sei. ich wünsche dir, dass du die Kurve kriegst und wirkliche, authentische Verbundenheit zum anderen und zu dir selbst erfährst.
Zuletzt geändert von montagne am Mo., 17.11.2014, 22:03, insgesamt 2-mal geändert.
amor fati

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Tränen-reich
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Beitrag Mo., 17.11.2014, 22:02

Amilia hat geschrieben:Ich schreibe mir seine Auflagen gerade auf und mache sozusagen ein Vertrag für mich selber. Den werde ich ihm am Donnerstag zeigen und ich hoffe er sieht, dass ich mich wieder bemühe, weiter zusammenzuarbeiten.
Ja, mach das, finde ich super... setz doch noch als I-Tüpfelchen seinen Namen da mit rein. Ein Vertrag mit dir selbst und gegenüber deinem Therapeuten.

Und was deine neu gewonnenen Erkenntnisse betrifft: schreib sie doch gleich mit auf und nimm das mit, wenns sprechen so schwer ist.
Manchmal, wenn ich über meinen Schatten springen wollte, und meine Thera so gerne schnattert, hab ich darauf bestanden, dass sie mal die Klappe hält und mir erstmal zuhört.

Voraussetzung für dich wäre dann: du bringst auch für ihn was dabei mit!

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Krang2
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Beitrag Do., 20.11.2014, 10:33

Ich glaube, daß das sich-Gebunden-fühlen an Absprachen mit dem Therapeuten davon abhängt, wie sehr man das Gefühl hat, die Absprache selbst "freiwillig" mitgetroffen zu haben und auch "mittragen" zu können. Auch ist wichtig, wie sehr man das Gefühl hat, gegenüber dem Therapeuten seine Gefühle und Motivationen ehrlich nennen zu dürfen. Unter Druck gemachte Absprachen, gar unter Therapiezwang, weil z.B,. schon ein Selbstmordversuch erfolgt ist, sind weder in der Therapie noch im normalen Leben viel wert.
Ansonsten hängt es wohl auch von der Persönlichkeit des Patienten ab, wie wichtig er Absprachen an sich nimmt, auch außerhalb der Therapie, wie verläßlich er ist.

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delmasystems
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Beitrag Do., 20.11.2014, 11:07

Ich habe mit meiner Therapeutin einen Deal abgeschlossen, dass ich bevor ich was tun sollte Sie anrufe und persönlich mit ihr spreche. Nachdem wir diesen Deal beide beschlossen haben fühle ich mich an dem schon verbunden. Aber vl hat das auch was mit Respekt und Verantwortung zu tun. Sie hat bis jetzt auch alles eingehalten was sie versprochen und gesagt hat... konnte mich immer und jederzeit auf Sie verlassen. Und ich glaube oft sind auch diese Siuzidgedanken und Drohungen ein sehr lauter Hilfeschrei... wenn es anders nicht mehr geht. Dann ist es auch wichtig dass der Therapeut es erkennt, und auch abschätzen kann wie ernst es damit wirklich gemeint ist.
Und von solchen Zwangsbeglückungen wie Einweisung oder Drohungen halte ich nicht viel, weil ich denke dass dann wirklich viele es lieber gar nicht erst ansprechen. Ich mag meine Therapeutin gerade deswegen dass sie mich so gut kennt und es auch richtig einschätzen kann.

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Krang2
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Beitrag Do., 20.11.2014, 12:05

@delmasystems, d.h. du fühlst dich vor allem deshalb an die Absprache gebunden, weil die Therapeutin sich selbst auch an Absprachen gehalten hat und dir gegenüber verläßlich war? Hast du deine Absprache mitgestaltet und findest du sie sinnvoll, oder war sie eher "aufgezwungen"?
Ich konnte sowas nie vereinbaren, weil ich das Gefühl hatte, ich solle jetzt die "bedingungslose Kapitulation" unterschreiben, ich fühlte mich erpreßt, habe dann unter einem Vorwand abgeblockt.

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Mr Mindconrtrol
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Beitrag Sa., 22.11.2014, 18:36

@ Amilia: Wenn Du schreibts dass Du nicht auf die Couch durftest dan deutet dass darauf hin, dass Du eine PA bzw. analytische Therapie machst. Ich weiss nicht genau welche Störung Du hast aber bei aktuter Suizidiallität muss Sie sehr ernst sein. Für sog. psychiatrische Störugen also wo der Hirnstoffwechsel nicht richtig funktioniert oder gar Neuro-Plastische Hirnschäden drin sind ( PTBS, Bordeline ) ist PA NICHT geeignent ( auch wenn von PA-Instituten bezahle Studien das Gegenteil behaupten und meinen dafür wäre NUR PA geignet ), sondern nur für sog "neurotische Störungen" ( was immer das auch sein sollen ).
Bedenke, dass eine rein aufdeckende Therapie keinen Mangel beseitigen kann. Überlege Dir was Du brauchts damit Du keine Selbstordgedanken oder gar Triebe bekommst und informier Dich über entsprechnde Therapie-Formen die Dir das geben könnten was Du brauchst, vielleicht auch hier im Forum.
Bei einen Traumahintergrund mit der Veränderung der Wahrnehmung solltset Du die Finger von PA lassen! Da komms Du nur noch weiter in unkontrollierte "Regression" rein und wirst im Modus eines kleinen Kindes auf die Straße gelassen. Eine Zeitweise Verschlimmerung ist bei PA/AT auch normal und völlig unverantwortlich bei Leuten denen es so schlecht geht dass Sie ernsthaft erwägen sich umzubringen. Da können Dir die Berater von der KK oder andere Fachleute auch das Gegenteil erzählen, Sie haben oft schlicht keine Ahnung!

@ montagne:

Moralinsäure zu verspritzen wie schlimm es doch bloss ist mit Suizid-Drohungen zu "erpressen" bringt auch nicht weiter, erhöhnt nur die Schuldgefühle und eventuelle auch die Berreitschaft sich wirlich umzubringen um dem Therapeuten der das salopp als "Erpressung" abtut einen Denkzettel zu verpassen ( war bei mir so ).
Die Psychoanalyse ist jene Geisteskrankheit, für deren Therapie sie sich hält --- Karl Kraus

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Krang2
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Beitrag Mo., 24.11.2014, 20:33

Mr Mindconrtrol hat geschrieben:Bei einen Traumahintergrund mit der Veränderung der Wahrnehmung solltset Du die Finger von PA lassen!
Was empfiehlst du als Alternative?

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Mr Mindconrtrol
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Beitrag Mo., 24.11.2014, 23:18

Krang2 hat geschrieben:
Mr Mindconrtrol hat geschrieben:Bei einen Traumahintergrund mit der Veränderung der Wahrnehmung solltset Du die Finger von PA lassen!
Was empfiehlst du als Alternative?
Kommt auf die genauen Symtome an. Eine Trauma-Kompatible Therapie wäre wohl sinnvoller, wenn nicht zur Hand erst mal DBT. Wenn auch nicht zur Hand und schwere Depression der Grund für die Suizidialität ( kann ich bei solchen Zuständen übrigens sehr gut verstehen ) dann vielleicht erst mal die Kombi aus KVT und Antidepressiva.
Eine "Therapie" die nichts aber auch gar nichts gegen die akuten Symtome macht und/oder klare Beratung gibt wie man mit den Problemen umgeht die ein in die Suizidialität treiben hat bei solchen Zuständen einfach nichts zu suchen. Es war schimm genug, dass man in den 1980ern und 90ern mit mir so umgegangen ist. Wenn das heute ( aus ideologischen und finaziellen Gründen ) heute noch so gemacht wird ist das einfach nur kriminell zu nennen. Jemand der Suizidial ist bracht Hoffnung und vor allen Gründe warum er am Leben bleiben sollte. Ein Wühlen in der Kindheit und ein Wiedererleben schlimmer Kindheitserlebnisse setzt dem schlimmen Zustand noch einen drauf. Ressourcen sind gefragt!
Die Psychoanalyse ist jene Geisteskrankheit, für deren Therapie sie sich hält --- Karl Kraus

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viciente
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Beitrag Di., 25.11.2014, 01:52

Mr Mindconrtrol hat geschrieben:....... Ressourcen sind gefragt!
.. ! .. wäre man doch letztlich u.a. selbst die/der einzige, die/der sich mit suizid vollkommen sinnlos "bestraft"; die ständige androhung - bei gleichzeitig derart starkem lebenswillen - hinterlässt bei mir ausschliesslich den nachhall eines intensiven - nicht gehörten - hilfeschreis in einer akuten krisensituation. an der stelle - ungeachtet dessen - bloss in "analyse" zu gehen halt ich persönlich jedenfalls (auch) nicht für besonders hilfreich!

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Gelli
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Beitrag Di., 25.11.2014, 07:24

@Amilia

Ich verfolge gerade diesen Thread und hab da dieses zu sagen.
Eine "Non-Suizid Absprache"ist nichts gezwungenes sondern eine Absprache die beide Parteien eingehen.Diese "Absprache"soll ja eine Hilfe für sich selbst sein,worauf ich mich besinnen soll wenn ich wirklich in der Situation bin mich umbringen zu wollen.
Klar,wenn du wirklich vor hast dich umbringen zu wollen,und du nichts anderes willst dann ist jede Absprache nichts wert,aber sehr sehr viele Menschen kündigen gerne an,ich hab keinen Bock mehr,ich habe keine Lust mehr zu leben,ich halte es nicht mehr aus,und planen schon wie sie etwas umsetzen können,und dann kann solch ein Satz den man mit dem Thera zusammen abgesprochen hat eine Hilfe sein,oder etwas worin ich mich besinne.Natürlich nur dann,wenn dir das eigentliche Leben viel wertvoller ist,als diese Situation sich umbringen zu wollen.
Und Suizidankündigungen sollen ja kein Spiel oder Druckmittel sein,denn das ist etwas was eine ernste Angelegenheit ist,ein Thera geht eine Verantwortung ein wenn er sich auf diese Absprache mit dir einlässt,er verlässt sich darauf vielmehr vertraut dir darin das du dich auf diese Absprache besinnst wenn dir nach Suizid ist.
Und tust du es dennoch,dann ist ein Stück Vertrauensbasis kaputt,denn nichts ist wichtiger als in einer Therapie das Vertrauen des Therapeuten zu haben.
Suizidankündigungen werden gern als Druckmittel eingesetzt oder mit dem gedanken,ich bekomme mehr Aufmerksamkeit wenn ich dieses tue,und so etwas finde ich schäbig.Der Thera gibt sich Mühe,will vertrauen aufbauen und mein Klieent setzt Suizidankündigungen als Druckmittel ein um dies oder das zu erreichen.
Und ich bin und bleibe der Meinung,wer wirklich Suizid begehen möchte weil er gewisse Dinge/Zustände innerlich und auch äusserlich nicht mehr für sich aushält,der begeht Suizid in aller Stille und Heimlichkeit,der lässt sich von nichts und niemanden aufhalten.Jemand der nach aussen ständig damit Reklame macht ich mach dies oder das weil ich es nicht mehr ertrage den muß man auf jeden Fall ernst nehmen,keine Frage,aber der sucht eigentlich nur Hilfe.
GUT DING WILL WEILE HABEN

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Krang2
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Beitrag Di., 25.11.2014, 10:31

@Mr Mindcontrol,
danke für die ausführliche Erklärung. D.h. du empfiehlst Psychoanalyse allgemein nur für Patienten, die gerade in einem "stabilen" Zustand sind? DBT habe ich gerade nachgelesen, interessant.

@viciente,
vielleicht kann so eine Analyse aber aufdecken, warum man zu solch extremen "Hilferufen" und Formen der Kommunikation neigt. Wenn man z.B. erkennt, daß man als Kind sonst nie gehört oder für voll genommen wurde, dann kann man sich davon lösen und merken: Jetzt hören mir die Leute auch zu und nehmen meine Anliegen und Probleme wichtig, wenn ich "normal" kommuniziere.

@Gelli,
man sollte aber nicht verallgemeinert die Ernsthaftigkeit der Selbstmordgedanken/-pläne anhand der allgemeinen "Extrovertiertheit" (in diesem Zusammenhang der Offenheit, mit der er seine Gefühle und Gedanken äußert) des Betroffenen ermitteln.
Zudem ist es nicht so, daß manche wirklich sterben möchten und andere nur Hilfe suchen, sondern das kann auch bei einem einzelnen dazwischen hin und her pendeln oder sich bei plötzlichen Ereignissen oder anderen Stimmungslagen dramatisch verändern.
Naja, wenn ein Therapeut subtil oder direkt Druck macht, so eine Absprache zu treffen, dann finde ich das nicht ganz freiwillig, im Grunde ist es dasselbe vertrauenszerstörende Druckmittel in grün ("wenn du nicht unterschreibst, red ich nicht mehr mit dir und werf dich raus"). Ich würde mich als Patient nicht daran halten, wenn ich nicht selbst davon überzeugt bin oder es zumindest teilweise mittrage. Wenn beide, also auch der Patient, in einer Sitzung gemeinsam zu diesem Entschluß kommen, dann erst kann so eine Vereinbarung dauerhaft hilfreich und bindend wirken.

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viciente
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Beitrag Di., 25.11.2014, 11:04

Krang2 hat geschrieben:vielleicht kann so eine Analyse aber aufdecken, warum man zu solch extremen "Hilferufen" und Formen der Kommunikation neigt. Wenn man z.B. erkennt, daß man als Kind sonst nie gehört oder für voll genommen wurde, dann kann man sich davon lösen und merken: Jetzt hören mir die Leute auch zu und nehmen meine Anliegen und Probleme wichtig, wenn ich "normal" kommuniziere.
.. das ist mir schon auch klar, weil man ned endlos bloss an symptomen herumstricken soll (wie z.b. auch mit medis) sonern die ursachen wesentlich sind; andererseits ist es aber auch essentiell, in akuten krisen zusätzlich zusammenbrüche zu verhindern. wenn du sagst, dir ist grade kotzübel samt durchfall, frag ich z.b. auch nicht als erstes deine ernährungsgewohnheiten der letzten 20 jahre ab. (sondern erst, bis du u.a. wieder essen drin behalten kannst)

.. deshalb auch genau DIESE formulierung:
viciente hat geschrieben:....... intensiven - nicht gehörten - hilfeschreis in einer akuten krisensituation. an der stelle - ungeachtet dessen - bloss in "analyse" zu gehen halt ich persönlich jedenfalls (auch) nicht für besonders hilfreich!
(mit in analyse "gehen" mein ich den/die "behandler", nicht die klientin; eventüll missverständlich formuliert)

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