Wissen über den therapeutischen Prozess - hilfreich?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.

ziegenkind
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Beitrag Mo., 02.06.2014, 12:02

widow, ich weiß, das ist jetzt sehr dünnes eis. aber dieses kenne ich wirklich von mir: nicht immer, wenn man sich geprügelt fühlt, wurde man wirklich von einem andereren geprügelt. die härtesten schläge versetzt man sich sicher selber.

und: hier passiert vielleicht grad was ganz am rande, was ioft eine gefahr ist, bei bücher lesen und beim im forum lesen, die angst, meine therapie ist anders, vielleicht ist sie nicht richtig, nicht gut genug, nicht tief genug usw. im umgang mit so einer angst kann man oft zwei strategien beobachten:

(i) pfeifen im walde, lauter und immer lauter. meins ist richtig deins nicht.

(ii) die angst schnell jemandem anderen zuschieben. ich und angst? wo denkst du hin. ich doch nicht viel zu souvern. aber du, du bist der mit der angst und deshalb pfeifst du auch so laut:

ICH KENNE BEIDES VON MIR. manchmal krieg ich auch was drittes hin: nicht lesen. so lange nicht lesen wie ich mich beim lesen in grund und boden vergleiche.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.

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Widow
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Beitrag Mo., 02.06.2014, 12:05

OT: @Peonia: Du bist relativ neu hier, kannst also diese Versuche, mir mein Schreiben auszutreiben bzw. es dem sprachlichen Niveau des (von wem auch immer definierten) 'Jedermanns' anzupassen, nicht kennen, die hier in meiner ersten Zeit über mich niedergingen.
Den Handwerker und die Kioskdame sehe und höre ich - und glaub mir: Ich kann auch berlinern! Hier aber schreibe ich, ich höre und sehe die anderen Schreibenden nicht. Und wer mich nicht versteht, der kann - anders als der Elektriker oder die Kioskdame in der jeweiligen Situation, in der wir miteinander zu tun haben - zum Duden greifen (ist mittlerweile ja ganz einfach zu benutzen: Man muss noch nicht einmal mehr das Alphabet kennen - er ist online abrufbar) oder es bleiben lassen.
Erst recht in Threads, in denen ich mich nicht persönlich an einen bestimmten Adressaten wende, von dem ich weiß, dass er sich mit drei Hypotaxen schwer tut, wie z.B. diesem hier, schreibe ich so, wie ich bin.
Deine Umerziehungsversuche - mit welchem Recht eigentlich?! - sind umsonst. OT off.

Zum Thema: Falls noch jemand bezweifelt, dass hier gewertet wurde - und zwar die Lesenden ABgewertet als gefühlsunfähig -, dem stelle ich gern ein paar Belege zusammen.
Igelkind hat dafür eine, wie ich finde, sehr plausible Erklärung geliefert. Aber das ist für mich kein Grund, mich nicht mehr dagegen zu wehren.

Widow

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Peonia
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Beitrag Mo., 02.06.2014, 13:38

Liebe Widow,

irgendwie senden wir auf verschiedenen Frequenzen, was dazu führt, dass ich Dich auf die Palme bringe, selbst wenn ich mich entschuldige. Ich gebe auf.

Peonia


Widow
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Beitrag Mo., 02.06.2014, 14:22

@ Peonia: Ich habe nun auf anderer Frequenz gesendet: Du hast eine PN von mir.
w

PS: Wenn Du magst, kannst Du sie hier hereinstellen.

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viciente
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Beitrag Mo., 02.06.2014, 15:39

.. das ist schon alles ein interessantes thema, zumal zu VIEL an beschäftigung - sowohl lesend als auch forumierend - therapie durchaus auch verlangsamen, stören und sehr erschweren kann. wenn z.b. jemand - nach einer (vielleicht (noch) oberflächlichen) diagnose alles an literatur darüber reinfrisst, dann ist die gefahr hoch, allein durch dieses (halb)wissen viele der symptome auch tatsächlich zu entwickeln (oder noch mehr zu "finden"). ähnlich schwer kann es hier werden, wenn man sich nahezu ausschliesslich und nur mehr - zusätzlich zur eigenen - mit der problematik anderer über gebühr belastet. deshalb halt ich es im allgemeinen für besser, sich auf den (therapie)prozess einzulassen, ihn nicht z.b. durch "eigen"-selbst-therapie zu verwässern - und sich in den pausen möglichst mit sich selbst - und was anderem - zu beschäftigen.

.. was mich aber - als nicht-akademiker (was ja gar nicht den unterschied macht hier) - auch immer wieder nervt ist diese resistenz mir vorzuwerfen, ich würde zu wenig von MIR erzählen; das klingt dann immer so als gäbe es bloss dann konstruktiven austausch, wenn man bei allem und jedem gleich sein eigenes leben aufrollt, andernfalls man das was man einbringt angeblich "nur" aus büchern erlesen, "theoretisch" studiert oder sonst was haben soll (esoterik kommt auch manchmal); demnach gäbs u.a. empathie bzw. kompetenz ausschliesslich dann, wenn man ins heulen einstimmt, und sofort anfängt, von SICH zu erzählen. und genau DAS halt ich - u.a. aufgrund meiner ausbildung und langjährigen erfahrung (auch in der beratung) - für völligen quatsch. geht man nicht in sich, liest nix, macht sich ned schlau, denkt über vieles nach - dann wirds auch schwierig, anderen breit gefächertes "wissen" zugänglich zu machen, falls sie sich in genau diesem themenbereich nicht (mehr) zurechtfinden.

.. für mich ist es - völlig umgekehrt - wichtig, sich in den ANDEREN einzufühlen - eigene gefühle, erfahrungen und geschichten (in bezug auf dessen thema) draussen zu lassen, um eben genau NICHT zu projizieren/übertragen. wenn jemand sein problem beschreibt und man beschreibt darauf hin seins, dann besteht der "lern"effekt bestenfalls darin zu erkennen, dass man nicht allein damit ist und im übrigen rühren halt dann mehrere in derselben suppe, statt sie langsam auszuschütten wenn sie greislich schmecken sollt. d.h. - ICH hör sehr aufmerksam zu, krame dann in meiner erfahrungslandschaft und versuche etwas beizutragen, das für betroffene möglichst zugängliche lösungsansätze beinhaltet; also z.b. "wenn das bei dir so und so läuft, dann könntest du überlegen, was wäre, wenn ....." - mit dem, was ICH in dieser oder ähnlichen situationen tun würd, hat das NIX zu tun.

.. an diesen stellen fällt mir immer wieder der spruch (sinngemäss) ein: "um einen ertrinkenden aus dem wasser zu ziehen, darf man sich nicht von ihm hineinziehen lassen!" das ist m.e. nach eine der ersten und wesentlichsten grundlagen die man lernt/lernen sollte, wenn man im sozialbereich arbeitet. wenn so manche nix annehmen können/wollen, bloss weil ich meinerseits (bzw. wieder andere) nicht das selbe problem habe/hatte und beschreibe, dann tuts mir leid - kann ich auch nix machen.

.. sorry peonia, auch wegen des starken ich-bezugs, aber es schien mir hier mal herzupassen; bin wieder weg hier, aber das "musste" ich jetzt doch auch mal los werden.

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viciente
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Beitrag Mo., 02.06.2014, 18:12

ps: was ich vergessen hab zu erwähnen: es ist schon sehr wichtig, nicht völlig blauäugig in eine therapie zu gehen, sondern sich sehr wohl (auch über die form und begleitumstände) zu informieren, was in therapie gehört und was nicht, (siehe mögliche übergriffe) bevor das nötige vertrauensverhältnis aufgebaut wird; aber DANN geht es bloss, wenn man sich auch ernsthaft drauf einlässt!

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Peonia
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Beitrag Mo., 02.06.2014, 20:35

leberblümchen hat geschrieben: Du hast eine Analyse gemacht? Über zwei Jahre? Das ist relativ kurz,…. Das alleine wäre mir vielleicht noch nicht aufgefallen, aber jetzt sind Jahre vergangen, du bist hier gelandet und fängst an, dich zu fragen, ob etwas versäumt wurde. Ist das so? Aber du fragst es irgendwie so um-sieben-Ecken-mäßig, dass du dich selbst eigentlich rausnimmst aus dem Geschehen, sondern fragst, wie andere es erleben.
Das sind aber viele Fragen. Ich teile die Antwort in zwei Teile, sonst wird es zu lang.

Meine Analyse und ihr Auslöser:

Ich habe zwei Jahre eine Analyse gemacht. Damals habe ich um ein Kind getrauert und wurde schier zerrissen von dem Wunsch, noch einmal Mutter zu werden und der Überzeugung, dass ich es psychisch nicht noch einmal überleben würde ein Kind zu verlieren. Ich war bereit, aus Angst vor dem sehr unwahrscheinlichen Schmerz das viel wahrscheinlichere Glück zu meiden.
Hinzu kam Druck aus der Familie trotz allem für den Fortbestand des Namens und Erbes zu sorgen. Ein grausamer Wunsch.
Schließlich hatte ich Bedenken, mein nächstes Kind, so es denn kommt, so sehr zu behüten, dass es keine Luft zum Atmen hat, wenn Klettergerüst, Reitpferd, Motorrad oder sonst was mich als Mutter in pure Panik versetzen.
Ach ja, meine Schuldgefühle hatte ich ja auch noch, „Wenn ich das und das getan hätte, dann wäre das vielleicht nicht passiert!“. Leben im Konjunktiv kann irre machen und ist die reine Hölle. Aber nur wegen der Trauer wäre ich nicht in Therapie gegangen. Existentielle Krisen müssen ertragen werden, das ist – für mich – kein Therapiethema. Was soll da gelöst werden?

Das Thema habe ich in knapp zwei Jahren in der Therapie bearbeitet, dann war mein ältestes Kind unterwegs und ich nicht nur guter sondern bester Hoffnung und wie die Zeit seitdem gezeigt hat, hat mich dieses Gefühl nicht betrogen. Ich habe prächtige Kinder, ich hoffe sehr, dass sie mal mich beerdigen werden und ich nicht sie – nicht eins. Und ich bin eine relativ gelassen Mutter geworden.

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Peonia
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Beitrag Mo., 02.06.2014, 20:40

leberblümchen hat geschrieben: ,…. aber jetzt sind Jahre vergangen, du bist hier gelandet und fängst an, dich zu fragen, ob etwas versäumt wurde. Ist das so?
Ich bin hier durch eine Freundin gelandet, die sich über eine Thread bzw. einen Kommentar fürchterlich aufgeregt hat, so sehr, dass Tränen geflossen sind.
Ich fand den Thread jetzt nicht so wild, habe dadurch das Forum kennengelernt, ein paar Wochen mitgelesen und mich schließlich angemeldet, da einige Themen durchaus interessant sind.

Habe ich in der Analyse etwas versäumt? Sicherlich, habe ich doch meine Thera durchaus zurückgepfiffen, wenn wir – wie ich fand – vom Thema abgekommen sind. Ich habe dann immer gesagt, das mache ich dann mal, wenn ich mehr Zeit habe.
Nun ist es so, dass ich mittlerweile mehr Zeit habe. Die Kinder brauchen mich nicht mehr so viel, die Firma ist kein 50 Stundenjob mehr – und meine Thera hat mir mitgeteilt, dass sie nicht beabsichtige, so lange wie Margarete Mitscherlich zu praktizieren, nämlich bis 90. Wenn ich die Partie zu Ende spielen will, dann muss ich bald ans Schachbrett zurückkehren.
Das treibt mich im Moment etwas um, die Lust auf Erkenntnis und natürlich der Glaubenssatz, dass man das, was man angefangen hat auch zu Ende bringt. Andererseits der Aufwand - zeitlich, finanziell und seelisch. Eine Analyse ist ja kein Schützenfest.

Ich hoffe, das war jetzt nur noch um sechs statt sieben Ecken.

Peonia

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Peonia
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Beitrag Mo., 02.06.2014, 20:51

Widow hat geschrieben:@ Peonia: Ich habe nun auf anderer Frequenz gesendet: Du hast eine PN von mir.
w

PS: Wenn Du magst, kannst Du sie hier hereinstellen.
Möchte ich nicht, da ich den Sinn nicht erkenne. Sie hat mit dem Titel des Threads nichs zu tun und ich scheine Dir mir allem, was ich von mir gebe, auf die Nerven zu gehen. Also lassen wir es doch einfach, anstatt auf dem Karusell eine Runde nach der anderen drehen.

Peonia


Widow
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Beitrag Di., 03.06.2014, 01:57

Es wäre so einfach gewesen, Peonia.
Du hättest einfach mich nicht noch einmal hier herzerren müssen. -


Deine "Entschuldigung" mir gegenüber, Peonia, die war für mich keine 'Runde auf einem Karussel', sondern ein massiver Schlag ins Gesicht.
DAS möchte ich - in aller Knappheit - hier, auf dieser Frequenz, doch noch anmerken, nachdem Du mein 'Angebot' (die PN, in der ich versuchte, Dir das begreiflich zu machen, und die Du gern hier hättest "veröffentlichen" können) sowohl hier doch noch einmal hergezerrt als auch gleichzeitig in die Tonne getreten hast.
Dass Du mein 'Angebot' auf den Müll kippen würdest, war mir klar - dass Du es brauchtest, es noch einmal hierher zu zerren, nicht. (Vollkommen überraschen aber tut mich das auch nicht.)

Und dass Du glaubst, in diesem Thread (nur hier?) sowohl Ton als auch Tempo vorgeben zu können - zu schweigen von 'Werten' (die Du "Glaubenssätze" zu nennen pflegst) und von größeren oder auch kleineren Verlogenheiten, Tricks und Kniffen, die als 'interessierte Fragen' ausgegeben werden -, tja, ich schätze, da wird Dich das Forum bald desillusionieren.

Widow, augenklar

PS: Übrigens - angesichts dessen, wie selbstwidersprüchlich Du über die Trauer um Dein verlorenes Kind geschrieben hast, welche Dich einerseits in die Analyse geführt habe, andererseits aber dann doch wieder nicht, weil solche "existentiellen Krisen" kein Therapie-Grund (und offenbar noch nicht einmal ihr Anlass) sein "dürfen" - angesichts dessen bestärkt sich mein Eindruck: Warst vielleicht ein bissl sehr (nass)forsch damals, auch in Deiner Analyse? Aber nun gibt es ja offenbar eine zweite Chance!
Und ich bin mir ziemlich sicher, dass Du glaubst, eine solche stünde auch nur solchen wie Dir 'rechtmäßig' zu (die andern: Das ist doch ein Lotterhaufen mit oder gar ohne "existentielle Krisen"! Nebenbei: Hast Du da eine Definition für? Oder gar die Definitionsmacht drüber?): Solchen jedenfalls wie Dir stehen zweite Chancen und zweite Therapien doch einfach zu, nicht wahr, solchen, die genau wissen, welche Gründe eine Therapie rechtfertigen (s. die nach dem toten Kind geborenen Kinder: Deine zweite Chance - haste doch verdient, Du, nicht wahr?).

- Schweres Familienerbe, das Du da immer noch mit Dir mitschleppst. (Dabei schien das doch nunmehr geregelt, zum Wohlgefallen der ganzen Familie; jedenfalls einstweilen, denn die Kinder sind ja noch nicht wirklich alt genug für einen etwaigen Ausbruch von Neurosen - der ihnen erspart bleiben möge!
Wünschen darf man noch, auch wenn die Zeit, da das Wünschen noch geholfen hat, bekanntlich lang vorüber ist.)

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**AufdemWeg**
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Beitrag Di., 03.06.2014, 06:39

gelöscht
weil nicht zur fragestellung gehörig
Zuletzt geändert von **AufdemWeg** am Di., 03.06.2014, 07:15, insgesamt 1-mal geändert.
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Betthupferl
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Beitrag Di., 03.06.2014, 07:02

viciente hat geschrieben:ps: was ich vergessen hab zu erwähnen: es ist schon sehr wichtig, nicht völlig blauäugig in eine therapie zu gehen, sondern sich sehr wohl (auch über die form und begleitumstände) zu informieren, was in therapie gehört und was nicht, (siehe mögliche übergriffe) bevor das nötige vertrauensverhältnis aufgebaut wird; aber DANN geht es bloss, wenn man sich auch ernsthaft drauf einlässt!
" Tag" viciente,

"aber" das ist ja doch schon auch genau DAS PROBLEM in diesem Bereich.

Als "Hilfe Suchende/r" ist man ja völlig "blauäugig", oftmals Vertrauen nie gelernt, oder verlernt, oder massiv missbraucht...
bei der ERSTEN THERAPIE völlig unerfahren...

also WIE wissen, wer richtig ist, ob Mann oder Frau, was passt,
KEIN NICHTTHERAPEUT hatte je vorher Kontakt zu irgendwelchen Therapieformen,
also woher wissen, was für einen richtig oder falsch ist,
bis man das checkt, steckt man oftmals schon viel zu tief drin, in einer wiederholten "schlechten Erfahrung", die weder der Th., noch der P. so erleben wollte,
also, geht eigentlich nur ein Weg:
EINFACH ERFARHUNG SAMMELN SELBER KLÜGER WERDEN
AUF DIE NASE FALLEN
UND WIEDER AUFSTEHEN, wenn nötig weitergehen...

Mittlerweile, aus eigener Erfahrung weiss ich, man lässt sich automatsich ein auf diesen Prozess,
wenn die Chemie einfach absolut stimmig ist, NUR
man kommt ja aus einem erfahrungsreichen Leben, und platzt sehr wahrscheinlich "im Übertragungssinne" auf die selbe Nr. rein wie immer,
UND DAS IST DER LERNPROZESS für mich im ganzen Gefüge...

warum sollte man nicht den Therapieplatz wechseln, wenn es nicht passt,
deshalb ist man nicht sochon wieder ein Versager,
das musste ich nach meiner langen Therapiezeit auch erstmal für mich lernen...
völlig ok mein Weg jetzt, doch diese Versagensgefühle nach der Therapie
"weil ich nicht so therapieartig war, wie das Bilderbuch mässig immer beschrieben wird", das hat mir im Nachhinein noch ziemlich zu gesetzt...

das alles ist einfach so ein individuelles Ausloten, da gibt es einfach kein richtig oder falsch,
einfach aus Fehlern lernen, das ist es was man sich zugestehen muss,
als Patient und auch als Therapeut.
Th. sind einfach auch keine Heilige, aber als "Liebeshungriger Patient" läuft man einfach absolut der Gefahr dieser Versuchung zu verfallen,
EIGENVERANTWORTUNG ist das das Mittel der Wahl,
aber das muss man erst lernen...

der Eine in dem er den Weg so geht, der Andere so...

aber das mit dem "Etrinkenden" da hast du recht, man hat nichts davon wenn man mit absäuft

Liebe Grüße
Betty
Liebe und Lachen wirken Wunder

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mitplauderin
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Beitrag Di., 03.06.2014, 08:54

Betthupferl hat geschrieben: der Eine in dem er den Weg so geht, der Andere so...
Mehr Wertschätzung und Achtung für den eigenen und den Weg der anderen senkt den Stresspegel enorm, macht gelassener und weitet den Geist.
Für mich geht es nicht darum, Verstand (Wissen) und Gefühl gegeneinander aufzuwiegen. Beide sind wichtig. Eines braucht das andere: Gefühle ohne Verstand sind wie ein Pferd ohne Reiter. Wissen braucht Emotion (e-motion = Energie in Bewegung). Beide in gesunde Balance zu bringen/zu halten, das hält den Prozess am Laufen.

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Wandelröschen
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Beiträge: 994

Beitrag Di., 03.06.2014, 10:17

Hallo Widow,
jetzt nach deinem letzten Posting von heute Nacht möchte ich mich doch zu Ziegenkinds letztem Posting äußern. Ja, auch ich wage dieses dünne Eis zu betreten, auch auf die Gefahr hin, dass ich von dir missverstanden werde und (wie schon öfters passiert) abgewatscht werde.
Peonia hat, wohl ohne es zu wissen, zwei wunde Punkte bei dir berührt: Intellektualisieren und mit ihrer Erklärung an Leberblümchen (Grund für die erste Analyse) die Trauer -> du reagierst sehr extrem auf dieses Posting. Sie ist da voll ins Fettnäpfchen bei dir getreten. Ich gehe davon aus: Unwissend, denn sie ist erst neu hier und liest nicht schon jahrelang deine Beiträge.

Aber:
ziegenkind hat geschrieben: nicht immer, wenn man sich geprügelt fühlt, wurde man wirklich von einem anderen geprügelt. die härtesten schläge versetzt man sich sicher selber.
Bei dir geht es ja in deiner Analyse auch um die Trauer zu deinen verstorbenen Lebenspartner (vielleicht auch noch andere Themen), mit dem du sehr, sehr tief verbunden warst, fast symbiosemäßig. Was für Ängste weckt da auf einmal Peonias Offenbarung an Leberblümchen bei dir? Was hat dieses Posting mit dir zu tun, dass du da so heftig was abwehren musst?
Ihre Analyse mit Thema Trauer dauerte „nur“ zwei Jahre, und sie hat es geschafft, den Blick wieder nach vorne, in die Gegenwart und Zukunft zu richten, verharrt (diesbezüglich) nicht mehr in der Opferrolle/in der Vergangenheit. Klar, verständlicherweise schürt das Ängste: die andere ist da, wo ich noch nicht bin. Komme ich da überhaupt hin? Um sich diesen Ängsten nicht auszusetzen, wird dann (wie Ziegenkind so schön malte) ganz laut gepfiffen.
ziegenkind hat geschrieben: (i) pfeifen im walde, lauter und immer lauter. meins ist richtig deins nicht.
Im folgenden Zitat unterstellst du Peonia einiges, was ich aus ihrem Schreiben in keiner Weise herauslesen kann, empfinde ich als ziemlich abwertend:
Widow hat geschrieben: angesichts dessen, wie selbstwidersprüchlich Du über die Trauer um Dein verlorenes Kind geschrieben hast, welche Dich einerseits in die Analyse geführt habe, andererseits aber dann doch wieder nicht, weil solche "existentiellen Krisen" kein Therapie-Grund (und offenbar noch nicht einmal ihr Anlass) sein "dürfen" - angesichts dessen bestärkt sich mein Eindruck: Warst vielleicht ein bissl sehr (nass)forsch damals, auch in Deiner Analyse? Aber nun gibt es ja offenbar eine zweite Chance!
Und ich bin mir ziemlich sicher, dass Du glaubst, eine solche stünde auch nur solchen wie Dir 'rechtmäßig' zu (die andern: Das ist doch ein Lotterhaufen mit oder gar ohne "existentielle Krisen"! Nebenbei: Hast Du da eine Definition für? Oder gar die Definitionsmacht drüber?): Solchen jedenfalls wie Dir stehen zweite Chancen und zweite Therapien doch einfach zu, nicht wahr, solchen, die genau wissen, welche Gründe eine Therapie rechtfertigen (s. die nach dem toten Kind geborenen Kinder: Deine zweite Chance - haste doch verdient, Du, nicht wahr?).
Und zu dem Intellektualisieren nur kurz ein Punkt: Auch da fühltest du dich abgewertet von ihr, weil sie u.a. nicht ihre „privatsprachlichen Sonderregelungen des Umgangs mit konventionell konnotierten Worten markiert“ (dir sollte aber schon bewusst sein, das Wörter „leben“, dem Wandel der Bedeutung unterliegen, im deutschen Sprachraum je nach Region die Bedeutung von Wörtern variiert und nicht immer konform läuft mit der Bedeutung, die im Duden steht). Dieses penibles Beharren auf Bedeutungen kenne ich auch von dir auf Texte von mir. Was steckt dahinter? Schon mal nachgeschaut?
Durch den Tod/Verlusst des Menschen, der dir extrem Nahe war, bist du damals seeehhhr verletzt worden. So nah kannst du (aus Angst vor erneutem Verlust?) niemanden wieder an dich heran lassen. Und glaub mir, durch Intellektualisieren kann man auch eine große Distanz schaffen, andere Menschen von sich fern halten! Das schwingt immer so bei mir mit, wenn ich etliche deiner Beiträge hier lese.
Das sind Baustellen bei dir.

Ich wünsche dir sehr, Widow, dass auch du es schaffst, aus der Opferroller heraus zu kommen und zu erkennen, dass das Leben bestimmt auch für dich eine zweite Chance bereit hält – und diese dann zu ergreifen. Das hat nichts mit Widersprüchlichkeit und Leugnen des eigenen Leides, mit „Verdienen“, Rechtmäßigkeit und Definitionsmacht zu tun, sondern eher mit Loslassen, Versöhnen, Wertschätzung des anderen und Gelassenheit.
Gruß
Wandelröschen

Wann, wenn nicht jetzt. Wo, wenn nicht hier. Wer, wenn nicht ich.


Widow
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Beitrag Di., 03.06.2014, 12:33

@ Wandelröschen: Amen!
Edit: Ach, Wandelröschen, Wandelröschen: Hast immer noch nicht ... Bevor ich eine werde wie die, von denen Du denkst, ich sei neidisch auf sie, weil sie schon 'weiter' seien als ich - bevor ich so werde wie die, werde ich ans Meer fahren (privatsprachliche Metapher fürs Hinscheiden ).
____________________________


Ich darf noch einmal an folgendes erinnern:

1. Es geht und ging mir hier darum, dass der Versuch, sich AUCH auf intellektuellem Wege mit dem Thema Psychotherapie auseinanderzusetzen, während man eine macht/erlebt und mithin "fühlt", ausdrücklich als etwas Negatives dargestellt wird, das man nur täte, um NICHT zu fühlen bzw. weil man ohnehin gefühlsUNfähig sei.
Den 'Lesenden' wurde zu bedenken gegeben, ob sie außerdem nicht auch beziehungsUNfähig seien (zumindest, was die therapeutische Beziehung betrifft); ihr Beschäftigungsgegenstand wurde als "Theoriegedöns" bezeichnet (auch wenn das angelblich 'lieb' gemeint war), ein denkender (vs. fühlender) Zugang zur Welt, auch zur Welt der Psychotherapie, wurde als "Intellektualisieren" und damit als Abwehrmechanismus diffamiert (nebenbei: "Rationalisieren" ist in diesem Kontext hier auch einer ...), der Zeit "vergeude" und nur ein [narzisstisches] "Gerangel" heraufbeschwöre; psychotherapeutische Theorien wurden simplifzierend als "Fahrplan" benannt, dem man sich nicht unterwerfen wolle, etc.

2. Peonias Auslassungen zu ihrer "Sozialisation", mit denen sie sich vorgeblich bei mir für etwas "entschuldigen" wollte, stellen eine Kette von (noch nicht einmal sonderlich subtilen) Beleidigungen dar. So etwas lasse ich mir nicht mehr bieten. Übrigens @ Peonia: Du verstößt ständig gegen Deinen von Dir so sehr wertgeschätzen "Glaubensgrundsatz", der Dir doch im Elternhause so "eindringlich" vermittelt worden sei: Du benutzt ständig Fremdwörter. Ich wüsste jedenfalls nicht, warum "suggerieren" z.B. erlaubt sein sollte, "pejorativ" aber nicht ...

2a. Ja, dass Peonia "Trauer" vollständig 'überwindbar' findet, nicht aber für etwas hält, das dazu legitimieren würde, eine Psychotherapie zu beginnen - beides hat meine Antipathie ihr gegenüber deutlich verstärkt.
- Aber wie schon geschrieben: Hätte sie mich nicht noch einmal hierher gezerrt, wäre ich auf diesen Aspekt nicht mehr eingegangen, und ich denke, wir zwei wären uns im Forum ohnehin nicht mehr über den Weg gelaufen (wie ich Dir, Wandelröschen, ja auch schon seit langer Zeit nicht mehr über den Weg laufe - und Du mir hoffentlich künftig auch nicht mehr).

Damit verlasse ich diesen Pfad der Rechtgläubigen hier!
Widow

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