StillesMeer hat geschrieben: ↑Mo., 27.06.2022, 16:21
Das Verrückte: Selbst wenn ich es zum Thema machte, würde ich wieder nur darüber reden.
Ich kann nicht beurteilen, woran es liegt, dass keine Resonanz entsteht. Kann grds. an Patient u/o Therapeut liegen (oder beiden), d.h. das Problem ist nicht notwendigerweise, dass der Therapeut nicht schwingungsfähig ist. Also ein Therapeut kann ja auch nur das aufgreifen, was ein Patient verbal oder nonverbal aufgreift.Es ist doch schön, so einen emotional schwingungsfähigen Therapeuten zu haben, dass er sogar mitweinen kann.
Ich vermisse häufig emotionale Reaktionen an meiner Therapeutin. Im Nachgang würde ich sogar sagen, dass dadurch ein dickes kommunikatives Problem zwischen uns entstanden ist. Ich rede, rede und rede.. erzähle immer wieder von traumatischen Erlebnissen und gehe dadurch immer sehr erschöpft aus den Stunden. Auch sie hat sich erst nach einem Jahr Therapie getraut zu sagen, wie sehr sie wiederum meine langen und agitierten Reden erschöpfen. Ich wusste selbst nicht, warum ich mich nicht zurück nehmen konnte. Später wurde mir klar, dass ich eigentlich auf der Suche nach Resonanz bin.
Nur ein paar Überlegungen. Wenn der Rededrang als Barriere/Schutz dient, dienen soll und die Therapeuten (offensichtlich) auch Störgefühle bemerkte (Erschöpfung), finde ich fragwürdig, warum sie das erst nach einem Jahr thematisiert. Würde ich Anbetracht begrenzter Therapiezeiten als grobes Versäumnis sehen. Insofern kann ich mit der Aussage von atalan schon etwas anfangen.
Kann auch sein, dass unterschiedliche Ziele verfolgt werden, ohne dass das beiden bewusst ist. Z.B. Patient sucht Resonanz, Therapeut will Lösung finden und so erlebt der Therapeut den Rededrang dann u.U. als hinderlich. In letzterem Fall passt vllt. die Art der Therapie nicht, wenn Patient und Therapeut unterschiedliche Ziele verfolgen.