SVV, Scham und Ekel

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
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luna0815
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Beitrag Mo., 09.06.2014, 09:00

hallo nachtauge

du bist definitiv nicht allein, die wenigsten sprechen allerdings über ihre SV... ich bin gerade stationär in einer klinik und habe mich vorher nie geritzt - ich hatte andre Sv´s - in der klinik fings aber an und ich bin in ein tiefes loch gestürzt. die ursachen waren nicht nur "schlechte gefühle" sondern auch wenn ich freude ampfand - das hat mich am allermeisten irritiert. mein kopf sagt mir "du musst leiden" - selbstmord wäre sozusagen zu einfach. in meinen einzelsitzungen haben wir natürlich das thema aufgegriffen und wir haben analysiert warum das passiert ist. und es stecken so viele gefühle und situationen und auch trigger dahinter, das sieht man so nicht. die scham war ebenfalls groß - ich hatte mehr die befürchtung alle "helferlein" zu enttäuschen als sonst was.

ich bin froh, dass du eine therapie machst und sei offen ! ich kann dir wirklich nur mut machen weiterhin offen zu sein und respekt, dass du es hier angesprochen hast !! auch bei mir kommen die SV´s tief aus der kindheit - die sehnsucht nach nähe und geborgenheit und gleichzeitig sich bestrafen weil man diese sehnsüchte hat. es ist wirklich ein teufelskreis, aus dem man meiner meinung nach nicht alleine rauskommen kann weil ein(e) therapeut(in) eine andre sichtweise mitbringt und man kann die situation aus einer andren perspektive erleben - das "aha"-erlebnis.
aber: man kann das nicht von heute auf morgen schaffen - es wird weiterhin SV´s geben, aber bestrafe dich nicht dafür, man kann nicht von heute auf morgen sich akzeptieren bzw. sich selber mögen geschweige denn lieben, ich bin auch noch lange entfernt davon.

bleib weiterhin so tapfer wie du bist - wir sind alle kämpfer sonst wären wir nicht mehr da

glg & drück dich virtuell
luna
"Es gibt drei Wege zum klugen Handeln: durch Nachdenken - der Edelste, durch Nachahmen - der Leichteste, durch Erfahrung - der Bitterste." Konfuzius

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saffiatou
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Beitrag Mo., 09.06.2014, 10:37

Liebe Nachtauge,

nein, eine Erklärung bist Du ihm nicht schuldig, denn er wird es auch so verstehen! Wäre es möglich
für Dich, wenn er Dich zum Arzt begleitet, dann ist da mehr Sicherheit, wenn jemand vertrautes im
Wartezimmer Stellung hält!?

Es laufen bei dem SvV so viele Reaktionen ab, so viele Gedanken und es ist doch eigentlich auch
klar, wenn etwas Schilmmes passiert, daß wir zu solchen Mitteln greifen - leider!

Du bist gut und hast viel Hilfe verdient!

Alles Gute Saffia
never know better than the natives. Kofi Annan

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Thread-EröffnerIn
Nachtauge
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Beitrag Mo., 09.06.2014, 14:45

Die Sache mit dem Doc müßte eigentlich viel einfacher sein. Weiß gar nicht wirklich, weshalb ich mich so sehr ziere. Klar, der Brustbereich ist natürlich nicht gerade das, was man freiwillig vorzeigt - schon gar nicht wenn man sich selbst so überhaupt nicht leiden kann -, aber mein Doc hatte schon einmal Verletzungen dokumentiert. Ich weiß, daß er das einigermaßen feinfühlig macht und mir das so einfach wie möglich machen würde, dennoch traue ich mich nicht. Wie kann man nur so feige sein? Meinen Thera fragen, ob er mitkommen würde, da denke ich direkt, ich kann ihn nicht danach fragen. Helfen kann er mir dort ja auch nicht wirklich. Und dann der blöde Anspruch möglichst immer alles alleine lösen zu wollen, obwohl ich natürlich weiß, daß ich das gar nicht kann - und wohl auch nicht muß.
Ich habe heute schon Panik, weil ich morgen wieder arbeiten muß. So tun muß, als würde es mir gut gehen, obwohl das absolut nicht der Fall ist. Zu Leuten nett sein muß weil es zu meinem Beruf gehört und ich nicht die Möglichkeit habe, mich zu verstecken. Hoffentlich wird die Nacht heute besser. Ich quäle mich selbst indem ich versuche herauszubekommen, warum er mich gerade jetzt gerade dort verletzt hat. Es wird unmöglich sein, auf diese Frage eine Antwort zu bekommen.

Wünsche Euch einen schönen restlichen Pfingstfeiertag
Nachtauge

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saffiatou
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Beitrag Mo., 09.06.2014, 17:19

Liebe Nachtauge,

Du bist nicht! feige! ganz und gar nicht!

Es hat nichts mit Feigheit zu tun, wenn man nicht zum Arzt gehen mag, da sind denke ich
so viele andere Gefühle im Spiel. Auch ich möchte einem Arzt diesen Bereich nicht unbedingt
zeigen.

Könntest Du dem Thera eine mail schreiben und nachfragen, oder Teile aus dem Thread
mit hineinekopieren?

Ich habe die Erfahrung gemacht, daß es immer gut ist, wenn man sich traut zu fragen, dann
erfährt man einerseits wo man steht und ich habe dann meistens genau die Hilfe bekommen,
die ich wollte. Nur Mut! Du hast nichts zu verlieren und einen verständnisvollen Thera.

Ich denke alleine der Beistand wenn er im wartezimmer sitzt.... mir würde das helfen, oder
kurz mit Dir zusammen mit dem Arzt reden...


Hoffe für Dich, daß Du morgen einen ruhigen Tag hast.

Alles Gute, Saffia
never know better than the natives. Kofi Annan

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Cheerleader
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Beitrag Sa., 21.06.2014, 14:03

Hallo Ihr Lieben!
Wie geht es Euch im Moment?
Nachtauge, hat sich die Situation mit dem Arzt gelöst? Konntest Du Dir helfen lassen?
Wie bist Du damit umgegangen? Wie fühlst Du Dich jetzt damit?

Heute fühle ich mich mal wieder total gaga. Einerseits bin ich auf neue Medis eingestellt, die wirklich helfen, SSV weg, also kein Cutten und weiteres mehr....allerdings fühle ich mich durch dieses Pharmazeug, gefühlte Sprache 'Pharmarotz' total dreckig. Und ich bilde mir ein mich total zu vergiften und schwach zu sein, dass ich diese Pillen brauche , um 'normal' zu funktionieren. Und so komme ich wieder zu einer Art SVV....Abführmittel, ich will nichts 'drinbehalten'...alles muss, alles soll raus, nichts soll in meinem Körper sein.
Am liebsten würde ich hungern und kotzen....aber das ist irgendwie noch demütigender bzw. fordert noch mehr Lügengebilde.....so bin ich körperlich ziemlich down und natürlich verbiete ich mir dadurch viele Sachen, kann ja nicht vor die Tür......
Kennt jemand ähnliches?? Fühl mich grad so allein und dumm.
Immer, immer, immer wieder das Gleiche in unterschiedlichen Ausführungen. Warum hört das nie auf! Ist doch....mein Thera hat mich total frustriert mit der Wahrheit, dass ich nur lernen kann, besser damit umzugehen, aber weggehen wird das nie.......

Ich drück Euch,
Cheer

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saffiatou
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Beitrag Sa., 21.06.2014, 14:19

Hallo Cheer,

Du bist nicht dumm, sondern verletzt (von anderen!)

Mir geht es so lala, ich hatte so viele Termine, daß ich so gar
keine Zeit hatte. Jetzt ist der Schaden des Wasserrohrbruchs
wieder beseitigt, das waren 6 Wochen, in denen ich in einem
Chaos lebte.

Also hilft das Medi nur gegen Cutten und nicht gegen anderes SvV?
Wie kommst Du nun damit klar? Willst Du es einnehmen, wurde es
aufgedrängt? Du wirst nicht damit vergiftet!
Cheerleader hat geschrieben:Immer, immer, immer wieder das Gleiche in unterschiedlichen Ausführungen. Warum hört das nie auf! Ist doch....mein Thera hat mich total frustriert mit der Wahrheit, dass ich nur lernen kann, besser damit umzugehen, aber weggehen wird das nie.......
hat mein Thera auch zu mir gesagt, ich musst ganz schön schlucken! Auch ich habe ganz unterschieliche
Arten von SvV. Essen gehört auch dazu, aber ich nehme keine Abführmittel. Essen, dann schneiden, weil
ich gegessen habe.
Cheerleader hat geschrieben:ich will nichts 'drinbehalten'...alles muss, alles soll raus, nichts soll in meinem Körper sein.
darf ich etwas fragen?
willst Du damit den Körper reinigen?, damit er endlich sich sauber anfühlt, nicht mehr eklig. Das waren so meine
Ideen, als ich das las.

Pass gut auf Dich auf! Saffia
never know better than the natives. Kofi Annan

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Cheerleader
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Beitrag Sa., 21.06.2014, 16:29

Hi Saffia, na dann bist Du ja wieder trocken!
Okay, der war ganz schön flach....

Gute Fragen hast Du gestellt. Dankeschön.
Zu den Medis , ein ganz klares Nein. Mein Psychiater und ich entscheiden alles gemeinsam mit all meinen Bedenken. Er ist ein ziemlich geduldiger und hört genau hin.
Ich werde auch nicht vergiftet, ich FÜHLE mich nur giftig, vergiftet, ja dreckig....genau wie Du sagst, normal finde ich meinen Körper ekelig und abstossend äusserlich. Aber mit den Medis eben auch der innerliche Dreck....in der Vorstellung das Blut, die Organe, die Innenwände des Körpers....äusserlich kann man sich was hen , aber innerlich gibt es nur das Nichtsinsichhaben, die absolute Leere....
Die Wirkung der Medis, tja, mal so, mal so,generell emotional stabilisierend und impulsive Handlungen sehr, sehr runtergefahren. Es erleichtert mir immens das Leben und ich bin viel handlungsfähiger.....also, viel,viel besser....das freut mich sehr. Auch mit der Essstörung ,binging, ist es viel sanfter geworden.
Ich bin eigentlich Recht zufrieden, bis auf eben wieder dieses Drecksgefühl im Körper.....
Ist es nun wirklich besser? Oder sucht sich das Verhaltensmuster wieder einen neuen Weg?
Ich wünsch Dir ein schönes Wochenende!
Cheer

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Bella18
sporadischer Gast
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Beitrag Sa., 21.06.2014, 21:14

Hallo zusammen.

Ich verstehe sehr gut, wie du dich fühlst. Ich hab das gleiche erlebt mit meinem exfreund und sehr starker Gewalt. Ich kann meinen Körper bis heute nicht akzeptieren.. Empfinde oft vor mit selbst starken Ekel.. Ich habe mich nicht selbst verletzt, sondern damals mit Alkohol versucht alles runter zu spülen. Dachte mir Lieber alle denken ich hab ein Alkohol Problem, als zu zugeben, dass ich vergewaltigt wurde.. Bis heute kann ich es nicht richtig akzeptieren und verstehen schon gar nicht.. Vor allem komm ich mit diesen Flashbacks und den schlimmen träumen nicht klar. Hab schon ewig nicht mehr richtig geschlafen.. Mein Freund ist mir in allem eine sehr große Hilfe und stütze.

Grüße Bella

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saffiatou
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Beiträge: 3633

Beitrag So., 22.06.2014, 11:04

Hallo Bella und Cheer!
Cheerleader hat geschrieben:Hi Saffia, na dann bist Du ja wieder trocken!
Okay, der war ganz schön flach....
Nun ja, die Wohnung ist wieder nutzbar, aber heute hat die
Waschmaschine----- MIST!
Cheerleader hat geschrieben: ich FÜHLE mich nur giftig, vergiftet, ja dreckig....genau wie Du sagst, normal finde ich meinen Körper ekelig und abstossend äusserlich. Aber mit den Medis eben auch der innerliche Dreck..
Auch, wenn Du gemeinsam mit dem Psychiater entschiedest, es bleibt dabei, daß Du vielleicht denkst,
es ist ein Gift, daß Du einnehmen musst, daß Du Dich verurteilst, daß es nicht ohne geht...
Cheerleader hat geschrieben:emotional stabilisierend und impulsive Handlungen sehr, sehr runtergefahren. Es erleichtert mir immens das Leben und ich bin viel handlungsfähiger.....also, viel,viel besser....das freut mich sehr. Auch mit der Essstörung ,binging, ist es viel sanfter geworden.
das hört sich gut an.
Cheerleader hat geschrieben:bis auf eben wieder dieses Drecksgefühl im Körper.....
kenne ich nur zu gut, bin zwanghaft am Waschen, möchte stundenlang duschen.... wurde uns
nicht klar gemacht, daß wir NICHTS sind, eklig? Ist doch kein Wunder, wenn wir so
lange brauchen, bis wir akzeptieren können, daß es vielleicht doch nicht stimmt.

Selbst wenn mir ein guter Freund oder der Thera bestätigt, daß ich nicht so bin, daß
ich Hilfe verdient habe, gut bin - es zu glauben fällt mir schwer.
Cheerleader hat geschrieben:Ist es nun wirklich besser? Oder sucht sich das Verhaltensmuster wieder einen neuen Weg?
Bei mir ist das so, oder es kommen ständig neue dazu. Ob es bei Dir besser wird, kannst Du am besten
beobachten.
Bella18 hat geschrieben: Ich habe mich nicht selbst verletzt, sondern damals mit Alkohol versucht alles runter zu spülen.
tut mir leid, was Dir angetan wurde! Ja, herunterspülen, vergessen, aber es kann auch eine Art der SvV sein, eine
Bestrafung.

Schönen Sonntag, Saffia
never know better than the natives. Kofi Annan

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Thread-EröffnerIn
Nachtauge
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Beitrag So., 22.06.2014, 13:36

Hallo,
Cheerleader hat geschrieben: Nachtauge, hat sich die Situation mit dem Arzt gelöst? Konntest Du Dir helfen lassen?
Mhm, ja, wir haben das gelöst. Auf eine sehr unkonventionelle Art und Weise. Nachdem ich in der vergangenen Woche noch einmal auf meinen Peiniger getroffen bin und mir weitere Verletzungen zugezogen habe, blieb mir letztlich gar keine andere Wahl, als zum Arzt zu gehen. Die alten Wunden hatten sich nicht so gut entwickelt und durch die neuen Wunden wurde eine Versorgung unumgänglich. Mein Doc hat aber sehr gut reagiert, er hat mir etwas zur Wundversorgung aufgeschrieben, Schmerzmittel und Salbe verordnet und mir letztlich die Verletzungen dokumentiert, ohne sie tatsächlich zu sehen. Wenn man vielleicht ganz penibel ist, ist das vermutlich nicht in Ordnung, aber er hat mitbekommen wie mies es mir geht, wie sehr ich mich schon zwingen mußte, ihm überhaupt etwas mitzuteilen. Da er mich aber bereits eine Weile kennt, weiß er auch, daß ich ihn nicht darum gebeten hätte, wenn es mir nicht wirklich schlecht ginge. Ferner habe ich mich selbst überwinden können, Fotos von den Verletzungen mit dem Handy zu machen. Alleine das war ein Kampf ohne Ende. Es fällt so schwer. Wenn es also sein muß und es wieder Rückfragen gibt, dann kann ich die Bilder meinem Doc zur Verfügung stellen. Aber alleine das war mir bei meinem Termin mit ihm nicht möglich. Diese große Scham. Es ist so schwer zu vertrauen, sich "anzuvertrauen".
Cheerleader hat geschrieben:Wie fühlst Du Dich jetzt damit?
Eigentlich müßte mir ein Stein vom Herzen fallen, weil letztlich doch alles so "einfach" geklappt hat, aber ich fühle mich schlecht, wie eine Versagerin, es wieder nicht geschafft zu haben, die Verletzung "wirklich" dokumentieren zu lassen, wieder nicht über den eigenen Schatten gesprungen zu sein. Mein Thera hat mich am Mittwoch gefragt, ob ich beim Arzt war u. auch ihm habe ich erzählt, wie das Ganze abgelaufen ist und das ich mich nicht traute, die Verletzungen zu zeigen. Er meinte dann, daß ein Arzt schon Vieles gesehen habe. Und auch das Therapeuten schon Vieles gesehen haben, wenn sie mal an einer Klinik waren. Ich wußte gar nicht darauf zu reagieren. Im Nachhinein mache ich mir Gedanken, warum er das gesagt hat. Ob es ein Angebot seinerseits war? Könnte ich mir allerdings schwerlich vorstellen. Er versucht, mir die Scham zu nehmen, mir das Gefühl zu vermitteln, daß die Brust eben ein "normaler" Körperteil ist, aber das kommt bei mir gerade schwerlich an. Er hat mich z.B. gefragt, was denn so schlimm an meiner Brust sei, daß man sie nicht zeigen könne. Puh, das war eine Frage mit der ich so gar nicht gerechnet habe, jetzt aber ganz viel darüber nachdenke ...
Cheerleader hat geschrieben:Und ich bilde mir ein mich total zu vergiften und schwach zu sein, dass ich diese Pillen brauche , um 'normal' zu funktionieren.
Du bst nicht schwach, das genaue Gegenteil ist der Fall: Du bist sehr stark, Cheer! Du nimmst Hilfe an und wenn im Moment Tabletten Dir helfen können, dann ist das doch absolut okay, es heißt ja nicht, daß Du die jetzt ewig nehmen mußt.
Cheerleader hat geschrieben:Fühl mich grad so allein und dumm.
Wir sind für Dich da, Du bist nicht allein. Und dumm bist Du schon mal gleich gar nicht!
Cheerleader hat geschrieben:.äusserlich kann man sich was hen , aber innerlich gibt es nur das Nichtsinsichhaben, die absolute Leere....
Genau, äußerlich kann man sich waschen, schrubben, versuchen sich zu säubern. Aber wie soll das innerlich möglich sein? Durch ein anderes Problem habe ich auch schon versucht etwas "Innerliches" herauszubekommen, auf eine ganz ähnliche Weise wie Du, Cheer. Nach einiger Zeit habe ich gemerkt, daß es so wie ich es versuchte zu lösen nicht ging, daß ich anfangen muß, es als ein Teil von mir zu akzepetieren, den ich nicht "wegmachen" kann. Es hat lange gedauert, aber irgendwann trat es nur noch am Rande auf und ich kam damit klar. Ich wünsche Dir von Herzen, daß sich das bei Dir vielleicht auch auf diese Art und Weise einstellt.
Bella18 hat geschrieben:Dachte mir Lieber alle denken ich hab ein Alkohol Problem, als zu zugeben, dass ich vergewaltigt wurde..
Traurig, daß man versucht, das Geschehene auf eine andere Art zu "überdecken". Allerdings kann ich das sehr gut verstehen. Besser die Leute denken dann in die eine Richtung als daß man wirklich sagt, was einem widerfahren ist. Wirklich schrecklich, daß man sich für etwas schämt, was mit einem gemacht wurde, sich schämt für etwas, was einem widerfahren ist.
Bella18 hat geschrieben:Mein Freund ist mir in allem eine sehr große Hilfe und stütze.
Es ist schön zu wissen, daß Dir jemand direkt beisteht. Klasse, wenn Du Dich so auf ihn verlassen kannst.

Wünsche Euch einen schönen Tag
Nachtauge

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Beitrag Di., 24.06.2014, 18:38

Gut gemacht, Nachtauge.Das Ziel erreicht, auf eben anderem Wege.....
Mir ist zwar immernoch ganz schlecht von einer geradeso ungelernten Panikattacke, aber ich habe es auch heute geschafft mir beim Arzt ein Rezept für die Pharmaka zu holen, obwohl ich lange warten und 100000 gehen wollte. Ich muss mir das Rezept immer vom Kassenarzt aufschreiben lassen und meinen Hausarzt kann ich gar nicht. Angst und Panik....na ja , kleiner, anstrengender Erfolg, dank dem Safe place von Emdr.
Grüße
CHEER

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Beitrag Mi., 25.06.2014, 15:11

Trigger Warnung
I am downer today. Weinerlich, jämmerlich,bereit aufzugeben. Ständig die Rasierklinge in der Hand.
Und dann fällt mir der Spruch ein. Die Quote liegt bei 100% .Diese Tage, die so sind wie sie sind, du hast sie alle überlebt und diesen wirst du auch überstehen. 100%
Und dann versuche ich dankbar zu sein, für alles Gute in meinem Leben und auch für meinen Thera, der seit heute morgen um 7h jede meiner Smstexte beantwortet und mich hält....crazy guy, der Gute.....
Und trotzdem muss ich wieder weinen, vor Schmerz des AushaltenS von Unaushaltbaren....
CHEER

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Nachtauge
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Beitrag Mi., 25.06.2014, 19:54

Hi Cheer,

wie geht es Dir inzwischen? Hoffentlich ein wenig besser! Magst Du sagen, was Dich so runterzieht?

Du wirst sicherlich nicht aufgeben, denn es ist so wie Du schreibst - Du hast diese Tage alle überlebt und diesen wirst Du auch überstehen!

Du darfst weinerlich sein und auch jämmerlich, das sind doch Gefühle, die einen hin und wieder überwälzen, aber leider eben auch ins Leben gehören. Leider auch der Schmerz. Der einem so deutlich macht, daß es einem nicht immer gut gehen kann.

Es gibt soviel Standardsprüche, die mir gerade einfallen, aber die mag ich gar nicht schreiben, weil ich genau weiß, Du kennst diese Floskeln auch und die Wahrheit ist: Sie helfen einem nicht wirklich weiter. Aber: Wenn Du schreiben magst, mach das gerne. Bin hier und höre Dir zu.

Ich finde es übrigens klasse, daß Du Deinem Thera SMS schreibst! Er steht Dir zur Seite und daß ist super.

GLG Nachtauge

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Cheerleader
Helferlein
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weiblich/female, 38
Beiträge: 61

Beitrag Do., 26.06.2014, 13:21

Hallo, vielen Dank für deine lieben Worte.....wenn man so h verloren fühlt braucht man Ankerplätze. Ich war gestern Abend noch bei meinem Therapeuten. Der hat mich herausgerückt,zumindest aus den depressiven Zügen geholt.
Die Situation ist generell sehr schwierig zur Zeit , Umzug in ein anderes Land, genau das richtige für bindungsgestörte Pappenheimer wie mich. Es wird also nicht die letzte Krise sein, weil es emotional ans Eingemachte geht und wochenlang die Lebenslage instabil wird,ist. Ich kann nur glauben, dass ich das durchhalte und danach es sich besser darstellt für mich.
Mehr weiss ich grad auch nicht. DAY by DAY
müde Cheer

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Broken Strings
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Beiträge: 88

Beitrag Fr., 27.06.2014, 16:16

Hi Cheer,

ich habe in diesem Thread zwar nur einen Beitrag geschrieben, würde aber gern wieder ein bisschen mehr schreiben - bin da dann nicht mehr hinterhergekommen.

Find ich gut dass du dir in der Situation Hilfe von deinem Thera holst. Er scheint ja sehr gut reagiert zu haben!
Ich drück die dass du das mit dem Umzug hinbekommst.


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Und... ich weiß nicht ob es der richtige Thread für mein Problem ist. Ich weiß gar nicht mehr genau was der erste Post war. Aber da ich hier schon einmal geschrieben hab und es zumindest zum Titel passt, versuche ich es mal hier. Und sonst schaue ich, ob ich es woanders schreiben kann.

Ich habe nicht mehr viele Stunden bei meiner Thera. Und eigentlich arbeiten wir schon seit Anfang an am SVV. Ich kann aber nicht aufhören daran zu denken. Immerhin genau ein halbes Jahr keine Klinge mehr benutzt. Aber irgendwie... grade jetzt wo es dem Ende entgegengeht, möchte ich keine riesen Baustelle mehr aufreißen. ich trau mich einfach nicht ihr zu sagen, dass ich so oft daran denke, immer wieder nachsehe ob die Rasierklingen noch da sind, Bilder im Kopf habe. Ich schäme mich dafür, dass ich es trotz praktischer Möglichkeiten einfach nicht schaffe.
Wir haben vor einigen Stunden mal darüber geredet, dass ich mich damit bestrafen muss, dass ich mich hasse. Und darüber würde ich gerne weiter reden, weil ich weiß dass ich diese Gedanken bald alleine besiegen muss. Aber ich traue es mich einfach nicht.
Ich weiß nicht was ich tun soll. In der nächsten Stunde möchte sie eigentlich über den Plan bis zum Ende sprechen. Da kann ich doch nicht damit kommen? Und verdammt, warum hab ich das nicht heute gesagt?!

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