Niemand will dir dein Leiden strittig machen oder es gar verleugnen!
Worauf ich hinweisen wollte, war der Umstand, dass das Leiden nicht dem Zustand entspringt, sondern es beim Leiden um etwas Darunterliegendes geht. Zu sagen, es sei lediglich der Zustand der Jungfräulichkeit, der sich nicht abstellen lässt, ist meiner Erfahrung nach äußerst verkürzt.
Zumal es tausend verschiedene Möglichkeiten gibt, WARUM jemand noch Jungfrau/Jungmann ist. Allein der objektiv feststellbare Zustand "Jungfräulichkeit" reicht noch nicht als Erklärung, was jemanden (wie der Threadersteller) dazu treibt, zu sagen: ES zerstört mein Leben.
Ich kenne Jungmänner in ihren Mitt-Dreißigern, deren Leben ist nicht zerstört.
Ich kenne eine Jungfrau, Anfang 30, deren Leben ist nicht zerstört.
Ich wollte in dieser Diskussion anbringen, dass zum Zustand der Jungfräulichkeit noch etwas hinzukommen muss, warum jemand es als absolut zerstörend betrachtet. Und das wäre dann m.E. das eigentliche Problem, um das man sich kümmern sollte, da das Leiden an der Jungfräulichkeit für mich ein Symptom darstellt.
Meine These ist die, dass jemand, der so sehr an der Jungfräulichkeit leidet, dass er alle seine Probleme und Sorgen nur dort verortet, und sein Leben als zerstört oder nicht lebenswert ansieht, allein aufgrund der Tatsache, dass er noch nie hat, dass dieser jemand in Wirklichkeit noch tiefschichtigere Probleme hat, denen er sich widmen kann.
Sich allein der Jungfräulichkeit als Problem zu widmen kommt mir äußerst verkürzt vor.
Mir geht es in dieser Sache aber nicht um die Jungfräulichkeit per se, sondern um generell jeden Zustand, der jemanden dazu verleitet zu sagen: "Dieser Umstand, und nur dieser Umstand allein, ist verantwortlich für mein ganzes Leid und sch*** Leben. Wenn bloß dieser Umstand nicht wäre, dann wäre alles gut".
Meine Erfahrung zeigt, dass wenn sich jener Umstand dann einfach so löst (ohne dazugehörige innere Entwicklung; Einstellung), dass sich dann neue, ähnliche Probleme auftun und sich die Unzufriedenheit und das Gefühl des Leidens nicht in Luft auflöst, so wie von den Personen erwartet.
Und ist denn "Mut" selbst, oder das, was Mut ermöglicht, keine "Innere Einstellung"?Selbstbewusstsein erwächst nicht durch seine "innere Einstellung". Es erwächst dadurch, dass man den Mut hat etwas zu probieren und dann eine positive Erfahrung macht.
Chancen