Validität psychiatrischer Diagnosen

Themen und Smalltalk aller Art - Plaudern, Tratschen, Gedanken, Offtopic-Beiträge (sofern Netiquette-verträglich..) und was immer Sie hier austauschen möchten.
Benutzeravatar

candle.
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 56
Beiträge: 15223

Beitrag Di., 28.01.2014, 14:43

viciente hat geschrieben: und ich "versteh" die frage nicht so recht; nichts bezieht sich jemals auf ALLE und alles (weil verallgemeinerungen grundsätzlich falsch sind),
Ja, aber hier finden doch gerade in diesem Thread nur Verallgemeinerungen statt. Ist ja auch schwer drüber zu diskutieren, wenn eigentlich hier selber keiner die "schwarz- weiß" Erfahrungen gemacht hat. Oder wenn doch, werden sie nicht beschrieben.
bevor man blind alles als wahr annimmt, bloss weil es jemand wo hingeschrieben hat.

nikolas (und auch ich) hat hier NIEMALS behauptet es wäre alles "schlecht";
Der Unterschied ist wohl, dass er in der Psychiatrie arbeitet, da hat er schon einen anderen Blickwinkel, wobei ich gerade da life vor Ort eher die positiven Aspekte rausgreifen würde.

Ja schwer diskutierbar irgendwie.

candle
Zuletzt geändert von candle. am Di., 28.01.2014, 14:53, insgesamt 1-mal geändert.
Now I know how the bunny runs! Bild

Werbung

Benutzeravatar

stern
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 99
Beiträge: 25013

Beitrag Di., 28.01.2014, 14:44

Jenny, ich sehe keinen Widerspruch, denn auch in dem Artikel heißt es sinngem., dass die Zahlen nicht hergeben, ob es sich wirklich um eine reale Zunahme handelt.

Und bzgl. der Problematik des Burn-Out-Begriffes:
3. Wird Burnout als weniger stigmatisierende alternative Bezeichnung zu Depression verwendet, so wäre dies akzeptabel. Problematisch und nicht selten in gefährlicher Weise irreführend ist jedoch, dass der Begriff eine Selbstüberforderung oder Überforderung von außen als Ursache suggeriert. Auch wenn ausnahmslos jede Depression mit dem tiefen Gefühl der Erschöpftheit einhergeht, ist jedoch nur bei einer Minderheit der depressiv Erkrankten eine tatsächliche Überforderung der Auslöser der Erkrankung.
http://www.deutsche-depressionshilfe.de ... urnout.php
5. Eine Vermengung von Stress, Burnout und Depression führt zu einer Verharmlosung der Depression. Stress, gelegentliche Überforderungen, Trauer sind Teil des oft auch bitteren und schwierigen Lebens und müssen nicht medizinisch behandelt werden. Depression dagegen ist eine schwere, oft lebensbedrohliche Erkrankung, die sich wesentlich von dem Gefühl der Erschöpftheit unterscheidet, dass wohl jeder Mensch bisweilen morgens vor dem Aufstehen und auch nach einem langen Arbeitstag kennt.
http://www.deutsche-depressionshilfe.de ... urnout.php
Liegt eine ausgewachsene Depression zugrunde, ist das Erschöpfungsgefühl mMn wirklich recht übergreifend.

Und ist jemand schlichtweg in einer überfordernden Situation, dann macht sich jede PT obsolet. Und dann würde ich Krankenkassen auch verstehen, wenn sie sagen, wir bewilligen ihnen keine PT, machen sie vielmehr ein Coaching und wechseln sie den Job (das ist logische Schlussfolgerung, wenn man eine psychische Erkrankung verneint).

Nur bei eine psychischen Erkrankung ist es regelmäßig etwas komplexer, also man kann sie doch nicht monokausal mit Umweltbedingungen erklärungen.
Zuletzt geändert von stern am Di., 28.01.2014, 14:57, insgesamt 2-mal geändert.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
«

(alte Weisheit)

Benutzeravatar

viciente
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
männlich/male, 61
Beiträge: 3085

Beitrag Di., 28.01.2014, 14:46

.. [video][/video] ..
[video][/video] .. [video][/video] schönen tag noch!

Benutzeravatar

stern
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 99
Beiträge: 25013

Beitrag Di., 28.01.2014, 14:52

Jenny Doe hat geschrieben:
Man kann doch nicht so tun, wie es im Thread gezeichnet wird, als sind Diagnosen ein beliebiges Konstrukt. Und passt etwas nicht, wird einfach eine beliebige Störung angeheftet.
Diesen Satz verstehe ich nicht.
Hast du mein Posting wirklich verstanden?
wenn man einfach eine nicht-existente Störung verteilt, also eine Störung die nicht gegeben ist, um abrechnen zu können, so wäre das Abrechungsbetrug... bzw. dann behandelt man Diagnosen als beliebig austauschbares Konstrukt. =>
Berufserfahrung und Freude, die mit Burn-Out in der Klinik gelandet sind, dort auch auf Burn-Out behandelt wurden, aber die offiziell die Diagnose "Borderline" bekamen, obwohl kein einziges Kriterium der Borderline auf sie zutrifft. ...
Also müssen sie etwas anderes diagnostizieren, damit sie ihren Klienten helfen dürfen, auch wenn es nicht zutrifft.
Das mag es in Einzelfällen geben, aber bezweifle, dass das als Regelfall die gängige Diagnostik wiederspiegelt. Müsste man Studien bedienen, wie häufig Abrechnungsbetrug bzw. Fehldiagnosen sind.
Zuletzt geändert von stern am Di., 28.01.2014, 15:00, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
«

(alte Weisheit)

Werbung


Jenny Doe
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 56
Beiträge: 5037

Beitrag Di., 28.01.2014, 15:10

@ Stern
wenn man einfach eine nicht-existente Störung verteilt, also eine Störung die nicht gegeben ist, um abrechnen zu können, so wäre das Abrechungsbetrug... bzw. dann behandelt man Diagnosen als beliebig austauschbares Konstrukt.
Sehe ich auch so. Ich bin davon auch nicht sonderlich begeistert. Der Therapeut hat eben die Wahl. Er kann einen Klienten, dem es schlecht geht, zurückweisen mit der Begründung "Burn-Out steht noch nicht im ICD, ich darf sie nicht therapieren" oder er kann alternativ Diagnosen wie Depression, Borderline usw. vergeben, obwohl die Kriterien nicht erfüllt sind.
Klar ist das Betrug, ... aber mal ehrlich, .. fällt das auf bei 20%-40% unbeabsichtigte Fehldiagnosen (Link oben)?
Ich bin da voll auf einer Wellenlänge mit Michael Mary. Wenn es eine Kategorie "Sonstige Diagnosen" gäbe, dann könnten Therapeuten viel mehr Menschen helfen, ohne ihnen eine Krankheistdiagnose verpassen zu müssen, ohne sie stigmatisieren zu müssen.

Dass Depression und Burn-Out nicht zwangsläufig dasselbe sind, das sehe ich an meinen Freunden, auf die die Depressionskriterien nicht zutreffen. Sie sind halt "nur" völlig fertig und ausgebrannt vom Job und ihre ganze Problematik dreht sich nur um das Thema "Job".

Noch was zu Gutachten und falschen Diagnosen: Ebenfalls toll und zutreffend von Michael Mary thematisiert und beschrieben. Gutachten entsprechen eh selten der Wahrheit. Therapeuten dürfen nicht zuviel Negatives schreiben, aber auch nicht zuviel Positives, sonst bekommen sie die Therapie nicht bewilligt (aber das ist jetzt Off-Topic).

Die Validitätsfrage ist somit nicht nur auf den DSM beschränkt. Sie zieht sich durch den gesamten diagnostischen und therapeutischen Prozess.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

Benutzeravatar

viciente
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
männlich/male, 61
Beiträge: 3085

Beitrag Di., 28.01.2014, 15:13

- und nicht nur durch den; .. der riesenhype betreffend feinstaub wurde z.b. auch nicht dadurch ausgelöst, dass die grenzwerte plötzlich runtergesetzt wurden, je mehr (ressourcenschonende) windenergie es gibt desto niedriger werden die strompreise .. die usa unterstützen die syrischen "rebellen" nicht mit waffen, die eu ist ein demokratisches system, die griechenrettung hilft den leuten dort und nicht den gläubigerbanken, das finanzsystem dient nur den menschen und wirtschaft wie pharmaindustrie pfeifen auf ihre profite und möchten nur gesunde, glückliche individuen - bla, bla, bla; lasst euch einfach ned verarschen und vor allem - verarscht euch bloss ned auch noch selbst.

Benutzeravatar

candle.
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 56
Beiträge: 15223

Beitrag Di., 28.01.2014, 15:23

@JennyDoe
Jenny Doe hat geschrieben:
Noch was zu Gutachten und falschen Diagnosen: Ebenfalls toll und zutreffend von Michael Mary thematisiert und beschrieben. Gutachten entsprechen eh selten der Wahrheit. Therapeuten dürfen nicht zuviel Negatives schreiben, aber auch nicht zuviel Positives, sonst bekommen sie die Therapie nicht bewilligt (aber das ist jetzt Off-Topic).
Du hast den ja schon mal zitiert, aber der ist offenbar weder Therapeut noch Psychiater.

Und wenn ich das richtig erinnere, war es gerade in der Medizin so, dass diese "Sonstigen Diagnosen" "gefüllt" wurden, weil es überhand nahm, dass darauf "herausgeschrieben" wurde.

candle
Now I know how the bunny runs! Bild

Benutzeravatar

stern
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 99
Beiträge: 25013

Beitrag Di., 28.01.2014, 15:29

viciente hat geschrieben:nikolas (und auch ich) hat hier NIEMALS behauptet es wäre alles "schlecht"; es ging lediglich um die feststellung, dass einige (viele) der "erkenntnisse" in der psychiatrie keinen wissenschaftlichen beweis für ihre validität antreten können - und manches deshalb eventüll mit vorsicht zu geniessen ist bevor man blind alles als wahr annimmt, bloss weil es jemand wo hingeschrieben hat.
Dass du es "einiges" "manches" beziehst, mag auf dich zutreffen. Dem Eingangsposting und auch den Nachfolgepostings, die ich eben nochmals gelesen habe, entnehme ich die Einschränkung nicht:
Ich bin nicht dafür die Psychiatrie abzuschaffen oder keine Diagnosen oder Medikamente mehr zu verwenden. Ich bin allerdings dafür Pseudowissenschaftlichkeit, Manipulation und skrupellose Geschäftemacherei in der Psychiatrie zu bekämpfen.

Ob ICD 10 oder DSM 4, beiden Diagnosemanualen mangelt es an objektiv, wissenschaftlicher Validität.

Es ist und bleibt eine These welche skrupellos von der Pharmaindustrie instrumentalisiert wird um Absätze zu erzielen. Völlig natürliches, menschliches Verhalten wird in äusserst besorgniserregendem Maasse von der modernen Psychiatrie pathologisiert.
So wird den Diagnosebüchern im gesamten ein Mangel an Validität abgesprochen. Eine "besorgniserregende Masse" wird angeblich für krank erklärt, obwohl sie angeblich gesund ist. Er ist gegen Pseudowissenschaftlichkeit, Manipulation und Geschäftemacherei. Halt alles sehr reißerisch OHNE wirkliche differenzierte Betrachtung. Vielmehr ein Link, der es ermöglicht hätte, auf illegalem Weg ein Buch zu laden... und ein englisch-sprachiges Zitat (das de facto eine Verallgemeinerung erhält...), das man etwas näher hätte erläutern können. Bildzeitungsniveau also... man stelle eine paar reißerische Schlagzeilen in den Raum.

Wie gesagt: Hierzulande würde auch in Fachkreisen eine Inflationierung von Diagnosen kritisch beäugt werden. Quellen die nicht von eine reale Zunahmen von psychischen Erkrankungen in den letzten Jahrzehnten ausgehen, habe ich eingefügt. Und in den USA ist die Situation insofern etwas abweichend, dass der Zugang zur Psychotherapie sehr erschwert sein soll (im Vgl. zu D) und der Großteil der Psychopharmaka von Hausärzte verschrieben wird, der die Fachausbildung nicht besitzt.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
«

(alte Weisheit)


Jenny Doe
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 56
Beiträge: 5037

Beitrag Di., 28.01.2014, 15:31

Hi candle.
Du hast den ja schon mal zitiert, aber der ist offenbar weder Therapeut noch Psychiater.
Ich finde das gar nicht mal so schlecht, wenn jemand recherchiert, der nicht selber dazugehört. Von außen betrachtet kann man manche Dinge realistischer beurteilen, als wenn man selber involviert ist und zudem damit sein Brot verdient und ein Interesse daran hat, dass es auch morgen noch genügend "Kranke" gibt, die einem das tägliche Brot garantieren.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.


Jenny Doe
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 56
Beiträge: 5037

Beitrag Di., 28.01.2014, 15:39

So wird den Diagnosebüchern im gesamten ein Mangel an Validität abgesprochen.
Das finde ich auch nicht okay. An einzelnen Störungen kann man "rummeckern" und kritisieren. Aber die meisten Störungen sind sehr gut erforscht und X Mal auf ihre Validität hin überprüft und bestätigt worden.

Man muss halt unterscheiden. Wenn man zu 10 verschiedenen Therapeuten geht und 10 verschiedene Diagnosen bekommt, dann kann das ja nun auch an Therapeuten liegen und X Gründe haben, warum Therapeuten zu unterschiedlichen Diagnosen kommen, angefangen von mangelndes Wissen bzgl. der Abgrenzung von Störungen über "Lieblingdiagnose", über ...., bis hin zu "falsche Fragen gestellt".
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

Benutzeravatar

stern
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 99
Beiträge: 25013

Beitrag Di., 28.01.2014, 15:42

Jenny Doe hat geschrieben:Sehe ich auch so. Ich bin davon auch nicht sonderlich begeistert. Der Therapeut hat eben die Wahl. Er kann einen Klienten, dem es schlecht geht, zurückweisen mit der Begründung "Burn-Out steht noch nicht im ICD, ich darf sie nicht therapieren" oder er kann alternativ Diagnosen wie Depression, Borderline usw. vergeben, obwohl die Kriterien nicht erfüllt sind.
Klar ist das Betrug, ... aber mal ehrlich, .. fällt das auf bei 20%-40% unbeabsichtigte Fehldiagnosen (Link oben)?
Den Link habe ich auch noch nicht gesehen... aber zwischen Abrechungsbetrug und unbeabsichtigt besteht ein Unterschied (Betrug setzt Absicht voraus).

Und der Punkt ist ja: Hinter dem Phänomen was heute landläufig als Burn-Out bezeichnet wird, kann sich sehr wohl eine signifikante Störung verbergen... vielleicht bezeichnet es dann auch der Betroffene nur weiterhin so, weil es weniger stigmatisierend ist, dass man sich "nur" überarbeitet hat (aber ein psychische Erkrankung ist normal mehr... und hat schließlich auch mit der Psyche zu tun. Das ist btw. auch ein weiterer Grund, warum der Begriff so beliebt ist: Denn damit hat man mal eine Störung, die es erlaubt, auf Äußere Umstände abzuwälzen).
Ich bin da voll auf einer Wellenlänge mit Michael Mary. Wenn es eine Kategorie "Sonstige Diagnosen" gäbe,
Eine genaue Diagnose ist dich auch wichtig, um gezielt zu behandeln... insofern macht es keinen Sinn, wenn man möglichst viel in Restekategorien packt.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
«

(alte Weisheit)

Benutzeravatar

candle.
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 56
Beiträge: 15223

Beitrag Di., 28.01.2014, 15:46

Jenny Doe hat geschrieben: Ich finde das gar nicht mal so schlecht, wenn jemand recherchiert, der nicht selber dazugehört.
Ein wenig Basics braucht es schon.
zudem damit sein Brot verdient und ein Interesse daran hat, dass es auch morgen noch genügend "Kranke" gibt, die einem das tägliche Brot garantieren.
Das ist bei diesem Mann ja nicht anders.

candle
Now I know how the bunny runs! Bild


Jenny Doe
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 56
Beiträge: 5037

Beitrag Di., 28.01.2014, 15:49

@ Stern
Hinter dem Phänomen was heute landläufig als Burn-Out bezeichnet wird, kann sich sehr wohl eine signifikante Störung verbergen
Soweit ich weiß ist das auch der Grund warum Burn-Out (noch) nicht in den DSM aufgenommen wurde. Es ist noch nicht ausreichend erforscht, noch nicht ausreichend validiert und noch nicht klar von anderen Störungen abgegrenzt worden.
Eine genaue Diagnose ist dich auch wichtig, um gezielt zu behandeln... insofern macht es keinen Sinn, wenn man möglichst viel in Restekategorien packt.
Diagnose bedeutet immer "krank". Aber es gibt ja auch andere Probleme, die Mensch so haben kann, ohne deshalb gleich krank sein zu müssen.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

Benutzeravatar

stern
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 99
Beiträge: 25013

Beitrag Di., 28.01.2014, 15:55

Jenny Doe hat geschrieben:und zudem damit sein Brot verdient und ein Interesse daran hat, dass es auch morgen noch genügend "Kranke" gibt, die einem das tägliche Brot garantieren.
Nur dass es (um in dem Bild zu bleiben) zu wenige Bäckerein gibt und die Brötchen so aus der Hand gerissen werden, dass manche Kunden sehr viel Monate warte müssen bis sie an der Reihe sind.

Es ist nicht zu befürchten, dass es irgendwann keine Krankheiten mehr gibt (zumindest nicht in absehbarer Zeit)... und auch nicht, dass die Krankenkassen ihre Kapazitäten erweitern (auch die letzten Reformvorschläge basierten auf den bestehende Kapazitäten... die Wartezeiten werden lauthals beklagt, aber auf das naheliegende, die Kapaziäten auszubauen kommt man nicht . Auch aus dem Grund bin ich nicht dafür, dass die Vergabe von Diagnosen inflationär gehandhabt wird. Aber eine zu breit angelegte Normalisierung von psychischen Erkrankungen erachte ich auch als kritisch: Was manchen dann die Menschen, die in einen kranken Gesellschaft sich Hilfe nicht leisten können?)
Liebe Grüße
stern 🌈💫
»Je größer der Haufen,
umso mehr Fliegen sitzen drauf
«

(alte Weisheit)

Benutzeravatar

Broken Wing
[nicht mehr wegzudenken]
[nicht mehr wegzudenken]
weiblich/female, 40
Beiträge: 2978

Beitrag Di., 28.01.2014, 16:01

@ Candle: Du weißt nicht, was ein Argument ist, oder?
Beginne den Tag mit einem Lächeln, dann hast du es hinter dir. [Nico Semsrott]

Werbung

Gesperrt
  • Vergleichbare Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag