Beitrag
So., 27.10.2013, 16:27
schade, hier wird ja schon wieder lustig gewusst, was wohin gehört, wie aufklärung auszusehen hat, worauf analyse zielt und worauf nicht, welche risiken sein dürfen und welche eigntlich nur anzeigen, dass man ja eigentlich gar nicht analyse machen darf, jawoll aber auch.
genau das passiert, wenn menschen mal hier und mal da ein bisschen quer lesen. das wird dann gerne um längen dogmatischer als freud in seinen kühnsten träumen ahnen konnte.
warum ist das so schwer, einfach mal neugierig zuzuhören, wie das bei anderen ist, was denen hilft, was die brauchen? ist das bedrohlich? kommt da gleich die angst, oh gott, bei mir ist das nicht so, deshalb läuft bei mir was falsch?
kann das nicht sein, dass es bei dem einen um das aussprechen von libidinösen phantasien geht und bei dem anderen um das aushalten von schlimmen erinnerungen und um den ab- und umbau von mechanismen, die man entwickelt hat, um sich die vom leib zu halten? kann es nicht sein, dass analyse für beide gut sein kann - auch und gerade WEIL sie immer anders aussieht und funktioniert?
es soll sogar vorkommen, das man sachen fühlt, erlebt, erleidet, die in der literatur noch nicht beschrieben sind. auch wenn von denen hier, wohl mit gutem grund, noch gar nicht die rede war. der raum, um hier wirklich über erfahrungen zu sprechen, wird immer enger. schade. wirklich schade.
tränen-reich, das ist ein wichtiger gedanke: verloren habe ich mich doch schon vor der therapie. das war mir vor meiner analyse auch klar, was ich alles verpasse, was ich mir verbiete, wie sehr ich mir gewalt antue. was mir nicht wirklich klar war, war, wie funktional all diese dysfunktionalen strategien auch waren. was mir nicht klar war, war, wie sehr ich durch die gegend gewirbelt werde, wenn ich all das NICHT MEHR mache, einfach, weil ich zu oft und zu offen drüber gesprochen habe, gleichzeitig das neue NOCH NICHT wirklich funktioniert. (beispiel: meiner thera sachen unterschieben, die ich selber bei mir nicht aushalte und die mir gleichzeitig erlauben, sie mir vom leib zu halten. nach ein paar mal richtig genau hingucken, konnte ich das beim besten willen einfach nicht mehr machen. die funktion war zu durchsichtig geworden. in der folge hatte ich die selbstabwertungen laut in meinem eigenem kopf und meine thera in einer situation, in der ich mich eh schon eklig und monströs fühlte, auch noch gefühlt mit ihrem atem in meinem nacken. ganz schwer auszuhalten)
In diesem niemandland zwischen nicht mehr und noch nicht ist mir manche tretmiene um die ohren geflogen. einen lageplan von diesen tretmienen kann einem niemand vorher geben. aber darauf hinweisen, dass die da liegen und das wir die eine nach der anderen vorsichtig zum explodieren bringen, das war für mich ziemlich wichtig. nicht immer. klar, die macht der explosion war dann doch wieder eine überraschung.
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.