Schwanger, Baby behalten?

Alle Themen, die in keines der Partnerschafts-Foren passen, bei denen es aber in weitestem Sinne um Beziehungen, soziale Kontakte usw. geht, Adoption, Pflege usw.
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feuerpferd
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Beitrag Di., 09.07.2013, 09:42

Du bist aber nicht diejenige die entscheidet was in der Allgemeinheit ein Euphemismus ist. Das kannst Du nur für Dich feststellen. Und das machst Du nicht.

Und nein, ich stehe dazu, dass ich getötet habe. Mein Kind war schon so weit, dass ich es selbst Tötung nennen würde. Obwohl es innerhalb der gesetzlichen Grenzen ohne medizinische Begründung möglich war. Ich bin nämlich katholisch erzogen worden. Und ich verzeihe mir das. Ob das Universum/Gott/das ungeborene Kind mir auch verzeihen, weiß ich nicht. Aber ich erlaube keinen anderen Menschen den Stab über mich zu brechen und sich als Fürsprecher für mein ungeborenes Kind aufzuschwingen. Höchstens noch den Menschen, die mich lieben.

Aber wenn Du so über unwissende Frauen redest, die nicht über den Zyklus Bescheid wissen: Wo ist für Dich das Leben entstanden? In dem Moment wo das Ei befruchtet wurde? Dann dürftest Du die Pille danach nicht befürworten. Dann könnte das in einigen Fällen auch schon Tötung sein. In dem Moment wo das Herz beginnt zu schlagen?

Ich kann Deine absolute Argumentation nicht nachvollziehen, wenn mir da so viele Ungereimheiten entgegenschlagen.

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leberblümchen
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Beitrag Di., 09.07.2013, 09:48

Feuerpferd, was bringt es dir denn, dich gegen jemanden zu wehren, der dir sagt, es ist ein Euphemismus, von 'Abtreibung' zu sprechen? Wieso eigentlich dürfen deiner Meinung nach die abgetriebenen oder noch abzutreibenden Menschen keine Fürsprecher haben? Ich bin nicht der Ansicht, dass Kinder das Eigentum der Eltern sind. Sie brauchen ihre Eltern, um zu wachsen und zu gedeihen. Aber sie sind nicht ihr Eigentum.

Ich habe dich nirgendwo verurteilt; wo sollte das stehen? Das nimmst du an, dass das so ist - vielleicht dein eigenes schlechtes Gewissen? Ja, du hast jemanden getötet, und ich finde es gut und wichtig, dass du dir verzeihen kannst. Denn auch dein Leben ist ja lebens- und schützenswert. Und ich gehe davon aus, dass du die Abtreibung nicht aus einer Laune heraus hast vornehmen lassen. Das ist nun vorbei; aber anderen Frauen und ihren Kindern im Mutterleib steht das noch bevor.

Was die Definition betrifft: Du weißt doch genauso gut wie ich, dass es derer viele gibt. Für mich persönlich ist es plausibel, dann von einem Abbruch zu sprechen, nachdem sich die Eizelle eingenistet hat.

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ExtraordinaryGirl
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Beitrag Di., 09.07.2013, 09:53

Nochmals ...
titus2 hat geschrieben:Ich könnte nie jemandem zu einem Abbruch raten; ich würde immer sagen, dass Abtreibungen Mord sind.
Ist es keine Verurteilung, jemanden des Mordes zu bezichtigen?
"Charakter zeigt sich in der Krise."

(Helmut Schmidt)


kaja
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Beitrag Di., 09.07.2013, 10:01

Ich würde mich überhaupt nicht zum Richter aufschwingen und jemanden zum Mörder erklären. Es gibt gute Gründe für eine Abtreibung (Vergewaltigung, Lebensgefahr für die Mutter usw.).
Für mich persönlich kann ich nur sagen : Wenn ich bewusst Sex habe und das Risiko einseitiger und damit mangelhafter Verhütung eingehe, dann muss ich auch für die Konsequenzen einstehen die ich durch mein Handeln billigend in Kauf nehme.
After all this time ? Always.

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feuerpferd
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Beitrag Di., 09.07.2013, 10:01

Ich gebs jetzt auf Titus.
Meine Aussagen kommen anscheinend zur Zeit nicht bei Dir an. Ich finde das schade, weil ích Deinen Blog gerne heimlich mitgelesen hab *zugeb* und Dich sympathisch finde.
Aber dieses Hick-Hack bringt jetzt nichts und ja -wie oft soll ich das noch sagen - natürlich nimmt mich das Thema emotional mit. Ich habe kein schlechtes Gewissen (im landläufigen Sinn) , aber natürlich ist das nicht gerade ein Lebensentscheidung gewesen, auf die ich mit Stolz und Freude zurückblicke. Ich hatte gehofft, dass wenn ich hier ein Visier runterlasse, dass die Angriffe/Verurteilungen/Verallgemeinerungen eingestellt werden. War ein Satz mit X.


leberblümchen
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Beitrag Di., 09.07.2013, 10:15

feuerpferd, ich finde dich auch sympathisch - hab ja nicht viel gelesen -, weil ich das Gefühl habe, dass du ehrlich bist und weil ich ehrliche Menschen mag. Ich finde auch deinen Umgang mit diesem schwierigen Thema irgendwie gut, gerade weil es so ehrlich ist. So: "Ich bin nicht stolz, aber es war halt so".

Ich weiß gar nicht, wo du jetzt einen Angriff von mir siehst, und es tut mir leid, dass es sich für dich so anfühlt. Ich hab halt meine Auffassung über dieses Thema, und du hast deine. Deshalb bist du ja in meinen Augen kein Monster. Nur würde ich niemandem raten, einen Abbruch vornehmen zu lassen. Darum ging es doch hier, oder?

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Nico
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Beitrag Di., 09.07.2013, 10:27

titus2 hat geschrieben:. Nur würde ich niemandem raten, einen Abbruch vornehmen zu lassen. Darum ging es doch hier, oder?
also mMn ging es hier nicht darum und soweit ich den Faden kapiert habe, hat das hier auch niemand getan.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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Tolya
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Beitrag Di., 09.07.2013, 10:58

kaja hat geschrieben: Für mich persönlich kann ich nur sagen : Wenn ich bewusst Sex habe und das Risiko einseitiger und damit mangelhafter Verhütung eingehe, dann muss ich auch für die Konsequenzen einstehen die ich durch mein Handeln billigend in Kauf nehme.
wie du selbst sagst, die Entscheidung ist immer persönlich. Es gibt keine bessere/schlechtere oder unmoralische Entscheidungen.
Jeder Fall ist individuell
Zuletzt geändert von Tolya am Di., 09.07.2013, 11:01, insgesamt 1-mal geändert.

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Tolya
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Beitrag Di., 09.07.2013, 11:01

titus2 hat geschrieben: Wieso eigentlich dürfen deiner Meinung nach die abgetriebenen oder noch abzutreibenden Menschen keine Fürsprecher haben?
Weil in diesen Fällen Abtreibung nicht mehr erlaubt ist (brauchen keine Fürsprecher).


leberblümchen
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Beitrag Di., 09.07.2013, 11:17

Was macht für dich ein Lebewesen zu einem schützenswerten Lebewesen?

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Tolya
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Beitrag Di., 09.07.2013, 11:46

titus2 hat geschrieben:Was macht für dich ein Lebewesen zu einem schützenswerten Lebewesen?
???
das ist natürlich ne ganz andere Frage
Kühe, Schweine sind unser Essen, Krebstumore dürfen zerstört werden, genauso wie schädliche Viren und Bakterien.

die Frage ist ab wann ne Zelle Foetus genannt werden kann und der Foetus Mensch geworden ist?

kann ein Lebewesen ohne Herz, Gehirn, Nerven, Hände, Füsse, ohne Bewusstsein ein Mensch genannt werden?
mMn nicht, ergo so etwas kann man nicht töten, ermorden,... Das hat halt genauso viel Rechte wie ein Krebstumor (keine)

Der übergang von Eizelle zu Baby ist fliessend und das macht es schwer ne klare Grenze zu ziehen.
Nur wer ne Zeller abtreibt tötet niemand und wer etwas abtreibt das kein Nervenzentrum, Gehirn,... darf man nicht des Mordes beschuldigen. Das ist abwertend und höchst unmoralisch
wer ne Grenze zieht sollte sich aber klar machen das JEDE Grenze willkürlich ist.


leberblümchen
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Beitrag Di., 09.07.2013, 11:58

Und weil jede Grenze willkürlich ist, schafft man am besten alle Grenzen ab?

Du widersprichst dich auch, wenn du einerseits sagst:
so etwas kann man nicht töten, ermorden,... Das hat halt genauso viel Rechte wie ein Krebstumor (keine)
und andererseits meinst du:
Der übergang von Eizelle zu Baby ist fliessend
Deshalb habe ich dich ja gefragt, wo die Grenze ist?

Die Hände und Füße sind es sicher nicht - hoffe ich mal... Die inneren Organe sind bereits sehr früh angelegt. Du kannst also nicht sagen, es gebe noch kein Herz - das schlägt deutlich vor der 12. Woche!

Du machst es dir zu leicht, wenn du lediglich von 'Zellen' sprichst - du selbst bist ja auch nichts anderes als ein gigantischer Zellhaufen. Indem du aber suggerierst, man könnte ethisch vertreten, das werdende Leben mit einer Krebszelle gleichzusetzen, die man am besten so schnell wie möglich loswerden müsse, wirst du dem Thema nicht gerecht. Und genau das ist das Problem in den Diskussionen über Schwangerschaftsabbrüche: Es gibt immer auch Menschen, die so unethisch argumentieren, als sei ein Fötus ein Steckbaukasten.

Ich sehe die Problematik, den Schrecken, den viele Frauen empfinden, wenn sie ungewollt schwanger sind. Ich sehe die scheinbare Hoffnungslosigkeit, die Angst vor Überforderung. Aber dem wird man nicht gerecht, wenn man den Frauen einreden möchte, das werdende Leben sei irgend so ein überflüssiger Zellklops, den man irgendwie quasi kosmetisch entfernen könne.

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hopelife
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Beitrag Di., 09.07.2013, 12:05

ich kann dir nicht raten einen Abbruch vornehmen zu lassen, dann ist es auch etwas anderes,
als wenn beschrieben wird, dass es Mord sei.

Jeder hat seine Meinung, aber mal ganz ehrlich. Hier kann sich jeder hinter seinem Pc oder sein Handy verstecken.
In der Realität würde der Frau jetzt auch nicht knallhart gesagt werden, ich finde du bist eine Mörderin oder dergleichen.
Ich finde es oft sehr grenzenlos, wie hier mit den Usern gesprochen wird, wie schnell verurteilt wird.

Denn sie hat nicht gefragt, ob sie das ist. Sie hat gefragt,ob sie ein Kind austragen soll, weil sie verunsichert ist.
Ich kann natürlich sagen, trag das Kind aus alle Umstände sprechen dafür, aber kann ich die Entscheidung verantworten.
Nein, das kann ich nicht. Denn sie muss hinter ihrer Entscheidung stehen.
es wäre heute nicht so wie es ist,
wäre es damals nichts gewesen wie es war!


leberblümchen
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Beitrag Di., 09.07.2013, 12:21

Hoffnungleben, meinst du, man dürfe sich niemals über Sachverhalt xy ein Urteil erlauben? Wieso sollte es nicht legitim sein, dass jemand sagt: "Ich finde, Abtreibung ist Mord"? Ich sehe das so. Und in einer Diskussion über dieses Thema möchte ich das äußern dürfen. Gleichzeitig habe ich aber auch relativierend gesagt: "Ich kann nachvollziehen, dass jemand das nicht so empfindet" - aber ändert das etwas an meinem eigenen Empfinden?

Ich bin der Meinung bin, dass ein Leben auch dann schützenswert ist, wenn es noch nicht selbständig lebensfähig ist. Weil es nichts ist, das 'einfach so' in der Mutter wächst, sondern weil es gezeugt wurde. Und jemand, der einen Eingriff vornehmen lässt gegen ein wachsendes Leben, tötet ebenjenes Leben. Strafrechtlich ist es natürlich problematisch bis sinnlos, von einem Mord zu sprechen, denn es fehlen die Merkmale. Aber was ist es sonst? Wie sollte man es denn nennen, wenn jemand das Leben eines Anderen bewusst beendet? Das Wort 'Schwangerschaftsabbruch' suggeriert ja, dass lediglich ein Prozess innerhalb der Frau unterbrochen wird - aber er ignoriert die Tatsache, dass noch ein jemand anders beteiligt ist an diesem Eingriff.


kaja
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Beitrag Di., 09.07.2013, 12:35

Gedankenspiel: Und dann kommt das schützenswerte Leben zur Welt und macht irgendwann min eine Analyse und die ein oder andere Therapie weil es "frühgestört" ist, denn die Mutter hat es ja schon in der Schwangerschaft abgelehnt.

Ich finde es auch nicht besonders intelligent nicht richtig zu verhüten, aber deshalb die TE als Mörderin zu bezeichnen weil sie eine solche Lösung in Betracht zieht ist mehr als anmaßend.
After all this time ? Always.

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