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So., 16.08.2020, 13:19
Hallo,
ich kenne auch diese kindlichen Gefühle und Bedürfnisse, tlw sehr stark. Ich empfinde das als innere Zerrissenheit und es stört mich schon sehr und ich bekomme es nicht einfach weg. Diese Bedürfnisse und Gefühle fallen mir vor allem gegenüber der Therapeutin auf. Se sagte anfänglich mal etwas von Nachbeelterung. Allerdings wehrt sich auch ein Teil von mir dagegen. Ich weiß nicht welcher recht hat. Ich bin aber noch nicht fest in der Therapie, das sind noch Probesitzungen und ich unterstelle ihr auch andauernd etwas. Im Moment zum Beispiel, dass sie mich nicht leiden kann und mich loswerden will.
Sie bietet mir zum Beispiel etwas zu trinken an oder lobt mich oder spricht mir Mut zu. Das fühlt sich komisch an, aber ich möchte mich grundsätzlich darauf einlassen, eigentlich
Anfangs war sie ziemlich ruhig und wirkte kontrolliert, manchmal wirkte sie auf mich (das muss nicht stimmen) etwas irrtiert. Mittlerweile wird sie immer "menschlicher"....Sie redet mit mir ganz "normal", ich kann jetzt eher Gefühle erkennen. Anfangs wirkte es so, als wären ihre Gefühl hinter so einer Wand, von mir abgeschirmt und sie hat einfach nur Ruhe ausgestrahlt. Beim letzten Mal schien es so, als wäre diese Wand nicht da. Sie war weniger zurückhaltend. Was irgendwie Sinn macht (therapeutisch), mir ist bei mir aufgefallen, dass ich mich tlw in Monologen verliere und meine Umgebung (also auch die Therapeutin die ja da ist) dabei ausblende...da macht es ja Sinn, wenn sie sich nicht so zurücknimmt, damit ich besser wahrnehmen kann, das ich nicht allein bin. Das wäre nämlich dann das einsame Kind, das ich war und tlw auch immer noch bin...also, ich fühle mich als Erwachsene auch manchmal einsam. Ich glaube, ich kann das manchmal nicht annehmen oder sehen, das da auch andere Menschen sind, glaube nicht, dass sich auch jemand mal für mich interessiert und ignoriere das einfach, nehme es nicht an oder nicht ernst- bleibe (in meinem Leid) allein, obwohl da jemand ist.
Ich weiß natürlich das sie sich nicht wirklich für mich als einzelne Person interessiert, aber sie interessiert sich für Menschen und möchte helfen. Das finde ich auch tröstlich, auch wenn es nicht allein meinetwegen ist- so wäre es ja bei "guten Eltern".
Mein inneres Kind ist im Moment trotzig, überfordert (nicht der Therapeutin gegenüber im Verhalten, sondern den Aufgaben gegenüber, ich habe einen Widerstand/Angst/Sorge meine Aufgaben, die mich im Leben weiterbringen könnten, anzugehen). Insgeheim hoffe ich, dass jemand diese Anforderungen und Pflichten "weg macht" und mir zugesteht, das das alles zu viel ist und ich das nicht kann und deswegen auch nicht machen muss, von meiner Verantwortung für mich und mein Leben zurücktreten kann. Das will ich natürlich nicht wirklich!! Und da spielt die Therapeutin auch nicht mit. Sie sagt, ich würde das können. Das will mein inneres Kind nicht hören, mein erwachsenes Ich sehr wohl. Ich möchte nur diesen Druck und das Gefühl der Überforderung loswerden, am liebsten in dem ich diese Lebensaufgabe löse.
Für mich ist das mit dem inneren Kind irgendwie " ein Tanz" um meine Verantwortung. Zumindest ist das bei mir so. Ich meine unbeabsichtigt. Ich fühle mich vielen Dingen nicht gewachsen und bekomme Angst, fühle mich überfordert...und das ist sehr real. Ich hoffe sehr, das ich lernen kann nicht überfordert und ängstlich zu sein, meine Gefühle regulieren zu können, weil da zeitweise eine andere erwachsene Person ist, die mir vormacht , dass das nur Gefühle sind, die man händeln kann. Das sie mich contained oder auf meine Dramen nicht zu sehr eingeht und mich dadurch erdet, vorlebt, wie sie mit Emotionen umgeht, freundlich und lieb mit mir bleibt und Grenzen aufzeigt- damit ich auch das lerne.
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hey_jude am So., 16.08.2020, 13:44, insgesamt 5-mal geändert.