Verzweiflung nach 'misslungener' Sitzung

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Gast
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Beitrag Di., 08.04.2008, 23:13

@ Avalon,

Nur eine Vermutung; vielleicht gehört für manche ja der der "Wankelmut" der Therapie oder dem Therapeuten gegenüber einfach dazu. Das heißt, nicht jedes stärkere Unwohlsein muss einen gleich an Beendigung denken lassen. Ich selbst habe so etwas gegenüber der Therapie/der Therapeutin niicht erlebt. Aber beim dem Themenkreis, um den es ging, fühlte ich mich in einer Pedelbewegung mit immer geringer werdenden Ausschlägen. Unter diesem Aspekt ist
Avalon hat geschrieben:Meine Devise lautet:DURCHHALTEN.
mitunter angebracht.
mit den besten Wünschen für alle (wankelmütigen) Mitleser
Gleichfalls.

Anastasius

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münchnerkindl
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Beitrag Di., 08.04.2008, 23:22

Ja, schaus Dir eine Weile an und versuche genug emotionalen Abstand zu der Sache zu bekommen daß Du zu einem angemessenen Urteil kommst.

Was ich ganz hilfreich finde ist, wenn ich in einer Sache nicth sicher bin, mir klarzumachen was meine Hoffnungen und Ängste bezüglich einer Situation sind und was mich motiviert etwas zu tun bzw es gerade nicth zu tun . (zB Ängste abgelehnt zu werden, Angst alleine zu sein, Gefühle von Unselbstständigkeit, Rachegelüste, Stolz, nicth sehen WOLLEN, Angst vor Konfrontation bzw endgültiger Entscheidung ) Das alles sollte durchleuchtet sein damit man vor naiven oder kurzsichtigen Sichtweisen und Entscheidungen möglichst gut geschützt ist. (ich persönlich hab da zumindest auch so meine Erfahrungen gemacht, das eine oder andere wäre glattgegangen wenn ich auf mein Gefühl gehört hätte anstatt mir Dinge schönzureden. Oder aber wenn ich genauer hingesehen hätte aber ich es nicth sehen wollte)

Manches stellt sich im Nachhinein als so schlimme Zeitverschwendung heraus... Ich glaube es ist eine Kunst zu wissen wann es an der Zeit ist hartnäckig zu sein und wann besser aufzugeben...

Liebe Grüsse,

Petra

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Stöpsel
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Beitrag Do., 10.04.2008, 00:09

Hallo Petra,
Ich glaube es ist eine Kunst zu wissen wann es an der Zeit ist hartnäckig zu sein und wann besser aufzugeben...
Da stimme ich Dir so dermaßen zu!

Viele Grüße

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Avalona
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Beitrag Di., 13.01.2009, 23:57

To whom it may concern!
Jetzt bin ich genau da wieder angelangt, wo ich diesen Thread begonnen habe.
Therapie kommt mir vor wie eine lebensverlängernde Maßnahme. Zum wiederholten Mal sprach der Therapeut davon, dass er mich gerne wissen lassen möchte, dass ich bestimmen dürfe, schlug vor, dass ich fortan nur noch nach Bedarf komme, oder dass ich jetzt sofort nach gerade begonnener Stunde wieder gehe. Ich habe mir ans Herz gefasst und geantwortet, dass ich mich überhaupt nicht in der Lage sehe, Entscheidungen zu treffen und auch NICHT treffen WILL. Deutlich. Er hat es nicht gehört...
Es ist nicht eine Therapie, die nicht hilft. Es bin ich.
Ich bin weggelaufen. Dabei kam ich, um zu verstehen.
Sommer und Winter wechseln. Keinerlei Botschaft. So sind die Dinge.

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Gast
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Beitrag Mi., 14.01.2009, 19:11

Avalona,
Avalona hat geschrieben:Zum wiederholten Mal sprach der Therapeut davon, dass er mich gerne wissen lassen möchte, dass ich bestimmen dürfe, schlug vor, dass ich fortan nur noch nach Bedarf komme, oder dass ich jetzt sofort nach gerade begonnener Stunde wieder gehe.
Hast du das Gefühl, dass er dich loswerden möchte?
Avalona hat geschrieben:Es ist nicht eine Therapie, die nicht hilft. Es bin ich.
Zieh dir diesen Schuh nicht an!

Gruß
Anastasius

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Avalona
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Beitrag Mi., 21.01.2009, 14:06

Anastasius hat geschrieben: Hast du das Gefühl, dass er dich loswerden möchte?
Nein, Anastasius, ich denke nicht. Aber ich werde herausfinden woran`s lag. So konfus wie mir dieser Beitrag nach einer Woche erscheint, so habe ich mich in die Irre geführt gefühlt in dieser Stunde. Und das kann ich gar nicht leiden .
--//__

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Frank
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Beitrag Do., 23.07.2009, 19:36

Schon ewig her *Thread wieder rauskram*, aber das erste Mal, dass ichs lese, und ich muss sagen, ich bin echt erschüttert über solche Aussagen deines Theras. Ich hoffe, dass du inzwischen vorwärts gekommen bist, aber muss hier einfach mal was loswerden. Meine (natürlich streng subjektive) Erfahrung ist die Folgende:

Als ich meinen Weckruf hatte, und ganz klar sah, dass ich das Leben mit meiner Frau nicht mehr aushalte, war ich noch voll auf dem Trip: ICH bin der Verräter, ICH mache alles falsch, ICH enttäusche einfach jeden.
Daraufhin also zum Therapeuten. Der sagte mir:
"Soso, Sie quietschen. Nun, jeder quietscht mal." - Quietschen ??!! Was ist denn das für eine Sprache?
Dann weiter: "Sie glauben doch wohl nicht, dass die Krankenkasse jetzt Ihre Scheidung finanziert?"
Wie bitte???
"Sie wollen, dass ich Ihnen helfe, sich scheiden zu lassen, und auch noch, dass Ihnen die Krankenkasse das bezahlt. Das macht sie aber nicht. Und ich auch nicht."
Zack. Ich raus, neuen Therapeuten gesucht. Das A***loch konnte mich mal. Sowas!! Genau in der Stimmung, wo ich sowieso der Sündenbock war, hörte ich, dass ich es wirklich war. Schäm dich, einfach Hilfe zu suchen! Da könnte ja jeder kommen. Konnte ich echt gebrauchen.

Neuen Therapeuten gefunden. Der kam mir sehr seicht vor. Ich dachte, ich probiers mal, hatte aber doch das Gefühl, dass es nicht viel bringt. Nach 15 Stunden merkte ich, wie weit ich schon war. Er hatte mich ziemlich unbemerkt geleitet. Mir einfach nur die richtigen Fragen gestellt. Geantwortet habe ich. Er antwortete erst nach einigen Stunden mehr und mehr, weil ich nur bis zu einem gewissen Grad selbst vorwärts kam. Danach brauchte ich mehrmals einen Schubs in die richtige Richtung. Widersprochen habe ich ihm auch schon. Es entwickelte sich ein ganz normales Gespräch auf Augenhöhe. Und inzwischen erkenne ich an, wieviel er doch weiß, was einfach nur den richtigen Moment braucht, um ausgesprochen zu werden. Dann lerne ich sogar richtig was.

Also GANZ anders. Es geht (und die Kasse zahlt doch bähbäh)
Genau das wünsche ich dir: Erfahrung, den Therapeuten einzuschätzen, denn nicht ER muss toll sein, sondern ihr gemeinsam, als Maß dienen deine Fortschritte. Die Erleichterung, die es bringen kann, und die Erkenntnisse und Lehren für den Alltag.
In diesem Sinne: Live long and prosper.

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Avalona
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Beitrag Mi., 30.09.2009, 14:52

30. September 2009

Ich habe der Unbeharrlichen ein Schnippchen geschlagen.
Ich habe der Bedürftigen mutigen Balsam gegönnt und sie sprechen lassen. Und es hat der Unbeharrlichen gar nicht wehgetan. Sie schweigt ganz erstaunt und behält ihre oft gern gehörten Zweifel erst mal für sich. Die Bedürftige ist so erleichtert, ihre Stimme erhoben zu haben, Gehör gefunden zu haben, dass in ihren Augen versonnen Wagemut aufleuchtet. Ja, auch sie kann in ganzen Sätzen sprechen. Und die klingen dann sogar freundlich und warm.

Ich bin gespannt, was sie noch zu erzählen hat.
--//__

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SamuelZ.
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Beitrag Mi., 30.09.2009, 15:52

Hallo Avalona,
das hört sich ja richtig gut an bei dir. Ich wünsche dir, dass es so weitergeht für dich und "die Bedürftige" noch stärker und ihre Stimme noch poetischer wird. Warum hast du sie "die Bedürftige" genannt?
Lg Sandy

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Flugente
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Beitrag Mi., 30.09.2009, 15:52

Hi Avalona, klingt wenn ich mich nicht irre, positiv aber leichter würde ich mir tun, wenn du das Erlebte etwas konkretisieren könntest!?
Eisberg voraus!

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Beitrag Mi., 30.09.2009, 16:33

Hallo Avalona,
Avalona hat geschrieben:30. September 2009
Ich lese das von dir an den Anfang gestellte und fett geschriebene Datum als die Markierung eines positiv bedeutsamen Wendepunktes.

Habe ich Recht?

Ich hoffe JA.

Gruß
Anastasius

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Avalona
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Beitrag Do., 01.10.2009, 14:43

Hallo ihr drei, gern antworte ich euch.

Anastasius,
diese Markierung sollte mir vorrangig als virtueller Knoten im Taschentuch dienen. Später wird es sich hoffentlich als das erweisen, wie du sagtest: einen positiven bedeutsamen Wendepunkt.

Flugente,
so positiv ist es auch gemeint. Ich könnte deiner Bitte um Konkretisierung nachkommen, das ganze wahrscheinlich sogar lehrbuchhaft bebeispielen. Aber ich möchte es bei dem belassen, was mir gestern auf der Zunge lag. So werde ich meinem Erleben des Ganzen glaube ich am ehesten gerecht - denn darum ging es mir beim Anknüpfen an diese meine Thread-Leiche.

Sandy,
danke für die guten Wünsche. Sie hat den Namen bekommen, weil sie wie mir scheint eine lange Durststrecke hinter sich hat und gemerkt hat: Der Bedarf ist da.

So long, Ava.
--//__

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Flugente
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Beitrag Do., 01.10.2009, 15:10

Hi Avalona!

Ist okay! Auf dass diese positive Entwicklung anhält

lg
Flugente
Eisberg voraus!

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Avalona
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Beitrag Sa., 03.10.2009, 13:16

Ich stelle mir eine Membran vor - zwischen dem Krankmachenden und dem Gesundmachenden.
Jetzt erst ist sie durchlässig geworden - so wie es eigentlich in ihrer naturgemäßen Beschaffenheit vorgesehen ist.
--//__

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Avalona
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Beitrag Fr., 06.08.2010, 10:13

Ich empfinde das alles als so entwürdigend, dass ich mich selbst nicht mehr ertragen kann
--//__

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