Freundschaft mit Therapeutin möglich?

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yamaha1234
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Beitrag Fr., 18.01.2013, 12:41

stern hat geschrieben: Was ist genau anders aus deiner Sicht. Aus meiner Sicht wirkt es so (das kann voll daneben liegen, also nicht überbewerten ), als versuchst du bestimmte Ansichten etwas beiseite zu schieben, weil die Sichten konträr zu deinem Wunsch sind .
Huhu Stern,

ich glaube einfach, dass sich meine VT mir gegenüber ganz anders zeigt, als ein Therapeut in einer Analyse. Ich selbst habe zwar noch nie eine Analyse gemacht, aber zumindest mich in letzter Zeit mich mit dieser Therapieform theoretisch bechäftigt. Es sind andere Therapieziele und auch die Art der Zusammenarbeit ist für mich anders, eine Analyse ist meiner Meinung nach intensiver, mehr in den Alltag eingebunden (schon allein durch die höhere Frequenz) und mehr auf einer emotionalen Basis. Sie arbeitet mit Übertragungen, mit Gefühlen usw. Dies war in meiner Therapie jetzt nicht so der Fall. Da ging es mehr konkret um Handlungsalternativen, und bspw. ist die Frequenz sehr unregelmäßig, mal monatelang gar nicht, dann wieder wöchentlich. Es ist für mich eine andere Art der Begegnung.

Ich glaube ich schiebe das aber auch beiseite, weil ich mit dieser Übertragungsvermutung nichts anfangen kann, das stimmt schon.


stern hat geschrieben: So sehr du einerseits fundamentale Unterschiede aufzeigst, so versuchst du, was dein Verhältnis zu ihr angeht, auch eine Gleichstellung. Also was andere Belange angeht, zeichnest du (ohne Wertung, nur als Eindruck) auf, dass du deiner Therapeutin Punkten xy gleich stehst... um zu verdeutlichen, dass eine Freundschaft, etc. ja wirklich nichts im Wege steht?
Ja, genau das ist der Punkt, ich glaube dass die Übergänge da manchmal fließend sein können. Zwar kein Ideal, und zwar werden jetzt wieder furchtbare Anschuldigungen kommen, wie furchtbar unprofessionell solch ein Verhalten wäre, aber ich glaube schon, dass sich eine therapeutische Beziehung in bspw eine freundschaftliche Beziehung transformieren lässt, und das diese Transformation durchaus während der Therapie beginnen kann. Ich glaube zwar grundsätzlich schon an ein "entweder Therapie" oder " Freundschaft", aber wenn es bspw. für die Thera neu ist und sie damit keine Erfahrung hat, und für mich als Patient sowieso, kann es doch zu Irritationen kommen? Ich denke halt, was wenn Sie will und aufgrund ihrer Rolle nicht kann? Und was wenn ich will, aber mich aufgrund meiner Rolle nicht traue? Ist halt alles etwas vertrackt.

LG

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stern
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Beitrag Fr., 18.01.2013, 14:31

yamaha1234 hat geschrieben:Ich glaube ich schiebe das aber auch beiseite, weil ich mit dieser Übertragungsvermutung nichts anfangen kann, das stimmt schon.
Die emotionale Basis finde ich (aus meinen VT-Erfahrungen heraus) zwar nicht primär therapieformabhängig... aber um Vergleiche geht es mir gar nicht. Es kann schon gut sein, dass deine VT therapeutisch anders mit deinem Wunsch umgeht, als ein PAler aus Hintertupfing. Also innerhalb der Therapie mag der Umgang damit etwas abweichen, so dass sie das mglw. nicht als Übertragung deutet (die es auch nicht zwingend sein muss), usw. Nur wie auch immer sie darauf reagiert, wenn du den Wunsch nach einer privaten Beziehung äußerst: Damit ist der Therapierahmen erstmal noch nicht verlassen.

Wenn man eine private Beziehung eingehen will, dann geht es mMn darum, wie verlässt man genau diesen Rahmen... und dann ist es im Grunde wurscht, welche Therapieform vorher vorlag, wie therapiert wurde, usw.... denn den therapeutischen Rahmen will man ja gerade verlassen (und verlässt ihn damit auch).
Ja, genau das ist der Punkt, ich glaube dass die Übergänge da manchmal fließend sein können.
Emotional wohl schon... aber schwer vorstellbar ist für mich ein fließender Übergang in der Umsetzung: Also wäre das dann eine Therapie mit etwas Privatbeziehung oder eine Privatbeziehung mit etwas Therapie? Also glaubst du an eine "Mischbeziehung" (teils privat, teils professionell)... oder eher, dass es hier kaum/keine gemeinsame Schnittmenge gibt?
Zwar kein Ideal, und zwar werden jetzt wieder furchtbare Anschuldigungen kommen, wie furchtbar unprofessionell solch ein Verhalten wäre, aber ich glaube schon, dass sich eine therapeutische Beziehung in bspw eine freundschaftliche Beziehung transformieren lässt, und das diese Transformation durchaus während der Therapie beginnen kann.
furchtbare Anschuldigungen mal ausnahmsweise nicht . Nee, im Ernst: Aber darum soll es doch genau gehen, oder? Dass es unprofessionell = "un-beruflich" wird, nämlich privat, oder?
Ich glaube zwar grundsätzlich schon an ein "entweder Therapie" oder " Freundschaft", aber wenn es bspw. für die Thera neu ist und sie damit keine Erfahrung hat, und für mich als Patient sowieso, kann es doch zu Irritationen kommen?
O.k... das fasse ich mal als Antwort darauf (in der Tendenz) auf. Ich weiß ehrlich nicht, ob der Punkt ist, dass es "neu" wäre... oder schlichtweg schwer umsetzbar.

Ich würde jetzt eh erstmal gar nicht so weit denken... denn du kannst nicht die Rechnung ohne den Wirt machen. Also vielleicht ist sie in ihrem Standpunkt eh ganz professionell (wenn man anstelle die Glaskugel die statistische Wahrscheinlichkeit einbezieht, kann der Fall eintreten. Ausnahmen bestätigen die Regel).
Ich denke halt, was wenn Sie will und aufgrund ihrer Rolle nicht kann? Und was wenn ich will, aber mich aufgrund meiner Rolle nicht traue? Ist halt alles etwas vertrackt.
Ja... nachvollziehbar, ich verstehe schon was du meinst. Zumindest ansatzweise, nachdem ich einen Freund auf der Arbeit kennenlernte. Was heißt auf der Arbeit... wenn wir uns nicht zufällig auf "privatem Terrain" getroffen hätten, wäre daraus nichts geworden (und wie zufällig diese Begegnung von seiner Seite aus wirklich war, dafür lege ich meine Hand auch nicht in Feuer... und anders als bei einem Thera gab es insoweit bei mir auch keine normativen Regeln, nicht dass ich wüsste zumindest). Aber vielleicht ist es schlichtweg so, dass nicht jeder Beziehung realisierbar ist... und ein Wille nicht immer Berge versetzen kann. Also dass sie eine Vernunftentscheidung treffen könnte. Oder auch, dass sie Emotionen anderer Art für dich hat. Oder Beziehungen wollen auch gepflegt werden... hätte sie Kapazitäten. Oder sie will das gar nicht, sondern Thera bleiben. Also Rechnung ohne Wirt geht nicht. Oder eben: Sie kann sich eine Transformation auch vorstellen, und ihr versucht einen Weg zu finden. Aber selbst wenn: das wäre Schritt 2.

Schritt 1 wäre Äußern des Wunsches (was in der Tat nicht leicht sein dürfte... und es kann auch ein Korb kommen... hellsehen kann ich aber nicht). Meinst du, es ist nur aufgrund deiner Rolle als Patient, dass du dich das nicht traust?
Liebe Grüße
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yamaha1234
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Beitrag Fr., 18.01.2013, 17:10

stern hat geschrieben:
Wenn man eine private Beziehung eingehen will, dann geht es mMn darum, wie verlässt man genau diesen Rahmen... und dann ist es im Grunde wurscht, welche Therapieform vorher vorlag, wie therapiert wurde, usw.... denn den therapeutischen Rahmen will man ja gerade verlassen (und verlässt ihn damit auch).
ja, das sicher schon, aber ich glaube es spielt schon eine Rolle wie die Therapie im Vorfeld lief. Bspw. habe ich hier schon öfter Dinge über PA gelesen, die ich unglaublich distanziert finde, wie bspw. dass der Thera dem Patienten nicht einmal die Hand zur Begrüßung gibt usw. Das lief halt in meiner Therapie anders. Und es ist wahrlich nicht so, dass das meine erste Therapie ist, meine "Therapiekarriere" fing an als ich 9 Jahre alt war, also noch ein Kind und im Laufe der Jahre waren es mehr als 10 langjährige Therapien die ich gemacht habe, und mit keinem Therapeuten davor wollte ich privaten Kontakt, das ist für mich ein absolutes Novum.
stern hat geschrieben:Emotional wohl schon... aber schwer vorstellbar ist für mich ein fließender Übergang in der Umsetzung: Also wäre das dann eine Therapie mit etwas Privatbeziehung oder eine Privatbeziehung mit etwas Therapie? Also glaubst du an eine "Mischbeziehung" (teils privat, teils professionell)... oder eher, dass es hier kaum/keine gemeinsame Schnittmenge gibt?
Ich glaube nicht nur emotional sondern auch auf einer pragamtischen Ebene, bspw. spüre ich ja, dass sie sich mir gegenüber immer mehr öffnet, Dinge aus ihrem Privatleben erzählt. Manchmal habe ich sogar den Eindruck, dass sich innerhalb der Therapie für ein paar Minuten die Rollen vertauschen, kurzum unsere Beziehung hat sich verändert, das spüre ich absolut sicher, warum das so ist und was das bedeutet, weiß ich allerdings nicht und da gerate ich manchmal immer noch ins spekulieren....
stern hat geschrieben:
Schritt 1 wäre Äußern des Wunsches (was in der Tat nicht leicht sein dürfte... und es kann auch ein Korb kommen... hellsehen kann ich aber nicht). Meinst du, es ist nur aufgrund deiner Rolle als Patient, dass du dich das nicht traust?
Ja, es würde mich irritieren, wenn ich einen Korb bekäme, denn ich spüre ja auch etwas. Gleichzeitig könnte es aber tatsächlich passieren. Ich kann sie das erst fragen, wenn ich mir absolut sicher bin, dass ein "kein Interesse an privatem Kontakt mit Ihnen", mich nicht umbringt...und da bin ich leider noch nicht. Ich sehe aber auch, dass dies der einzige Weg ist. Dennoch habe ich manchmal die Hoffnung, dass etwas von ihr kommt, irgend ein deutliches Zeichen, jetzt egal in welche Richtung.

LG

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candle.
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Beitrag Fr., 18.01.2013, 17:17

Es sieht jetzt ein bißchen aus als würdest du zurückrudern.
Habt ihr denn gemeinsame Hobbies oder sowas? An irgendetwas müssen sich Begegnungen ja knüpfen?

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yamaha1234
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Beitrag Fr., 18.01.2013, 17:34

candle. hat geschrieben:Es sieht jetzt ein bißchen aus als würdest du zurückrudern.
wie kommst denn darauf?
candle. hat geschrieben: Habt ihr denn gemeinsame Hobbies oder sowas? An irgendetwas müssen sich Begegnungen ja knüpfen?

candle
Ich würde sagen, wir haben eine ähnliche Weltsicht. Der Rest wird sich zeigen...

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candle.
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Beitrag Fr., 18.01.2013, 17:36

Hm, du weißt über sie als Privatperson nichts?

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Beitrag Fr., 18.01.2013, 18:16

candle. hat geschrieben:Hm, du weißt über sie als Privatperson nichts?

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doch, aber ihre "Hobbys" sind nicht unbedingt meine, die gemeinsame Weltsicht und der Austausch darüber finde ich den größeren Berührungspunkt.

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candle.
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Beitrag Fr., 18.01.2013, 18:25

Hm, es kann ja klappen, keine Frage, aber ich bin mir hier immer noch nicht sicher wie es um dich steht. Ich weiß es auch nur von mir, dass es da schon privat Berührungspunkte gab, so war eine Überleitung in Freundschaft ja nicht schwierig, fast automatisch.

Letztlich mußt du ja auch die Entscheidung erstmal treffen, ob du willst, das scheint mir jetzt noch mehr als unklar.

Hast du denn jetzt erstmal definitv vor die Therapie zu beenden? Oder ist es so eine Sache "wenn dies nicht geht, dann das (also weiter Therapie)?

Nur Weltsicht reicht natürlich kaum aus, aber das ist ja auch soweit OK, weil es dann neu entstehen darf. Nur deine Marschrichtung schwankt halt... was kannst du ihr freundschaftlich bieten, hast du dich das schon gefragt?

Ich picke auch noch drumrum um rauszufinden was du willst. lol

Ansonsten werden wir ja hoffentlich bald erfahren was passiert. Eine Freundschaft zu erwirken scheint mir selber eben sehr unkomplziert, dagegen gibt es hier nun den Thread, den ich noch immer mit Fragezeichen beäuge.

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ziegenkind
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Beitrag Fr., 18.01.2013, 18:37

kleines OT: ich finde sichten, die man auf die welt, auf sich und andere wirft, tendenziell so viel bedeutsamer als hobbies. ich meine zu meinem sudetendeutschen volkstanz kann ich dann ja zur not einmal die woche auch allein gehen. und so viel drüber zu reden gibt es da ja auch nix...
Die Grenzen meines Körpers sind die Grenzen meines Ichs. Auf der Haut darf ich, wenn ich Vertrauen haben soll, nur zu spüren bekommen, was ich spüren will. Mit dem ersten Schlag bricht dieses Weltvertrauen zusammen.

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candle.
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Beitrag Fr., 18.01.2013, 18:58

Ja, ich weiß auch nicht, ich bin hier schon ganz verwirrt. Das, was ich meine, ist, dass wenn mehr da ist zwischen zwei Menschen, es bei mir spürbar ist und darauf kann man wohl ganz gut setzen.

candle
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yamaha1234
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Beitrag Fr., 18.01.2013, 19:41

candle. hat geschrieben:Ja, ich weiß auch nicht, ich bin hier schon ganz verwirrt. Das, was ich meine, ist, dass wenn mehr da ist zwischen zwei Menschen, es bei mir spürbar ist und darauf kann man wohl ganz gut setzen.

candle

puh, ich finde das so schwierig nur mein Gefühl als Indikator dafür zu nehmen. Was weiß ich warum sich das zwischen uns verändert, es kann auch ganz andere Gründe geben, bspw. könnte sie an mir eine neue Therapieform ausprobieren ohne dass ich davon was mitbekomme, oder vielleicht vertraut sie mir tatsächlich immer mehr, was aber nicht unbedingt heißen muss, dass sie einen freundschaftlichen Kontakt mit mir möchte....so, oder so, ich befürchte es gibt keinen anderen Weg als sie darauf anzusprechen. Momentan ist mir das aber nicht möglich, und das wiederrum fühle ich ganz deutlich, aber warum das so ist und woher dieses Gefühl kommt? Keine Ahnung.

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(e)
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Beitrag Fr., 18.01.2013, 20:39

Vielleicht ist es einfach noch zu früh für diese Frage, Yamaha. Alles hat seinen richtigen Zeitpunkt. Auch Du selbst bist offenbar noch nicht wirklich bereit. Da fehlt noch was. Das muss zuerst werden. In der Zwischenzeit zeige ihr einfach, wie sehr Du sie schätzt. Solche Zuwendungen werden Dir dann auch ein Feedback geben, woraus Du wieder Rückschlüsse ziehen kannst. Aber ich würd schauen, dass Du trotzdem noch von der Therapie selbst profitierst.

Ein gutes Thema: Gefühle.
Lieben Gruß
elana

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sweet_hom_hh
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Beitrag Fr., 18.01.2013, 20:58

Hallo An Alle und Hallo An Yamaha,
ich gebe erst mal zu dass ich nicht alle Beiträge gelesen habe. Nur die ersten.

Ich möchte aber sagen dass Dienstleistung Therapeut eine andere, emotionale ist. Mit sicherheit gibt es viele Theras die eiskalt Dienstleister sind, aber nicht alle.
Ich habe mal meine Thera angesprochen, nur so, es war nichts das mich sehr belasten würde aber ich war neugierig. Ich sehe mich selbst als eine "Fallnummer" "Patient sowieso" und so sprach ich es auch aus. Daraufhin fragte mich meine T. ob ich ihr so viel kühle, distantz und fast unmenschlichkeit zutraue. Sie sagte sie ist ein Mensch und Menschen empfinden, sind verletztbar, machen sich sorgen uzw. Sie sagte ich sei keine "Fallnummer" (und auch keine ihre Patienten) o.ä. und wenn sie mal so denken und nicht mehr fühlen würde, wäre es an der Zeit aufzuhören ...
Sie sagte auch dass sie zu den einen Patienten mehr Bezug hat und zu anderen weniger. Sie rennt mir gewiss nicht hinterher aber, sie ruft einfach mal so ab und zu an. Meistens morgens um mich aus dem Bett zu schmeissen **smile**, oder einfach zu fragen wie es mir gerade geht uzw. Sie sagt ich sei schon was besonderes und das sie so "eine Nummer" -lächelnd- noch nie hatte.

Ich selbst sehe mich als eine von vielen und nicht wirklich als was besonderes und ganz gewiss nicht als der lieblngs Patient oder so was!

Aber ich möchte einfach sagen das wir hier die T. nicht so extremst reduzieren sollten auf einfache Dienstleister - der Bäcker ist einer ... wenn ihr wisst was ich meine.

Was auch für mich klar ist, ich würde nie wollen meine T. als Freundin für später. Ich weiss wie sie priv drauf ist *lol* - deswegen nein danke *smile*. Aber jetzt mal ernst: man wäre immer unterlegen, einfach zu manipulieren, man hätte kaum kontrolle und im Hintergrund wäre man immer der Patient. Und yamaha : stell dir vor...deine T. und du seid Freunde und ihr habt Streit, einen richtig heftigen... was glaubst du? das wäre nicht gesund.
Ich bin sicher dass genau das was dich jetzt beschäftigt ist ein Grund und ein gutes Thema für deine weitere Therapie. Ich drück Dich

Knudell
sweeti
ta tü ta ta

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(e)
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Beitrag Fr., 18.01.2013, 21:11

sweet_hom_hh hat geschrieben:Ich sehe mich selbst als eine "Fallnummer" "Patient sowieso" und so sprach ich es auch aus. Daraufhin fragte mich meine T. ob ich ihr so viel kühle, distantz und fast unmenschlichkeit zutraue. Sie sagte sie ist ein Mensch und Menschen empfinden, sind verletztbar, machen sich sorgen uzw. Sie sagte ich sei keine "Fallnummer" (und auch keine ihre Patienten) o.ä. und wenn sie mal so denken und nicht mehr fühlen würde, wäre es an der Zeit aufzuhören ...
Ich hatte eine ähnliche Situation bei meinem Thera. Ich erwähnte, dass die Geschichten seiner Patienten eben aus fachlichen Gründen interessant seien, um zwischen vergleichbaren Patienten Parallelen zu erkennen, was dann wiederum zu neuen fachlichen Theorieansätzen führe etc., aber er fand diese Reduzierung auf rein fachliches Interesse eher nicht so passend für sich. Das spürte ich schon, dass ihm wichtig ist, dass ich als Mensch wahrgenommen werde. Außerdem regt er sich manchmal mehr auf über "meine" Sachen als ich selbst, denn mir fehlen teilweise die Gefühle dazu, die sind wie abgetrennt und verdrängt. Das ist schon seltsam, wenn sein Gesicht so viele Gefühle für eine doch ihm gar nicht zugehörige Angelegenheit zeigt, die zu mir gehört und die er nicht unbedingt empathisch aufnehmen müsste. Aber er tut es und ist offenbar noch nicht so abgestumpft wie manche Ärzte.
Lieben Gruß
elana

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Eiswürfel
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Beitrag Fr., 18.01.2013, 22:18

Freundschaft mit Therapeuten ist möglich, aber teuer.

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