Rilke hat geschrieben:Stern, den hab ich auch gesehen und fand ihn wirklich beklemmend. Erst, bei der ersten Befragung, dachte ich über diesen Tobias: ach Gott, was für ein armer Junge (war er ja teilweise auch), aber nachher, wie er sich als so kaltblütig entpuppte. Echt gruselig. Und die brutalen Bilder von den Misshandlungen an dem anderen Jungen, das war echt heftig.
Ja... ich habe stellenweise auch wegsehen müssen (die Schilderungen dazu hätten mir bereits gelangt). Was den Tobias anging, so pendelte ich eigentlich die ganze Sendung über hin- und her, ob ich jetzt eher Mitgefühl haben soll, ob er abgebrüht ist oder psychisch von der Rolle ist.
Aber auch ansonsten war ich irgendwie im Wechselbad der Gefühle... (worauf ich dzt. etwas aufpassen muss... also meine dzt. Verfassung nimmt dzt. gerne auch seichteres auf , aber sei's drum). Z.B. die Mutter des Opfers, die davon ausging, ihr Sohn liegt doch schlafend in seinem Bett... und wie fertig sie dann bei/nach der Identifzierung bzw. Bestattung war . Oder die Nüchternheit von Jonathans Mutter (und die Atmosphäre, die das Haus ausstrahlte). Könnte man auch als gesellschaftskritisch interpretieren: Eltern, die wenig Zugang zu ihren Kindern finden (darauf gab es Anspielungen bei mehreren Charakteren... war zumindest mein Eindruck).
Aber das Pendeln zwischen Mitgefühl und Kaltblütigkeit passt ja auch, da hier in der Tat manche Charaktere Täter und Opfer zugleich waren.
Wie gut dass dann auch Szenen dabei waren wie folgende: Als dieser Kommissar Deininger zu seinem ehem. Sportlehrer (der die ganze Zeit heftig stichelte) sagte: So... und jetzt will ich Ihnen mal eines sagen: Ich war Tennismeister bzw. Vizemeister in den Jahren xy [lange Aufzählung]. Auf Ihren Sportunterricht hatte ich nur keinen Nerv. So... JETZT geht es mir besser.