Umgang mit dem Tod und Sinnfrage
Danke für deine freundliche Antwort.
Mein Mann war kein einfacher Mensch, das weiß ich schon und er war über längere Zeit depressiv. Ich habe immer gehört, dass er auch deshalb so schlecht drauf ist, weil ich so viel fordere. Das meine ich mit Täterin. Ich habe schon gewusst, welche Knöpfe ich drücken muss.
Ich wollte das, was alle wollen - dachte ich. Geliebt werden, auch wenn man vieles nicht so kann, wie andere. Meine Kindheit hat tiefe Spuren in mir hinterlassen und einiges, das für andere kein Problem ist, war für mich ein Spießrutenlauf durch Minenfelder. Ich habe mich halt bemüht, wie ich konnte, aber vielleicht war es einfach zu wenig.
lg
Inside
Mein Mann war kein einfacher Mensch, das weiß ich schon und er war über längere Zeit depressiv. Ich habe immer gehört, dass er auch deshalb so schlecht drauf ist, weil ich so viel fordere. Das meine ich mit Täterin. Ich habe schon gewusst, welche Knöpfe ich drücken muss.
Ich wollte das, was alle wollen - dachte ich. Geliebt werden, auch wenn man vieles nicht so kann, wie andere. Meine Kindheit hat tiefe Spuren in mir hinterlassen und einiges, das für andere kein Problem ist, war für mich ein Spießrutenlauf durch Minenfelder. Ich habe mich halt bemüht, wie ich konnte, aber vielleicht war es einfach zu wenig.
lg
Inside
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Vielleicht bin ich auch toxisch.
Ich höre noch immer seine Wort: du bringst mich noch um......
Vielleicht hatte er recht.
Ich komme gut zurecht?
Definiere gut?
Ich bin tatsächlich so etwas, wie ein Mensch geworden - hoffe ich.
Ich kann alleine sein und habe immer noch das Gefühl, jemand zu sein - das war früher nicht so - noch nie.
Ich kann sagen wie ich aussehe, ohne mich in einen Spiegel zu schauen.
Ich mache, das was mir entspricht - auch zum ersten Mal.
Aber
Ich wache fast jede Nacht auf, weil mich Albträume aus dem Schlaf reißen. Dann ist es wieder da das Gefühl: du darfst nicht leben, du hast es nicht verdient, du bist schuldig, schuldig, schuldig!
lg
Inside
Ich höre noch immer seine Wort: du bringst mich noch um......
Vielleicht hatte er recht.
Ich komme gut zurecht?
Definiere gut?
Ich bin tatsächlich so etwas, wie ein Mensch geworden - hoffe ich.
Ich kann alleine sein und habe immer noch das Gefühl, jemand zu sein - das war früher nicht so - noch nie.
Ich kann sagen wie ich aussehe, ohne mich in einen Spiegel zu schauen.
Ich mache, das was mir entspricht - auch zum ersten Mal.
Aber
Ich wache fast jede Nacht auf, weil mich Albträume aus dem Schlaf reißen. Dann ist es wieder da das Gefühl: du darfst nicht leben, du hast es nicht verdient, du bist schuldig, schuldig, schuldig!
lg
Inside
Hm, mir ist nach wie vor nicht ganz klar, was Du hier finden möchtest (vielleicht Absolution?)?
Wie gesagt: Ja, ich glaube, man kann in diesem von Dir beschriebenen Sinne an einem anderen Menschen schuldig werden. Dass man dann von Alpträumen geplagt wird, ist angesichts der Schuld vielleicht zu vernachlässigen?
Dass Du nach dem Tod Deines Mannes zu einem eigenständigen Menschen geworden bist, Dich spürst und siehst, ohne auf einen anderen als Spiegel angewiesen zu sein, dass Du das machen kannst, was Dir entspricht - das ist doch ziemlich viel dessen, was man gemeinhin "gut" nennt, oder? (Weil Du nach einer Definition von "gut" fragtest.)
LG
Widow
Wie gesagt: Ja, ich glaube, man kann in diesem von Dir beschriebenen Sinne an einem anderen Menschen schuldig werden. Dass man dann von Alpträumen geplagt wird, ist angesichts der Schuld vielleicht zu vernachlässigen?
Dass Du nach dem Tod Deines Mannes zu einem eigenständigen Menschen geworden bist, Dich spürst und siehst, ohne auf einen anderen als Spiegel angewiesen zu sein, dass Du das machen kannst, was Dir entspricht - das ist doch ziemlich viel dessen, was man gemeinhin "gut" nennt, oder? (Weil Du nach einer Definition von "gut" fragtest.)
LG
Widow
Absolution - nein. Oder doch?
Sehr pragmatisch möchte ich, dass meine Albträume ein Ende haben.
Das sind aber nicht meine Erwartungen an hier. Ich hoffe auf Menschen zu treffen, die sich mit diesem Thema auch schon auseinander gesetzt haben.
Ich möchte meinen Frieden finden. Wie, das weiß ich nicht.
Sehr pragmatisch möchte ich, dass meine Albträume ein Ende haben.
Das sind aber nicht meine Erwartungen an hier. Ich hoffe auf Menschen zu treffen, die sich mit diesem Thema auch schon auseinander gesetzt haben.
Ich möchte meinen Frieden finden. Wie, das weiß ich nicht.
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Ich war einige Zeit in Therapie (Gesprächstherapie) und die Therapeutin hat unter anderem auch gemeint, dass wir eine sehr destruktive Beziehung hatten (viel Kollusion in der sich einer für das Wohl des anderen verantwortlich gefühlt hat). Sie sagte immer, dass sie auf der Seite der Lebenden steht. Allerdings wollte sie mir auch einreden, dass ich (auch) froh sein kann, diesem Beziehungsgeflecht entkommen zu sein und mein Mann zeigte auch Muster von emotionalen Missbrauch.
Das mag schon sein, aber er ist tot und ich lebe.
Wer der Täter ist, ist doch damit offensichtlich.
Das mag schon sein, aber er ist tot und ich lebe.
Wer der Täter ist, ist doch damit offensichtlich.
Meine Albträume sind ziemlich hinderlich bei der Bewältigung des Lebens.
Ich habe mir für die Zeit "danach" zum Ziel gesetzt mich nicht mehr aus meiner Verantwortung (vor allem den Kindern gegenüber) zu drücken. Das funktioniert schlaftrunken und müde nicht so, wie ich mir das vorstelle. Ich habe immer noch Flashbacks, aber die werden seltener und manches muss ich einfach generell meiden - mit diesen Spezialeffekten des Lebens habe ich umgehen gelernt.
So weit meine Definition von gut - irgendwie.
Ich habe mir für die Zeit "danach" zum Ziel gesetzt mich nicht mehr aus meiner Verantwortung (vor allem den Kindern gegenüber) zu drücken. Das funktioniert schlaftrunken und müde nicht so, wie ich mir das vorstelle. Ich habe immer noch Flashbacks, aber die werden seltener und manches muss ich einfach generell meiden - mit diesen Spezialeffekten des Lebens habe ich umgehen gelernt.
So weit meine Definition von gut - irgendwie.
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- Forums-Insider
- , 41
- Beiträge: 245
Mensch, Widow, dein Beitrag um 20.14 Uhr ist das traurigste, was ich hier seit langem gelesen habe. Oder sollte ich besser: erschütternd schreiben? Keine Ahnung. Mensch, du!
Sie hat nur geschrieben, was mir auch schon durch den Kopf geht.
Traurig und erschütternd - so wie das Leben manchmal.
lg
Inside
Traurig und erschütternd - so wie das Leben manchmal.
lg
Inside
Ich spielte sogar kurz mit dem Gedanken, Inside, dir ans Herz zu legen, den Eisbären, die Frau... naja Widow jedenfalls, zu kontaktieren - aufgrund vermeintlich ähnlichen (Selbstmit-)Leids. Inzwischen ist er/sie ja selbst auf dich aufmerksam geworden.
Der Austausch möge fruchtbar sein!
Ich kann das nicht bieten.
Alles Gute dir!
Der Austausch möge fruchtbar sein!
Ich kann das nicht bieten.
Alles Gute dir!
"Eigentlich bin ich ganz anders, aber ich komme so selten dazu." (Horvàth)
@ Vinc,
, tja, manchmal fühlt man sich nicht nur überflüssig.
Mach Dir nichts draus! Immerhin hast Du hier wieder mit vollem Einsatz zu helfen versucht.
In diesem Sinne Dir einen guten Wochenbeginn!
w
, tja, manchmal fühlt man sich nicht nur überflüssig.
Mach Dir nichts draus! Immerhin hast Du hier wieder mit vollem Einsatz zu helfen versucht.
In diesem Sinne Dir einen guten Wochenbeginn!
w
Ich verstehe den Zusammenhang nicht so ganz, aber gut.
Selbstmitleid. Ich habe mich aus einem Zustand wieder ans Leben gekämpft, den ich niemand wünschen mag. Vielleicht bin ich noch lange nicht am Ziel, oder vielleicht werde ich dem, was andere Menschen als normal oder lebenswert empfinden nie gerecht werden.
ABER
ich will das Leben so gut es mir gelingt leben, auch wenn das für andere armseelig wirken mag.
Im Moment stecke ich an einem Punkt fest, wo ich mir alleine nicht mehr helfen kann. Darum bin ich hier.
Die Therapie ist zu Ende und neue Stunden sind nicht bewilligt.
SO ist das.
Inside
Selbstmitleid. Ich habe mich aus einem Zustand wieder ans Leben gekämpft, den ich niemand wünschen mag. Vielleicht bin ich noch lange nicht am Ziel, oder vielleicht werde ich dem, was andere Menschen als normal oder lebenswert empfinden nie gerecht werden.
ABER
ich will das Leben so gut es mir gelingt leben, auch wenn das für andere armseelig wirken mag.
Im Moment stecke ich an einem Punkt fest, wo ich mir alleine nicht mehr helfen kann. Darum bin ich hier.
Die Therapie ist zu Ende und neue Stunden sind nicht bewilligt.
SO ist das.
Inside
Du bist mir schlicht zu unheilvoll, Widow.
Inside, du schaffst das schon, wenn du dich nicht unterkriegen läßt!
Richtiger hilft man sicherlich, weil man sich selbst glaubt auf Lebenszeit verschuldet zu haben, indem man einen anderen darin bestätigt, das müsse wohl so sein.Widow hat geschrieben:Immerhin hast Du hier wieder mit vollem Einsatz zu helfen versucht.
Inside, du schaffst das schon, wenn du dich nicht unterkriegen läßt!
"Eigentlich bin ich ganz anders, aber ich komme so selten dazu." (Horvàth)
@ Inside,
danke, damit hast Du meine Fragen endlich beantwortet!
Ich verabschiede mich hiermit, denn ich kann weder Absolution spenden noch Therapie anbieten. (Und ich finde, wie gesagt, Deine Alpträume gemessen an Deinem Schuldgefühl durchaus noch moderat.)
Ciao,
Widow
Nachtrag @ Vinc: Unheilvoll, ja, das sage ich ja: Genau das war und bin ich. Du bist also gut beraten, Abstand zu halten. Und ich ohnehin.
danke, damit hast Du meine Fragen endlich beantwortet!
Ich verabschiede mich hiermit, denn ich kann weder Absolution spenden noch Therapie anbieten. (Und ich finde, wie gesagt, Deine Alpträume gemessen an Deinem Schuldgefühl durchaus noch moderat.)
Ciao,
Widow
Nachtrag @ Vinc: Unheilvoll, ja, das sage ich ja: Genau das war und bin ich. Du bist also gut beraten, Abstand zu halten. Und ich ohnehin.
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- sporadischer Gast
- , 23
- Beiträge: 29
offthema/ontopic
"Leben bedeutet stetige Veränderung, sie zu akzeptieren und als unausweichlich anzuerkennen verhilft uns zum inneren Frieden."
"Leben bedeutet stetige Veränderung, sie zu akzeptieren und als unausweichlich anzuerkennen verhilft uns zum inneren Frieden."
Mögest du immer Rückenwind haben und stets Sonnenschein im Gesicht und mögen die Schicksalsstürme dich hinauftragen, auf dass du mit den Sternen tanzt.
23 ...
Da las ich, dass der Sinn des Lebens 42 lautet. (Herrje, bin ja schon weg.)
Da las ich, dass der Sinn des Lebens 42 lautet. (Herrje, bin ja schon weg.)
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