Wo sind die ruhigen/eigenbrötlerischen Leute hin?

Nicht jedem fällt es leicht, mit anderen Menschen in Kontakt zu treten, "einfach" mal jemanden kennenzulernen oder sich in Gruppen selbstsicher zu verhalten. Hier können Sie Erfahrungen dazu (sowie auch allgemein zum Thema "Selbstsicherheit") austauschen.
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Nico
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Beitrag Di., 17.07.2012, 12:35

luftikus hat geschrieben:
Wieso? Gibts hier jemanden, der den Leuchtturm als Nicknamen hat? Sorry, das war mir nicht bewusst...
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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Rezna
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Beitrag Di., 17.07.2012, 12:37

Jaja, die Illusion der Individualität.

Im Endeffekt sind ja auch die Nonkonformisten Konformisten. Was ist schon Individualität als eine Illusion der man sich gerne hingibt, um sein "ich" zu definieren? Ich glaube, kaum ein Mensch empfindet sich ernsthaft als Teil der "Masse". Was auch daran liegt, das Masse ein Situations- und Betrachtunsgwinkel ist. "Die Masse" sich tatsächlich anders verhält. Das hat jeder bei sich selber schon erfahren.
Simples Beispiel: man ist im Supermarkt und fühlt sich jetzt nicht gerade mit den anderen Menschen "gemeinsam". Fremde. Bis zu einem gewissen Grad will man auch mit keinem Anecken. Es sind zuviele Leute und man ist in seinem individuellen Stress mit den individuellen Einkaufslisten, den individuellen Terminen die man noch vor sich hat und den individuellen Tag mit dem individuellen Ärger oder Freude.
Dann ist Stromausfall. Es wird dunkel, nichts tut sich mehr. Auf einmal werden aus gefühlten Individuen eine gefühlte Masse. Jeder erlebt das selbe zur selben Zeit. Heraus gerissen aus den individuellen Gedanken entsteht ein "gemeinsames" Problem. Das seltsame ist: Wäre jeder der Leute völlig alleine, würde sich jeder anders in diesem Fall verhalten, als in dem Moment da man mit vielen dasselbe erlebt. Auf einmal herrscht eine Gemeinschaft wo davor nur Femdheit war. Geht das Licht wieder an, wird jeder wieder recht individuell, aber das "gemeinsame" wird ihm dennoch irgendwie noch beschäftigen.

Mal abgesehen dass die Individualität die man so gerne hoch hält, auch nur Illusion ist. Fast alle in diesem Supermarkt haben das fast idente Leben. Ja, sie mögen total individuell sein, weil sie jenes Möbelstück ergattert haben (das tausendfach gefertigt wurde) oder eine bestimmte Band hören (die tausende Platten am Markt hat und zu deren Konzerten zehntausende kommen) ein bestimmtes Spiel spielt, bestimmte Bücher und Interessen hat - die tausende bis millionen andere Menschen auch haben. Individualität reden wir uns in der Regel ein. Auch, weil wir in unserem Umfeld halt niemanden kennen, der dieselbe Musik hört, oder seine Wohnung anders instand hält. Spätestens wenn man sich aber in die Tiefen des Internets begibt, wird man öfter als man möchte Fotos von Wohnungen, Meinungen, Musikgeschmäcker, Philosophien begegnen, die man selber "auch" hat. Wieviel "Individualität" ist da denn wirklich? Die meisten von uns schränken ihre Individualität auch noch stark ein, um soziale Probleme zu vermeiden. Immer wieder bin ich ja erstaunt, wie "Andersartig" wie "Individuell" sich etwa Punks geben, meinen, so anders als alle anderen, so individuell zu sein, und im endeffekt tragen auch sie eine Uniform, und ob in Wien oder irgendwo in Oklahoma, sie sehen alle gleich aus und denken gleich oder sehr ähnlich. Was unterscheidet sie wirklich von anderen "Massen"? Nichts. Wenn ich bedenke, welche Massen an Verschwörungstheoretiker unterwegs sind, die alle meinen, so anders als die "blinde Masse" zu denken, und doch selbst ein Teil einer Masse sind, die man recht schnell mit wenigen Merkmalen über einen Kamm scheren könnte.

Selbst die ruhigen, eigenbrätlerischen Leute sind ein Massenphenomän. Wir sind nunmal über 7 Mrd. Menschen, von allem gibt es mittlerweile eine Masse. Die unerkannten Musiker, die zuküftigen Bestsellerautoren, die potentiellen Amokläufer, die engagierten Anarchisten, die Aussteiger... der Unterschied ist nur: Gehört man zu einer extrovertierten Masse, findet man schnell Gleichgesinnte. Die eigenart von intovertierten Massen ist eben, dass sie einander nicht oder kaum finden, reine Kausalität, kein Missstand. Und auch Menschen wie der Threadersteller sind letztlich Teil einer Masse die so denkt und fühlt wie er. Alleine hier im Forum gibt es genug. Nur schreien die meisten halt nicht "hier" weil es die Eigenart des Eigenbrötlers ist, sich raus zu halten.
»Nimm niemals Böswilligkeit an, wenn Dummheit hinreichend ist.« [Hanlon's Razor]
»Wir sind lieber die Bösen als die Dummen.« [Richard David Precht]

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ExtraordinaryGirl
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Beitrag Di., 17.07.2012, 12:40

Natürlich, wir wollen alle (?) gern etwas Besonderes, ein Stück weit Anderen überlegen sein.

Aber zumindest ich bin noch niemandem begegnet, der sich so sehr von anderen Menschen unterschieden hat, dass er nicht Gemeinsamkeiten mit irgendwem aufzuweisen hatte.

Und das Problem ist doch: Wer es damit übertreibt, sich von allen abheben zu wollen, besser als alle Anderen sein zu wollen und verächtlich über die Anderen spricht, wird naturgemäss vom Umfeld irgendwann links liegen gelassen. Und weshalb auch nicht?

Und dann merkt der oder die, der/die zurückbleibt, dass es so ganz alleine auch nicht schön ist. Und beklagt sich.
"Charakter zeigt sich in der Krise."

(Helmut Schmidt)

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Andi H.
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Beitrag Di., 17.07.2012, 23:08

Minotauri hat geschrieben:Ja, der Ausgangspost war etwas allgemein und frustriert formuliert - es ist schwer da was Konkretes drauf zu antworten.
Ach was, eine Person hat das doch geschafft. Und ich habe mir auch nicht unbedingt was "Konkretes" erwartet. Fand so manche anderen Antworten, die keine Lösung angeboten haben, durchaus auch nett.
Und wenn ich mir die Posts hier ansehe, würde ich mal behaupten, dass meine noch unter den "Speziellsten" sind, nicht den Allgemeinsten. Ich habe mir öfter die Zeit genommen, dass ich ausgiebig erkläre und dann wurde oft ein paar simple Satzerl zurückgeschmissen. Klar könnte ich noch viel spezieller über das alles hier schreiben und dabei auf alle möglichen Kritikpunkte von Leuten eingehen. Seiten über Seiten. Und wäre ich arbeitslos oder noch Schüler, würde ich das vielleicht tun. Aber nachdem ich berufstätig bin, nehme ich mir die Zeit für solch intensive Auseinandersetzungen halt vor allem nur bei jenen, bei denen ich das Gefühl habe, es würde auch Sinn machen. Bei all dem, was hier beanstandet wird und vor allem WIE es geschieht, müsste ich so viel erklären (sowohl generelle Konzepte, als auch meine eigenen Ansichten), dass es wohl wirklich zig Seiten wären. Aber es scheint mir hier nicht so, als würde das irgendjemand verstehen oder schätzen. Bzw. falls es doch jemand versteht, wird er sich unter Umständen nichtmal zu Wort melden, nur kurz, etc.. Die meisten Rückmeldungen würden wieder vor allem nur von jenen kommen, die dann 20 Wörter ausspucken und meinen damit die Weisheit der letzten 2000 Jahre zusammengefasst zu haben...

"Frustriert"... das erinnert mich an so manche andere, aber weniger nett wirkende Kommentare hier - von wegen Erwartungen und Negativität usw. - Mann, ich wäre HEILFROH, wenn ich mal jemanden antreffen würde, der genauso frustriert und nüchtern ist wie ich UND sich über diese Dinge austauschen möchte. Leute, mit denen ich kaum was gemein habe und die mich nicht verstehen, gibts ohnehin genug, sie drängen sich förmlich auf...
Wenn jemand sagt "Ist doch kein Wunder, so negativ wie Du bist" - diese Person macht den Fehler zu denken, ich versuche Leute wie sie anzusprechen.

Es tut mir übrigens auch leid zu hören, dass Du bisher noch nicht das Gefühl hattest, Du könntest hier welche Deiner Probleme bekannt geben. Es mag Dir vielleicht nicht so vorkommen, aber ich finde, das hängt gut mit meinem ersten Posting zusammen. Denn die Offenheit und Einfühlsamkeit, die ich von früher vermisse... diese Plattform ist offenbar leider ein weiteres Beispiel, wo man das nicht bekommen kann. Oder halt nur eingeschränkt. Aber was bringen einem die paar netten Posts, wenn sie unter dem Rest begraben werden und gerade jene wenigen Leute dann vielleicht wenig Zeit haben öfter zu antworten bzw. sich aufgrund der andern Posts denken "In den Thread guck ich garnicht mehr, macht doch keinen Sinn" (und hätte ich nicht die dumme Hoffnung, dass hier doch noch etwas Konstruktives zustande kommen könnte, würde ich es ja selber nicht mehr tun...).

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RPunkt
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Beitrag Mi., 18.07.2012, 02:25

oh, mann.
Falls es dir noch nicht aufgefallen ist, du hast echt einen sehr, sehr provozierenden Schreibstil.

Ich glaube der Hauptmotor deines Selbstwerts ist die unterschwellige Abwertung anderer.

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Tigerkind
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Beitrag Mi., 18.07.2012, 07:40

Na, ich vermute ja eher, das Andi H. sich selbst genauso abwertet (nicht unbedingt bewußt) wie andere.

Und das finde ich traurig, es wäre schön, wenn wir sachlich darüber reden könnten, dann glaube ich Andi H. wäre Dir viel mehr geholfen als wenn Du hier (und vermutlich ja auch im RL) weiterhin Menschen abwertest.

Und das ist jetzt nicht böse oder herablassend gemeint, ich glaube einfach Du kommst so nicht voran und wirst immer unglücklicher werden.

Liebe Grüße

Tigerkind
Je weiter sich eine Gesellschaft von der Wahrheit entfernt, desto mehr wird sie jene hassen, die sie aussprechen.

-George Orwell-

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luftikus
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Beitrag Mi., 18.07.2012, 08:47

Andi H. hat geschrieben:Die meisten Rückmeldungen würden wieder vor allem nur von jenen kommen, die dann 20 Wörter ausspucken und meinen damit die Weisheit der letzten 2000 Jahre zusammengefasst zu haben...
Sätze wie diese sind es, die ich persönlich einfach abschreckend finde.

Weißt Du, wenn man in einem Thread mitschreibt, hat man in der Regel nicht die Absicht, die Weisheit von 2000 Jahren zusammenzufassen. Schreiben in einem Thread ist eher ein wenig mit einem Gespräch zu vergleichen, wo man ja auch nicht ständig lexikonreife Informationen von sich gibt.

Was hast du übrigens gegen Beiträge, die nur aus 20 Wörtern bestehen? Ich persönlich freue mich über JEDEN Beitrag, wenn ich einen Thread eröffne. Die Menschen, die sich die Mühe machen, auf meine Threads zu antworten würde ich sicher nicht mit solchen Aussagen vor den Kopf stoßen wollen.

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Freifrau
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Beitrag Mi., 18.07.2012, 08:53

Andi H. hat geschrieben:Wenn jemand sagt "Ist doch kein Wunder, so negativ wie Du bist" - diese Person macht den Fehler zu denken, ich versuche Leute wie sie anzusprechen.
Aaaaaachsoooo, ich wurde gar nicht von Dir angesprochen, weil Du Leute wie mich nicht ansprichst. Na ein Glück!

"Bei den Frauen gibt es zwei Möglichkeiten, entweder sie sind Engel, oder sie leben noch." (Charles Baudelaire)

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luftikus
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Beitrag Mi., 18.07.2012, 08:55

Noch eine andere Beobachtung aus einem anderen Forum:

ich war mal in einem Einsamkeits-Forum angemeldet, weil ich mich ziemlich allein gefühlt habe. Dabei fand ich es interessant zu beobachten, welch aggressiver und abwertender Tonfall von vielen der anderen Forumsteilnehmer dort gepflegt wurde, obwohl doch alle mehr oder weniger einsam waren und sich nach Kontakten gesehnt haben. Schon damals habe ich mich gewundert, warum so viele einsame Menschen so kratzbürstig auf andere Menschen reagieren, obwohl sie sich doch nach Freundschaften und Mitmenschlichkeit sehnen...

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Freifrau
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Beitrag Mi., 18.07.2012, 13:03

Hallo Luftikus,

das liegt vielleicht daran, dass diese Menschen wegen schlechter Erfahrungen oder aus anderen Gründen der Meinung sind, die anderen Menschen sind schlecht und wollen Ihnen eh nix Gutes. Mit dieser Einstellung treten sie dann anderen Menschen entgegen, was der andere dann spürt und entsprechend auf diese Unterstellung reagiert.

Nehmen wir mal als Beispiel, dass ich spazieren gehe und treffe auf einen Hund. Wenn ich Hunde sehr gerne mag, dann strahle ich das aus jeder Pore aus, gehe offen auf ihn zu, hocke mich hin und streichle ihn begeistert.

Wenn ich aber misstrauisch bin und denke, der wird mich eh beißen, dann schleiche ich argwöhnisch um den Hund rum, schaue ihn scheel von der Seite an, zucke bei jeder seiner Bewegungen zusammen und rechne dabei innerlich mit einem Angriff.

In welchem Fall meinst Du, ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass er mich irritiert anknurrt oder gar in den Hintern beißt??


Liebe Grüße
Freifrau
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Blaubaum
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Beitrag Mi., 18.07.2012, 13:43

hallo Andi H.,

(auch?) ich gehöre zu denjenigen, die sich gern einmal zurückziehen und vor sich hin eigenbröteln, wenn ich mich durch das getöse der welt überfordert fühle oder wenn ich denke: ich kann mir hier oder dort den mund fusselig reden, mich versteht ja doch keiner.
und ich hänge mir auch keine (fussball)national(mannschafts)fahnen an's auto und überdies bin ich sowieso, obwohl deutscher, fan der tschechischen fussballnationalmannschaft, und das, obwohl die nie einen pokal gewinnen, oder gerade deshalb.

ich könnte jetzt, um gleichgesinnte, die mich verstehen, zu finden, einen club gründen, in den nur deutsche tschechien-fans reindürfen. das wäre schon ziemlich speziell, nehme ich mal an.

in Klein-Britannien wäre das DER traditionelle weg schlechthin, gleichgesinnte und nestwärme zu finden: (s)einen spleen (deutsch:milz ), eine ganz individuelle vorliebe zu kultivieren (oder überhaupt erst zu erfinden) und diese als aushängeschild für eine individualistische identifikationsmöglichkeit gleichgesinnter zu verwenden, letzten endes, damit sich das wort-und inhaltsspiel party=vereinigung vs. pars=teil, fraktion, also abspaltung, verwirklicht. also geborgenheit durch abspaltung, isolation (wie eine familie eben: du komms hier nich rein, alder).

was ich damit sagen will? weiss nicht. war nur so ein gedanke.

hast Du mal daran gedacht, die verbindung zwischen menschen, die durch gegenseitiges verstehen im gespräch entstehen kann, durch eine körperliche oder musische variante der begegnung (teil-) zu ersetzen?

grüssle!

Bb
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Tigerkind
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Beitrag Mi., 18.07.2012, 13:47

Blaubau, Du hier und nicht in Hollywood?

Aber finde ich eine gute Idee, was Du das vorgeschlagen hast, vielleicht ein Weg für Andi H. um mit seinem "Anliegen" umzugehen?

LG
Tigerkind
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Blaubaum
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Beitrag Do., 19.07.2012, 15:25

nein, Tigerkind, Hollywood ist mir zu fett, ich bleib lieber im bett.

danke für Deine unterstützende bestätigung; nachdem Du in diesem thread schon mit dem TE aneinandergeraten bist, wird diese Deine haltung, hier vom TE nachzulesen, sicher in seinen augen ein gutes licht auf mich und die von mir geäusserten gedanken werfen.

das wäre dann möglicherweise als antithese der vermutung anzusehen, dass fortwährendes gegenseitiges, forumsfraktionsinternes bedanken und bestätigen etwas mit empathie und nestwärme zu tun hat. wer spaltet, vereinigt (und umgekehrt), und manche freundlichkeit kann mehr schaden als manche feindseligkeit. aber man weiss zumindest, wohin man gehört (wenigstens für die nächsten 5 minuten).

wir sind also im krieg, und da geht es zwar heiss her, aber diese hitze erzeugt wohl mehr kälte als eine emotional stabile haltung, die gegensätze ausgleichen kann. ich liebe dich über alles, und deshalb muss ich dich leider umbringen, du kotzbrocken. insoweit besteht die welt nur aus heiligen und teufeln.

sehr sehr lebenswert.

der zusammenhang zwischen ruhe und eigenbrötlertum ist mE nicht zwingend, jedoch statistisch signifikant anzutreffen. manchmal scheint es gut zu sein, seine antenne vorübergehend einzuziehen. aber nach einer weile rostet sie ein und kann nicht mehr oder nur sehr schwer wieder ausgefahren werden.

der rest ist erziehung. resilienz muss weh tun, bodenkontakt ist nicht erwünscht (wo kämen wir da hin, wenn jeder wüsste, wo er steht).
spezialisten wissen zuerst viel über wenig und am ende alles über nichts


Eremit
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anderes/other, 80
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Beitrag Fr., 20.07.2012, 17:13

Arta hat geschrieben:Selbst die ruhigen, eigenbrätlerischen Leute sind ein Massenphenomän. Wir sind nunmal über 7 Mrd. Menschen, von allem gibt es mittlerweile eine Masse. Die unerkannten Musiker, die zuküftigen Bestsellerautoren, die potentiellen Amokläufer, die engagierten Anarchisten, die Aussteiger... der Unterschied ist nur: Gehört man zu einer extrovertierten Masse, findet man schnell Gleichgesinnte. Die eigenart von intovertierten Massen ist eben, dass sie einander nicht oder kaum finden, reine Kausalität, kein Missstand. Und auch Menschen wie der Threadersteller sind letztlich Teil einer Masse die so denkt und fühlt wie er. Alleine hier im Forum gibt es genug. Nur schreien die meisten halt nicht "hier" weil es die Eigenart des Eigenbrötlers ist, sich raus zu halten.
Schade ich meinem Eigenbrötlertum, wenn ich jetzt "HIER!" schreie, oder intensiviere ich es, da ich mich dann wiederum über die Masse der anderen Eigenbrötler erhebe?

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Innere_Freiheit
Forums-Gruftie
Forums-Gruftie
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Beiträge: 845

Beitrag Fr., 20.07.2012, 18:52

@ Eremit:
Möchtest du dich denn über die Masse erheben - oder möchtest du zur Masse (der Eigenbrödler) dazugehören?

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