Therapie ohne emotionale Bindung nicht möglich?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.

pandas
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Beitrag Fr., 06.07.2012, 21:59

@ candle

Ich bleibe dabei, wenn mir, so wie hier etwas auffällt, auch in einen Deiner Beiträge, dann schreibe ich meine Ansicht dazu, weil ich es einfach sinnvoll finde.
Das geht auch gar nicht anders, anders kann sich ein Thread gar nicht entwickeln.
Und natürlich greifst Du doch auch die Punkte andere User auf, wie z.B. im Couch-Thread neulich.

Das braucht man dann ja nicht persönlich zu nehmen.

Und wie gesagt: Du kannst mich ja ignorieren, dann bekommst Du es nicht mit. Aber ich lasse mich nicht von Dir zensieren. Das ist meine Meinung dazu, und wenn Du Unnettes zu mir schreibst wie die genannten Sachen, reagier ich drauf.
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard

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münchnerkindl
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Beitrag Fr., 06.07.2012, 22:00

candle. hat geschrieben: Ein Provokateur bin ich nie gewesen,
Naja, das würde ich hier jetzt mal nicht behaupten.

Es kommt eher AUCH mal vor daß du nicht provozierst.

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candle.
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Beitrag Fr., 06.07.2012, 22:01

Ich denke dass es einfach falsch ankommt im Forum. So, nun warte ich lieber auf Rilke, kommt ja eh wieder alles in den Mülleimer hier.

candle
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Hamna
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Beitrag Fr., 06.07.2012, 22:10

candle. hat geschrieben:Rilke und das war genau der Punkt, ich wollte dich nicht kränken und wußte keine andere Vokabel dafür, wenn du einen Vorschlag hast, würde ich mich freuen.
Das ist schwierig, weil ich ja nicht weiß, was du damit eigentlich ausdrücken wolltest.
Ein Provokateur bin ich nie gewesen
Ok, wenn du es sagst. War ja auch nur eine Mutmaßung von mir.
Ich glaube auch, dass ich diese Variante zur Verfügung gestellt habe eine Bindung quasi neu zu erlernen.
Oh, kann sein, dass ich das überlesen oder nicht rausgelesen oder jetzt gerade vergessen habe.
Ich denke auch, dass genau das in Analyse gemacht wird, vielleicht liegt auch hier die vermeintliche Verstrickung mit deinem Therapeuten, also dass er im Kopfe in dem Analseverfahren steckt oder das verstärkt einfließen läßt, auch das wäre eine Möglichkeit.
Ja, das kann sein. Ich habe auch manchmal den Eindruck, dass sich das bei uns irgendwie vermischt. Er ist ja eh ziemlich verpeilt (ach, da könnte ich aus den letzten zwei Stunden wieder Beispiele bringen - mach ich aber nicht) und hat direkt vor mir eine Analyse-Patientin. Vielleicht kann er da manchmal nicht umschalten.


Nochmal zu biber /an biber (bitte nicht gegen dich verstehen, candle!) ich fand's gut, dass du dich vorhin "eingemischt" hast, weil das so ein Punkt war, wo ich mit meinem Latein am Ende war. Das kann TE eben auch entlasten, und ich persönlich bin dafür dann auch dankbar.

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candle.
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Beitrag Fr., 06.07.2012, 22:14

Vielleicht ist es einfach das Rilke und dann paßt mein Durcheinander sein von vorhin und scheint mir mit letzter Schreibe jetzt logisch.

Ich bin selber ziemlich vorsichtig mit Diagnosebeschreibungen und weiß eben auch keine anderen Worte dafür. Das Ding ist, dass ich dann wohl viel ausholen müßte und über mich berichten. Das habe ich eher nicht vor um Threads zu stören.^

candle
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Jenny Doe
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Beitrag Sa., 07.07.2012, 08:05

Hallo Rilke
Vielleicht bin ich etwas enttäuscht darüber, dass eine gute zwischenmenschliche Beziehung zu meinem Therapeuten nicht möglich ist. Und es verunsichert mich, dass er das nicht mal merkt. Aber naja, solange wir voran kommen, soll es mir jetzt so auch recht sein.
Signalisierst du ihm denn, dass sich etwas in dir verändert hat? An welchen Anzeichen soll dein Therapeut erkennen, dass sich in dir etwas verändert hat?

Ich kann mir vorstellen, dass es vielleicht für deinen Thera nicht so leicht ist zu erkennen, dass sich für dich die Beziehung zu ihm verändert hat, wenn du weiterhin offen bist, über dich redest und zudem Fortschritte machst.

Oder vielleicht merkt dein Thera durchaus, dass sich etwas in der Beziehung verändert hat, betrachtet dies jedoch als Willkommen im Sinne von "Abnablung von ihm", "Selbständig werden"

Du schreibst, dass es viele Missverständnisse gab. Vielleicht betrachtet er diese Missverständnisse nicht als ein Problem, sondern als Vorbereitung auf das Leben außerhalb der Therapie, im Sinne eines Übungsfeldes?

Vielleicht denkt er, dass die Beziehung unverändert ist, weil du bemüht bist, Missverständnisse zu beseitigen. Darum, verstanden zu werden, kämpft man eigentlich nur, wenn einem die Beziehung in irgendeiner Form wichtig ist.

Ich glaube irgendwo gelesen zu haben, dass du diese Beziehungsprobleme nur in der Therapie hast, nicht aber außerhalb der Therapie. Vielleicht passt dein Therapeut einfach nur nicht zu dir, wenn es immer wieder Missverständnisse zwischen euch gibt? Vielleicht seid ihr nicht auf der gleichen Wellenlänge oder pflegt einen unterschiedlichen Kommunikationsstil, der vom anderen nicht verstanden wird?

Die Spekulationen ließen sich gewiss fortführen. Aber wenn du genau wissen möchtest, warum er die Veränderung in dir nicht bemerkt, dann wäre es das beste, ihn darauf anzusprechen und ihn direkt zu fragen, ob er nicht bemerkt hat, dass sich etwas verändert hat und ihm auch zu sagen, wie es dir damit geht.
Ich kann mir vorstellen, dass auch deine Enttäuschung nachlassen würde, wenn er dir konkret sagt, wie er das sieht, wie er die Beziehung wahrnimmt usw., wenn du eine Antwort und damit Gewissheit bekommst.

Viel Erfolg!
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

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Hamna
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Beitrag Sa., 07.07.2012, 10:46

Jenny Doe hat geschrieben:Hallo Rilke

Signalisierst du ihm denn, dass sich etwas in dir verändert hat? An welchen Anzeichen soll dein Therapeut erkennen, dass sich in dir etwas verändert hat?

Ich kann mir vorstellen, dass es vielleicht für deinen Thera nicht so leicht ist zu erkennen, dass sich für dich die Beziehung zu ihm verändert hat, wenn du weiterhin offen bist, über dich redest und zudem Fortschritte machst.
Liebe Jenny, du hast Recht. Er kann das wohl gar nicht merken. Ich glaube nicht, dass ich das irgendwie signalisiert habe, da es mir eigentlich selbst ja erst in der letzten Stunde aufgefallen ist. Es hat sich, quasi auch von mir erstmal unbemerkt, verändert.
Ich glaube irgendwo gelesen zu haben, dass du diese Beziehungsprobleme nur in der Therapie hast, nicht aber außerhalb der Therapie. Vielleicht passt dein Therapeut einfach nur nicht zu dir, wenn es immer wieder Missverständnisse zwischen euch gibt? Vielleicht seid ihr nicht auf der gleichen Wellenlänge oder pflegt einen unterschiedlichen Kommunikationsstil, der vom anderen nicht verstanden wird?
Ja, das ist wohl richtig so. Besonders bei Konflikten fällt mir auf, das wir sehr unterschiedlich kommunizieren. Ich bilde mir ein, sehr klar und direkt zu formulieren, während er gern mal nur andeutet und umschreibt. Das habe ich ihm auch schon mal gesagt in so einer Situation. Aber wenn er nun mal so ist, wird sich das auch nicht ändern.
Die Spekulationen ließen sich gewiss fortführen. Aber wenn du genau wissen möchtest, warum er die Veränderung in dir nicht bemerkt, dann wäre es das beste, ihn darauf anzusprechen und ihn direkt zu fragen, ob er nicht bemerkt hat, dass sich etwas verändert hat und ihm auch zu sagen, wie es dir damit geht.
Ich kann mir vorstellen, dass auch deine Enttäuschung nachlassen würde, wenn er dir konkret sagt, wie er das sieht, wie er die Beziehung wahrnimmt usw., wenn du eine Antwort und damit Gewissheit bekommst.
Ja, ansprechen möchte ich es schon, habe aber auch ein bisschen Angst, ihn damit zu verletzen. Als wirklich kritikfähig hat er sich ja nun nicht erwiesen und nimmt vieles gleich als Angriff wahr. Er zappelt dann immer ganz nervös auf seinem Sessel rum, wenn ich ihn mal auf was anspreche, das ist echt heftig, dass er sowas nicht souverän aushalten kann, sich nichtmal in Ruhe anhören kann. Und dabei bin ich nett, ich mecker ja nicht rum und werde auch nicht persönlich.

Naja, bis zum 31.07. hab ich jetzt erstmal Zeit.
Viel Erfolg!
Danke dir!

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leserin
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Beitrag Sa., 07.07.2012, 11:12

Rilke, vielleicht solltest du ihn therapieren?

Sorry, wollte es mir verkneifen, ging aber nicht.

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Hamna
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Beitrag Sa., 07.07.2012, 11:47

leserin hat geschrieben:Rilke, vielleicht solltest du ihn therapieren?

Sorry, wollte es mir verkneifen, ging aber nicht.

Och, wieso solltest du dir das verkneifen? Aber ganz ehrlich, ich find's schon ätzend, dass ich keine sachlich und freundlich formulierte Kritik anbringen kann, ohne dass er sich vollkommen demontiert vorkommt. Also, wie er sich da windet und das nicht mal körperlich unter Kontrolle hat, sondern schmerzvoll das Gesicht verzieht und auf seinem Sessel rumrutscht, das ist schon großes Kino. Ich bin jedesmal ganz fasziniert. Und dann sein Gejammer dazu: "Was wollen Sie denn eigentlich von mir? Warum greifen Sie mich denn an?" Und die Krönung: "Ich bin der Therapeut, Sie sind die Patientin!" in mantraartiger Wiederholung, als müsste er sich selbst das vergegenwärtigen. Fast wäre ich in lautes Lachen ausgebrochen und hätte am liebsten gesagt "Dann verhalten Sie sich auch so! Verdammt noch mal!"

Also, er ist schwach. Und verletzlich. Das darf Mensch auch sein. Aber als Therapeut ein bisschen Souveränität auszustrahlen, könnte bestimmt nicht schaden. Nein, therapieren will ich ihn nicht. Er ist der Therapeut, ich bin die Patientin.

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leserin
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Beitrag Sa., 07.07.2012, 11:54

Ja ein 100. Grund mehr, warum ich dieser Therapie nichts abgewinnen kann. Ich halte den für eine Lusche, der dir auf den Leim gegangen ist. Mehr sag ICH jetzt mal nicht mehr dazu und verabschiede mich hier freundlichst!

Lg
Leserin

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Hamna
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Beitrag Sa., 07.07.2012, 12:00

leserin hat geschrieben:Ich halte den für eine Lusche, der dir auf den Leim gegangen ist.
Genau, ich habe meine unwiderstehlichen, weiblichen Reize ausgespielt, ihn auf Teufel komm raus beflirtet, und jetzt ist der arme völlig durcheinander. Ich bin aber auch eine.

Geht's noch, leserin? Deine Phantasie sei dir unbenommen, aber es ist eben deine. Mit mir hat das nichts zu tun!

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leserin
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Beitrag Sa., 07.07.2012, 12:04

Das ich dies so meinte oder das gar meine Phantasie ist, ist deine Interpretation, sie ist jedoch völlig falsch. Ehrlich! Du bist aufm falschen Dampfer.
Aber jetzt bin ich wirklich eine Mücke hier! *wink*

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Hamna
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Beitrag Sa., 07.07.2012, 12:14

Na, was dann wohl mit "Leim" gemeint war? Den eigenen Therapeuten zu "leimen", was auch immer ich mir darunter vorstellen soll, wäre ja höchst kontraproduktiv.

Edit:
abziehen [ugs.] | abzocken [ugs.] | ausnehmen | ausweiden [ugs.] | betrügen | hereinlegen | hinters Licht führen | lackmeiern | leimen [ugs.] | linken [ugs.] | prellen ...
Quelle: www.dict.cc/?s=leimen

Leserin, du bist wohl auch aufm falschen Dampfer.


Jenny Doe
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Beitrag Sa., 07.07.2012, 13:51

Hallo Rilke,
"Was wollen Sie denn eigentlich von mir? Warum greifen Sie mich denn an?" Und die Krönung: "Ich bin der Therapeut, Sie sind die Patientin!" in mantraartiger Wiederholung, als müsste er sich selbst das vergegenwärtigen.
Schwierige Situation, die du beschreibst. Einerseits hält er eine emotionale Bindung des Klienten an den Therapeuten für wichtig, anderseits jedoch scheint er Probleme damit zu haben, sich sein eigenes Verhalten anzugucken, das dieser emotionalen Bindung im Weg steht, und diese gar verhindert.

Wie stehtst du selber dazu?
Du merkst einerseits, dass dir die Therapie auch ohne die emotionale Bindung hilft. Anderseits verspürst du den Wunsch und auch die Traurigkeit, dass es die gute Beziehung zwischen dir und deinem Therapeuten nicht (mehr) gibt.
Wo legst du für dich den Schwerpunkt drauf? Was ist für dich von größerer Wichtigkeit?
Ich bilde mir ein, sehr klar und direkt zu formulieren, während er gern mal nur andeutet und umschreibt.
Da kann man was machen.

Du könntest ihn z.B. bitten in eigenen Worten zusammenzufassen, was du gerade gesagt hast. Dann kannst du gucken, ob er dich verstanden hat und ggf. noch ein paar weitere Erläuterungen abgeben.
Du könnntest ihn bitten konkreter zu werden ("Das habe ich nicht ganz verstanden, können sie das bitte noch mal erklären. Können sie mir ein konkretes Beispiel nennen, ....").
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.

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münchnerkindl
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Beitrag Sa., 07.07.2012, 13:58

"Was wollen Sie denn eigentlich von mir? Warum greifen Sie mich denn an?" Und die Krönung: "Ich bin der Therapeut, Sie sind die Patientin!" in mantraartiger Wiederholung, als müsste er sich selbst das vergegenwärtigen.
Hm, aber hier ist doch eine emotionale Verbindung vorhanden. Nur halt eben keine positive.

Von Klientenseite zeigt sich das daran daß sie weiterhin hingeht obwohl es zu regelmässigen Frusterlebnissen und auch der "Verachtung" der Unsouveränität des Therapeuten kommt. Wenn keine emotionale Verbindung irgendeiner Art vorhanden wäre, dann würde sie nicht mehr hingehen.

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