Psychoanalyse: WGKK stellt Rückvergütung ein

Spezielle Fragen zur Lage in Österreich

Vincent
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Beitrag So., 11.11.2012, 13:53

Lou Who hat geschrieben:Pillen.

Will man das wirklich?!
Pillen sind günstig. Und sie machen leistungsfähig. Das ist das, was heute zählt. Ein Zu-sich-Kommen in Selbsterfahrung, eine 'Menschwerdung' auch mithilfe von ganzheitlichen Therapien ist einfach viel zu teuer und der Wirtschaft nicht von Nutzen.

Wir sind eben nicht mehr im Zeitalter der großen (Selbst-)Entdeckungen.
"Eigentlich bin ich ganz anders, aber ich komme so selten dazu." (Horvàth)

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Lou Who
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Beitrag So., 11.11.2012, 13:54

leserin hat geschrieben:Lou Who ich vermute es ist ganz simpel eine Kosten-Nutzen-Rechnung bei die PA schlecht aussteigt.
Was die Kosten angeht stimme ich dir zu, nicht aber was den Nutzen bestrifft.
Ich denke, der Nutzen einer PA ist tasächlich für viele enorm. Das dieser sich nicht in Tabellen und Statistiken festhalten lässt, wird von der Kasse ausgenutzt, um weiter Kosten einzusparen. Die Einschätzung der Einzelnen, was den 'Heilungserfolg' durch ihre Analyse angeht, wird dabei bewusst vernachlässigt- weil man eben einsparen möchte, auf Biegen und Brechen.
Für mich ist die Analyse beispielsweise die einzige Therapieform, die eine positive Wirkung erzielt. Weil ich das Konzept nachvollziehen kann und die Möglickeiten, die mir die Sitzungen geben selbstständig auch im richtigen Leben zu nutzen weiß. Die VTs, die ich vordem in Anspruch genommen habe, blieben vollkommen wirkungslos.
Was passiert also mit Leuten wie mir, die in der Analyse ihre einzige Chance sehen, wieder 'gesund' zu werden, wenn diese eben nicht mehr fianziert wird?


Jenny Doe
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Beitrag So., 11.11.2012, 13:54

Naja, der Thread war dir, sandrin, sehr genehm, als du dir mit Jenny einer Meinung warst und ihr unter euch wart...
Bitte zur Abwechslung mal richtig lesen, Titus. Sandrin war nicht meiner Meinung und ich teile Sandris Meinung nur eingeschränkt.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.


leberblümchen
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Beitrag So., 11.11.2012, 14:01

Lou, das Doofe ist, dass bei der Kosten-Nutzen-Rechnung halt am Ende ein Ergebnis steht. Lohnt es sich ökonomisch oder nicht? Und wenn die Patienten nicht analytisch behandelt werden, weil es zu teuer ist - was passiert dann mit ihnen? Solange man sie pharmakolog. behandeln kann und das günstiger ist, ist die Rechnung gelöst.

Die Kassen interessieren sich nicht dafür, ob der Patient nach einer analytischen Behandlung keine Angst mehr davor hat, sich aufzulösen. Die interessieren sich dafür, ob er funktioniert. Das hier von Jenny so polemisch formulierte "die Patienten freuen sich, dass sie sich besser kennen gelernt haben" trifft den Kern der Behandlung von Persönlichkeitsstörungen überhaupt nicht. Da geht es nicht um Kennenlernen oder nicht, sondern um die Frage, ob man überhaupt sein darf. Klar, dass das außer den Betroffenen selbst kein Schwein interessiert. Für den Patienten ist die Antwort auf diese Frage jedoch von fundamentaler Bedeutung - und, auch wenn sich das nicht jeder vorstellen kann - wichtiger als die Frage, ob Symptom xy verschwunden ist oder nicht.

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Tristezza
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Beitrag So., 11.11.2012, 14:03

Eremit hat geschrieben:"Die Psychoanalyse ist die einzige Krankheit, die sich für ihre eigene Therapie hält." (Egon Friedell)
Kleine Korrektur: Das Zitat stammt von Karl Kraus.


Jenny Doe
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Beitrag So., 11.11.2012, 14:15

Das hier von Jenny so polemisch formulierte "die Patienten freuen sich, dass sie sich besser kennen gelernt haben"
-->
Jenny Doe schrieb: PA-Klienten hingegen sehen das anders, sie gehen mit dem Wunsch, sich selber besser kennen zu lernen usw. in die PA und sind zufrieden, wenn sie sich dann besser kennengelernt haben.
Immer noch falsch, Titus. Versuch es noch mal mit dem Lesen meines Beitrages. vielleicht verstehst du ihn ja beim dritten Lesen. Ich geb dir mal einen Tipp, vielleicht klappt es dann besser mit dem Verstehen von Beiträgen: Ganzes Posting lesen und nicht ständig willkürlich irgendwelche Sätze rauspicken und daraus eine neue Story basteln. viel Erfolg!
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Alba
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Beitrag So., 11.11.2012, 14:19

Hat Jemand eine Studie über die Erfolge von VT?
Ich persönlich halte z.B. nicht sehr viel von VT, weil mir das so vorkommt wie eine schnelle Symtombehandlung.
Aber sicherlich gibt es auch da Patienten, die dadurch zu erhöhterer Lebensqualität kommen, also kann es mir doch nur Recht sein. Ausserdem, was hat denn die Bevölkerung davon, wenn immer mehr Therapie-Formen abgeschafft werden, das ist vermutlich erst noch der Anfang. Die Wirtschaft steht an erster Stelle, das Konkurrenzbestreben und der Leistungsdruck nehmen immer mehr zu, die Leute werden immer kränker, aber das Soziale bleibt immer mehr auf der Strecke. Wem soll das was nutzten? Nur denen, die sich eh schon mit Geld-Scheinen den A.rsch abwischen könnten.
Zuletzt geändert von Alba am So., 11.11.2012, 14:20, insgesamt 1-mal geändert.


Vincent
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Beitrag So., 11.11.2012, 14:19

Mir ist im Übrigen nicht klar, wie Statistiken in Bezug auf die Wirksamkeit von Psychoanalyse überhaupt zustande kommen, außer dass man eine komplexe qualitative Befragung der Patienten/Klienten durchführt. Aber basieren denn auf solch einer Befragung die für Krankenkassen zweifelhaften statistischen Werte?
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Jenny Doe
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Beitrag So., 11.11.2012, 14:28

Alba und Sandrin,

ich zitiere jetzt nur Alba:
weil mir das so vorkommt wie eine schnelle Symtombehandlung.
Es gibt Klienten, die eine schnelle Symptombehandlung wünschen. Es gibt Klienten, die sich besser kennen lernen möchten. Für jede diese beiden Klientengruppen gibt es für sie maßgeschneiderte Therapieverfahren:
Die, die enormen Leidensdruck versprüren, so dass sie nur noch eins wollen, nämlich schnellst mögliche Symptombeseitigung, die sich selber und die Ursache ihrer Probleme kennen bzw. diese als nicht relevant ansehen, gehen in die VT (platt ausgedrückt, denn es ist in der Realität nicht so, dass die VT nicht nach der Ursache forscht).
Die, die sich gerne besser kennen lernen möchten, verstehen lernen möchten, warum sie sind, wie sie sind, die nach der Ursache für ihre Symptome forschen möchten, gehen in die PA.

Für den einen Patienten ist VT nichts, weil sie dem Bedürfnis des Klienten, der gerne tiefer gehen möchte, nicht in dem Ausmaß gerecht wird usw.
Für den anderen Patienten ist PA nichts, weil eine schnelle Symptombeseitigung gewünscht wird, die Ursachensuche irrelevant ist usw.

So einfach ist das.
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Alba
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Beitrag So., 11.11.2012, 14:33

Du scheinst meinen Beitrag nicht verstanden zu haben.
Jenny Doe hat geschrieben: Für den einen Patienten ist VT nichts, weil sie dem Bedürfnis des Klienten, der gerne tiefer gehen möchte, nicht in dem Ausmaß gerecht wird usw.
Für den anderen Patienten ist PA nichts, weil eine schnelle Symptombeseitigung gewünscht wird, die Ursachensuche irrelevant ist usw.

So einfach ist das.
Sag' ich doch.


leberblümchen
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Beitrag So., 11.11.2012, 14:34

Jenny: Es könnte so einfach sein - wenn du nicht ständig mit der Haltung "die PAler wollen sich ja NUR kennen lernen, was aber nicht wirklich legitm ist, denn am Ende zeigt sich ja, dass die PA erfolglos ist" hier auftreten würdest


Jenny Doe
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Beitrag So., 11.11.2012, 14:35

Hallo Alba,

doch, ich habe deinen Beitrag verstanden. Ich "musste" dich nur ins Boot ziehen, um die beiden Verfahren gegenüberzustellen.
Lerne aus der Vergangenheit, aber mache sie nicht zu deinem Leben. Wut festhalten ist wie Gift trinken und darauf warten, dass der Andere stirbt. Das Gegenstück zum äußeren Lärm ist der innere Lärm des Denkens.


Jenny Doe
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Beitrag So., 11.11.2012, 14:37

Jenny: Es könnte so einfach sein - wenn du nicht ständig mit der Haltung "die PAler wollen sich ja NUR kennen lernen
Immer noch falsch Titus. Das "NUR" ist deine Interpretation, ich habe das nicht geschrieben. Versuch es noch mal mit dem Lesen, vielleicht brauchst du noch ein paar Versuche. Bin ja ein geduldiger Mensch
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Alba
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Beitrag So., 11.11.2012, 14:40

Jenny Doe hat geschrieben:Ich "musste" dich nur ins Boot ziehen, um die beiden Verfahren gegenüberzustellen.
Hmhm?! Kam aber so rüber als wolltest du es mir erklären.
Na egal.
Jenny, mich stört auch Deine einfach gestrickte Gleichung: PA=Sich selbst ein bißchen besser kennen lernen. Es ist mehr als das.


leberblümchen
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Beitrag So., 11.11.2012, 14:43

Jenny: Naja, dass du hier wiederholt versuchst, persönlich anzugreifen, spricht nicht gerade für deine rhetorischen Fähigkeiten und es spricht auch nicht gerade für die Argumente, die du anzubringen versuchst.

Schon alleine die Frage, deren Antworten du ja schon damals nicht verstehen wolltest, warum die Leute eine PA machen, wenn sie doch nicht hilft, zeigt, dass du nicht bereit bist, dich wirklich auf diese Methode einzulassen. Du schreibst vom "Kennenlernen" als Motivation, hast aber offensichtlich nicht viel Hintergrundwissen über Persönlichkeitsstörungen.

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