Alles nur künstliche Therapeuten-Symphatie-Getue
nö fands nicht verschwiemelt wollt nur auch meinen senf ... und so weiter und so fort *laberdrang*
Es ist krass, was man erreichen kann, wenn man sich traut. (Aya Jaff)
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sandrin hat geschrieben:
Das steht alles außer Frage, was du schreibst. Therapeut ist ein anstrengender Beruf, die Ausbildung kostet Geld. Und dennoch verlangen manche Dinge nach tiefen, menschlichen Beziehungen, die man zu Menschen hat, zu denen man keine rein finanzielle Beziehung aus einer Dienstleistung heraus hat. Sicherlich gibt es Dinge, die kann man mit einem Außenstehenden (sprich Therapeuten) leichter besprechen, weil der die nötigen Distanz hat. Es gibt (und gab bei mir) aber auch Dinge, die hätte ich nicht mit einem fremden Therapeuten, sondern lieber mit meiner Familie bzw. Freunden besprochen. Weil die mir zu intim oder auch persönlich waren.
Aber gerade SEHR intime Dinge sind doch bei einem Therapeuten besser aufgehoben als bei einem Familienangehörigen oder einer Freundin. Der Therapeut ist durch seinen Berufehrenskodex dazu verpflichtet damit diskret und uneigennützig umzugehen. Selbst wenn es nicht passiert, die Gefahr bleibt doch bestehen. Wenn du das aber einem Angehörigen oder Freund erzählst kannst du NIE vollkommen sicher sein daß es nicht zB weitergetratscht oder in einem Konflikt gegen dich verwendet wird. Ausserdem könnte es zu Peinlicheiten kommen wenn du diesem "Mitwisser" deiner intimsten Details dann im privaten Leben häufiger triffst.
Da lade ich das lieber bei einer völlig aussenstehenden Person ab.
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Ich frage mich auch gerade, was das für Themen sein sollen, die man besser mit seinen Freunden bereden kann. Da fällt mir eigentlich nur sowas wie die liebste Sexstellung oder ähnliches ein, was zwar intim ist, aber eher Unterhaltungs- als Krankheitswert hat.
Stelle ich mir dagegen vor ich hätte mit einem meiner ehemaligen Freunde mal über traumatische Erlebnisse geredet...
Das hätte überhaupt nicht funktioniert und mir rein gar nichts gebracht. Mein Thera weiß wenigstens, wie er mir hilft nicht wieder ungeschützt in diese Situationen hinein zu rutschen. Damit wären Freunde völlig überfordert und mich könnte man dann erstmal getrost in die Tonne kloppen.
Stelle ich mir dagegen vor ich hätte mit einem meiner ehemaligen Freunde mal über traumatische Erlebnisse geredet...
Das hätte überhaupt nicht funktioniert und mir rein gar nichts gebracht. Mein Thera weiß wenigstens, wie er mir hilft nicht wieder ungeschützt in diese Situationen hinein zu rutschen. Damit wären Freunde völlig überfordert und mich könnte man dann erstmal getrost in die Tonne kloppen.
Lache und die ganze Welt wird mit dir lachen. Weine und du weinst allein.
Oldboy
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Kommt auf die Themen an. Es gibt tatsächlich welche, die würde ich auch eher mit einem Thera als mit einer Freundin besprechen. Aber wenn es z. B. um Trauerfälle oder dergleichen geht, wäre mir meine Familie tausend Mal lieber.
Ihr tut ja gerade so aus, als wäre es ein Unding und absolut Außergewöhnlich, mit Freunden und Familie über Probleme zu reden. Eigentlich sollte das der Normalzustand, der Kontakt zu Therapeuten eher die Ausnahme sein.
Ihr tut ja gerade so aus, als wäre es ein Unding und absolut Außergewöhnlich, mit Freunden und Familie über Probleme zu reden. Eigentlich sollte das der Normalzustand, der Kontakt zu Therapeuten eher die Ausnahme sein.
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Jo, sehe ich auch so! Therapeut ist doch eher seltene Ausnahme denn die Regel.sandrin hat geschrieben:
Ihr tut ja gerade so aus, als wäre es ein Unding und absolut Außergewöhnlich, mit Freunden und Familie über Probleme zu reden. Eigentlich sollte das der Normalzustand, der Kontakt zu Therapeuten eher die Ausnahme sein.
candle
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Ein Trauerfall an sich ist erstmal auch noch kein Grund zum Therapeuten zu gehen. Wenn die Trauer aber zur Depression wird, bekommt sie einen Krankheitswert und da kann dann keine Familie/Freunde mehr helfen.
Familie und Freunde erfüllen doch einen komplett anderen Zweck. Die sind für soziale Bedürfnisse "zuständig". Zum Therapeuten geht man doch erst, wenn das Problem Krankheitswert hat und das sollte wirklich die Ausnahme sein. Ist es nach meinem Erleben aber auch. Therapie ist doch immer noch etwas, was man als letztes Mittel in Betracht zieht und nichts, was man aus lustigen Wellnessgründen mal eben so nebenbei macht. Wäre mir jedenfalls neu. Aber vielleicht bin ich auch noch zu konservativ aufgewachsen. Zum Psychoklempner zu gehen war in meiner Familie immer ein Makel, weshalb die Psychatrieaufenthalte meiner Schwester auch absolutes Familiengeheimnis waren.
Familie und Freunde erfüllen doch einen komplett anderen Zweck. Die sind für soziale Bedürfnisse "zuständig". Zum Therapeuten geht man doch erst, wenn das Problem Krankheitswert hat und das sollte wirklich die Ausnahme sein. Ist es nach meinem Erleben aber auch. Therapie ist doch immer noch etwas, was man als letztes Mittel in Betracht zieht und nichts, was man aus lustigen Wellnessgründen mal eben so nebenbei macht. Wäre mir jedenfalls neu. Aber vielleicht bin ich auch noch zu konservativ aufgewachsen. Zum Psychoklempner zu gehen war in meiner Familie immer ein Makel, weshalb die Psychatrieaufenthalte meiner Schwester auch absolutes Familiengeheimnis waren.
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Oldboy
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Ich hab zwar ohnehin einen sehr übersichtlichen Bekanntenkreis, aber ich konnte noch nie besonders viel damit anfangen, wenn meine Freundinnen, mit denen ich mich wirklich auch ganz offen über Probleme unterhalten konnte, ihre Ansichten äußern. Also, das war O.K. im Rahmen einer Unterhaltung à la: "Meine Mutter ist auch nervig", aber ich hatte einfach nichts davon im Sinne einer Gesundung.
Psychotherapie ist ja für Menschen, die im Alltag langfristige Probleme haben. Wenn sie die nicht hätten, bräuchten sie auch keine Therapie. Und bei diesen langwierigen Geschichten, die teilweise schon in der Kindheit begonnen haben, nützt es nun mal nichts, wenn eine Freundin erzählt, dass sie auch Stress mit Ehemann, Job und Mutter hat. Mich interessiert ja nicht, da irgendwelche Floskeln auszutauschen, sondern mich interessiert, herauszufinden, wer ich warum geworden bin. Das kann mir niemand beantworten, außer ich selbst, und das auch nur mit der Hilfe des Therapeuten.
Psychotherapie ist ja für Menschen, die im Alltag langfristige Probleme haben. Wenn sie die nicht hätten, bräuchten sie auch keine Therapie. Und bei diesen langwierigen Geschichten, die teilweise schon in der Kindheit begonnen haben, nützt es nun mal nichts, wenn eine Freundin erzählt, dass sie auch Stress mit Ehemann, Job und Mutter hat. Mich interessiert ja nicht, da irgendwelche Floskeln auszutauschen, sondern mich interessiert, herauszufinden, wer ich warum geworden bin. Das kann mir niemand beantworten, außer ich selbst, und das auch nur mit der Hilfe des Therapeuten.
Ja komisch, Therapie war nie ein Thema und plötzlich sind alle Geschwister mehr oder weniger "erkrankt". Seltsam... Ich kenne aber auch schon etliche Leute die sehr früh in der Jugend schon Therapiekarriere gemacht haben und immer noch dabei sind. Das sind dann round about schon 25 Jahre.
candle
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Sorry, das ich das sage, aber bei dir hört sich das eher nach einer Sinnkrise Flower Power wir reisen alle mal nach Indien und suchen den Sinn des Lebens.titus2 hat geschrieben: sondern mich interessiert, herauszufinden, wer ich warum geworden bin. Das kann mir niemand beantworten, außer ich selbst, und das auch nur mit der Hilfe des Therapeuten.
Ich frage mich da auch, ob man solche Therapeuten da ernst nehmen kann, aber anderes Thema.
candle
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Stacheldraht, you made my day. Das ist das, was ich seit Monaten predige. Leider wird das in unserer Gesellschaft wohl anders gesehen. Da kriegt man auf Anfrage keine klare Einschätzung. Da wird einem nur gesagt, dass Therapie etwas sei, was man sich doch auch mal gönnen kann und dass es doch gar nicht so sehr drauf ankommt, ob Diangose oder nicht und so weiter und so fort. Hab ich vor Kurzem erst von einem Experten gesagt bekommen. Find ich schrecklich, so ne Haltung. Und ist auch eindeutig gegen das, was in den Psychotherapielinien der Krankenkasse zu lesen ist. Das führt noch so weit, dass diese irgendwann entweder gar nicht mehr leisten oder nur noch mit hohem Eigenanteil (wie z. B. in Österreich). "Wellness" ist genau das Wort, das ich auch verwendet habe.Stacheldraht hat geschrieben: Zum Therapeuten geht man doch erst, wenn das Problem Krankheitswert hat und das sollte wirklich die Ausnahme sein. Ist es nach meinem Erleben aber auch. Therapie ist doch immer noch etwas, was man als letztes Mittel in Betracht zieht und nichts, was man aus lustigen Wellnessgründen mal eben so nebenbei macht.
Und candle, auch das mit der Therapiekarriere kenn ich. In dieser Spirale ist man schneller als man denkt.
Ansonsten meinte ich das mit dem Trauerfall dann, wenn es während einer Therapie passiert. Da würd ich mich meiner Umgebung einfach wesentlich näher fühlen.
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Tja, candle, was du dich so fragst, ist vielleicht nicht immer das, was wirklich wichtig und richtig ist. Was dir helfen würde: Wissen.
Früher, weiß ich, da fuhr jeder auf Kur und jammerte hinterher, dass sich nichts gebessert hat, aber der Tanztee und Kuchen soll immer super gewesen sein- ach ja und die Kurschatten nicht zu vergessen.
candle
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Ja, ich weiß aber nicht bei dir und du rückst damit ja nicht raus und hälst dich bedeckt. Und bei dem was du schreibst öhm...titus2 hat geschrieben:Tja, candle, was du dich so fragst, ist vielleicht nicht immer das, was wirklich wichtig und richtig ist. Was dir helfen würde: Wissen.
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sandrin hat geschrieben: Stacheldraht, you made my day. Das ist das, was ich seit Monaten predige. Leider wird das in unserer Gesellschaft wohl anders gesehen. Da kriegt man auf Anfrage keine klare Einschätzung. Da wird einem nur gesagt, dass Therapie etwas sei, was man sich doch auch mal gönnen kann und dass es doch gar nicht so sehr drauf ankommt, ob Diangose oder nicht und so weiter und so fort. Hab ich vor Kurzem erst von einem Experten gesagt bekommen. Find ich schrecklich, so ne Haltung. .
Dann nenn es in so einem Fall, wo jemand ohne gravierenden Leidensdruck die Hilfe einer Fachperson in Anspruch nimmt um sein Leben zu verbessern Coaching und du bist wieder TOTAL im Trend
Wenn ein Therapeut bei einen potentiellen Klienten keinen Leidensdruck finden kann und damit keine Indikation für eine PT bekommt derjenige doch eh von der Krankenkasse keine genehmigt (ausser der Therapeut saugt sich für den Antrag irgenwelche Märchen aus den Fingern was ja wohl nicht legal ist)
Zuletzt geändert von münchnerkindl am Do., 07.06.2012, 19:07, insgesamt 1-mal geändert.
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Du musst ja auch nicht alles wissen über mich, oder?candle. hat geschrieben: Ja, ich weiß aber nicht bei dir
Manchmal reicht es schon, sich zu informieren - nicht über mich und meine Therapie, sondern über den Sinn und Zweck von Psychoanalysen.
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