Spaß am Sex verloren! Erfahrungen mit Therapie? (W)

Fragen und Erfahrungsaustausch über sexuelle Problembereiche wie Sexualstörungen, rund um gleichgeschlechtliche Sexualität und sexuelle Identität, den Umgang mit sexuellen Neigungen wie Fetischismus, S/M usw. - ausser Aufklärungs-Fragen.
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Ekel
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Beitrag Di., 24.01.2012, 14:01

@Lilly: Zugegebener maßen, haben meine Exfrau und ich das auch eine zeitlang so probiert. Da ich da aber nicht so der Typ für bin, hat es bei uns schlichtweg nie geklappt. Natürlich muss dafür die stimmung die richtige sein. Aber vielleicht findet er das ja ganz gut und steigt drauf ein. man kanns ja mal versuchen...

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Tiefschwarz
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Beitrag Mi., 25.01.2012, 10:15

Neee, keine gute Idee. Würd ich mir echt albern bei vorkommen in unserer jetzigen Situation. Ich glaube auch nicht, dass das bei ihm gut ankommen würde

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Lilly111
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Beitrag Mi., 25.01.2012, 10:43

Gibt es bei euch noch einen Bereich in dem ihr locker miteinander umgeht? Woraus sich dann vllt. eine Annäherung in die gewünschte Richtung entwickeln könnte?

Lilly
... as stubborn as a mule.

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Tiefschwarz
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Beitrag Mi., 25.01.2012, 12:02

Wir gehen eigentlich sonst in allem recht locker miteinander um. Wir albern viel rum und lachen etc..... Aber das bringt mich auch nicht weiter.

Ach mal gucken, wie es sich in den nächsten Tagen/ Wochen entwickelt. Ich befürchte nichts Gutes.... aber ich lass mich natürlich gerne positiv überraschen

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Méabh
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Beitrag Mi., 25.01.2012, 13:25

Hi Tiefschwarz...

ich schon wieder... also, mir fiel gerade was auf, bei deinen Beschreibungen
(was, was ich von mir kenne, natürlich ) - ich hoffe, ich stapfe nicht wieder zu arg rein.

Also - bei mir gab es das ja umgekehrt - ein Mann, der mehr Sex wollte und mich, die nicht wollte. Ich hätte das sonst ganz genau so beschrieben - dass alles ganz locker und gut war, außer dem Sex. Genau das: Mit viel Lachen und ein bisschen Herumalbern.

Irgendwann stand ich da, mit meinem Freund damals, und wir blödelten etwas... bis mir ganz plötzlich in dieser Situation aufgegangen ist, dass das ein "Weglachen" ist.

Wenn mein Freund länger weg gewesen ist, und wir lagen später miteinander im Bett, war es ganz häufig - lachen, albern, blödeln, manchmal, bis die Puste ausging. Ich hab das später an mir beobachtet und gesehen, dass das ein Distanzhalten war. Vielleicht schon ein angenehmes, lustiges, aber trotzdem.

In Anfängen von Verliebtheit, da kenne ich so ein ganz ernstes Sich - Öffnen, dieses Zugewandtsein und so - das war alles weg, versickert im Lachen und Spaßeln. Und letzteres hat mich regelrecht "geschützt" - vor Schmerz/ Frust UND vor "Mich noch mal sehr einlassen - Müssen".

Weiß nicht, ob dir das was sagt...

Hm...
Méabh

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Tiefschwarz
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Beitrag Mi., 25.01.2012, 13:41

Liebe Méabh,

danke für dein Posting. Das ist sehr konstruktiv und bringt mich echt zum nachdenken Vielleicht hast du sogar recht. Zu Mal ich ja wenn er ernst werden soll auch oft Distanz schaffe, indem ich rumalbere. Allerdings hatten wir von Anfang an viel Rumgeblödelt. Das ist unsere Art und auch eben meine. In jeder Beziehung. Die Frage ist auch, ob die Erotik vielleicht auf der Strecke bleibt, wenn man sich über alles kaputt lacht?!

Darf ich dich mal fragen zu deiner Geschichte? Interessiert mich wirklich. Also es ist bei uns beiden so, dass beide kaum noch Lust haben. Ich denke aber, dass es bei ihm noch schlimmer ist als bei mir (fragt sich allerdings wie lange noch). Bist du da wieder rausgekommen aus deiner Unlust? Hast du reflektieren können, woher dies Unlust gekommen ist?

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Méabh
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Beitrag Mi., 25.01.2012, 14:28

Liebe Tiefschwarz,

naja, gar nicht so einfach, dir zu antworten. Es ist wirklich ein... - Thema für mich.

Erotik kann bestimmt auch schön sein, wenn man lachen kann, miteinander, kann da schöne Leichtigkeit entstehen. Aber wenn es eben als Distanzhalter dient...

Also, ich hab aus meiner Unlust nicht herausgefunden. Zu Beginn, früher, in meiner Ex - Beziehung, da habe ich noch einiges an Rat gesucht: "Verbieten Sie Sex. Berühren Sie sich nur. Lassen Sie Sex mindestens drei Wochen Außen vor" und so. Jedenfalls hat mir das nie geholfen. Ich fand es alles künstlich und irgendwie blöd.

Ich knabbere da seit Jahren dran herum, aber ich komme nicht wirklich drauf, was mit mir ist.
Wenn ich mich verliebt habe - dann ist es weg, wie Münchnerkindl, glaube ich, vorher mal schrieb - alle Barrieren sind dann eingerissen. Alles ist möglich und lebbar und schön-
Und auch, wenn der Sex (in einer Verliebtheitszeit) mal nicht toll war, es war trotzdem erotisch, dicht und total okay, wenn was schief ging.

Aber danach, später, nach einem knappen Jahr, war Schluss. Immer. Zärtlichkeit, umarmen, liebevoll sein, ja... aber Sex...

Es muss bei mir was mit Nicht - Fühlen - Wollen, mit Nicht - nah sein Können oder so zu tun haben. Ich hab meinen Ex immer wieder angeschaut, früher, und fand ihn schön und anziehend und alles, aber es ging einfach nichts mehr. Jeder Gedanke an Sex mit meinem Freund war mir zu dicht, zu nah. Unmöglich.
Ich versteh es nicht.

Gedanken an Sex mit Anderen gingen. Da habe ich mir diese Nähe "gewünscht". Gedanklich.
Nur in einer Beziehung ging nichts.
Sobald Nähe da ist, längere Zeit, scheinen irgendwelche inneren Verstrickungen aufzutreten, in mir.
Ich bin auch mit Therapie nicht wirklich weitergekommen.

Naja, ich find schon ... ach Mist, ich hoffe, ich desillusioniere dich nicht ganz, hier.
Ich weiß keine Lösungsansätze - für mich nicht und für euch auch nicht. Leider.

(Vielleicht hatte ich deswegen auch so scharf geschrieben, weil ich dich ein Stück beneidet habe, um deine Experimentierfreudigkeit und so. Ich vermisse meine eigene erotische Lebendigkeit.)

Grüße
Méabh

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Tiefschwarz
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Beitrag Mi., 25.01.2012, 14:37

Ja, die eigene Lebendigkeit die einem selbst fehlt. Das hab ich vor kurzem auch zu meinem Therapeuten gesagt. Mir geht es ja nicht so, dass ich vor lauter Lust sprühe. Ist ja auch eher kaum noch vorhanden. Leider

Tja, diese Thema Nähe und Distanz trägt sicher dazu bei. Wobei ich seit ungefähr drei Jahren daran arbeite mit Hilfe meiner Therapie und auch große Fortschritte gemacht habe. Aber ich hab das Gefühl, dass das seitdem mit dem Sex viel schwieriger geworden ist. Warum auch immer

Der jetzt ist ja auch mittlerweile der dritte Mann mit dem es schwierig ist. Das kannte ich so nie. Ich hatte immer tollen Sex und viel Spaß daran. Dann war ich 5 Jahre lang Single und danach war alles was kam irgendwie schwierig. Bei manchen Männern lief es dann aber wie geschmiert. Deshalb kann es eigentlich kein grundsätzliches Problem sein. Ein Problem durchaus. Aber eben nicht grundsätzlich. Hhm....? Ich bin Rudi Ratlos

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Méabh
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Beitrag Mi., 25.01.2012, 15:00

mit Hilfe meiner Therapie und auch große Fortschritte gemacht habe. Aber ich hab das Gefühl, dass das seitdem mit dem Sex viel schwieriger geworden ist.
DAS kann ich bestätigen. Also, geht mir genau so. Total komisch, oder!

Vielleicht liest ja jemand mit, der eine Idee dazu hat ......................

Ähm, falls du antworten magst - du sagst, der dritte Mann, mit dem es schwierig ist - waren das bei den beiden anderen ganz andere Probleme, oder war es da auch die sexuelle Ebene?

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Lilly111
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Beitrag Mi., 25.01.2012, 15:45

Hallo Tiefschwarz und Méabh,
ich lese mit und kriege schon allein davon einen Anflug von Depressionen.
(Ich hoffe, ihr habt Humor.)

Ich glaube es geht gar nicht vorrangig um den eingeschlafenen Sex. Darin kommt nur ein tieferliegendes Problem zum Ausdruck. Fehlende Liebe. Die entweder erst gar nicht richtig entstanden, gewachsen, oder irgendwann kaputt gegangen ist.

Ich stelle mir die Liebe immer als Pflanze vor. Der Keim schlummert in der Erde (in uns selbst), wird durch Nahrung und Wasser zum Leben erweckt, bricht durch die Kruste durch und ist zunächst mal ein ganz zartes Pflänzchen, das viel Zuwendung und gute Behandlung braucht. Erst über die Zeit wird es zu einer robusten, starken Pflanze, die auch mal einen Orkan überstehen kann.

Es gibt sicherlich viele Möglichkeiten das zarte Pflänzchen am wachsen zu hindern. Man kann ständig darauf rumtreten (sich immerzu über dieselben Kleinigkeiten streiten, es an gegenseitigem Respekt fehlen lassen, die eigenen Launen am Partner ausleben, ihn verbiegen wollen uvam.). Oder man kann das Pflänzchen gleich wieder ausreißen, wenn es "droht" größer zu werden. So empfinde ich das bei euch beiden. Sobald die erste Verliebtheit nachläßt und dann unweigerlich die "Stunde der Wahrheit" mit den eigenen Gefühlen ansteht, macht ihr einen auf "locker-flockig", alles nicht so Ernst nehmen. Aus Angst sich zu den eigenen Emotionen zu bekennen? Die können in zwei Richtungen verlaufen. Entweder man muss sich und dem Partner eingestehen, dass es doch nichts mit der großen Liebe wird, weil nach der Verliebtheit nichts mehr ist. Oder man muss (besser: sollte, wäre schön) zu seinen wachsenden Gefühlen stehen, und damit auch zum Partner. Ein gegenseitiges Zueinander bekennen.
Aber das macht den Sex eher noch schöner, weil diese tiefe Vertrautheit, das Nah-sein-wollen zu spüren ist.

Hingegen... Verliebtheit ist weg, Liebe ist auch nicht da (weil nicht zugelassen), was wollen wir eigentlich noch miteinander?
Nur so meine Gedanken. Ich kann auch völlig danben liegen.
Méabh hat geschrieben:Ich hab meinen Ex immer wieder angeschaut, früher, und fand ihn schön und anziehend und alles, aber es ging einfach nichts mehr.
Das "anziehend" kriege ich gedanklich mit dem "ging nichts" nicht zusammen.
(Erotisch) anziehend ist für mich eine Verlockung. Die Verheißung der Erfüllung meiner Wünsche. Entsteht die Lust da nicht ganz von selbst?

Lilly
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Tiefschwarz
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Beitrag Mi., 25.01.2012, 15:45

Ja, ne Idee wäre interessant dazu!

Genau. Der dritte Mann bei dem es sexuell irgendwie harkt! Beim ersten hatten wir beide von Anfang an nicht große Lust auf Sex (war aber auch mein erster Freund nach so langer Abstinenz). Ich fand ihn hübsch anzuschauen etc., aber ich hatte keine große Lust auf ihn.

Bei dem danach klappte alles wunderbar.

Dann kam der nächste. Anfangs alles jut, dann fing er an kompliziert zu werden. Er konnte nicht mehr wirklich mit mir schlafen, weil er sich Druck gemacht hat, dass meine Ex-Freunde alle viel besser im Bett waren wie er. Er hat dann ne Kurzzeittherapie gemacht. Er hat sich dann nach einiger Zeit wieder eingekriegt, nur meine Lust war komplett weg

Dann kam einer in den ich mega doll verliebt war. Der Sex lief super und war unkompliziert. Und ich hatte ganz viel Lust auf Sex. Das war toll!

Tja und jetzt der. Anfangs schon holprig und wurde dann immer schlimmer.

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candle.
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Beitrag Mi., 25.01.2012, 16:24

Und wie kam das dann immer zu den Trennungen vorher, wenn es doch gepaßt hat?

candle
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Méabh
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Beitrag Mi., 25.01.2012, 16:30

Hm, nein, Lilly.

Bei meinem jetzigen Freund ist das mit dem locker - flockig nicht mehr. Ich mach das nicht mehr so; und ich kann im Alltag viel Nähe und Zärtlichkeit zu lassen. Wir sind beide offen, besprechen gern die Themen, die anstehen, reflektieren die Dinge, bei denen es mal kracht, können ernsthaft miteinander sein und ebenso herumblödeln, streiten, überdenken, versöhnen, besprechen........ - wieso sollte ich da sagen: Sorry, Partner... das ist keine große Liebe... (er hat dieselbe Problematik wie ich. Vielleicht schwierig - aber für uns beide ist da eine Menge Druck weg.) Ich "bekenne" mich seit elf Jahren zu ihm, und umgekehrt.

Nur beim Gedanken an Sex geht bei mir nichts mehr.

Nein, die Lust entsteht nicht ganz von selbst.
Woah, solche Fragen ärgern mich.

Wenn ich eine Ess - Problematik habe und eigentlich essen will, aber eine Blockade habe und mich statt dessen fast erbrechen muss oder sonstwas, und jemand sagt: Ja aber... schau, hey, diese tolle Sahne... ist es da nicht toll zu essen? Ist es denn nicht ganz natürlich, da zu essen?

Nein. Punkt. Und wenn es 100 x so "von selber gehen" müsste, ich BIN so nicht.

Ehrlich - die These "Wo keine Lust auf Sex, da keine Liebe" - da hab ich irgendwie nur ein Schulterzucken.

Aber - mit der Aussage, dass es um etwas Tieferliegendes geht, hast du sicher recht.

Méabh
Zuletzt geändert von Méabh am Mi., 25.01.2012, 16:38, insgesamt 1-mal geändert.

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Lilly111
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Beitrag Mi., 25.01.2012, 16:37

Méabh hat geschrieben:Nein, die Lust entsteht nicht ganz von selbst.
Woah, solche Fragen ärgern mich.
Entschuldigung ! Das wollte ich ganz sicher nicht.
Jeder schreibt hier aus seiner Perspektive, aber das wusstest du schon.

Bin dann mal weg hier...

Lilly
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Méabh
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Beitrag Mi., 25.01.2012, 16:42

Hm, was ist so schlimm daran zu sagen: Das hat mich geärgert?
Die Reaktion "Ach so... okay und tschüss" kenne ich so gar nicht.

Versteh ich grad nicht.

Aber - as you like..

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