Verlangt Euer Therapeut ein Ausfallhonorar?

[Wandelröschen]

eine Privat-Rechnung über 40 Euro ausstellt

Bei meiner Ex-Thera waren es 80 Euro, wenn nicht 48 Std vorher abgesagt. Ohne Rechnung bar auf die Hand 50 Euro (da denkt sich wohl jeder seinen Teil).
Kam bei mir in all den Jahren nur einmal vor.

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[titus]

flowerbomb, er sprach von 2-3 Jahren - wobei wir nicht über die Stundenzahl gesprochen haben - es kann ja sein, dass man im 2. und 3. Jahr nur alle zwei Wochen zusammenkommt - dann wären es am Ende 100 Stunden. Als ich erwähnte, dass die Kassen doch aber nicht unbegrenzt zahlen, sagte er: "Das werden wir dann sehen". Solange mir das finanziell möglich ist, würde ich auch 200 Stunden kommen, wenn ich dabei das Gefühl habe, es tut sich was und es dauert einfach nur länger - allerdings habe ich mich schon gefragt: "Oh Gott, bin ich so ein schlimmer Patient und so begriffsstutzig, dass ich doppelt so lange brauche wie Andere?!" Ich weiß nicht, vielleicht hat er es auch nur gesagt, um mir den Druck zu nehmen, nach einem Jahr fertig sein zu müssen.

Eines meiner Kinder ging mal zur Ergotherapie. In einer Praxis galt die Regel, dass man 48h vorher absagen müsse (was ich bei Kindern schon kritisch finde, denn die werden nun mal häufiger krank, und es handelt sich dabei ja in erster Linie um jüngere Kinder), und den Hammer fand ich persönlich, dass Geburtstagseinladungen von Freunden nicht als Entschuldidung anerkannt werden! Das hört sich vielleicht professionell an, aber erstens sind Kinder, die in ergotherapeutischer Behandlung sind (z.B. wegen ADS), im Alltag sowieso schon oft leicht gehandicapt, zweitens haben viele dieser Kinder nun auch nicht gerade viele Freunde, sodass eine Geburtstagseinladung wahrscheinlich therapeutisch wertvoller ist als eine Stunde Laubsägearbeiten, drittens kommt das pro Kind (die meisten feiern ja am Wochenende) vielleicht zweimal im Jahr vor, dass ein Geburtstag ausgerechnet am Ergo-Termin ist, und viertens sagt man da ja nun wirklich ca. eine Woche im Voraus ab. Also, solche Regelungen finde ich schon schwachsinnig - und vor allem führt so was dann dazu, dass die Kinder bzw. Eltern dann eher lügen und sagen, man sei krank.

[abendrot79]

Bei meiner Ex-Thera waren es 80 Euro ..... Ohne Rechnung bar auf die Hand 50 Euro (da denkt sich wohl jeder seinen Teil).

Bar auf die Hand? Da würde ich mir auch meinen Teil denken und irgendwie würde es mein Thera-Bild negativ beeinflussen. Wer will schon eine Thera haben, die Geld "schwarz" annimmt?

[elisa]

petrapan schrieb:

Der Therapeut selbst hat mir auch manchmal erst am gleichen Tag morgens abgesagt weil er über Nacht krank geworden war.

DAS ist jetzt aber in dem Zusammenhang schon beachtenswert...
Was für dich gilt, muss für ihn also noch lange nicht gelten?

Anscheinend haben die Theras in Deutschland durch die Kassenregelung eine ziemliche Konsumhaltung entwickelt - hier in Österreich erlebe ich das anders - und die Theras sind diesbezüglich auch flexibel - es geht eher um eine Absicherung bei Patienten, bei denen das kurzfristige Absagen sozusagen zum Störungsbild dazugehört und regelmäßig vorkommt. Dann wird das auch direkt angesprochen. Wenn einer mal krank wird, ist das in der Regel kein Problem und wird auch kein Ausfallhonorar verlangt.

lg elisa

[mobile posting]

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[lollo]

Mein Thera verlangt 65,-€ Ausfallhonorar, wenn ich nicht wenigstens EINE WOCHE vorher absage! Dafür bietet er aber auch an, die Stunde telefonisch zu absolvieren und so keinen echten Ausfall am Termin zu haben (und eben nicht zahlen zu müssen). Finde ich dann auch wieder gut.

[flowerbomb2]

Titus, wie oft gehst du momentan hin die Woche? Ich glaube 100h ist zu wenig und ein ganzes Jahr nur noch alle 2-3Wochen kann ich mir auch eher nicht vorstellen..diese paar Wochen Regelung wird glaube ich bei vielen Theras eher so als Abnabelungsregelung genommen bei sagen wie mal den letzten 10h oder so. Aber ein 2-3wöchiger Therapieabstand um normal weiter Therapie zu machen, ist glaube ich nicht üblich. Wirst sicher so bei 160-200h liegen und das ist für eine Analyse auch ziemlich normal glaube ich.

Schreib mir vllt besser ne PM, bevor wieder jemand OT schreit.

[flowerbomb2]

petrapan schrieb:

Der Therapeut selbst hat mir auch manchmal erst am gleichen Tag morgens abgesagt weil er über Nacht krank geworden war.

DAS ist jetzt aber in dem Zusammenhang schon beachtenswert...
Was für dich gilt, muss für ihn also noch lange nicht gelten?

[mobile posting]

das sehe ich nämlich auch als problem, dass der thera auch n paar minuten vorher einfach so absagen kann.meine thera hat z.b. auch noch nie 48h vorher abgesagt. hätte sie mich dieses ausfallhonorar zahlen lassen, hätte das schon einen beigeschmack..

[mitsuko]

Das finde ich auch ziemlich lächerlich, wenn der Therapeut für sich dann diese Fristen so lasch sieht.
Umso ärgerlicher als dass man das nun wiederum als Patient kaum im Vorfeld weiß.

Für mich wäre das dann schon ein No Go. Solche Absagefristen kann ich ansonsten gut akzeptieren, war aber dann auch so, dasss meine Stunden immer, immer, immer stattgefunden haben, es sei denn, sie wurden eben auch deutlich im Vorfeld (meistens mehrere Wochen vorher) abgesagt.

[Rabea]

das sehe ich nämlich auch als problem, dass der thera auch n paar minuten vorher einfach so absagen kann.meine thera hat z.b. auch noch nie 48h vorher abgesagt. hätte sie mich dieses ausfallhonorar zahlen lassen, hätte das schon einen beigeschmack..

Geeenau, hätte bei meiner auch einen Beigeschmack, meine auch noch nie 48h vorher, immer ein paar Stunden vor dem Termin hat sie mich anrufen... "juhu, wie toll"
Allerdings weiss ich nicht von meiner sollte ich mal so ganz kurzfristig absagen (wie sie es schon getan hat), ob sie da ein Ausfallhonorar haben will, sie hat sowas noch nie erwähnt. Ich muss dazu sagen, ich musste von mir aus aber auch noch nie eine Therapiestunde absagen.

[petrapan]

Der Therapeut selbst hat mir auch manchmal erst am gleichen Tag morgens abgesagt weil er über Nacht krank geworden war.

DAS ist jetzt aber in dem Zusammenhang schon beachtenswert...
Was für dich gilt, muss für ihn also noch lange nicht gelten?

Nein, das war doch mein ehemaliger Therapeut (in einer anderen Stadt). Der hat mir NIE etwas berechnet. Allerdings kann ich mich auch nicht erinnern, dass ich mal kurzfristig abgesagt hätte. Aber wenn, dann hätte er mir glaube ich nichts berechnet. Er hat meine Termine sehr oft verschoben bzw. nachgefragt ob es mir auch dann und dann passt um seine "Lücken" zu schließen. Da ich damals immer sehr flexibel war, hätte er mir bestimmt auch ein kurzfristiges Absagen mal entschuldigt.

Was den jetzigen Therapeuten angeht: OK, ich habe kein sehr gutes Gefühl bei ihm. Am Montag ist allerdings schon die 5. Probestunde und das schlechte GEfühl hat sich erst beim letzten Mal wirklich manifestiert. Vorher war ich nicht sicher. Sicher bin ich mir immer noch nicht (auch nicht was das schlechte Gefühl angeht). Er hat mir erstmal eine "Kurzzeit-Therapie" angeboten, also 25 Stunden.

[abendrot79]

Dafür bietet er aber auch an, die Stunde telefonisch zu absolvieren und so keinen echten Ausfall am Termin zu haben (und eben nicht zahlen zu müssen). Finde ich dann auch wieder gut.

Auch auf die Gefahr hin dass es OT ist, hast du schonmal solch eine Telefonstunde in Anspruch genommen? Wie war das für dich? Stelle ich mir komisch vor, oder? Andererseits sicher auch ganz interessant, weil es sich ja ansich "leichter spricht" wenn man dabei niemandem in die Augen gucken muss

[*Dannie]

Aber bist du sicher, dass du mit deinen 180,- repräsentativ bist? Das wären dann 45,- pro Woche, gell?

Bei humansitisch orientierten Psychotherapiemethoden wie der integrativen Gestalttherapie welche auch einen sozialen Hintergrund hat sind Honorare von 65 Euro inklusive Ermäßigungen für sozial schwache Menschen nicht ungewöhnlich.

Warum hast du nicht die Beiträge gezahlt und die Therapie gratis genommen?

Ich konnte die Schulden nicht bezahlen, da ich damals unter dem Existenzminimum gelebt habe und mit einem Bein in die Privatinsolvenz stand.
Außerdem wollte ich auf keinen Fall eine PA machen, eine VT nur mit Murren und Knurren, jedoch konnte ich mir in meiner damaligen Lage auch keine Warteliste leisten. Ich brauchte sofort therapeutische Hilfe. Das meine Kasse die Finanzierung einer Therapie abgelehnt hat, war damals so gesehen Glück im Unglück. Denn somit stand ich mit dem Rücken an die Wand, ich hatte gar keine andere Wahl, ich musste selbst zahlen. Letzendlich war das für mich der erste Heilungserfolg und es hat mich geradewegs zu meiner Therapeutin geführt, welche außerhalb der Kassenleistung arbeitet. Wenn man so will setckte gerade in dieser existenzbedrohlichen Situation für mich gleichzeitig auch die Lösung.

Mein Therapeut meinte, er rechne bei mir mit einer sehr langen Therapie, was mich erstmal extrem beruhigt hat (andere beunruhigt das vielleicht eher...).Aber natürlich stelle ich mir die Frage: Wenn ich dann nach zwei Jahren privat zahle, besteht dann nicht die Gefahr, dass das so ein Endlos-Ding wird?

Diese Frage kann ich dir nicht beantworten, da ich da ganz andere Bedürfnisse habe.

Ich hab mich das schon oft gefragt, ob die Beziehung zwischen Therapeut und Patient bei den Selbstzahlern anders ist.

Ich glaube die Art und Weise wie sich die Beziehung gestaltet hat vor allem etwas mit der Therapiemethode zu tun. Ich will das jetzt aber nicht weiter ausführen, da sonst die Diskussion in eine andere Richtung abdriftet. Du kannst mich aber per PM fragen, falls du noch Fragen haben solltest.

Viele Grüße,

Dannie

[lollo]

Auch auf die Gefahr hin dass es OT ist, hast du schonmal solch eine Telefonstunde in Anspruch genommen? Wie war das für dich? Stelle ich mir komisch vor, oder? Andererseits sicher auch ganz interessant, weil es sich ja ansich "leichter spricht" wenn man dabei niemandem in die Augen gucken muss

Hallo abendrot79,
nein, bislang war ich noch nie so krank, dass ich eine Stunde deswegen hätte absagen müssen- und somit habe ich das Telefonangebot auch noch nie wahrgenommen.

[petrapan]

Ich hab mich das schon oft gefragt, ob die Beziehung zwischen Therapeut und Patient bei den Selbstzahlern anders ist.

Hm, darüber habe ich noch nie nachgedacht. Ich war aber schon bei einigen Therapeuten zur Probe bei denen ich mir gedacht habe, dass sie sehr nachlässig mit dem Patienten umgehen bzw. es anscheinend "nicht nötig haben" auch etwas Einsatz zu zeigen. Eine hat mich z.B. in den ersten Stunden immer Formulare ausfüllen lassen über mein Leben, Probleme usw. Und wenn ich dann in der nächsten Woche nachfragte hatte sie zugegeben, sich das gar nicht angeschaut zu haben in der Zwischenzeit, manchmal hatte sie die Formulare auch einfach verlegt. Da glaube ich nicht, dass das ein therapeutischer Schachzug war um zu sehen wie ich reagiere, sondern einfach nur Nachlässigkeit und Desinteresse. Bei der hatte ich echt das Gefühl, sie ist halt Therapeutin, weil sie das mal studiert hat aber es ist halt nur ein Job, den man irgendwie so absitzt und froh ist wenn der Patient wieder draußen ist.

[candle.]

Hallo petrapan!

Was bedeutet denn das Gefühl? Paßt es menschlich wirklich nicht oder könnte dir das bei anderen Therapeuten auch passieren. Es kann ja auch ein Fluchtreflex oder anderes sein.

Mache die Stunde und spreche deine Gefühle mal an (ich meine jetzt nicht die Ausfallregelung). Vielleicht ergibt sich daraus für dich eine Entscheidung.

Viele Grüße!
candle

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