Bearbeitung von Missbraucherfahrungen

[lilly2204]

Es tut schon gut zu wissen das man nicht alleine ist ... so schrecklich das auch klingt...

Habe eben meiner Thera auf den AB gesprochen und für Dinstag abgesagt. Ich will nicht. Kann nicht.

Ich will das es nur aufhört. Sehne mich nur nach Ruhe , Stille. Mehr will ich nicht....
Kennt ihr das? Einfach nur teilnahmslos sein. Ohne doese Bilder.....

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[Flügellos]

Liebe lilly,

ich wollte dir nur sagen, ich lese dich. Du bist nicht alleine!

Mehr kann ich heute leider nicht beitragen, aber zumindest das möchte ich für dich tun.

lg, Flügellos

[Flügellos]

Liebe ADW und Lebsi,

auch an euch denke ich!

Alles Liebe, Flügellos

[*AufdemWeg*]

Wie immer
wenn sie in mir etwas gelöst hat
bin ich müde...aber eine Müdigkeit, die sich gut anfühlt
wirklich so als wäre mir etwas von den Schultern genommen worden.
Das, was ich gestern mitten auf der Autobahn erleben durfte
entfaltet seine volle Wirkung wohl erst heute ganz langsam.
Ich empfinde meine Therapeutin oft als so sehr kalt
und gestern am Telefon, da war das so anders...
Ich meine, wir haben schon öfters telefoniert aber nie so lange
und sie hat es auch nie zugelassen, dass ich am Telefon tief gehe,
ja sie hat das telefonieren abgelehtn weil sie mich ansehen möchte
und ich...mich hat das gestern so wahnsinnig entlastet sie NICHT zu sehen...
aber auf der anderen Seite habe ich das ganz grosse Bedürfnis sie auch anzusehen.
Ich möchte beides haben: sie ansehen UND mit ihr sprechen können.

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[Lebsi]

Ich komme im Moment sehr schlecht klar damit, dass mein Verhalten als Konsequenz des Missbrauchs und der Misshandlungen, des Liebesentzugs und was nicht noch alles
Dass es immer noch solche starken Auswirkungen auf mein Handeln und Denken hat. :(

Ich dachte, wenn ich drüber rede, ist gut. Aber da kommt noch soviel mehr, wo ich ändern muss, an mir arbeiten muss, was Kraft kostet und kosten wird :(
Ich will nicht nochmal 10 Jahre verlieren, bevor ich endlich frei bin

Ich bin grad das erste Mal nicht wütend auf mich, sondern auf meine Peiniger. Ich bin wütend, dass sie meine Kindheit und Jugend verseucht haben. Ich bin wütend, was sie mir alles angetan haben. Ich bin wütend, was sie mir alles verwehrt haben. Und noch viel mehr wütend werde ich, dass sie immer noch Einfluss auf mein Handeln und Denken haben, dass sie mir immer noch weh tun können.
Ich bin so wütend auf sie alle und ich will nicht mehr mit mir wütend sein. Will mir nicht mehr weh tun müssen. Ich will nicht, dass sie auch noch meine Zukunft zerstören können

[*AufdemWeg*]

Lebsi,

ich habe jetzt (6 1/2 Jahre nach Therapiebeginn) eine leise Ahnung davon wie es sein könnte...
auch wenn diese Ahnung nur ganz leise und vereinzelt aufblitzt und mir auch oft sehr unwirklich und brüchig erscheint so ist das Gefühl, das ich damit verbinde eines, das mir bisher fremd war und das sich soo gut anfühlt: meine Therapeutin ist mir zur emotionalen Mutter geworden
Manchmal fühle ich mich deswegen schuldig meiner Mutter gegenüber aber ich sehe, dass meine Therapeutin als meine emotionale Mutter weitaus tragender ist als meine Mutter, die mich geboren hat.
Das zuzulassen fällt mir schwer aber es IST so und es ist das was mich heilt und das, was ich gebraucht habe, brauche.
Es ist ein langer Weg und ich wünsche dir, dass du zulassen kannst, dass deine Therapeutin an deiner Seite ist und es mitträgt...

[Celice]

eine leise Ahnung davon wie es sein könnte...
auch wenn diese Ahnung nur ganz leise und vereinzelt aufblitzt und mir auch oft sehr unwirklich und brüchig erscheint so ist das Gefühl, das ich damit verbinde eines, das mir bisher fremd war und das sich soo gut anfühlt: meine Therapeutin ist mir zur emotionalen Mutter geworden

Hallo AufdemWeg,

kannst du das noch näher beschreiben? So wie es sich anhört, kannst du dir bei ihr nun ansatzweise emotional etwas holen, was du nie bekommen hast und mich würde interessieren, wie du das geschafft hast. Weil man es, wie ich mir das vorstelle, ja eben nicht präsentiert bekommt und sich einfach nehmen kann, sondern zu diesem 'sich-etwas-holen-können' ja der Zugang versperrt ist. Etwas wirr jetzt... um es mal konkreter auszudrücken... ich bin in meiner Thera-Beziehung ziemlich destruktiv. Alles ist Anfeindung gegen mich, alles lege ich negativ aus, alles ist Ablehnung, alles ist destruktiv, alles ist gegen mich. Und mein Thera meinte, ich könne mir mehr (Gutes) bei ihm holen! Und ich sage: Ich KANN das nicht! Und so brettere ich immer wieder gegen die selbe unüberwindbare Hürde. Es kommt mir vor, als wenn eine Mutter zu ihrem ein paar Wochen jungen Säugling ins Zimmer geht, sich auf das Sofa am anderen Zimmerende setzt und zu ihrem in seinem Bettchen liegenden Kind sagt: "So Kleines, ich hab hier ganz tolle Leckereien für dich in der Bluse. Aber holen musst du sie dir schon selbst."

Weiß nicht, es ist ja alles sehr individuell, aber vielleicht kannst du mir helfen, den Prozess besser zu verstehen, damit ich meinen Weg suchen kann. Weiß nicht, ob das geht..

hoffend,
Celice (die hier berührt mitliest)

[*AufdemWeg*]

Hallo Celice,

ich bin in meiner Thera-Beziehung ziemlich destruktiv. Alles ist Anfeindung gegen mich, alles lege ich negativ aus, alles ist Ablehnung, alles ist destruktiv, alles ist gegen mich.

Ja, genauso empfinde ich auch und es wird erst jetzt langsam, langsam besser wie beschrieben.
Wie es gekommen ist?
Zeit, Zeit und die unerschütterliche Geduld meiner Therapeutin, die sich
mmer und immer wieder sich meinen Anfeindungen und Unterstellungen ausgesetzt hat, ausgehalten hat...immer noch aushält und aussetzt

Meine Hürde heisst: ich kann es nicht aushalten und ich glaube es dir ohnehin nicht, dass du mir etwas geben möchtest und dass du etwas von mir willst und ich kann auch nichts nehmen ohne dir etwas dafür zu geben.
Kurz: ich kann nicht aushalten.

Es kommt mir vor, als wenn eine Mutter zu ihrem ein paar Wochen jungen Säugling ins Zimmer geht, sich auf das Sofa am anderen Zimmerende setzt und zu ihrem in seinem Bettchen liegenden Kind sagt: "So Kleines, ich hab hier ganz tolle Leckereien für dich in der Bluse. Aber holen musst du sie dir schon selbst."

Sehr gutes Bild.
Auch ich habe dieses Stillbild und zwar in folgender Form:
Ich liege schon bei meiner "Mutter" im Arm und sie bietet mir die Brust immer und immer und immer wieder an...manchmal verschlucke ich mich granatenmässig an der Milch (das sind dann unsere Konflikte), dann nimmt sie mich mal kurz hoch und klopft mir auf den Rücken (Auseinandersetzung mit den Konflikten) und bietet mir dann aber immer und immer wieder die Brust neu an (Vertrauen)...solange bis ich hoffentlich mal lerne zu trinken ohne zu verschlucken...ausserdem schlafe ich desöfterne zwischendurch wohl ein und krieg nix mehr mit (Misstrauen)

LG

[Celice]

Ich liege schon bei meiner "Mutter" im Arm und sie bietet mir die Brust immer und immer und immer wieder an...manchmal verschlucke ich mich granatenmässig an der Milch (das sind dann unsere Konflikte), dann nimmt sie mich mal kurz hoch und klopft mir auf den Rücken (Auseinandersetzung mit den Konflikten) und bietet mir dann aber immer und immer wieder die Brust neu an (Vertrauen)...solange bis ich hoffentlich mal lerne zu trinken ohne zu verschlucken...ausserdem schlafe ich desöfterne zwischendurch wohl ein und krieg nix mehr mit (Misstrauen)

Ja, auch schön. Bei deinem Einschlafen denk ich aber weniger an Misstrauen, sondern für mich liest sich das so, als müsstest du dir eben einfach erst wieder Kraft holen müssen und dich von den Strapazen des Verschluckens erholen. Also eigentlich eher wie eine nötige Erholungszeit. Das Problem ist nur, dass du dich dafür schuldig fühlst, weil du dich ja entziehst. ... nur so ein paar Gedanken.

Du bist wahrscheinlich tatsächlich schon um einiges weiter, auch wenn es sich für dich noch selten so anfühlt. Aber du liegst ja wenigsten schon dran!

Das Dumme ist ja, dass sowohl meine unüberwindbare Entfernung, als auch dein Verschlucken, nur in uns liegt und gar nicht wirklich existiert. Es ist ja nur im eigenen Kopf. Aber andererseits ist das Bild Ausdruck der vorhandenen Hemmung, die auch irgendwie real und wirklich ist.

Vielleicht sollte ich's doch mal mit dem Visualisieren des gewünschten Bildes versuchen... *sabberschleck*

[*AufdemWeg*]

Vielleicht sollte ich's doch mal mit dem Visualisieren des gewünschten Bildes versuchen... *sabberschleck*

[Flügellos]

Ganz leise möchte ich mich hier kurz herein "stehlen", weil ich gerade so einsam und hilflos mit meinen Gedanken bin. Darf ich euch etwas fragen?

Wie schafft ihr es, euch jeden Tag auf's Neue zu motivieren? Was bringt euch dazu, nicht aufzugeben? Was gibt euch Kraft? Im Moment verengt sich mein Horizont wieder einmal dramatisch, es ist schwer die positiven, guten, hilfreichen Dinge zu sehen. Vielleicht könnt ihr mir helfen, sie wieder zu finden, sie überhaupt zu sehen, zu erkennen?!

Und noch eine Frage hätte ich an euch. Ich habe das Gefühl, dass ich ohne die Liebe meiner Eltern nichts wert bin. Wenn einen die Eltern nicht lieben, wer dann? Mit der Liebe der Eltern macht doch alles erst Sinn, sonst hat man sich ins Leben "gestohlen", ist nicht Willkommen, hat keinen Platz. Für immer. So fühle ich es. Ich weiß, dass die politisch korrekte Denkweise jene ist: "Jedes Kind ist wertvoll" - aber in Wirklichkeit, ist es so? Was ist mit all den Kindern, die niemand will, sind sie uns wirklich Wertvoll? Wie oft wird weggesehen, wenn Missbrauch offensichtlich ist - sehen die Menschen weg, obwohl sie Kinder generell als Wertvoll erachten? Ich habe das Gefühl, mein Leben wird niemals Sinn machen, wenn ich nicht die gute Tochter bin, wenn ich es nicht doch irgendwann mal schaffe, dass meine Eltern mich lieben, ich muss es schaffen, ich muss es einfach. Ansonsten habe ich für mich keine Daseinsberechtigung. Wie seht ihr das?

lg, Flügellos

[Lebsi]

Ich suche auch noch immer nach der Mutterliebe

Im Moment halten mich meine Kinder am Leben. Für sie muss ich aufstehen,kochen und leider auch unter die Leute. Wenn ich nicht für sie kochen müsste,würde ich noch weniger essen :( Kraft habe ich nicht viel,aber es reicht noch

Meine Therapeutin meinte,als sie mein Tagebuch las,was ich angefangen habe,damit sie nachlesen kann,wie es mir ging,weil ich so schwer reden kann,also dass sie es gut findet,dass trotz viel negativem auch immer mal wieder etwas schönes dazwischen kommt,was ich schrieb z.B. als ich spazieren ging und die Pferde sah,ist das dann etwas positves. Die Natur gibt sehr viel Kraft.
Als mein Zusammenbruch im März war,habe ich die Natur im Frühjahr bewusst erlebt,wenn ich spazieren oder laufen ging,dann kam der Sommer und im MOment ists besonders schön im Herbst. Heute abend wehte zudem ein heftiger aber warmer Wind und es tat gut den Wind so stark zu spüren beim laufen. Ich laufe immer den selben Weg und ich erinnere mich noch im Frühjahr an die Kälbchen die auf der Weide standen,dass mich der Anblick erfüllte.

Vielleicht hast du auch so einen Weg? Wenn ja,beobachte ihn mal genau,was du alles erkennen kannst in der Natur oder konzentriere dich drauf,was für ein Anblick du schön findest.

((((((((Flügellos)))))))))))

[lilly2204]

Hallo Ihr Lieben,

ich habe meine Thera gestern angerufen und gefragt ob ich doch heute kommen kann... Sie war so ruhig am Telefon. Hat nichts gefragt. Nur gesagt das es ok sei. Ich hab nur gezittert und nun sitze ich auf der Arbeit und frage mich ob es ok ist....

Bin total aufgeregt vor der Stunde heute Abend- Mir is schlecht und ich habe Angst. Hab so nen Schlimmen Druck in mir. MUSS ich was sagen??? MUSS ich darüber erzählen? WILL ich das überhaupt je. ??? Ich habe auch grosse Angst was NACH der Stunde ist. Wenn sie nicht mehr greifbar ist... Wie ich das dann aushalte... allein am Sa Abens als angetrunken alles hoch kam und ich nur mit SVV reagieren konnte,... Seit dem habe ich das Ganze ein wenig von mir geschoben. Verdrängt.

fühle mich wie in einer grossen Wäschetrommel die nicht zum stehen kommt...

[Flügellos]

Hallo Lilly,

wie ist es dir ergangen? Hast du erzählen können?

lg, Flügellos

[Lebsi]

Ich hatte heute Probleme mit reden, nachdem es gestern unter Tränen nur so raussprudelte :(
Ich soll ein Sonnenbuch anfangen, wo ich 2x am Tag reinschreiben soll, was ich schön fand.

Lilly, ich hoffe, es geht dir gut

(((((((alle))))))))

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