Mag euch euer/eure Thera? Und wie wichtig ist euch das?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Odile
sporadischer Gast
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Beiträge: 9

Beitrag Mo., 04.11.2013, 12:25

Also ich frage mich auch oft, ob mein Thera mich mag. Wir sind schon einige Male aneinander geraten und er hat mehrmals die Therapie mit mir aufhören wollen bzw. sowas gesagt. Ich war mir nie sicher, wie ernst er das dann gemeint hat und ob er nicht irgendeinen anderen, höheren Zweck mit diesen Androhungen verfolgt hat. Anfangs habe ich auf Grund dieser Sachen gedacht er könne mich nicht leiden und es grause ihn vor den Stunden mit mir. Dann meinte er mal, er tue nichts, was er nicht tun wolle, als ich mal wieder besorgt nachfragte, ob es ok ist, wenn wir uns engmaschiger sehen.
Inzwischen sagt er sogar ab und an etwas, was nach einer gewissen Zuneigung klingt. Mir ist das auch total wichtig. Auch wenn ich weiß, daß wir ja nicht alle ganz besondere Patienten sein können, will ich es gerne sein.
Neulich hat mein Thera mir seine Jacke gegeben als mir kalt war. Das fand ich eine sehr intime Geste. Ich weiß nicht, aber so ein bisschen denke ich, daß man das doch nicht bei jedem x beliebigen machen würde.

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(e)
[nicht mehr wegzudenken]
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weiblich/female, 40
Beiträge: 3983

Beitrag Mi., 25.12.2013, 00:13

Die Vertrautheit wächst mit der Zeit, ist bei mir in der Therapie auch so. Ich mag ihn und ich habe schon den Eindruck, dass er mich auch mag.
Lieben Gruß
elana

inaktiv, siehe Link in meinem Profil

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Gelli
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Beiträge: 564

Beitrag Mi., 25.12.2013, 07:07

Ich frag mich,wieso man sich den Kopf macht über das "der Thera mag mich",ist es nicht ein Beweis des gemocht sein,wenn der Thera mit einem zusammenarbeitet?
Der Klieent spürt tief im inneren ob der Thera ihn mag oder nicht mag,und eine Zusammenarbeit mit einem Thera wo man seine "Seele"ausbreitet,die nicht von mögen geprägt ist,macht überhaupt keinen Sinn.

Ich z.b,hab mir in all den Jahren der Therapie nie gefragt,mag er mich oder nicht,als die Vertrautheit zwischen uns wuchs und dichter wurde,brauchte ich keine Bestätigung das mich der Thera mag,ich spürte es aus dem Vertrauen hinaus das ich gemocht werde und einfach "sein"durfte.
GUT DING WILL WEILE HABEN

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Christine_Walter
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Beiträge: 515

Beitrag Do., 26.12.2013, 04:33

ich denke schon, dass meine mich irgendwie mag. man merkt das an ihrer art - so kann man sich nicht verstellen... aber natürlich ist mir klar, dass sie mir wichtiger ist als ich ihr, ist ja auch normal so. habe ihr auch schon sachen gesagt, wo ich weiss, sie findet das nicht ok, und wenns zuviel ist, sagt sie mir auch mal bescheid. finde ich aber auch in ordnung so. aber so richtig angst hatte ich erst zweimal, mit ihr über ein thema zu reden - einmal mein erster kiff-rückfall in der therapie und einmal, als ich karneval sturzbesoffen war und mit vorsatz einen minderjährigen abgefüllt habe, der dann im kh endete. aber beide male war es ok, ihre reaktion war absolut menschlich und auch gleichzeitig sachlich. aber eine gute reaktion ihrerseits ist für mich nie ein freibrief, weiterhin auf den putz zu hauen, "weil ja nix passiert" oder so.

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hopelife
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Beitrag Do., 26.12.2013, 07:12

Wenn du meinst, dass Theras alles tragen und aushalten müssen, wenn ich deine Thera gewesen hätte, dann hätte ich mitgeteilt wie blöd und daneben dein Verhalten gewesen ist, als doch erwachsene Person und hier zu schreiben, dass das im KH endete und dafür noch auf Verständnis zu hoffen, auch ziemlich krank vor dem Thera. Ganz erhlich!

Ob Therapeuten alles tragen und aushalten müssen, das weiss ich nicht.
Und ob es dir weiterhilft dir Honig um den Mund zu schmieren, während du als erwachsene Frau einen Menschen mit Alkohl abfüllst, ob nu durch Psyche oder Krankheit, tja weiss ich nicht.
Aber du solltest dir dennoch sicher sein, auch schlechtes Befinden schützt vor Strafe nicht und man sollte schon lernen Verantwortung für sein Verhalten zu übernehmen.

Sorry, das sind nur meine Gedanken, aber jemanden mögen, der das tut? Ich weiss nicht... vielleicht guter Glaube...
bei aller Liebe, aber ich weiss genau, meine Thera, die hätte mich zusammengesc... und ich denke, dass wäre auch angebracht, denn denkst du etwa, alles lässt sich durch psychische Störung entschuldigen?
es wäre heute nicht so wie es ist,
wäre es damals nichts gewesen wie es war!

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Luxbordie
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Beitrag Do., 26.12.2013, 07:29

Gut findet sie es sicher nicht, aber sie nimmt es an und bewertet ihre Klientin nicht. Und das gehört zum Job. Dass es nicht richtig war das weiss Christine. Als Thera mal wütend war hat er gesagt dass er nicht wütend auf mich sondern auf mein Verhalten ist. Dass er aber weiss dass ich in dem Moment nicht anders kann. Er hat mir gezeigt dass er nicht mit meinem Verhalten einverstanden ist, aber auch dass das nicht bedeutet dass er die Beziehung beendet.
LG
Luxbordie
"Hier kommt Alex"

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hopelife
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Beitrag Do., 26.12.2013, 07:38

Liebe Luxbordie, ich finde das weise Worte, die du sagst. Dennoch auch wie in einer Eltern und Kind Beziehung... aber dennoch muss ein Mensch, so denke ich auch lernen zwischen Fehlern und gravierenden Fehler zu unterscheiden und das geht nicht mit Verständnis.

Ab einem gewissen Alter , da habe ich auch Verantwortung für auch kleine Kinder und Jugendliche und meine Thera, da bin ich mir sicher, die wäre wütend gewesen und die hätte absolut kein Verständnis gezeigt.

Ich finde es sehr wichtig, dass man sich im erwachsenen Alter auch vor Augen führt, was man seinen Gegenüber damit antut, nicht um Schuldgefühle zu erzeugen, aber ich muss mir trotzdem bewusst sein, dass ich eine Verantwortung trage. Genauso wie auch ein Therapeut.
Verantwortung für mein Gegenüber, sorry ich sehe das so.

Und auch wenn es bestimmt einen Grund für mein Handeln gibt, aber da müsse der schon gravierend sein, um
zu verantworten, das ein Mensch durch mein Verschulden in der Klinik liegt, noch dazu ein Jugendlicher.
Sorry, ab einem gewissen Alter muss man diese Verantwortung einfach mitbringen und Kuschelstunden des Theras die machen das nicht besser.
es wäre heute nicht so wie es ist,
wäre es damals nichts gewesen wie es war!

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Luxbordie
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Beitrag Do., 26.12.2013, 07:50

Im Prinzip gebe ich dir Recht. Wir wissen ja nicht genau wie die Thera reagiert hat, aber ihre Reaktion darf nicht dazu führen dass das Vertrauen verletzt wird. Ein Grund wieso ich meinen Eltern nichts erzählt habe war weil ich kein Vertrauen zu ihnen hatte und sie mich für jede Kleinigkeit beschimpft und angeschrien und teilweise geschlagen haben. Würde Thera auch so ein Verhalten an den Tag legen, würde ich ihm auch nichts mehr erzählen. Und dann wäre die Therapie zu Ende.

Ich denke in so einer Situation ist es wichtig dass der Thera dem Klienten begreiflich macht dass das Verhalten falsch war, aber er muss es auf eine Art und Weise machen dass das Vertrauen nicht zerbricht.

Ich bin übrigens ein "er".
LG
Luxbordie
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hopelife
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Beitrag Do., 26.12.2013, 08:03

sorry, ich hab dich nur noch aus etwas älteren Zeiten in meiner Erinnerung. Du hast schon recht mit deinen Worten.
Ich unterstütze das auch, ich möchte auch hier gar nicht wie der Moralapostel auffahren, aber
es gibt Dinge, bei aller Liebe, die nicht gehen.
Also, als Beispiel ich liebe mein Kind sehr doll, aber es gibt Verhalten, wo ich intuitiv reagiere und
ihr damit auch zeige, dass ich Verhalten absolut nicht richtig war.
Ich würde mir genau sowas von meiner Thera wünschen, wenn ich sowas machen würde.
Das wäre auch richtig, es geht mir gar nicht um Bestrafungen, aber um Einsicht.
Und wir reden hier ja nicht über eine Jugendliche,sondern um eine erwachsene Frau.
Und auch wenn ich mir ihre Handlungen erklären kann und verstehe, heisst es dennoch nicht, dass ich sie gut finde
und ich finde es auch sehr gut, wenn meine Therapeutin ihren Gefühlen da freien Lauf lassen würde, wenn sie selbst gesund ist.
Dann kann ich vermuten, das sie auch trotzdem wohlwollend und richtig reagiert, aber auch ein Thera darf verärgert sein.
Ja auch meine Thera war das manchmal und das hat mich nicht immer zurückgewiesen, sondern mir vielmehr gezeigt, das
es jetzt reicht mit dem Theater.
es wäre heute nicht so wie es ist,
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Luxbordie
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Beitrag Do., 26.12.2013, 08:31

Wie gesagt, im Prinzip geb ich dir Recht. Aber der Thera ist nun mal kein Elternteil. Der Thera muss dem Klienten Fehlverhalten klarmachen ohne das Vertrauen auf's Spiel zu setzen. Besonders vielleicht bei Klienten wie mir wo eins der Hauptprobleme extreme Trennungsangst ist.
LG
Luxbordie
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Tränen-reich
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Beiträge: 3420

Beitrag Do., 26.12.2013, 10:31

Moin, also kann ich mal zwischenschalten

Prinzipiell habt ihr ja beide recht. Man kann das Thema jetzt auch irgendwie totquatschen.

Ein Mensch begibt sich nicht umsonst in Therapie, da hinzukommen ist der erste Schritt an sich zu arbeiten. Und sie wird da ganz sicher einsichtig sein.

Es gibt viele andere Menschen, die bauen sehr große Schei.ss.e, die man nicht verzeihen kann... bekommen ihre Strafe und ich möchte auch nicht mehr sagen "immer wirds nur mit der schlechten Kindheit begründet" ... um mal kurz extrem abzuschweifen und das soll auch nur beispielhaft sein, damit ich nicht missverstanden werde.... ja, weil es aber auch so is. Mein damaliger Thera hatte sich damals nicht umsonst für den Fall "Breivik" interessiert. Und so ist das auch mit vielen anderen Begebenheiten. Man spricht ja auch von resozialisieren usw.

Nicht jeder Erwachsene kann in bestimmten Situationen seinen Ratio rechtzeitig einschalten. Die einen mehr, die anderen weniger. Manche gar nicht, oder wieder andere sind absolute rationale Denker....

Hoffe ich habe mich jetzt verständlich ausgedrückt...

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alverde
Helferlein
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Beiträge: 40

Beitrag Di., 10.03.2015, 13:35

Hallo,

ich wollte Euch einmal einen Auschnitt meiner analytischen Therapie aufschreiben und würde mich freuen, wenn ihre Eure Erfahrungen,Gedanken dazu
teilt.

Meine Therapeutin wird bald ihren Urlaub antreten.
Ich habe damit größere und kleine Schwierigkeiten.
Sie sprach das Thema Abschied und Trennung in der Stunde an.
Ich hatte immer das Gefühl, dass ich meiner Therapeutin als Patientin wichtig bin.
Als das Thema Urlaub auf den Tisch kam,
benannte ich meine Trauer und meine Angst, dass ich in der letzen Sitzung vor ihrem Urlaub weinen müsse und es dann nicht mehr gut sein lassen kann, weil meine Trauer dann vielleicht eine unkontrollierte Dynamik nehmen könnte.
Ich möchte, dass sie ihren Urlaub genießen kann und das ich ihr dann gleichgültig bin.
Mit Gleichgültigkeit meinte ich nicht, dass ich ihr gleichgültig bin, sondern, dass ich meine Traurigkeit darüber, dass sie in den Urlaub geht schwer kontrollieren kann
und ich nicht möchte, dass wir uns dann so in den Urlaub verabschieden, dass sie den
Eindruck hat, dass ich nicht gut zurecht komme. So in etwas war der Verlauf.
Dann warf sie ein, dass ich ihr im Urlaub egal sein werde.
-Stille-
Sie würde mal an mich denken, rettete sie noch schnell heraus, aber in den Stunden sei ich ihr wichtig. Tatsache ist, sie würde trotzdem in den Urlaub gehen.
Ich weiß net, entweder denkt sie, dass ich net gescheit genug bin, um zu wissen, dass sie in den Urlaub geht, auch wenn es mir nicht gut geht,
oder
sie denkt, dass ich beabsichtigt weine, damit sie nicht in den Urlaub geht?
Oder es war ihre Intention eine Übertragung anzuzetteln.
Ich wollte nicht wissen, dass ich ihr außerhalb der Stunden gleichgültig bin.
Ich habe mich zurückgewiesen gefühlt.

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Lady Amalzia
Forums-Insider
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Beiträge: 227

Beitrag Di., 10.03.2015, 13:42

alverde hat geschrieben:Oder es war ihre Intention eine Übertragung anzuzetteln.
Ich wollte nicht wissen, dass ich ihr außerhalb der Stunden gleichgültig bin.
Ich habe mich zurückgewiesen gefühlt.

Hast Du sie das noch fragen können rsp. ihr das so gesagt?


pandas
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weiblich/female, 77
Beiträge: 4613

Beitrag Di., 10.03.2015, 13:49

Wenn Therapeuten auf diese Weise betonen, dass der/die Patient_in nur im Rahmen der Therapie Wichtigkeit hat, im Privatleben aber keine emotionalen Bezüge bestehen, soll meist herausgefordert werden, dass der/die Patient_in seine - nach Ansicht der Therapeuten in der Therapie entdeckten Bedürfnisse in anderen "realen" Konstellationen zu erfüllen sucht .... und sich somit nicht an den Therapeuten fixiert.
Dazu gehört auch, dass zunächst die "Übertragung" provoziert wird ...

.... ich halte dies persönlich nicht für sonderlich sinnreich, sondern für zuviel Trickserei.
"Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit." Kierkegaard


leberblümchen
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weiblich/female, 44
Beiträge: 6034

Beitrag Di., 10.03.2015, 13:53

Ich möchte, dass sie ihren Urlaub genießen kann und das ich ihr dann gleichgültig bin.
Dann warf sie ein, dass ich ihr im Urlaub egal sein werde.
Ich wollte nicht wissen, dass ich ihr außerhalb der Stunden gleichgültig bin.
Ich habe mich zurückgewiesen gefühlt.
Möchtest du eine ehrliche Antwort?
Es klingt natürlich hart, und ich würde mich definitiv auch zurückgewiesen fühlen, wenn mir mein Th. so was sagt. Aber im Sinne einer aufrichtigen Kommunikation, denke ich mir, wollte sie dir ehrlich zurückmelden, WAS du gesagt hast: Du sagtest doch, dass du möchtest, dass du ihr egal bist. Diesen Wunsch erfüllt sie dir - wohl wissend, nehme ich an, dass du eigentlich das Gegenteil möchtest. Ich glaube, da müssen wir uns nichts vormachen: Es ist m.E. nur ein Abwehrmechanismus deinerseits zu sagen, dass du ihr egal sein möchtest und ihr einen schönen Urlaub gönnst (also, natürlich gönnst du ihr den, aber eigentlich möchtest du, dass sie an dich denkt und sich mit dir beschäftigt). Wenn sie da jetzt 'mitspielen' würde, würde sie dich in dieser Abwehr bestätigen, von wegen: "Ach nein, Frau alverde, wie kommen Sie denn darauf? Sie sind mir doch nicht egal!" - und du würdest künftig, wenn du einen Wunsch hast, womöglich auch weiterhin nicht den Wunsch ausdrücken, sondern so tun, als seiest du vollkommen 'harmlos' und bescheiden. Nun siehst du ja, dass das, was du gesagt hast, gar nicht das ist, was du fühlst. Ich finde das als Erkenntnis sehr wichtig, du nicht?

Es ist auch völlig O.K. zu wollen, dass der Th. auch im Urlaub an einen denkt. Und auch der Therapeut findet das O.K.; es ist ja ein Zeichen eurer Bindung. Nur werden diese Wünsche halt nicht so sehr befriedigt, wie wir uns das wünschen. Trotzdem darf der Wunsch sein.

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