Gedankenschleife: BDSM = SSV ?!

Fragen und Erfahrungsaustausch über sexuelle Problembereiche wie Sexualstörungen, rund um gleichgeschlechtliche Sexualität und sexuelle Identität, den Umgang mit sexuellen Neigungen wie Fetischismus, S/M usw. - ausser Aufklärungs-Fragen.
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naja
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Beitrag Fr., 17.06.2011, 17:23

Ich kann Kuscheln nicht ertragen, außer, es geht mir gerade sehr gut, dann in Maßen.
Nix Schnüren, mich interessiert ausschließlich Spanking, nichts anderes an BDSM.

Und ich steh auf Frauen.

"Schlagen": mit der Hand, vielleicht auch mit Gegenständen, mit denens leicht bis mittel weh tut.
Kelpie hat geschrieben:
naja hat geschrieben:Missbrauch nicht.
ich wurde gemobbt, und fühlte mich dabei ohnmächtig und hilflos, wie starr.

Mich erregt nicht anderes als geschlagen zu werden.
Und echte körperliche Nähe macht mir Angst, weil es mir zuviel ist und ich befürchte, psychisch verletzt zu werden.
Na ja, aber was ist mit dem laaangen Kuscheln nachher? Und den Berührungen währenddessen? Und dem schönen, körperintensiven Verschnüren, damit man auch brav still hält?

Ein Dom steht doch nicht konstant 2 Meter entfernt und geht nachher kommentarlos ein Bier trinken.

Und was verstehst du unter "Schlagen"? Ist doch ein himmelweiter Unterschied, womit man geschlagen wird.[/quote]

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Kelpie
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Beitrag Fr., 17.06.2011, 17:55

Hmmm..... Auf dieser Basis riskiert du vermutlich, an ungute oder oberflächliche PartnerInnen zu kommen.

Und ganz ehrlich- solange du keine Nähe ertragen kannst, würde ich mich an deiner Stelle nicht auf das psychisch und physisch doch recht anstrengende SM einlassen. Kuscheln geht nicht, aber Schlagen schon? Woher willst du das wissen? Was ist die Dom für dich, wenn sie keine liebevolle Person sein darf?

@Mitsuko:

Ich kenne genug - und zwar aus der Realität- um mir diesbezüglich ein Urteil erlauben zu können.

Wer seinem Partner nicht Liebe und Zuneigung zeigen kann, sollte SM lieber sein lassen.
Gewiß wirds emotional erkaltete Individuen. geben - da bin ich aber gewiss nicht die einzige Frau, die diese links liegen lässt. Wie gesagt, ICH wähle.

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naja
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Beitrag Fr., 17.06.2011, 18:18

Wieso meinst du, dass ich auf ungute oder oberflächliche frauen stoßen könnte?

Ich habe ja einige praktische Erfahrungen mit "mich schlagen lassen".
Die letzte ist 2 jahre her.

Vielleicht habe ich mich nicht passend ausgedrückt.
Sie soll einfühlsam sein und mir Sicherheit und Geborgenheit vermitteln.
Ich möchte respektvoll und liebevoll von ihr behandelt werden.

Ich bin überhaupt nicht emotional erkaltet(falls du mic damit gemeint hast?)!
ich bin ein sehr emotionaler und hypersensibler Mensch.
Mir macht körperliche Nähe Angst, ich fühle mich ungeschützt und verletzlich.
Verstehst du mich jetzt villeicht besser?

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mitsuko
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Beitrag Fr., 17.06.2011, 18:36

Kelpie hat geschrieben: da bin ich aber gewiss nicht die einzige Frau

nee, aber eben auch nicht jede....

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Kelpie
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Beitrag Sa., 18.06.2011, 16:46

naja hat geschrieben:Wieso meinst du, dass ich auf ungute oder oberflächliche frauen stoßen könnte?

Ich habe ja einige praktische Erfahrungen mit "mich schlagen lassen".
Die letzte ist 2 jahre her.
Sicher wirst du jemanden finden, der dich einfach nur schlägt und sonst nichts.
naja hat geschrieben:Vielleicht habe ich mich nicht passend ausgedrückt.
Sie soll einfühlsam sein und mir Sicherheit und Geborgenheit vermitteln.
Ich möchte respektvoll und liebevoll von ihr behandelt werden.
Mit viel Glück findest du auch jemanden, der auf dich eingeht.
Aber so einfach ist es wohl nicht, denn sonst hättest du ja jemanden. Ich denke, die meisten Leute fühlen sich auf Dauer nicht wohl, wenn ihr Gegenüber jede physische Nähe ablehnt.
naja hat geschrieben:Mir macht körperliche Nähe Angst, ich fühle mich ungeschützt und verletzlich.
Verstehst du mich jetzt villeicht besser?
Kann ich nicht wirklich nachvollziehen.

Ich frage mich, wie SM bei dir funktioniert. Es hängt doch sehr stark an der Fantasie, das wird bei dir auch nicht anders sein. Wenn du "fliegst" und erregt bist, erträgst du dann noch immer keine Nähe? Und lange Bekanntschaft und Freundschaft mit der Dom würde nichts daran ändern?

Du hast geschrieben, dass du vielleicht reinszenierst. Du bist aber nicht missbraucht, also nicht geschlagen worden? Hat man dich damit bedroht?

SM-Fantasien können ein Weg sein, ein schlechtes Erlebnis zu löschen, indem es erotisiert und dabei positiv belegt wird. Außerdem hat die traumatisierte Person dabei die Macht, das Ganze so zu erleben, wie sie will. (Anders als in der Realität, wo man hilflos ist.)

Reinszenieren kann also gefährlich sein, kann aber auch ein Weg sein, mit dem Trauma fertig zu werden. Wir können aber nicht im Internet entscheiden, wie das bei dir ist.

Ich denke, du solltest das vielleicht mit einem Therapeuten besprechen, der mit SM vertraut ist, eventuell selber SM ausübt. Es gibt perverse Psychologen. Ich würde so ein Problem nicht zu jemandem tragen, der keine Ahnung hat und beim bloßen Wort "BDSM" schon in die Gummizelle einweist.
SM-Vereine haben entsprechende Ärzte-Listen, die man bekommen kann, ohne dass es irgendwer erfährt.

Edit: Schau mal da, du bist eh aus Österreich.

http://www.schlagartig.at/was_kaps.html

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naja
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Beitrag Sa., 18.06.2011, 18:23

Ich lehne nicht jede physische Nähe ab!
Ich sehne mich (wie viele andere auch) danach, in den Armen einer Frau zu liegen, aber das kann ich erst, wenn ich dieser Frau vollkommen vertraue, und dazu braucht es natürlich Zeit .

Was kannst du daran nicht nachvolllziehen?

Vor einigen jahren hatte ich mit vielen Frauen (und auch einigen Männern) Sex. Damals war ich naiv und habe jedem vertraut, was wohl auch stark daran lag, dass ich ständig einen Alkoholspiegel hatte(bin seit eineinhalb Jahren trocken). Ich geriet dabei an ungute Leute und fühlte mich danch wie missbraucht. Seitdem brauche ich lange, bis ich einer neuen person, die ich kennenlerne, vertraue. jetzt spüre ich meine Grenzen und achte darauf, dass sie eingehalten werden.
Ich bin nicht sexuell missbraucht worden. ich bin nie geschlagen worden.
Meine Traumata waren die Streits meiner Eltern und dass ich in der S
chule fast 2 jahre lang gemobbt wurde(da war ich 13). Mit Treinszenierung meinte ich die Reinszenierung, dass mich eine Frau(wie beim Mobbing) demütigt.

Was sollte daran besser sein, mit einem Therapeuten zu sprechen, der BDSM ausübt? Das versteh ich nicht.

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Kelpie
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Beitrag So., 19.06.2011, 04:58

Jetzt kann ich es nachvollziehen. Du hast es oben sehr unklar formuliert.

Weil viele therapeuten mit SM nichts anfangen können. Sie können es NICHT nachvollziehen und haben eine Einstellung wie einige User hier im Thread.
Was glaubst du, warum es Ärzte-Listen gibt? Wenn man mit Fragen zum Thema SM eh überall super betreut würde, dann bräuchte es sie nicht geben.

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mitsuko
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Beitrag So., 19.06.2011, 07:36

Kelpie hat geschrieben:Ich würde so ein Problem nicht zu jemandem tragen, der keine Ahnung hat und beim bloßen Wort "BDSM" schon in die Gummizelle einweist.
Ja das passiert bestimmt ganz oft.

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kügeli
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Beitrag So., 19.06.2011, 08:09

Also mich hat deshalb noch nie jemand in die Gummizelle eingewiesen.
Klar gibt es Therapeuten, die mit Sexualität und insbesondere bdsm nix anfangen können. Dann macht natürlich eine Therapie keinen Sinn.
Ich fände es besser, mit einem Therapeuten zu arbeiten, der bdsm offen gegenüber steht, weil ich dann offen reden könnte. Leider habe ich hier sowas nicht gefunden. Deshalb hab ich mich in all meinen Therapien bzw. Therapieanfängen sehr bedeckt gehalten und nur angedeutet, dass ich eine eher "bizarre" Erotik "pflege". Richtig nachgefragt hat bisher auch nur eine Therapeutin, die war aber auch Sexualtherapeutin, die wollte alles genau wissen.
Die anderen Therapeuten waren eher vorsichtig bzw. redeten gar nicht gerne darüber.
SM-Fantasien können ein Weg sein, ein schlechtes Erlebnis zu löschen, indem es erotisiert und dabei positiv belegt wird.
Das kann aber zur bösen Falle werden. Zumindest bei mir war es so. Ich habe es erotisiert und was tatsächlich passierte, war Missbrauch in Reinkultur.
Erotisierung von bdsm (-praktiken) hat zumindest mich nicht dauerhaft darüber hinweg täuschen können, was da passiert mit mir; bzw. ich konnte es nicht dauerhaft erotisieren, weil mir der richtige Partner dafür fehlte, der auch auf mich einging, der Nähe zulassen konnte, Beziehung zu mir auch wollte. Den ich, einfach gesagt, auch lieben konnte.

Das ist ähnlich wie bei dir, naja. Jemanden, dem ich auch vertrauen konnte, bzw. zu dem ich Vertrauen auch zuerst aufbauen konnte, den hab ich nicht gefunden. Über viele Jahre nicht.

Na ja. Nun ists eh vorbei mit dem Erotisiereun von bdsm bei mir. Die Realität hat mich geheilt.

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euphoria
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Beitrag So., 19.06.2011, 08:40

Kelpie hat geschrieben:Jetzt kann ich es nachvollziehen. Du hast es oben sehr unklar formuliert.

Weil viele therapeuten mit SM nichts anfangen können. Sie können es NICHT nachvollziehen und haben eine Einstellung wie einige User hier im Thread.
Was glaubst du, warum es Ärzte-Listen gibt? Wenn man mit Fragen zum Thema SM eh überall super betreut würde, dann bräuchte es sie nicht geben.
Für mich klingt das im Grunde so, als würdest du dich nicht mit dem Hintergrund von BDSM auseinandersetzen wollen. Wahrscheinlich ist dir die Wahrheit zu unangenehm.
Meine Einstellung dazu ist ja aus der Praxis sozusagen "gewachsen" und nicht einfach von irgendwo "hergeflogen". Ich halte nichts mehr davon, Mißbrauchserfahrungen zu wiederholen und durch Erotisierung aufzuladen. Die wahre Herausforderung ist es heil zu werden und glücklich zu sein, ganz ohne Grenz- und Selbstverletzungen. Das Glück, dass du dann erfährst, fühlt sich komplett anders an, als die Auslieferung während einer Session inklusive Orgasmus. Und ich spreche da aus Erfahrung, das sind keine leeren Phrasen.
Es ist okay, BDSM eine zeitlang gelebt zu haben, aber nur, um ihn danach hinter sich zu lassen. Darin "stecken bleiben" erachte ich keinesfalls für gut.
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Kelpie
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Beitrag So., 19.06.2011, 08:50

kügeli hat geschrieben: Ich fände es besser, mit einem Therapeuten zu arbeiten, der bdsm offen gegenüber steht, weil ich dann offen reden könnte. Leider habe ich hier sowas nicht gefunden. Deshalb hab ich mich in all meinen Therapien bzw. Therapieanfängen sehr bedeckt gehalten und nur angedeutet, dass ich eine eher "bizarre" Erotik "pflege". Richtig nachgefragt hat bisher auch nur eine Therapeutin, die war aber auch Sexualtherapeutin, die wollte alles genau wissen.
Die anderen Therapeuten waren eher vorsichtig bzw. redeten gar nicht gerne darüber.
Jaaaaa, das habe ich gemeint.

Beim Ausdruck "Gummizelle" handelte es sich um eine sprachliche Übertreibung.
Das kann aber zur bösen Falle werden. Zumindest bei mir war es so. Ich habe es erotisiert und was tatsächlich passierte, war Missbrauch in Reinkultur.
Erotisierung von bdsm (-praktiken) hat zumindest mich nicht dauerhaft darüber hinweg täuschen können, was da passiert mit mir; bzw. ich konnte es nicht dauerhaft erotisieren, weil mir der richtige Partner dafür fehlte, der auch auf mich einging, der Nähe zulassen konnte, Beziehung zu mir auch wollte. Den ich, einfach gesagt, auch lieben konnte.

Das ist ähnlich wie bei dir, naja. Jemanden, dem ich auch vertrauen konnte, bzw. zu dem ich Vertrauen auch zuerst aufbauen konnte, den hab ich nicht gefunden. Über viele Jahre nicht.

Na ja. Nun ists eh vorbei mit dem Erotisiereun von bdsm bei mir. Die Realität hat mich geheilt.
BDSM als solches kann nichts dafür, dass du dich offensichtlich mit jemandem eingelassen hast, den du eigentlich nicht wolltest. Und dass du dich gegen Missbrauch nicht verwahren kannst.

Wie wäre es halt, wenn man sich die ersten paar Monate hübsch bedeckt hält - es muss einen nicht gleich jede/r halbnackt sehen - und zunächst mal das Gespräch und den Aufbau einer Freundschaft höher bewertet als den Sex.

Ich habe ein Jahr lang nur zugeschaut, beobachtet, Ratgeber gelesen, mir eine Meinung gebildet. Und das würde ich jedem anderen ebenfalls dringendst anraten. Das Allerletzte, was man für SM braucht, ist ein Mitgliedschaft auf irgendwelchen Plattformen a la SZ und "praktische Erfahrungen" mit oberflächlichen Dates.

EDIT: Liebe Euphoria, im Verlauf dieses Jahres habe ich auch eine Beratung für Menschen mit unüblicher Sexualität aufgesucht. JA, ich verstehe Sm - wahrscheinlich besser als du, von wegen naturwissenschaftlichem Hintergrundwissen. Und ja, für mich es eine sehr, sehr gute Ergänzung meines Lebens geworden, die sich auch in beruflichem Weiterkommen ausgedrückt hat.
Nein, ich möchte es nicht hinter mir lassen. Ich werde mir doch nichts wegnehmen. Es gibt kein "Ganz sein" im Leben, sondern nur ein ständiges Wachsen. Ein Baum läßt nicht den Keimling hinter sich, sondern der Keimling bleibt in seinem Innersten und ist Teil des Baums.
Tut mir leid, Euphoria, du kannst SM nicht abstreifen und "ganz" werden, denn es ist ein Teil dessen, was du bist.

Ich weiß ja nicht, wie du das hältst, aber BEVOR ich mich nackt genug zeige, dass z.B. Spanking überhaupt möglich ist, habe ich bereits eine liebevolle Beziehung aufgebaut.
Und wenn es nicht geht, dass wir warten, bis ICH mich wohlfühle, dann werden wir nie zum Spielen kommen.

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euphoria
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Beitrag So., 19.06.2011, 09:26

Kelpie hat geschrieben: EDIT: Liebe Euphoria, im Verlauf dieses Jahres habe ich auch eine Beratung für Menschen mit unüblicher Sexualität aufgesucht. JA, ich verstehe Sm - wahrscheinlich besser als du, von wegen naturwissenschaftlichem Hintergrundwissen. Und ja, für mich es eine sehr, sehr gute Ergänzung meines Lebens geworden, die sich auch in beruflichem Weiterkommen ausgedrückt hat.
Nein, ich möchte es nicht hinter mir lassen. Ich werde mir doch nichts wegnehmen. Es gibt kein "Ganz sein" im Leben, sondern nur ein ständiges Wachsen. Ein Baum läßt nicht den Keimling hinter sich, sondern der Keimling bleibt in seinem Innersten und ist Teil des Baums.
Tut mir leid, Euphoria, du kannst SM nicht abstreifen und "ganz" werden, denn es ist ein Teil dessen, was du bist.

Ich weiß ja nicht, wie du das hältst, aber BEVOR ich mich nackt genug zeige, dass z.B. Spanking überhaupt möglich ist, habe ich bereits eine liebevolle Beziehung aufgebaut.
Und wenn es nicht geht, dass wir warten, bis ICH mich wohlfühle, dann werden wir nie zum Spielen kommen.
Ich glaube, es gibt nicht bessere oder schlechtere Weisen etwas zu verstehen, nur unterschiedliche Zugänge und Herangehensweisen. Natürlich kann man ganz sein, sich heil fühlen, das ist mein Alltag. Nur weil du es für dich nicht so erlebst, bedeutet es nicht gleich, dass es so etwas nicht gibt. Ich war viele Jahre auf der BDSM-Schiene und bin sehr weit gegangen, jedoch geschah es in einer wunderbaren Liebesbeziehung, also mit dem einzigen Mann, mit dem ich so weit gehen konnte, weil ich ihm vertraut habe und er mir nie das Gefühl gegeben hat, dass ich sozusagen "ein Objekt" für ihn bin, mit der einfach nur mal seine Phantasien ausleben möchte.
Genau derselbe Mann hat eines Tages zu mir gesagt: ich liebe dich so sehr, ich möchte dir nie mehr weh tun. Und das hat etwas tief innen in mir ausgelöst und berührt, von dem ich vorher gar nicht gewusst habe, dass es existiert. Und das war im Grunde der einzig richtige Satz, der Satz, auf den mein Herz gewartet hat. Der Satz, den ich gebraucht habe, um zu erkennen, was Liebe im schönsten Sinn bedeutet.
Und dann hat es nochmal mehrere Jahre gedauert, verbunden mit Hochs und Tiefs und auch einer Zeit, wo die Phantasien vehement zurückkamen (jedoch fiel diese Zeit halt auch in eine Phase, wo wir insgesamt eine schwere Zeit zusammen hatten), um für mich das alles zu verstehen und zu analysieren, was gewesen ist, was es aus mir gemacht hat und wer ich nun, nachdem ich BDSM nicht mehr praktziere, werde. Und von diesem Punkt aus, an dem ich mich jetzt finde, wo ich beides kenne und beides ausgelebt habe, weiß ich ganz genau, was mich letztlich nur noch mehr beschädigt hat und was ganz gemacht hat.
Aber es gibt natürlich Menschen, die immer in Beziehungen bleiben müssen, wo sie auf die eine oder andere Weise Schmerz und Verletzungen erfahren, um sich spüren zu können und sie meinen dann auch noch, dass das Liebe ist. Für mich ist es absolut kein Verlust, dass ich das nicht mehr will und vor allem auch nicht mehr brauche, um mich zu spüren.
Und es stimmt, was du geschrieben hast, BDSM wird immer ein Teil von mir sein, genauso wie der Mißbrauch, aber ich lebe ja nicht in der Vergangenheit und meine Gegenwart und meine Zukunft sind der Liebe gewidmet und ich weiß jetzt, dass ich gut auf mich aufpassen und mich schützen werde, weil ich mich liebe.
Zuletzt geändert von euphoria am So., 19.06.2011, 09:29, insgesamt 1-mal geändert.
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kügeli
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Beitrag So., 19.06.2011, 09:50

BDSM als solches kann nichts dafür, dass du dich offensichtlich mit jemandem eingelassen hast, den du eigentlich nicht wolltest. Und dass du dich gegen Missbrauch nicht verwahren kannst.
Kelpie, für mich war bdsm Missbrauch. Kennenlernen, Freundschaft aufbauen, das war nie möglich, es wollte einfach kein Mann. Ich habe keinen kennengelernt, der das wollte, und ich glaube seitdem, diejenigen, die wirklich Beziehung, Freundschaft und Liebe leben wollen, sind nicht die, die bdsm betreiben.
Es ist normal, erstmal auf einen örtlichen Stammtisch zu gehen, und dann in die SZ. Und da lernt man dann die einschlägigen "Herren" kennen. Andere hab ich nicht kennen gelernt. Was dort passiert, ist normaler bdsm. Anderen hab ich nicht kennen gelernt. Langfristige Beziehungen sind dort die seltene Ausnahme. Hab ich, wie gesagt, nicht gefunden, nie. In vielen vielen Jahren nicht.

bdsm, Freundschaft und Liebe verträgt sich für mich nicht. Beispielhaft ist ja auch der Satz von Euphorbias Partner: Ich liebe dich so sehr, ich kann dir nicht mehr weh tun.

Na ja, egal. Ich bin raus da. Und das ist gut für mich.

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stilleswasser
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Beitrag So., 19.06.2011, 10:12

@kügeli: warst du mal in new york? nein? hast du nie kennen gelernt? dann existiert das also für dich gar nicht?

wenn du auf einem stammtisch warst, dann hast du doch auch sicher viele glücklich pärchen kennen gelernt. ich kenne viele pärchen, die zusammen spielen, ein festes paar sind und sogar geheiratet haben. was ist mit denen oder hast du die einfach ausgeblendet, dich nur an die singles gehängt, klar von denen nicht alle so toll sein müssen und wo es auch mal ein schwarzes schaf geben kann.
Ich liebe dich so sehr, ich kann dir nicht mehr weh tun.
den satz habe ich auch mal gehört. aber genauso viele gegenteile habe ich kennen gelernt. ein freund von mir hat mal gesagt, ihm gehts gar nicht um die schmerzen, ihm gehts nur um das leuchten in den augen seines spielpartners.

BDSM ist so facettenreich. man kann und darf nicht alle über einen kamm scheren.

mir scheint, dass du mit vorurteilen zu stammi und in die sz gegangen bist. irgendwie wundert es mich nicht, dass du nie das kennen gelernt hast, was ich kenne und liebe. auch ich habe nicht immer gute erfahrungen gemacht. ich habe jetzt gerade noch eine weitere gruppe in der BDSM welt kennen gelernt. nicht alle gehen zu stammtischen, sind in der sz registriert. aber die muss man erst mal finden.
zum schluss: schon mal von einer sich selbst erfüllenden prophezeiung gehört?

stilleswasser
*
Ich bin gerade sehr empfindsam und schnell verletzt. Ich bitte dies zu berücksichtigen, wenn du mir antworten möchtest, da mir achtlose, grenzüberschreitende Kommentare sehr weh tun können u ich aber weiterhin im Forum bleiben möchte. Danke.
*

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Beitrag Fr., 24.06.2011, 20:30

Weitere Postings zu kügeli bitte in ihrem persönlichen Thread -
zu den persönlichen und allgemeinen Fragen der Threaderstellerin bitte hier weiter.

Weitere OT-Beiträge in diesem Kontext werden aus dem Thread gelöscht (ohne Verschiebung oder dgl.) - bitte um Verständnis im Sinne eines möglichst konstruktiven Austausches.

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