Nuklearkatastrophe in Japan

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Aditi
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Beitrag Mo., 14.03.2011, 12:08

geronimos secret hat geschrieben: Und deswegen glaube ich, dass NIEMAND in Japan, diese Katastrophe verdient hat.
lb geronimos secret,
für mich stellt sich diese frage überhaupt nicht, ob jemand (die japaner) etwas verdient hat oder nicht.
für mich ist klar, dass alles, was im "kleinen" oder regional passiert, auswirkungen auf das große, auf die gesamte erde hat. ich sitze mit im boot.

aditi

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Lilly111
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Beitrag Mo., 14.03.2011, 12:17

Isaac hat geschrieben: Bis jetzt gibt es Gott sei dank keinen Fallout
+++
Nach offiziellen Angaben erlitten bisher 22 Menschen eine Strahlenvergiftung. Bis zu 190 kamen demnach mit Radioaktivität in Berührung.
Ich muss da nochmal drauf eingehen.
@Isaac
Hast du die Bilder gesehen wie Menschen mit Geigerzählern gescannt werden? Manche mussten ihre Sachen ausziehen bevor sie in die Notunterkunft durften. Warum trägt die Army Gasmasken? Aus Jux und Dollerei und weil die Luft rein ist?
geronimos secret hat geschrieben:Ich finde das sehr merkwürdig....
Ja auch merkwürdig. Aber ich finde es zuerst beänstigend. Auf mich wirkt die ganze Entwicklung als wenn sie es schon lange nicht mehr im Griff haben. Einerseits heißt es, der Stahlmantel ist nicht beschädigt (von Reaktor 1 und jetzt auch 3) und andererseits sagen sie, so genau kann man gar nicht wissen was passiert, weil schließlich keiner rein kann.
Was denn nun?

Lilly
... as stubborn as a mule.


montagne
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Beitrag Mo., 14.03.2011, 12:28

@Ive: Ja.. und im Grunde ist es ja eine normale menschliche Eigenschaft sich die Welt in einfacher Weise zurecht zu stricken. Es ist okay. Aber ich finde, manchmal kann man auch versuchen das ganze zu erfassen und vor allem den eigenen Anteil erfassen, bevor man mit einem moralinsauren, erhobenen zeigefinger daher kommt. "Ich habs ja schon immer gesagt."
In Anbetracht der Tatsache, dass in Japan jetzt Tausende gestorben sind, ihre Heimat verloren haben und Millionen in Angst um ihre Verwandten leben, Angst vor möglicher Strahrlung, Angst vor dem was in der Zukunft noch kommen mag.

Es hat ja seinerzeit auch kaum jemand gesagt: Es war ja klar, das hunderttausende bei dem Tsunamie sterben würden, man weiß dioch, es ist tsunamiegefärdetes Gebiet. Und trotzdem sind die entsprechenden Küsten, Thailand, Tamil Nadu, Indonesien, Bangladesh aufs dichteste besiedelt.
So wie die Japaner lange zeit den Atomstrom brauchten, brauchen deise Menschen das Meer und den Fisch. Wir könenn hier gut klugscheißen, wie wohnen in keinem geologisch wirklich sensiblen Gebiet und wir haben Braun- und Steinkohle, sowie nutzbares Holz im eigenen Land und Verbindung zu anderen Ländern mit noch mehr Energiequellen. Aus so einer komfortabeln Situation heraus lässt es sich natürlich gut klug reden. (Und trotzdem haben wir AKWs, die über jahrzehnte den wirtschaftlichen Aufschwung Deutschlands unterstützt haben. Was wäre die Automobil- und Maschienenbau-Industrie ohne massenhaft billige Energie?

@Lilly: Bisher ist ja noch gar nicht so viel Strahlung ausgetreten. Wenn Menschen in wenigen Stunden die Strahlendosis von 2-4 Monasten abbekommen ist das weniger als eine Röntgenuntersuchung odewr ein Langstreckenflug.
verharmlosen ist natürlich ganz und gar nicht gut, aber Panik-mache, sich da hochschaukeln, die Katastrophe, die ja leider wirklich noch kommen kann vorweg nehmen? Wozu?
amor fati

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Ive
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Beitrag Mo., 14.03.2011, 12:35

Valleè, ich stimme Dir da absolut zu. Vor allem ist hämischer Triumph das Letzte, was jetzt angesagt ist. Aber zum Glück scheints davon auch nicht allzuviel zu geben.
Zuletzt geändert von Ive am Mo., 14.03.2011, 12:36, insgesamt 1-mal geändert.

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geronimos secret
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Beitrag Mo., 14.03.2011, 12:35

Lilly
Ja auch merkwürdig. Aber ich finde es zuerst beänstigend.
Dito. Zumal eine Explosion in die Höhe nichts gutes bedeutet.
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montagne
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Beitrag Mo., 14.03.2011, 12:51

Bin mir da nicht so sicher Ive. Politiker, aber auch Menschen nehmen es als Vorwand um ihre Interessen (Atomausstieg) zu untermauern. Diese Demo gestern war ja in erster Linie gegen die Atomkraft in Deutschland, nicht für die japanische Bevölkerung, um vllt. Hilfe anzuleiern. Und auch hier im Thread las ich es einige wenige Male heraus.

Ich sage nicht, ein Otto-Normal-Bürger muss nun unbedingt Initiative für Japan ergreifen. Aber einfach mal überlegen, sich respektvoll äußern und verstehen, dass es eben kein japan-gemachtes Problem ist, sodnern ein problem aller Industrienationen und Schwellenländer ist, die die Gefahren der Atomkraft bisher gebilligt haben, um ihren Aufschwung mit möglich zu machen. ganz egal, ob die AKWs nun im eigenen Land stehen oder nicht.
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Schneekugel
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Beitrag Mo., 14.03.2011, 13:16

@Lilli Das bereits Radioaktivität entkommen ist, ist bekannt. Durch die ganzen Naturgewalten sind diverse Dichtungen usw... nicht mehr gegeben, daher hat ja auch der freigegebene Wasserstoff der normalerweise gar nicht radioaktiv sein sollte, bekanntermassen Radioaktivität enthalten. Also du hast momentan lokale Lecke usw... (wie es sie in Harrisburg gab) nur ist der Unterschied zwischen einer momentan zeitweise undichten Absperrung (wie auch Harrisbrug) und einer vollkommen zerstörten wie Tschernobyl eben gewaltig.

Um dir einen bildlichen Vergleich zu geben, das eine ist ein lecker Öltanker der natürlich niemals leck sein sollte und das einmal ausgeflossene Öl kann nie mehr zurück geholt werden, aber es besteht die Hoffnung wenigstens die Leckage wieder reparieren zu können, damit zu verhindern das noch mehr Öl austritt und eben das bis dahin halt nur katastrophal viel Öl rausgeflossen ist und nicht Super-katastrophal viel.

Bei Tschernobyl ist der Tanker explodiert, abgesoffen und hat unwiederbringlich die volle Ladung Öl ins Meer geschmissen.

Also das Ding ist definitiv undicht (wie ja auch offen gesagt wird) und hat vermutlich auch schon eine unkontrollierte Kernschmelze erreicht (unterschiedliche offizielle Aussagen dazu, aber generell gabs in Harrisburg auch eine unkontrollierte Kernschmelze - trotzdem kein Tschernobyl), die Frage ist nur ob die Hülle wenigstens größtenteils soweit hält, das man das Ding eben wieder kitten kann bzw. eben auch jetzt noch ein wirklich grosser Teil der Strahlung zurückgehalten wird und dann für immer einsargt oder ob weitere Erschütterungen und Explosionen diese zweite Hülle eben unreperabel zum Einsturz bringen und der ganze Mist dann freiliegt. Gegen das sind die derzeitigen Strahlungslecks und erhöhten Strahlungswerte dann ein Streichelzoo. :(

Nebenbei mein Mitgefühl mit all den Angehörigen von Kraftwerksangestellten die sich jetzt gerade in vollstem Bewusstsein der aktuell schon erhöhten Strahlung aussetzen um eben noch weit Schlimmeres zu verhindern. :(

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stern
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Beitrag Mo., 14.03.2011, 13:54

geronimos secret hat geschrieben:Jenseits politischer Ideologien geht es aber um eine existenzielle Frage. Diese Frage MUSS diskutiert werden und darf nicht durch Totschlagargumente im Keim erstickt werden. DAS ist pietätlos und wird dem Ernst der Lage in japan nicht gerecht. Fukushima ist überall. Unsere Kernkraftwerke sind nicht mal für den Absturz eines Sportflugzeuges gerüstet. Darüber muss man doch reden können.
Ach geronimos... (erste softe Warnung:) bitte dreh' mir die Worte nicht im Mund um! Ich schrieb ja sogar mehrmals (um die Überlesenswahrscheinlichkeit zu miminimieren), dass ich Debatten zu angemessener Zeit auch für wichtig erachte... allerdings hoffentlich global, vgl. auch vallée: Wobei sicher eine Faktor ist, dass insbes. Länder, die weniger mit Rohstoffen ausgestattet sind, umso mehr auf Kernenergie setzen mussten (um den wirtschaftlichen Aufschwung voranzutreiben, ohne CO2. Wobei das CO2-Problem ja auch ein Grund war, weswegen viele von fossilen Brennstoffen wieder abrückten). Für diese Länder ist es schier unmöglich von heute auf morgen alle AKW vom Netz zu nehmen... Realismus bzgl. des Zeithorizonts und Gegebenheiten wie Besiedlungsdichte, geographische Verhältnisse, Industrienation bzw. aufstrebendes Schwellenland ja oder nein, etc. pp. ist also auch wichtig. Und bzgl. Zeithorizont: trotzdem hat für mich Priorität 1, den notleidenden Menschen in Japan zu helfen... und die Abwendung des Supergaus (wobei ich wie gesagt die Schwierigkeiten habe, der Informationspolitik zu trauen). Die in Dtl. geführten Debatten dürften Japan wenig weiterhelfen... mich schockieren primär diese Bilder und die angespannte Situation. Und btw.: politically correct sehen es sogar alle Parteien so, dass eine Instrumentalisierung zwecks Wahlkampf und Vorantreiben eigener Interessen fehl am Platze wäre... na ja, ich hoffe, das entspricht dann auch der inneren Haltung und nach außen gezeigten Politik... naja, wohl nicht im jeden Fall. Und falls es dich beruhigt:
Merkel stoppt AKW-Laufzeitverlängerung
Auf D waren zumindest meine bisherigen Sorgen jedoch nicht gerichtet, sondern ich bin pimär bei Japan. Ich kann mir dazu auch nicht alles ansehen, sonst würde es mir zu nahe gehen (was zum Glück nicht bei jeder schrecklichen Nachricht der Fall ist).
vallée hat geschrieben:Diese Demo gestern war ja in erster Linie gegen die Atomkraft in Deutschland, nicht für die japanische Bevölkerung, um vllt. Hilfe anzuleiern.
So nehme ich es teils auch wahr.
Liebe Grüße
stern 🌈💫
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umso mehr Fliegen sitzen drauf
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Schneekugel
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Beitrag Mo., 14.03.2011, 14:05

@Stern ca. 50% unseres Energieverbrauchs ist nicht notwendig, wobei 15 % sogar eingespart werden könnten ohne Effekte auf irgendwen auszuüben.

Die Aussage man müsste Atomkraftwerke haben beinhaltet dann auch die Aussage, man muss den aktuellen Stromverbrauch akzeptieren wie er ist, denn wir müssen ja unbedingt die Möglichkeit haben 2 Meter breite Fernseher an unser Stromnetz anschliessen zu können usw...

Das muss überhaupt nicht sein. Klar, wenns kein Problem darstellt kann mir gerne wer einen 2 Meter grossen Fernseher vor die Haustür stellen und ich nehm ihn dankend an, aber wenn für unnötige Energieverschwendung unnötigerweise unnötig riskante Teile in die Gegend gebaut werden, dann muss halt mal von oben jemand den Arsch haben darauf hinzuweisen, dass es überhaupt nicht sein MUSS für unnötige Energieverschwendung auch nur irgendwas tun zu müssen.


montagne
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Beitrag Mo., 14.03.2011, 14:14

@Schneekugel: Haushalte verbrauchen in Deutschland nur 25% der Energie.
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Ive
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Beitrag Mo., 14.03.2011, 14:21

vallée schrieb:Diese Demo gestern war ja in erster Linie gegen die Atomkraft in Deutschland, nicht für die japanische Bevölkerung, um vllt. Hilfe anzuleiern.
So nehme ich es teils auch wahr.
Ich auch. Und diese Egozentrik ist wahrhaft ebenfalls erschreckend.

Vallè, stimmt, es gbit eiskalte Reaktionen à la "Sollen sie doch die Suppe auslöffeln ..." Nein, wir ALLE werden daran zu löffeln haben, so oder so.

Eine Rezession ist in Japan nach dem Schlimmsten auch noch zu erwarten. Und die wird nicht spurlos an uns vorübergehen.
Zuletzt geändert von Ive am Mo., 14.03.2011, 14:24, insgesamt 2-mal geändert.

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geronimos secret
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Beitrag Mo., 14.03.2011, 14:22

@stern
Frau Merkel hat die Laufzeitverlängerung nicht gestoppt, sondern ausgesetzt, was ein kleiner aber feiner Unterschied ist.
Und natürlich müsste ein globales Umdenken stattfinden, in dem Deutschland durch Vorbildfunktion eine Vorreiterstellung einnehmen könnte, wenn es denn wollte. Die Entwicklung erneuerbarer Energien MUSS vorangetrieben werden, zum Wohle aller. Apropos: während in Japan der Super GAU droht, beschließt China den Bau von weiteren hundert Atomkraftwerken.
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geronimos secret
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Beitrag Mo., 14.03.2011, 14:24

Und diese Egozentrik ist wahrhaft ebenfalls erschreckend.
Was für eine Egozentrik, Ive?! Erklär doch mal...
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Schneekugel
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Beitrag Mo., 14.03.2011, 14:53

@Valee Ein Staat hängt zusammen, gemäß den Angaben 2010 hast du 27% Energieverbrauch für Private und 47% Energieverbrauch für die Industrie. Nur lebt und arbeitet die Industrie nicht auf einem fernem Planeten sondern produziert für uns, dementsprechend haben wir auch dort genauso direkte Einflussnahme. Wenn du von den 27% reiner direkter Haushaltsverbrauch mal die Hälfte wegnimmst kommst du schon auf 13,5% GESAMT einzusparende Energie der notwendigen 22,6% Kernenergie. Also schon mehr auf die Hälfte.

Inwiefern "Aber es sind nicht alles Privathaushalte, nur ca. 25%" ein Argument sein sollen, weiss ich nicht, denn Energie kann man nicht nur in Privathaushalten massivst einsparen, sondern genauso in der Industrie. Ein Produktionsgut auf das von dir verzichtet wird wegen seiner aktiven Energieverschwendung, benötigt eben auch für die Herstellung keine Energie. Büros verbrauchen erwiesenermassen über Nacht Unmengen an Energie obwohl niemand nachts dort ist und kaum Geräte wirklich durchlaufen müssten, ist meist nur Bequemlichkeit. Lichtsmog durch Werbereklame gehört wohl sicher auch nicht zum lebensnotwendigem Standard. Riesige Lager- und Produktionshallen bei denen zwar witzigerweise aufs Design geachtet wird (von Hallen *kopfklatsch*), aber nicht auf deren Heizbarkeit usw...

Sparen bei falschen Dingen wie z.B. neuwertigen Schmiermitteln für Produktionskreisläufe die den Geräten problemlos 10% mehr Energieeffizienz bieten würden aufgrund geringerer Reibung usw...

22,6 Prozent Energie einzusparen wäre an und für sich kein Problem. Wir wollen nur einfach nicht und die Leute die eigentlich dafür bezahlt werden uns zu sagen was Sache ist, nicht was wir hören wollen, haben zuviel Schiss einfach mal zu sagen, dass wir sowieso bald keine Wahl mehr haben zum Thema "Nicht wollen".

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stern
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Beitrag Mo., 14.03.2011, 14:56

Schneekugel hat geschrieben:Die Aussage man müsste Atomkraftwerke haben
Nur zur Klarstellung: Eine Aussage, die in dieser Form nicht von mir stammt . Ich selbst erachte einen machbaren Ausstieg auch als erstrebenswert und wichtig, gehöre aber andererseits beileibe nicht zu den extremen Atomkraftgegnern. Und in dem Sinne halte ich es für unrealistisch, dass man z.B. in Japan, China oder USA, etc. von heute auf morgen sämtliche AKW vom Netz nehmen könnte... sondern es wird schrittweises Umdenken notwendig sein, das Zeit brauchen wird.... was optimalerweise natürlich mit einschließt, wie du sagtest, dass man hinterfragt, wo man auch im kleinen Energiebedarfe einsparen kann.

Zahlen wie vallée oder du habe ich nicht... intuitiv würde ich auch sagen, dass ein Großteil der Energie für industrielle Tätigkeiten benötigt wird. Und damit gelangt man insbes. auch die Frage: Welche Ausrichtung diesbezgl. sollen Länder haben (sei es dass sie noch entwicklungsländer sind oder bereits Industrienation sind), die mit wenigen Rohstoffen ausgestattet sind, und nun (nach manchen natürlich am besten noch gestern) den Umstieg auf auch CO-freundliche Alternativen schaffen sollen (mit einem Umstieg von 2m-Ferneher auf 0,5cm große dürfte es also vermutlich nicht getan sein). Nur ist halt globaler gesehen auch ein wichtiger Punkt: Die Frage nach dem Wohlstand eines Landes ist auch eng mit der Frage nach dem Wohlstand einzelner gekoppelt, vgl. Entwicklungsländer versus Industrienationen. Flotte Sprüche a la "Atomkraft global weltweit am besten noch gestern vom Netz nehmen" wird nach meiner Einschätzung so nicht funktionieren... sondern es bedarf einer langfristigen und realistischen Ausrichtung an Alternativen (die ja auch noch C02-freundlich sein sollten, Stichwort: Klimawandel). Will heißen: An der Atomenergie bzw. dem Austieg davon hängen einige Rattenschwänze dran... die sich nicht allein dadurch lösen lassen, indem ich mich mit einem Schild "Atomkraft - Nein danke" auf die Straße stelle. Zum Beispiel auch: Welches Wohlstandsniveau will ein Land erreichen bzw. halten (u.a. mit der Wohlstandsfrage und dem Klimawandel begründete ja z.B. Obama seinen Energiekurs)... und diese Sichtweise kann man auch nicht als gänzlich absurd vom Teppich kehren . Daher: Mittel- und langfristige Alternativen sind zu schaffen... global gesehen, auf D oder Ö beziehe ich mich gerade weniger. Kurzfristig lässt sich das nicht erreichen.
Zuletzt geändert von stern am Mo., 14.03.2011, 15:06, insgesamt 3-mal geändert.
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