'Leichter' Missbrauch

Körperliche und seelische Gewalt ebenso wie die verschiedenen Formen von Gewalt (wie etwa der Gewalt gegen sich selbst (SvV) oder Missbrauchserfahrungen) sind in diesem Forumsbereich das Thema.
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eisvogel
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weiblich/female, 23
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Beitrag Sa., 13.09.2008, 16:33

Ja, das kann mal wohl sagen. Das irgendwas mit mir nicht stimmt, hab ich immer gefühlt, aber auf sowas wär ich nie gekommen.
Meine Therapeutin hilft mir sehr, sie ist selbst Missbrauchsopfer und Expertin für solche Fälle und kann mich wirklich gut unterstützen. Mein Freund weiß es auch und versucht mir so gut es eben geht beizustehen, aber es ist natürlich auch für ihn schwer.
Den Kontakt zu meinen Eltern hab ich erstmal abgebrochen, was sie natürlich total vor den Kopf gestoßen hat, aber es geht zur Zeit nicht anders. Problematisch für mich ist auch mein Kontakt zu meiner Schwester. Ich weiß nicht, ob sie auch betroffen ist, aber jedenfalls hat sie auch ziemliche Probleme mit sich selbst. Ich kann jedenfalls nicht mit ihr drüber reden, weil ich glaube, sie würde das nicht packen, oder mir vielleicht gar nicht glauben. Andererseits fühle ich mich so, als würde ich sie hintergehen, weil ich nix sage.
Ich hab ihr auch schon vorgeschlagen, ob sie zu einer Körpertherapie gehen will, weil sie auch körperliche Probleme hat, aber sie will nicht.

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Aditi
[nicht mehr wegzudenken]
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weiblich/female, 53
Beiträge: 1089

Beitrag Sa., 13.09.2008, 17:12

liebe eisvogel!

ich habe zwei betroffene schwestern. wir alle drei wissen davon. also alle drei haben unabhängig voneinander erinnerungen. ich habe erinnerungen, wo die eine sagt, daran erinnere ich mich nicht und umgekehrt, erzählt sie von situationen, wo wir drei sexualisierte gewalt erfahren haben und ich kann mich nicht erinnern.
die eine schwester mag sich damit nicht auseinandersetzen. die andere hat damit begonnen, nachdem ich therapie begonnen habe. beides ist zu respektieren! ich gehe meinen weg und sie gehen ihren!

ich konnte mit meinen schwestern auch nicht reden, obwohl ich WUSSTE sie waren auch betroffene. erst jetzt, mit 50 können, wir uns austauschen.

weisst du, ich finde es total mutig, dass du dich bereits jetzt dem missbrauch stellst. DU hast die kette der verschwiegenheit durchbrochen und diese tatsache verändert!! lass deiner schwester alle zeit, die sie braucht. sie wird auf dich zukommen oder du spürst den richtigen zeitpunkt, das thema zum thema zu machen.

mlg
aditi

übrigens, ein sehr aussagekräftiger nick!
eis und vogel
eis = erstarren
vogel = fliegen
du hast beides in einem nick formuliert: damals musstest du, um zu überleben, erstarren. aber jetzt, als erwachsene frau kannst du "fliegen" - und es ist schön, fliegen zu lernen! den ersten schritt hast du gemacht!

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Hope67
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Beiträge: 228

Beitrag Sa., 13.09.2008, 23:01

Hallo Eisvogel,

schön, das Du da bist Ich wünsche Dir viel Kraft für Deinen Weg den Du jetzt gehen wirst.

Schwierige Beziehung zur Mutter... genau DAS meinte ich Die Mütter gehen in Missbrauchsgeschichten irgendwie immer unter. Ich zermartere mir den Kopf und möchte manchmal gar nicht das denken, was ich über meine denke.
Heutzutage bin ich ja selbst Mutter eines Kindes und ich wage zu behaupten, das ich eine Veränderung an meinem Kind jederzeit zu bemerken wüsste. Jedenfalls SOLCH eine Veränderung die eintritt, wenn ein Kind ein Missbrauchserlebnis hatte.
Sind Mütter mit- oder unschuldig? Ich gebe zu .. das lässt mir keine Ruhe

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Sweet24
neu an Bo(a)rd!
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weiblich/female, 24
Beiträge: 3

Beitrag So., 14.09.2008, 04:12

Hallo Hope67,
Ich traue mich nicht mehr zu einer beratungstelle zu gehen geschweige denn zum arzt.
Ich bin damals gleich zum jugendamt gegangen und bin dann ins heim gkommen doch da fing es dann erst richtig an,meine ganze familie glaubt mir nicht sie haben mir die Täter rolle zu getragen und Ihm die Opfer rolle.Sie meinten ich habe es gewollt,nur weil ich schon 15 war.
Als ich ihn bei der Polizei angezeigt habe sagete man mir das es nix bringen würde da ich keine 13 mehr wäre.Was soll so etwas?
Ich meine es war und bleibt eine straftat auch wenn er mich nicht vergewaltigt hat.
Auch als er mich nach der anzeige im Heim aufgesucht hat und mir gedroht at mich umzubringen hat man mir bei de Polizei nicht geholfen.
Ich habe seitdem angst das man mir nicht glaubt.

Was soll ich nur tun?

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eisvogel
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Beiträge: 35

Beitrag So., 14.09.2008, 12:31

@hope67

Ja, ich würde da schon eine gewisse Mitschuld unterstellen, aber ich glaube es gibt da sehr mächtige unbewusste Phänomene die zu so einer Leugnung oder Verdrängung führen, dass da sozusagen eine Lebenslüge draus entsteht.
Ich meine es gibt ja auch Eltern, deren Töchter in ihrem Haus ein Kind zur Welt bringen und sie kriegen nicht mal mit, dass sie schwanger ist! Ich meine, wenn man sich eine hochschwangere Frau ansieht, ist das auch sehr schwer zu glauben.
Ich glaube, es gibt da sehr vieles was wir überhaupt nicht verstehen können.

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eisvogel
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Beiträge: 35

Beitrag So., 14.09.2008, 12:33

@aditi

Ich hoffe, das wird sie, aber ich weiß nicht ob das solange im Geheimen bleiben können wird. Sie wird sich ihren Teil denken, wenn ich mich weigere, unsere Eltern zu besuchen...

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Hope67
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Beiträge: 228

Beitrag Mo., 15.09.2008, 06:19

Liebe Sweet24,

ich verstehe was Du meinst und wie es Dir ergangen ist. Gerade die Familie stülpt gerne den Deckel auf das, was ihr schaden könnte. Ich kenne das Solche Sprüche wie: Jetzt muss aber auch langsam mal wieder gut sein" kann ich mir auch anhören. Es wird behauptet, das ich Tatsachen verdrehen würde und damals sowieso schon immer ein schwieriges Kind war usw. etc. bla bla bla ....
Du kannst Dich also nicht auf Deine Familie verlassen Sweet. Das schmerzt und nimmt einem den Mut. Mut hast Du aber eine ganze Menge ! Hut ab vor der damaligen Reaktion von Dir und das Du Dich in ein Heim gerettet hast. Wer weiss, was sonst noch mit Dir gemacht worden wäre? Das hätte sich wirklich nicht Jede getraut zum Jugendamt zu gehen
AAABER : nichtsdestotrotz lebst DU mit Deinen Problemen und der Erinnerung an dieses schreckliche Geschehen. Auch wenn Du nicht im klassischen Sinne vergewaltigt wurdest (und glaube mir.. das würde an der Einstellung Deiner Familie auch nichts geändert haben) wurde mit Dir etwas gemacht, was Dir absolut nicht gefallen hat und was nicht hätte passieren dürfen !
Trau Dich bitte zu Beratungsstellen oder vertraue Dich einem Arzt/Ärztin Deines Vertrauens an. Es geht ja hierbei nicht darum, das sie den Missbrauch feststellen sollen, sondern um Deine heutigen Probleme bei denen Du Hilfe brauchst. Dort sitzen neutrale Personen die Eure Familienehre nicht schützen wollen
Am besten wäre es, wenn Du zu einem Arzt gingest und ihm sagst, das Du eine Überweisung für einen Therapeuten(in) benötigst, weil Du aufgrund von Missbrauch in der Kindheit seelische Probleme hast, die Du einfach nicht mehr alleine auffangen kannst. Du müsstest ja nicht ins Detail gehen. Und lass Dich nicht entmutigen falls diese(r) Arzt(in) Dich nicht ernstnimmt. Melde Dich hier bitte und lass Dir ggf. von uns Mut zusprechen. Erzähle uns von Deinen Erfahrungen, eventuellen Fehlversuchen und Erfolgen. Das schreibe ich jetzt nicht weil ich unendlich neugierig bin, sondern weil der/die Ein- oder Andere seine Erfahrungen mit Dir austauschen kann.

erst einmal liebe Grüsse
Hope

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Hope67
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Beitrag Mo., 15.09.2008, 06:33

@Eisvogel...

Du hast Recht ! Ich kann es nicht verstehen, das meine Mutter bis zum heutigen Tage ihre seelische Fertigmacherei und Kleinhalterei (so nenne ich es jetzt mal vereinfacht) weiter an mir zelebriert. Manchmal glaube ich, sie hasst mich dafür, das durch mich ihre heile Welt (die sie ach so gerne vorzeigt) ins Schwanken gerät. Sie verlangt immer wieder von mir, das ich ihr bestätige, das sie naiv und unbedarft durch ihre Ehe gegangen ist.
Aber meine Erinnerungen sagen mir etwas völlig Anderes
Kann man unbedarft und sehr naiv in einem Ehebett liegen und soooo tief und fest schlafen das man gar nicht mitbekommt wie der Ehemann sich im selben Bett an zwei Töchtern vergnügt? Ich kann das gar nicht glauben *murks* Gerade ich als Ehefrau erkenne doch bei meinem Mann den Unterschied zwischen Atmen und Stöhnen.... *murks
Als meine Tante 15 war hat sie sich meiner Mutter (also ihrer Schwester) anvertraut, das der Onkel so aufdringlich wäre und sie gar nicht mehr in seiner Nähe sein mag. Uiiii... was fällt diesem pubertären Flittchen nur ein soetwas zu behaupten? Es wäre ja wohl jedem offensichtlich wie sie sich an den Onkel heranmachen würde *grins und zwinker
Nundenn...
ganz tief in mir erlaube ich mir die Frechheit zu behaupten, das Mütter Mittäter sind

es grüsst
eine grad mal aufgewühlte
Hope

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Sweet24
neu an Bo(a)rd!
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Beiträge: 3

Beitrag Mo., 15.09.2008, 19:55

@Hope

Dies ist allerdings noch nicht alles,aufgrund dessen halte ich es nirgends lange aus,meine Bildungswerk oder Praktikumsplatz.
Ich habe Angst der Pro Arbeit (das ist ein arbeitsamt für junge leute)das zu sagen,habe angst das sie sagen ich soll mich nicht so anstellen.
Ich will ja auch arbeiten,aber ich halte es nirgends lange aus.
Das Bildungswerk hab ich auch abgebrochen weil ich in einem der Dozenten Ihn gesehen habe und habe dann angst bekommen aber keiner hat mich verstanden.

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Hope67
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Beiträge: 228

Beitrag Di., 16.09.2008, 06:03

Sweet ...

darf ich davon ausgehen, das die 24 hinter Deinem Nick Dein Alter bedeutet?

Fühl Dich als Erstes so umarmt, wie Du es zulassen würdest

Du bist jetzt eine angehende erwachsene Frau. Eine Frau mit Problemen, die den "normalen" Ablauf des Alltages stören. Und zwar so erheblich, das Du Dir wirklich Hilfe holen solltest. Ist Dir sicher schon selbst aufgefallen.
Die ProArbeit geht das schon mal gar nichts an! Dort würde ich mich auch nicht outen weil es viel zu privat und intim ist
Allerdings wirst Du nicht drumherum kommen endlich einen Schritt in die richtige Richtung zu gehen, weil Du vom "Normalen" immer mehr in die Ecke gedrängt werden wirst. Wie wäre es mit einer Psychotherapie ? ^^
In meinem fast doppelt so langen Leben wie Deinem habe ich aufgrund der durch Missbrauch entstandenen "Probleme" ebenfalls eine Menge vermurkst und bin sehr froh, das ich durch meine Therapien wieder in einen halbwegs "normalen" Mitmacherzustand versetzt wurde. Es hilft wirklich Sweet ! Also überwinde Deinen inneren Schweinehund und gehe los Dir Hilfe zu suchen.
Wir sind ja hier ....

Es grüsst Dich
Hope

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Thread-EröffnerIn
Thea
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Beiträge: 72

Beitrag Di., 16.09.2008, 07:31

Hallo Sweet 24

vielleicht lässt Du diesen Auszug aus dem Strafgesetzbuch mal auf dich wirken:

Sittliche Gefährdung von Personen unter 16 Jahren - § 208: "Wer eine Handlung, die geeignet ist, die sittliche, seelische oder gesundheitliche Entwicklung von Personen unter sechzehn Jahren zu gefährden, von einer unmündigen Person oder einer seiner Erziehung, Ausbildung oder Aufsicht unterstellten Person unter sechzehn Jahren vornimmt, um dadurch sich oder einen Dritten geschlechtlich zu erregen oder zu befriedigen, ist mit Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr zu bestrafen, es sei denn, dass nach den Umständen des Falles eine Gefährdung der unmündigen oder Person unter sechzehn Jahren ausgeschlossen ist."

Deine Familie kann nicht über dem Gesetz stehen. Und wenn gegen Deinen Willen sexuelle Handlungen an Dir vorgenommen werden ist es auch noch strafbar, wenn Du volljährig bist!!

Für den Täter ist es einfach die Schuld auf das Opfer zu schieben.
Akzeptiere das nicht mehr. Tu was für Dich.

Wenn Dir jemand aus Deiner Familie als Du 15 warst etwas angetan hat, dann war das NIEMALS Deine Schuld.

Als ich diesen Thread im Feber eröffnet habe, war ich auch noch von einer Mitschuld überzeugt. Es ist ein typisches Anzeichen, dass sich der Missbrauchte mit Schuldig fühlt.

Und außerdem: Stell Dir mal einen erwachsenen Bekannten über 30 vor, der gerne mit einer 14-15jährigen "zusammen wäre". Was würdest Du zu dem sagen? Würdest Du das noch als normal betrachten?

Thea
Glück ist das, was man täglich tut.

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4ever
sporadischer Gast
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Beiträge: 7

Beitrag Do., 09.10.2008, 16:06

Also, das Opfer ist nie schuldig, fühlt sich aber zumeisst schuldig. Diese Schuldgefühle muss man ernst nehmen, denn sie sind warscheinlich belastender als der eigentliche Mißbrauch.

Durch den Mißbrauch findet zudem eine Entwürdigung und Versachlichung des Kindes statt, eine Reduzierung auf den Körper und das was andere damit anstellen können. Es kommt zu einem massiven Ungleichgewicht, denn der Erwachsene holt sich sexuelle Lustbefriedigung, während das Kind null und nix davon hat, sondern im Gegenteil verwirrt, angekelt und in seinen Bedürfnissen vollkommen übergangen wird.

Zudem ist das Thema tabu, das Kind wird also zum Geheimnissträger, meisst ist der Täter Verwant oder Bekannt, so dass ein Abruch der sozialen Kontakte zum Täter für das Kind unmöglich ist.

Das Kind erlebt wie der Täter von den anderen nach wie vor normal behandelt wird, freundlich, geliebt, geachtet, während nur das Kind allein weiß, dass ein Verbrechen stattgefunden hat. Das Kind weiß auch, dass ein Aufdecken des Verbrechens eine Zerstörung der gesammten sozialen Struktur des kindes zur folge hätte.

Leichter ist es, wenn der Täter femd ist und der Mißbrauch einmalig, zufällig. aber meisstens ist der Täter ein Freund, Bekannter oder Verwanter und der Mißbrauch geht länger, ist vorbereitet und langsam aufgebaut worden. Das "unwissende Einverständis" des Kindes ist herbeimanipuliert worden, das Kind womöglich langsam aber stetig sexualisiert und /oder überrumpelt worden.

Es gibt durchaus Täter, die es schaffen, eine Situation aufzubauen, bei dem sie dem Kind glaubhaft machen können, dass es selber den Mißbrauch gewollt und herbeigeführt hat (DU kommst doch immer zum Kuscheln, hat dich doch keiner gezwungen usw.)

Nun ist es unvermeidbar auch die Täter als Menschen, als Bezugspersonen zu sehen, denn ich glaube man muss den opfern die Sichtweise nehmen, dass sie von Monstern mißbraucht worden sind. Es waren Menschen und ein Mensch ist gleich mal nicht so bedrohlich wie ein Monster. Zudem ist ein Mißbraucher eigentlich schwach und evt. krank. Hat evt. auch lebenslange Schuldgefühle oder zumindest die Angst vor Aufdeckung. Also eigentlich eine arme Sau (Soll nicht entschuldigend gemeint sein)

Wenn das Opfer den Täter als klein und schwach und eine arme Sau erlebt, dann kann das Opfer sich selber gleich viel weniger ohnmächtig sehen und leichter aus der Selbstbewusstlosigkeit herauskommen.
Vielleicht ist der täter der eigene Vater, dann wird es der Wunsch des Opfers sein, irgendeine Möglichkeit zu finden, eine Beziehung weiter zu führen, eine Art Vergebung zu erreichen, oder was auch immer. Das heisst, dass man das Täter/Opfer Verhältnis auflösen muss, natürlich nicht auf Kosten des Opfers. Ohne echte Reue und Wiedergutmachung (weiß nicht wie) kann es nicht gehen.

Zum thema leichter Mißbrauch: Es ist richtig, dass man sagt, es gibt keinen leichten Mißbrauch, um dem Opfer klarzumachen, dass es nur drauf ankommt, wie man das erlebte selber wahrnimmt und wie sehr man darunter leidet.

Man sollte aber auch nicht jedem, der mal betatscht wird die große Mißbrauchskeule drüberziehen und sagen: du bist ein überlebendes opfer, für immer. Es ist auch wichtig, das erlbete nicht in übergroße Dimensionen auszublasen und den täter nicht zur übelsten Monstergestalt der Menscheit zu machen. Denn wie sollte man damit weiterleben?

Prävention ist ohnehin wichtiger. Wobei das beste wäre, man würde herausfinden, was es ausmacht, dass viele Männer auf Kinder stehen, sogar auf die eigenen. Denn dieser naturgebene Mißstand ist die Wurzel des ganzen ensetzlichen Elends. Die Gesellschaft kann und muss hier verändert werden, aber es gibt so viele Baustellen wo immer noch die Menschlihckeit mit Füßen getreten wird, dass ich nicht weiß, wann wir es schaffen unseren Kindern eine Welt zu bieten, die nicht verlogen, pervers und strunzdumm ist.

Allen Opfern wünsche ich alles erdenklich Gute, alles Glück und alle Kraft, die ihr braucht um zu überleben. Ich selber leide an meinem Leben, nicht wegen sexueller übergriffe, sondern andersartiger, ich habe sachlich gesehen kaum was schlimmes erlebt und bin dennoch schwer geschädigt und krank an Gesit und Seele. Ich weiß, wie es euch geht, zumindest teilweise.

4ever

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Hope67
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Beitrag Do., 09.10.2008, 17:17

Hallo 4ever,

meiner Meinung nach ist JEDE(R) die/der ein Kind an den Geschlechtsteilen betatscht und dabei sexuelle Erregung verspürt ein Monster der Menschheit. Warum hätte sie/er dort dann hingetatscht wenn nicht die eigene sexuelle Befriedigung im Vordergrund stehen würde? Allerdings gebe ich Dir Recht wenn es sich um eine unbeabsichtigte Betatschung ohne jeglichen Hintergrund während eines Tobespiels o.ä. handelt und man sich für diese unbeabsichtigte Berührung entschuldigt. Dann ist es eindeutig kein Missbrauch.
Was ist eigentlich eine Missbrauchskeule? Die wird wohl so selten geschwungen, das sie der Allgemeinheit gar nicht bekannt ist

UND... ich möchte förmlichst darum bitten, das Täter sich wie arme Säue fühlen und zeitlebens Angst vor Aufdeckung und Schuldgefühle haben.

Kling hart... ist es aber nicht

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bluna
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Beiträge: 207

Beitrag Di., 27.04.2010, 19:58

Hallo!
Ich muss leider diesen alten Thread ausgraben, weil ich grad in einer schwierigen Situation stecke.
Ich weis nicht wie ich es einordnen soll und möchte eigentlich dieses Thema vergraben.Seitdem ich es meiner Thera erzählt habe, bekomme ich immer mehr Ekel über mich selber. War in der Pupertät magersüchtig, depressiv und vieles mehr-was bis heute noch immerso ist.Ich habe kein Bezug zu meinem Körper, ich mag Ihn nicht und bekomme oft Ekel. Sex mit meinem Freund geht wenn überhaupt meist nur mit Schmerzen und unangenehmen Gefühlen.
Mein Onkel hat mich des öfteren im pupertären Alter an die Brüste gefasst und so Sprüche abgelassen wie: ich will mal schauen ob Sie gewachsen sind, er drückte mich dann immer so ansich und versuchte Sie zu massieren, was Ihm auch gelang. Vor Zehn Jahren war es das letzte Mal auf einer Familienfeier, es wurde mir zuviel und ich Schrie. Ich kam mir voll lächerlich vor.
Seitdem ich mich mit dem Thema in der Therapie konfrontiere( mach tiefenps. fundierte Therapie)wird es immer schlimmer mit dem Ekel..
Mir passierten auch komische Dinge auf der Arbeit, ist noch nicht allzu lang her. Mein Chef griff immer in meine Hosentasche und holte da das Telefon raus wenn klingelte und ich nicht rangehen konnte. Sind das alles nur lapalien?

Würde mich über eine Antwort freuen.

Gruß,
Bluna

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metropolis
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weiblich/female, 36
Beiträge: 1969

Beitrag Di., 27.04.2010, 20:08

bluna hat geschrieben:Sind das alles nur lapalien?

Mein Onkel hat mich des öfteren im pupertären Alter an die Brüste gefasst und so Sprüche abgelassen wie: ich will mal schauen ob Sie gewachsen sind, er drückte mich dann immer so ansich und versuchte Sie zu massieren, was Ihm auch gelang. Vor Zehn Jahren war es das letzte Mal auf einer Familienfeier, es wurde mir zuviel und ich Schrie. Ich kam mir voll lächerlich vor.
Antwort: Nein!!!

Mir passierte das nur zweimal, aber es hatte trotzdem schwerwiegende Folgen, an denen ich bis heute zu knabbern habe.
In meinem Thread, in dem es um solche "Lapalien" ging, waren sich alle einig, dass es Missbrauch war.
http://www.psychotherapiepraxis.at/pt-f ... f=4&t=6427
Mir passierten auch komische Dinge auf der Arbeit, ist noch nicht allzu lang her. Mein Chef griff immer in meine Hosentasche und holte da das Telefon raus wenn klingelte und ich nicht rangehen konnte.
Das verstehe ich gerade nicht. Wie kommen denn solche Situationen zustande. Wie kann es passieren, dass dein Handy klingelt und du nicht rankommst? Hat dein Chef vorher gefragt, als er in deine Tasche fasste? Glaubst du es hatte wirklich sexuellen Charakter oder war es einfach nur eine unverschämte Grenzüberschreitung, die ihm vielleicht nicht bewusst war.

LG

metro
"Ja und dann? Weißt du nicht mehr? Wenn ich und du nicht gekommen wären und den kleinen Häwelmann in unser Boot genommen hätten, so hätte er doch leicht ertrinken können!"

Theodor Storm

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