Abhängige Persönlichkeitsstörung

Fragen und Erfahrungsaustausch zu Persönlichkeitsstörungen und Schizophrenie, Bipolaren Störungen ('Manisch-Depressives Krankheitsbild'), Wahrnehmungsstörungen wie zB. Dissoziationen, MPS, Grenzbereichen wie Borderline, etc.
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(e)
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Beitrag Mo., 30.01.2012, 22:15

***elana*** hat geschrieben:@Sandrin: Ich bin Dir sogar dankbar, denn wenn sogar Depressive sich gegen Leute wie mich mit PS derart abgrenzen wollen, als wär ich so ein Breivik-Monster, dann gibt mir dieses Vorurteil schon zu denken. Ich werde jetzt noch mehr darauf achtgeben, was ich wem sage. Die Leute sind einfach zu wenig aufgeklärt, als wär man im Mittelalter.
Hi Sandrin,

was genau hast Du an meinem Breivik-Satz nicht verstanden?

Und was sagst Du denn genau zu Sterns lückenloser Argumentation, womit Du eben doch nicht sicher sein kannst, keine PS zu haben?
Zuletzt geändert von (e) am Mo., 30.01.2012, 22:18, insgesamt 2-mal geändert.
Lieben Gruß
elana

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sandrin
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Beitrag Mo., 30.01.2012, 22:17

Du, ehrlich gesagt möchte ich darauf gar nicht eingehen. Ich finde den Vergleich einfach geschmacklos und vor allen Dingen abwertend gegenüber allen Menschen mit einer PS, die nicht auf eine Insel fahren und 80 Leute killen. Ich finde das total daneben...

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Beitrag Mo., 30.01.2012, 22:22

Sandrin, Breivik hat ganz sicher auch eine Persönlichkeitsstörung, eine narzisstische etc. und nicht nur das. Das ist nun mal so. Eine abhängige wohl weniger. Wenn man sich mit PS beschäftigt, stößt man natürlich auch auf Gerichtsgutachten und die Breivik-Diskussion etc.

Ich wollte eigentlich damit nur ausdrücken, dass Deine Art, wie Du mit der PS umgehst, so auf mich wirkt, als wär das wirklich schlimmer als Deine Depression, eben die gesamte Persönlichkeit pathologisch. Das finde ich sehr überheblich, diskriminierend und auch geschmacklos, vor allem aber einfach ein Vorurteil, das sich in keinster Weise von Dir belegen lässt.
Lieben Gruß
elana

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Beitrag Mo., 30.01.2012, 22:34

@Stern: Danke für die Buchlinks, das eine Buch habe ich schon, das andere hab ich gleich bestellt. Deinetwegen werde ich noch zum Bettler, weil ich all mein Geld für Fachbücher ausgebe. LOL
Lieben Gruß
elana

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sandrin
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Beitrag Mo., 30.01.2012, 22:34

Dem ist alleine schon deshalb nicht so, weil mir bewusst ist, dass eine Depression selbstverständlich eine Krankheit ist. Ehrlich gesagt käme ich nie auf den Gedanken, etwas anderes anzunehmen. Mir erschließt sich einfach nicht, wie du darauf kommst, eine PS sei nicht pathologisch, wie du das ja an früherer Stelle postuliert hast. Aber eine PS an Breivik festzumachen finde ich gelinde gesagt sehr merkwürdig.
Es gibt keine Wertigkeit diesbezüglich, wer nun den größeren Schuss hat - der mit der Depression oder der mit der PS.
Aber ich finde den Vergleich mit der Erkältung und Influenza oder eventuell einer aus einer Erkältung resultierenden Lungenentzündung schon passend.

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Beitrag Mo., 30.01.2012, 22:49

Hi Sandrin

Na ja, in den Fachbüchern wird das eben so unterschieden und das Wort "pathologisch" eher im engeren Sinne dafür genommen, eine ausgeprägtere, schwerere, eben "pathologische" Form der PS von der gewöhnlichen PS abzuheben. So gesehen wäre die normale PS die Erkältung und die bereits pathologische schwerwiegendere Form der PS eine Lungenentzündung, um in Deinem Vergleich zu bleiben.

Aber ich verstehe immer noch nicht, warum Du Dich dagegen sträubst, die Depression als PS wahrzunehmen, wo es doch nun Stern belegt hat, dass die depressive PS eben nicht mehr extra aufgeführt wird unter PS, sondern auch unter Depression subsummiert wird. So gesehen kannst Du eine PS bei Dir nicht ausschließen. Aber ist das denn so wichtig, es nicht so haben? Irgendwie hast Du eben doch Vorurteile und kommst Dir mit Deiner oberflächlichen Depression einfach besser vor. Also ich persönlich finde das sehr "von oben", eben als wärst Du was Besseres. Es ist nicht so, dass die PS tiefer geht, eine Depression finde ich persönlich sogar viel tiefergehender, wenn ich sehe, wie sehr meine Schwester darunter litt.

Aber wie gesagt, ich würde nicht mit Deiner Depression tauschen wollen. Ja, wer weiß, vielleicht würde mir die Diagnose einer Depression genauso verkehrt vorkommen. Da ich etwas gegen Depression habe und es als "schwach" empfinde wegen meinem Anankasmus, wäre vielleicht eine Depression eine Beleidigung für mich. So gesehen haben wir ja beide viel Glück mit unseren Diagnosen.
Lieben Gruß
elana

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sandrin
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Beitrag Mo., 30.01.2012, 22:57

Das Wort "pathologisch" heißt "krankhaft" - und das sind beide Zustände. Die eine nur auf einen andere Weise als die andere und EVENTUELL mit einer anderen Schwere.
Ich verstehe nur auch deine Argumentation nicht. Ich habe jetzt gefühlte tausend Mal geschrieben, dass es eben nur diese eine Thera war, die das so sah, während alle anderen das nicht so sehen. Mein Eindruck ist, dass du nahezu zwanghaft versuchst, zu belegen, dass die Diagnose wahr ist - weil es deiner Meinung nach nicht anders sein kann. Insofern wiederholt sich hier etwas zum meinem Thread vor einigen Wochen. Man muss nicht automatisch eine PS haben, nur weil eine von vielen Theras oder Ärzten dies mal äußert. Es besteht die weitaus größere Wahrscheinlichkeit, dass dem nicht so ist. Du gehst aber selbstverständlich davon aus, dass ich eine PS haben muss und unterstellst mir, ich würde mich sträuben und möchte die Wahrheit nicht einsehen. Auch das kann man durchaus als überheblich deuten.

Und auch Stern hat nicht bewiesen, dass ich eine PS habe, sie hat lediglich geschrieben, dass das eine das andere nicht ausschließt. Du liest meines Erachtens sehr selektiv.

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Beitrag Mo., 30.01.2012, 23:07

Ne, ich hab jetzt von der depressiven PS geschrieben, so wurde Deine Diagnose ja früher bezeichnet. Es hat sich also nur das Wort geändert, nicht die PS dahinter. Folglich hast Du immerhin eine depressive PS nach alter Begrifflichkeit. Aber das stört Dich ja auch, nicht? - Das beweist, dass es Dich grundsätzlich stört, auch wenn Dir das x Theras diagnostizieren würden. Und meine Vermutung ist, dass Du das Deinen Theras auch so rübergebracht hast wie hier und sie deshalb diesen Begriff PS mieden. Fordere doch mal alle ihre Arztberichte an.
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elana

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sandrin
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Beitrag Mo., 30.01.2012, 23:10

Ja, aber es hat einen Grund, dass sie jetzt nicht mehr unter den Persönlichkeitsstörungen steht. Und noch ein letztes Mal: Laut Aussagen meiner Therapeutin bin ich NICHT persönlichkeitsgestört. Möchtest du jetzt das Gegenteil beweisen? Und das auch noch via Computer?
Oh man...

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Beitrag Mo., 30.01.2012, 23:18

Das scheint Dir sehr wichtig zu sein, NICHT persönlichkeitsgestört zu sein, Sandrin, auch wenn Du es nach alter Begrifflichkeit wärst. So gesehen hast Du ja Glück, dass sie das jetzt unter Depression subsummieren. Ich vermute, das hat damit zu tun, dass Du bei Deiner Mutter eine PS vermutest (von einer Diagnose hast Du nicht gesprochen) und Du willst nicht so sein wie sie, nicht wahr? Das ist der wunde Punkt. Aber glaub mir, ich kann das verstehen, denn mir ergeht es so mit meiner depressiven Schwester, ich liebe sie, aber ich habe so sehr gelitten unter ihrer Depression, dass ich alles Depressive als "schwach" ablehne. Deshalb bin ich froh, "nur" persönlichkeitsgestört zu sein. Siehst Du, wir haben dasselbe Problem.

Ich lasse Dir das auch. Vielleicht hören wir hier auf. Wir haben beide Glück mit den Diagnosen, so können wir damit leben. Finde ich gut so.
Zuletzt geändert von (e) am Mo., 30.01.2012, 23:20, insgesamt 1-mal geändert.
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sandrin
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Beitrag Mo., 30.01.2012, 23:19

Das, was du gerade machst, ist Projektion in Reinkultur

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stern
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Beitrag Di., 31.01.2012, 00:23

***elana*** hat geschrieben:Depression als PS wahrzunehmen
Wie gesagt nicht jede Subform einer Depression... aber manche, vgl. folgenden Buchlinks (nicht kaufen, nicht dass du pleite wirst ... manches kann man ja auch so nachlesen):

Die "neurotische Depression" (mehrere Jahre bis lebenslange Dauer) bzw. die Dysthymia wird in der Erscheinungform als ziemlich identisch mit eine depressiven Persönlichkeitsstörung verstanden (für die es nur keinen eigenen Schlüssel gibt), vgl.
http://books.google.de/books?id=BbdbjlE ... 10&f=false oder

http://books.google.de/books?id=vRaj-Z7 ... ng&f=false

Irgendwo auch naheliegend, je länger etwas zurückreicht bzw. dass eine Persönlichkeitsstruktur auch von "depressiven" Zügen geprägt sein kann. Die Zuordnung in den affektiven Bereich ist umstritten. Eigentlich pillepalle, weil einer neurotischen Depression/Dysthymia natürlich eine best. Persönlichkeitsstruktur zugrunde liegt (die gerade von psychodynamisch arbeitenden Therapeuten beschrieben wird und für die es nur noch? keinen Schlüssel unter den PS gibt), zu der das klinische Bild einer Depression (z.B. mittlere Episode) dann hinzukommen kann.

Es wird aber die Einführung einer depressiven Persönlichkeitsstörung diskutiert, vgl.
http://books.google.de/books?id=LLXw5Nr ... ng&f=false
Liebe Grüße
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stern
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Beitrag Di., 31.01.2012, 01:33

sandrin hat geschrieben:Ja, aber es hat einen Grund, dass sie jetzt nicht mehr unter den Persönlichkeitsstörungen steht.
Eine Dysthymia bzw. "neurotische Depression" wird als in der Erscheinungsform identisch mit einer (depressiven) Persönlichkeit(sstörung) verstanden, egal wo sie steht (im Dysthymiaschlüssel sind die "neurotische Depression" bzw. "depressive Persönlichkeitsstörung" auch noch explizit gelistet).

Über eine eigene Diagnose als depressive Persönlichkeitsstörung wird angeblich nachgedacht

Und gerade wenn jemand von "neurotische Depression" spricht (ein insbes. von Psychoanalytikern heute noch gerne verwendeter Begriff), dann soll gerade auch die Persönlichkeitsstruktur beschrieben werden (die auch eine Depression im klinischen Sinne begünstigen kann).

Für eine abhängige Persönlichkeitsstruktur gibt es (bei best. Ausprägung) halt einen Schlüssel als abhängige Persönlichkeitsstörung unter F60. Die depressive Persönlichkeitssstörung steht mit dem Namen Dysthymia unter F40. Und der Grund ist lediglich, dass zu der Persönlichkeitskomponente noch "Gemütssbeeinträchtigung" hinzukommt (und da musste man sich wohl entscheiden, in die andere Richtung wäre wohl auch begründbar).

Ob das weiterhin so sein wird, nun ja das wird man sehen.

Genauso könnte man eine zwanghafte Persönlichkeitsstörung unter den Zwangsstörungen F40 verschachteln... wäre sicher auch begründbar... ohne eine andere Störung als vorher zu sein. Genauso wie man irgendwie begründen könnte, eine abhängige PS unter affektive Störungen F40 aufzunehmen, da sie eine Depression begünstigen bzw. häufiger mit depressiven Verstimmungen einhergeht . Es bliebe das gleiche, was individuell dahinter steckt.

Ich fände es in gewisserweise sogar unlogisch bis unsystematisch, dass es abhängige, zwanghafte, hysterische, schizoide, usw. Persönlichkeitsstrukturen geben soll, die in stärkerer Ausprägung als PS vorliegen sollen... aber depressiven Strukturen, die in stärkerer Ausprägung als depressive Persönlichkeitsstörung vorliegen an einem anderen Platz unter anderem Namen (Dysthemie) stehen.

Aber wie gesagt wird diskutiert, einen Platz auch explizit als "depressive Persönlichkeitsstörung" aufzunehmen.
Zuletzt geändert von stern am Di., 31.01.2012, 01:51, insgesamt 2-mal geändert.
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Beitrag Di., 31.01.2012, 01:36

Also, Stern, ich bin Dein größter Fan, aber zitiere am besten nur noch vergriffene Bücher, sonst werde ich für den Rest meines Lebens nur noch lesen.
Lieben Gruß
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sandrin
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Beitrag Di., 31.01.2012, 06:10

@elana, da es für dein Wohlbefinden offenbar so wichtig scheint, mir eine Persönlichkeitsstörungen zu beweisen, möchte ich mich natürlich nicht länger querstellen und hoffe, dass du dich nun wieder besser fühlst.

Ich wünsche dir außerdem viel Spaß beim exzessiven Studieren von Fachliteratur. Leider fehlt mir dazu im Alltag die Zeit (ehrlich gesagt auch die Lust), mich in diesem übersteigendernden, und in meinen Augen auch nicht mehr gesunden Maße, mit der Materie auseinanderzusetzen, wie das ja auch schon an vielen Stellen im Forum angeklungen ist. Aber mir kann das ohnehin so egal sein, ob du dich nun kompetenter als Therapeuten fühlst, weil du einen nicht unerheblichen Teil deiner Zeit damit zu verbringen scheinst, Fachbücher zu lesen, die du in Gänze sicherlich nicht durchdringen wirst, weil dir dafür einfach die Ausbildung fehlt. Ich finde es gesünder, mich meinem Leben zuzuwenden und vertraue auf mich und auf Experten und deren Diagnsotik, zu denen du ja bekanntlich nicht zählst . Aber wie gesagt, jedem das Seine!

Sandrin

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