An die Frauen hier: Thema Männer/Sex und DER Therapeut

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.
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Elle
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Beitrag So., 20.06.2010, 22:17

Jetzt hier wieder nur meine ganz persönliche Erfahrung, wie gesagt, vielleicht ist es bei Dir total anders und vielleicht gibt es auch in der Körpertherapie unterschiedliche Ansätze.

Meine vorige Therapeutin hat körperbezogen gearbeitet, das hat mir öfter geholfen, Gefühle überhaupt wahrnehmen zu können, also ich spüre oft gar nicht richtig, wann ich traurig, wütend etc. bin.

In Bezug auf das Männerproblem hat es mir aber nicht so viel gebracht. Da hatte ich das Gefühl, dass mit meinem Körper eigentlich alles ganz in Ordnung ist und die Probleme bei mir auf der Beziehungsebene entstehen.

Ich finde mich schon in einigem wieder was Du schreibst. Z.B. dieser Horror vor dem bedürftigen, versorgt-werden-wollenden Mann, vor bedürftiger Sexualität. Aber ich bin mir sicher, dass das meine spezielle Wahrnehmungsbrille ist, die dann leider auch auf Beziehungen zurückwirken kann.

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SamuelZ.
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Beitrag Mo., 21.06.2010, 17:26

Hallo Elle,
Meine vorige Therapeutin hat körperbezogen gearbeitet, das hat mir öfter geholfen, Gefühle überhaupt wahrnehmen zu können, also ich spüre oft gar nicht richtig, wann ich traurig, wütend etc. bin.
Diesen Satz finde ich total wichtig. Im Grunde geht es mir auch darum, herauszufinden, was überhaupt meine Wünsche sind, was ich brauche. Ich vermute, dies ließe sich eher über körperorientierte Methoden erschließen.

Ein Beispiel aus der letzten Sitzung:
Mein Thera meinte, ich solle mir vorstellen, dies sei meine erste Sitzung. Er würde fragen, was mich zu ihm triebe, wie er helfen könne. Zunächst musste ich bei dieser Darstellung schmunzeln, dann aber überkam mich die große Stille und Einsamkeit. Ich saß mehrere Minuten nur da, weinte in mich hinein, zupfte an meinem Taschentuch, und brachte kein Wort heraus. In mir drin die große Leere. Ich bemerkte nur, dass ich traurig war, weil mir die Tränen in die Augen schossen, die Nase lief.
Mein Thera: Ich bemerke, dass Sie diese Frage (nach meinem Privatleben) traurig macht. Was ich mir denn wünschen würde als Ziel der Therapie?
Bei mir wieder nur schweigen.

Hier hätte ich mir gewünscht (oh!!!), herauszufinden, was ich mir denn für mein Privatleben wünsche. Aber ich blieb stecken und es kam nichts für mich dabei heraus. Vllt hätte ein körperorientierter Therapeut nicht aufgehört zu fragen, sondern erst angefangen.

Wie ist deine körperorientierte Therapeutin vorgegangen?

LG Sandy

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Elle
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Beitrag Mo., 21.06.2010, 18:14

Hmm, aber wenn Du weinen kannst und merkst, dass Du traurig bist, dann bist Du auf jeden Fall schon einen Schritt weiter als ich. Ich merke oft nur ein diffuses nicht gut/Anspannung. Weinen geht eigentlich nie.
Ich glaube in der von Dir beschriebenen Situation hätte mein alte Therapeutin auch nicht mehr machen können.
Bei mir war es meistens so, dass ich in die Stunden kam und gar nicht wusste, was mit mir ist. Und dann über Körperwahrnehmung, Berührung oder Bewegung (alles von Gespräch begleitet) ich etwas mehr Zugang zu mir bekommen habe und auch mal erahnen konnte, das und das bedrückt mich grade konkret, davor habe ich Angst, das macht mich traurig.
In der Klinik haben mir die körperorientierten Verfahren auch am meisten geholfen.

Allerdings war der Erfolg der alten Therapie nicht auf Dauer, es hat zwar damals in den Stunden selbst geholfen und mir ging es auch insgesamt etwas besser, aber nach Ende der Therapie hatte ich das Gefühl, ich kann es nicht alleine "anwenden" und ca. ein Jahr nach Therapieende ging es mir wieder ziemlich schlecht.

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AmEnde
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Beitrag Mo., 21.06.2010, 18:35

Liebe SandyZ,

ich habe jetzt hier nicht alles gelesen, sorry also, falls ich was überlesen habe.
Nur mal so ein Gedanke dazu von mir.
Ich dachte beim Lesen, dass dein Thread mich auch sehr an die Problematik in deinem Mutter-Tochter-Thread erinnert.
Ich hab da so ein bißchen das Gefühl, dass du das Gefühl/die Angst/Wut darüber, andere versorgen zu müssen/für andere in welcher Weise auch immer Verantwortung zu empfinden/zu anderen in Resonanz gehen zu "müssen" (war das nicht auch eine Frage von dir?) aus genau dieser Mutter-Tochter-Verstrickung hast. Also dass es gar nicht sooo sehr um die Beziehung zu Männern gehen muss, sondern dir vlt. in jeder Beziehung solche Ängste entstehen?
Hast du in deiner Therapie die Mutter-Geschichte bis ins Letzte aufgearbeitet? (Bitte entschuldige, dass ich da jetzt nicht alles gelesen habe, ist nur so ein spontaner Impuls gewesen, da ich heute in beide Threads reinlas.)

LG. AmEnde
"Verstehen kann man das Leben nur rückwärts. Leben muss man es vorwärts." Sören Kierkegard

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SamuelZ.
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Beitrag Mo., 21.06.2010, 18:38

Ich sehe, was du meinst. Hm, also was den Zugang zu meinen Gefühlen angeht, bin ich glaube ich schon ein Stück vorangekommen. Ich vermute, bei mir spielt die falsche Vorstellung eine Rolle, ein Therapeut könne allein mit seinen "Zauberhänden" und der Berührung meines Körpers alle Probleme aufdecken, lockern, hervorholen, mir vor Augen führen und letztendlich beseitigen.

Meinst du, körperorientierte Verfahren können helfen, an verschüttete Bedürfnisse heranzukommen. Ich wünschte mir in meiner Therapie mehr Authentizität und Echtheit in dem Sinne, dass es keine sprachliche Barriere mehr zwischen mir und meinen Bedürfnissen gebe. Diese erfahre ich dann, muss sie aber nicht immer krampfhaft in Worte gießen, wobei sie ihre Energie dann auch schon wieder verlieren. Ich will einen unmittelbaren Zugang zu mir finden. Mit Yoga z.B. habe ich gute Erfahrungen gemacht. Da kommen ganz viele Erinnerungen hoch, je nachdem welche Asanas geübt werden.

Auf das Thema "Männer/Sex" bezogen, würde ich mir ebenfalls einen schnelleren, direkteren Zugang über KT erhoffen.

Im Gespräch mit meinem Therapeuten habe ich häufiger das Gefühl, mein "Geist" sei mit ihm zusammen bei der Arbeit während mein Körper unbeachtet daneben sitzt. Dabei hätte er auch etwas dazu zu "sagen".

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Beitrag Mo., 21.06.2010, 18:44

Hallo AmEnde,

das ist eine interessante Parallele, die du ziehst. Auf den Gedanken bin ich noch nicht gekommen. Ich dachte bislang, dass natürlich nur meine Beziehung zu meinem Vater im Hinblick auf dieses Problem bedeutsam sei.

Aber es stimmt, ich entwickle in fast jeder menschlichen Beziehung früher oder später das Gefühl, in der Versorgerinnenrolle gelandet zu sein, die Wünsche des anderen zu erfüllen, während ich meine überhaupt nicht wahrnehmen kann.

Nein, ich erinnere mich nicht daran, in der Therapie das Mutter-Tochter-Problem eingehend behandelt zu haben. Bislang standen v.a. berufliche Aspekte im Vordergrund, deshalb wurde das MTP nur ansatzweise angerissen.

Ja, ich bin noch sehr mit meiner Mutter verstrickt, meine, sie "retten" zu müssen.

Hier ein Zitat von Streets aus dem MT-Thread, das mir heute sehr ins Auge gefallen ist:
Wir empfinden, als würden wir unsere Mutter im Stich lassen, sie hängen lassen ... Aber so ist es in Wahrheit nicht, es ist eine Illusion zu glauben, es sei unsere Aufgabe sie zu retten. Davon muss man sich lösen
Danke für deine Gedanken! Ich werde diesen Zusammenhang näher beobachten.

LG Sandy

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Elle
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Beitrag Mo., 21.06.2010, 18:55

Meinst du, körperorientierte Verfahren können helfen, an verschüttete Bedürfnisse heranzukommen.
Ich weiss es nicht.
Ich habe damit auch allergrößte Schwierigkeiten. In meiner alten Therapie lief das mit den Wünschen und Bedürfnissen glaube ich eher über das Verbale. Obwohl man das vielleicht auch alles nicht so trennen kann.

Dieses Versorgerinnen-Dings ist jedenfalls auch meins, leider. Dass ich meine Bedürfnisse in Beziehungen (damit meine ich Freundschaften, Bekannte etc.) kaum spüre, fast komplett für den anderen "da" bin und mich gleichzeitig darüber ärgere.
Auch bei ganz alltäglichen Gesprächssituationen, dass ich immer denke, ich muss auf mein Gegenüber "eingehen", nachfragen, interessiert sein etc. und dass das umgekehrt aber nicht zurückkommt und ich dann nicht von mir aus über meine Themen reden kann.

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Beitrag Mo., 21.06.2010, 19:43

Hallo Elle,
Auch bei ganz alltäglichen Gesprächssituationen, dass ich immer denke, ich muss auf mein Gegenüber "eingehen", nachfragen, interessiert sein etc. und dass das umgekehrt aber nicht zurückkommt und ich dann nicht von mir aus über meine Themen reden kann.
Kenne ich gut. Bloß ist es bei mir weniger ein "denken" sondern mehr ein unreflektiertes Handeln, ein Befolgen. Auch ahne ich so langsam (obwohl ich es natürlich überhaupt nicht fühlen kann), dass ich mich für mein Innenleben so sehr schäme, dass ich gar nicht darüber unbefangen reden könnte (im RL, versteht sich). Ich behandle mein Innenleben wie ein Geheimnis. Die Vorstellung oder das Wissen, jemand könnte z.B. etwas von mir lesen, was nicht für seine/ihre Augen geschrieben wurde, löst in mir panikartige Schamgefühle aus.

Das "Versorgen" des anderen wäre demnach ein Ablenken von dem eigenen, schambesetzten Innenleben. Ich gebe keine Kontrolle ab und überlasse es nicht dem anderen, über mich so zu denken, wie er es möchte.

So könnte ich es mir vorstellen. Fühlen/Wissen kann ich es nicht.

Wie äußert sich bei dir die Versorgerinnen-Rolle in deinem Verhältnis zu Männern? Blockst du sofort ab oder gibst du ihnen eine Chance?

LG Sandy

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Elle
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Beitrag Mo., 21.06.2010, 20:04

Wie äußert sich bei dir die Versorgerinnen-Rolle in deinem Verhältnis zu Männern? Blockst du sofort ab oder gibst du ihnen eine Chance?
Ich hatte bisher ziemlich viele Beziehungen auf Distanz. So war ich sicher, auch noch meinen eigenen Raum zu haben.
Meine momentane Beziehung hält schon ein paar Jahre und ich könnte mir langsam vorstellen, von der Distanz etwas aufzugeben.

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AmEnde
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Beitrag Mo., 21.06.2010, 21:04

Liebe Sandy, darf ich meine These von oben nochmal anstupsen? Du schriebst in deinem anderen Thread. "Ich hadere zur Zeit noch mit dem Gefühl bzw. der Befürchtung mich unbeliebt zu machen, wenn ich mich nicht mehr an anderen emotional verausgabe"

Und ich spinne nun mal meine Gedanken dazu weiter: Und weil ein Teil in dir genau dieses Muster (sich emotional zu verausgaben, um sich nicht unbeliebt zu machen) nicht mehr ertragen kann, du aber (mit einem anderen Anteil von dir) in diesem Muster noch ziemlich drin hängst, nicht innerlich frei davon bist, noch keine andere Möglichkeit gut verinnerlicht hast um dich auch ohne diesen alten Weg "beliebt" zu fühlen, findest du manchmal momentan noch keinen sich stimmig und gut anfühlenden Weg im Kontakt (mit der Mutter, mit Arbeitskollegen, mit Männern?)
Du wehrst ab, weil es dich unbewusst mit dem unangenehmen Gefühl von früher in Kontakt bringt.
Kannst du damit was anfangen? LG. AmEnde
"Verstehen kann man das Leben nur rückwärts. Leben muss man es vorwärts." Sören Kierkegard

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SamuelZ.
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Beitrag Di., 22.06.2010, 16:49

Liebe AmEnde,
du bist hartnäckig. Danke dafür. Erinnert mich ein wenig an deinen Thread zum Thema "Führung des Therapeuten". Es wäre tatsächlich hilfreich, würde er hartnäckiger am Ball bleiben, weiterbohren, wenn die Widerstände in die entgegengesetzte Richtung treiben.

Mir hat deine Hartnäckigkeit geholfen.
noch keine andere Möglichkeit gut verinnerlicht hast um dich auch ohne diesen alten Weg "beliebt" zu fühlen, findest du manchmal momentan noch keinen sich stimmig und gut anfühlenden Weg im Kontakt (mit der Mutter, mit Arbeitskollegen, mit Männern?)
Du wehrst ab, weil es dich unbewusst mit dem unangenehmen Gefühl von früher in Kontakt bringt.
Ja, ich kann etwas damit anfangen. Ich fühle mich nur gemocht, wenn ich etwas "gebe". Ignoriere ich, oder weise ich zurück, dann bröckelt schon wieder mein Selbstwert. Es ist der Zwang zur Hilfsbereitschaft, auch wenn mir nicht danach ist, weil ich selbst dringende Bedürfnisse habe, mich nicht kümmern kann/will. Mein Gefühl ist, dass mir dies sofort negativ ausgelegt wird, va. am Arbeitsplatz.

Was mir fehlt, ist das Vertrauen darin, dass die Menschen, mit denen ich zu tun habe, ebenfalls versuchen könnten, mich und mein Handeln zu verstehen. Warum ist sie so, wie sie gerade ist? Diese verständnisvolle Stimme ist in mir noch gar nicht ausgeprägt, d.h. nicht für mich aber für andere schon. Ich spüre von meiner Umwelt kein Wohlwollen, keine Nachsicht. Wenn ich mich nicht den Anforderungen gemäß verhalte, dann bin ich halt nicht OK. So mein Gefühl. Und es fällt mir schwer, mich daraus zu befreien.

Danke für deinen Gedankenanstoß!

LG Sandy

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Elle
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Beitrag Di., 22.06.2010, 17:11

Ich fühle mich nur gemocht, wenn ich etwas "gebe". Ignoriere ich, oder weise ich zurück, dann bröckelt schon wieder mein Selbstwert. Es ist der Zwang zur Hilfsbereitschaft, auch wenn mir nicht danach ist, weil ich selbst dringende Bedürfnisse habe, mich nicht kümmern kann/will. Mein Gefühl ist, dass mir dies sofort negativ ausgelegt wird, va. am Arbeitsplatz.

Was mir fehlt, ist das Vertrauen darin, dass die Menschen, mit denen ich zu tun habe, ebenfalls versuchen könnten, mich und mein Handeln zu verstehen. Warum ist sie so, wie sie gerade ist? Diese verständnisvolle Stimme ist in mir noch gar nicht ausgeprägt, d.h. nicht für mich aber für andere schon. Ich spüre von meiner Umwelt kein Wohlwollen, keine Nachsicht. Wenn ich mich nicht den Anforderungen gemäß verhalte, dann bin ich halt nicht OK. So mein Gefühl. Und es fällt mir schwer, mich daraus zu befreien.
Oh mann, ich krieg hier immer die Krise weil Du es einfach haargenau so beschreibst wie ich die Situation bei mir immer empfinde. Nur habe ich es mir noch nie so deutlich gesagt wie Du es hier schreibst.


Obwohl, genauer gelesen ist es bei mir vielleicht eher so, dass ich gar nicht glaube, dass es von anderen ausgeht, dass ich mich nicht "zeigen" darf. Ich glaube schon, dass das ganz allein von mir selbst ausgeht. Ich hatte zumindest schon bessere Phasen und da ist dieser Anpassungs- und Zuvorkommenszwang weniger gewesen, ohne dass andere massiv negativ darauf reagiert hätten.
Ich glaube sogar, dass es für meine Umwelt manchmal leichter wäre, wenn ich mit meinen Bedürfnissen greifbarer wäre und mich nicht so verstecken würde, dass alle anderen fast erraten müssen, was ich denn nun eigentlich will, denke und fühle.

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Beitrag Mi., 23.06.2010, 08:59

Hallo Sandy,

ich habe jetzt nur den Anfang des Threads gelesen, du schreibst:

"ICH spüre v.a. meinen Ärger, meinen Hass beim Gedanken an die bedürftige Männerwelt.
ER, mein Thera, meint, ich fühle v.a. meine eigene Unzulänglichkeit, es diesen Männern nicht recht machen zu können.

Das ist falsch! Das fühle ich gar nicht. "

Das sagt meiner Meinung nach alles.
Du spürst genau, was du fühlst und der Therapeut versteht es falsch.
Würde mich extrem hellhörig und wütend auf den Therapeuten machen. Es ist wirklich nicht schwer zu verstehen, was du sagen willst.

Meine Erfahrung mit körperorientierten Verfahren ist auch viel besser als mit analytischen. Das muss nicht mit Berührung sein, sondern einfach nur mit Körperwahrnehmung.

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Wanda
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Beitrag Mi., 23.06.2010, 10:08

Vielleicht etwas Offtopic, aber zum Thema Körpertherapie:

Ein Erlebniss aus meiner letzten Gruppenkörpertherapie Stunde:

Nach einigen Bewegungsübungen (viel "Tanz" und Ausdruck) die uns in starke Schwingungen gebracht hatten, und eine Übung auf dem Boden, in der es um das Spüren des Herzbereiches gíng, und um unsere "allergrößte Sehnsucht", ging es über zum "heißen Stuhl".
Ich saß auf einen Stuhl vor den anderen, die auf dem Boden hockten. Bei dieser Übung geht es darum, sich vor den anderen zu zeigen und zu fühlen. Nur man selbst und der Therapeut spicht.
Es wird ein Thema vorgegeben, an das man sich halten kann, aber auch nicht muss. Alles andere ist frei. Also man kann es verbalisieren, (aber nicht wegreden!) oder zeigt es rein körperlich. Der Stuhl kann auch verlassen werden.
Es geht immer darum, sich in dem Moment mit seinen Gefühlen vor den anderen wahrzunehmen, und diese nicht "wegzumachen". Diese Übung dauert in der Regel zwischen 5-10 Minuten.
Bei mir kam starker Hass, Wut und Empörung auf meine Eltern hoch (durch die vorhergehende Übung ausgelöst, die bei mir meine Sehnsucht nach Selbstliebe und geliebt werden hochsspülte).
In Wellenbewegungen kam diese Emotionen, und ich konnte diese Gefühle zeigen, ohne mich dafür zu schämen. Ich habe die ganze Zeit über nichts gesagt, allerdings heftige Laute von mir gegeben ; erst zum Schluss, als meine Therapeutin nochmal nachhakte.
Danach sagte eine aus der Gruppe zu mir, wie tief beeindruckend es für sie war zu sehen, dass diese Wut/Hass Emotionen so sichtbar waren, aber das sie mich in keiner Weise "verunstaltet" hatten. Ich sah richtig und angemessen aus, überhaupt nicht hässlich und verzerrt.

Das macht Körperarbeit für mich so wirksam. Das ganze Gefühlsspektrum wird aktiviert und integriert, ohne Wertung.

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SamuelZ.
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Beitrag Fr., 02.07.2010, 16:35

Oh je,
auf dem Bücherregal in der neuen Praxis meines Theras erspähte ich von meinem Sessel während der Sitzung ein Buch mit dem Titel "Feuer im Bauch". Neugierig geworden und in der Hoffnung ein Buch zu lesen, das er auch gelesen hat, erfuhr ich beim Googlen, das dies der Titel eines Männer-Ratgebers ist. Ein Buch über das Mann-Sein.

Ich reagiere mit Enttäuschung und Eifersucht und Scham.

Irgendwie bestärkt mich diese Entdeckung in der Annahme, dass mein Thera meine Frauen-Probleme mit Männern nicht ernst nehmen kann, andere Themen (v.a. aus Männer-Sicht) für ihn interessanter und wichtiger sind. Bitte überzeugt mich eines Besseren!

Mein Thema ist nichts, was ihm evtl. außerhalb der Sitzungen mit mir, einen Extra-Gedanken abringen würde...

Ich bin unwichtig für ihn!

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