Frauen: Angst vor Penis und Sperma?

Fragen und Erfahrungsaustausch über sexuelle Problembereiche wie Sexualstörungen, rund um gleichgeschlechtliche Sexualität und sexuelle Identität, den Umgang mit sexuellen Neigungen wie Fetischismus, S/M usw. - ausser Aufklärungs-Fragen.
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stern
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Beitrag Mi., 22.05.2013, 08:25

Und wenn man sich dann auch noch in Liebe aufeinander einlässt, dürfte nichts am jeweils anderen eklig sein.

Körperflüssigkeiten und gewisse Körperteile (und bestimmte Regionen des Körpers) sollten dann also nicht abgelehnt werden müssen.
ich würde sagen, Körperflüssigkeiten etc. können (müssen nicht) schlichtweg (natürlicherweise) Potential haben, ekelig empfunden zu werden.

Also muss man es zwangsweise auch angenehm finden, meinetwegen angepinkelt zu werden, weil man jemanden liebt... oder vgl. die Bsp. von yamaha. Da können Menschen unterschiedlich Grenzen haben, würde ich sagen.

Und ich würde die Argumentation "wenn du mich liebst, dann musst du Oralsex [UND SO WEITER] auch lieben" auch irgendwo kritisch finden. Ich verweise auch Pitt (weiter oben):
Was ich Dir noch sagen wollte, wo Du ja das Thema Penis und Sperma in einem Atemzug genannt hast. Vielleicht ist es ja eine brauchbare Information für später mal: Viele Frauen, auch die, die den Penis ihres Partners bedenkenlos anfassen und auch gern dran schlecken (sorry), haben durchaus Probleme mit Sperma im Gesicht (Herabwürdigung) oder im Mund (Ekel), oder sogar außerhalb ihrer Scheide (da gehörts nicht hin).
So gibt es wohl Menschen, die finden Sperma in Scheide erregend, aber im Mund oder auf Körperteilen dann nicht mehr unbedingt.

Bis zu einer gewissen Grenze kann man auch einem geliebten Menschen etwas zuliebe machen, aber ob das immer der persönlichen Neigung/Präferenz (aufgrund der Tatsache, dass man jemanden liebt) entspricht, ist fraglich, würde ich sagen.
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leberblümchen
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Beitrag Mi., 22.05.2013, 08:29

Der Unterschied ist vielleicht, dass Sex ohne Sperma auf die Dauer irgendwie seltsam wäre, während Sex ohne Urin und Kot durchaus möglich wäre.

Es gibt da ja nichts, was es nicht gibt - nur so ganz ohne Geschlechtsorgane ist Sex halt nicht wirklich 'typisch'.

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stern
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Beitrag Mi., 22.05.2013, 08:51

Ich würde es eher pathologisch oder kritisch finden, wenn jemand sagt: Wenn du keinen Anal- oder Oralsex [oder wahlweise jede andere x-beliebige Praktik] magst, dann bist du krank oder liebst mich nicht. Denn wenn du mich lieben würdest, dann würdest du alles an mir lieben.

Dann ist es mMn vielleicht vielmehr so, dass man (zumindest insoweit) nicht zusammen passt.
Der Unterschied ist vielleicht, dass Sex ohne Sperma auf die Dauer irgendwie seltsam wäre, während Sex ohne Urin und Kot durchaus möglich wäre.
Aber nur weil es "dazu gehört", ist nicht gewährleistet, dass es jeder unekelig findet (offensichtlich nicht, sonst gäbe es nicht solche Threads). Manche sollen sozusagen das Sperma wegpacken.
Es gibt da ja nichts, was es nicht gibt - nur so ganz ohne Geschlechtsorgane ist Sex halt nicht wirklich 'typisch'.
Da lande ich wieder bei dem oben gesagten: An evtl. Ekelgefühlen ändert das ja nichts.

Ekel vor Tomaten z.B. ist auch nicht "typisch". Dennoch kenne ich jemanden, die findet Tomaten eklig, weil sie der Geruch an weniger appetitliches erinnert. Oder bereits bestimmte Konsistenzen können als eklig empfunden werden (unabhängig vom dem, um was es sich handelt). Selbst wenn man das ein Stück weit abbauen kann: Ob man dann zum Tomatenliebhaber wird oder das dann trotzdem nur eher wenig begeistert macht, ist die Frage.
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leberblümchen
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Beitrag Mi., 22.05.2013, 09:03

Die Ekelgefühle darf ja auch jeder behalten. Nur muss er sich dann fragen (lassen), bei wem das Problem liegt. Ich finde es etwas fies, dem Partner zu sagen: "Ich ekle mich vor dir, also hast du Pech gehabt", wenn doch das Ekelgefühl bei mir selbst ist.

Wenn ich keine Tomaten mag, dann esse ich keine. Wenn ich einen Partner habe, dann muss ich mir überlegen, was MEIN Anteil am Problem ist. Und wenn ich mir als Frau vorstelle, mein Partner würde sagen: "Also, dass du beim Sex feucht wirst, finde ich irgendwie eklig; ich zieh mir lieber einen Gummi über", dann würde ich mich nicht geliebt fühlen. Aber solange ein Mann als 'Schuldiger' ausgemacht werden kann, der ja schließlich derjenige mit der 'Waffe' ist, scheint mal wieder alles ganz harmlos, wenn die Frau sich davor ekelt...

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stern
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Beitrag Mi., 22.05.2013, 09:10

Um Schuld geht es doch nicht... das war nichtmal in meinem Dunstkreis, gehört also nicht zu mir diese Gedanken/Logik.
Also, dass du beim Sex feuch wirst, finde ich irgendwie eklig; ich zieh mir lieber einen Gummi über", dann würde ich mich nicht geliebt fühlen.
Wenn man deiner Argumentation folgt, müsste nun der Partner sagen: Titus, das ist pathologisch und dein Problem, arbeite daran.

Nur: da macht Sex vermutlich gleich nochmals mehr Spaß ... und Liebe ist nach meinem Verständnis etwas, das möglichst frei von irgendwelchen Erwartungshaltungen und Schuldzuweisungen ist.
Aber solange ein Mann als 'Schuldiger' ausgemacht werden kann, der ja schließlich derjenige mit der 'Waffe' ist, scheint mal wieder alles ganz harmlos, wenn die Frau sich davor ekelt...
Schmarrn, sorry.
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Beitrag Mi., 22.05.2013, 09:18

Finde ich logischerweise nicht, dass das Schmarrn ist. Ich brauche mir nur die Überschrift - auch wenn der Faden schon älter ist - anzusehen. Vor einem Penis 'darf' man natürlich Angst haben. Der 'tut' ja auch was, und das IST auch so. Wenn man sich aber natürlich nicht damit beschäftigen will, sondern es einfach dabei belassen will, dass man sagt: "Na und, ich finde Sex eklig, weil er mit Körperflüssigkeiten verbunden ist. Und wenn schon Sex, dann nur mit Schutzhülle", dann wird sich an der eigenen Einstellung nie was ändern - und womöglich entgehen einem da einige schöne Stunden. Das Problem ist nicht der Penis und das Sperma. Das Problem ist die feindliche bzw. ängstliche Einstelllung dazu.

Und das dürfte daran liegen, wie man sozialisiert wurde.

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candle.
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Beitrag Mi., 22.05.2013, 09:26

Ach je, stern plagt sich so ab dir zu erklären titus.

Aber als ich idamals den Eingangspost las- keiner der Beiden hatten vorher Beziehungen, da kam es mir schon so vor als würde Frau untersucht wie eine Laborratte. Mal hier ein Knopf drücken und dort... Naja was erzähle ich da.

titus, ich finde es schön, dass du sexuell für alles offen bist und es genießen kannst mit deinem Partner! Ich denke, dass männliche User das sehr gerne lesen, aber die allgemeine Realität ist es wohl nicht im sexuellen Alltag wie bei dir.

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Beitrag Mi., 22.05.2013, 09:37

die allgemeine Realität ist es wohl nicht
Und das weißt du woher genau?

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candle.
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Beitrag Mi., 22.05.2013, 09:41

titus2 hat geschrieben: Und das weißt du woher genau?
So genau wie du es auch von irgendwoher weißt.

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Beitrag Mi., 22.05.2013, 09:55

Im Gegensatz zu dir maße ich mir nicht an, so zu tun, als wüsste ich, wie viele Frauen sich vor Schweiß und Sperma ekeln. Nur das Ekelgefühl an sich, das halte ich für pathologisch, und ich nehme an, dass es dafür einen Grund gibt, der in der Sozialisation liegt.

Wir reden ja hier noch nicht mal ausschließlich von Oralverkehr; hier wird ja schon die Körperflüssigkeit als solche eklig gefunden. Ich frag mich, wie man mit einer solchen Einstellung Kinder zeugt? Am besten, man kauft sich gleich eine Baby Born. Die pinkelt dann auch nur Wasser - frisch aus der Leitung.

Wenn man den Kindern schon im Moment der Zeugung mit auf den Weg gibt, dass sie eigentlich das Produkt eines ekligen Zwischenfalls sind, dann muss man sich natürlich über nichts wundern. Das sind dann dieselben Eltern, die sich nicht trauen, die Körperteile zu benennen. Und so wird die negative Einstellung immer weiter reproduziert.

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yamaha1234
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Beitrag Mi., 22.05.2013, 10:15

titus2 hat geschrieben:Frischer Schweiß riecht aber nicht. Beim Sex schwitzt man auch. Was ist daran eklig?
Ich muss nicht jeden Furz meines Partners lieben, es darf auch Grenzen geben.
titus2 hat geschrieben: Ich finde das pathologisch.
ich finde es hygienisch

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candle.
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Beitrag Mi., 22.05.2013, 10:17

Du kommst hier von Höckchen auf Stöckchen. Ja, klar ging es hier wohl auch um Oralsex. Und die Zeugung war hier gar nicht Thema.

Ich maße mir auch nichts an, aber deine und meine Meinung sind subjektiv. Es gibt zahlreiche Untersuchungen zu Schweiß und Entstehung von sexuellen Kontakt. Es gibt Untersuchungen zum Eisprung wo Frauen natürlich mehr Bereitschaft zum Sex zeigen. Aber eine Untersuchung zum Ekel kenne ich nicht. Klar kannst du annehmen, dass es pathologisch ist, aber ich weiß jetzt auch nicht ob der TE das aufgestellt hat? Ich meine es ging um Scham, was ich auch nicht pathologisch finde. Im Gegenteil, ich finde das super in der übersexualisierten Welt.

Eigentlich führt das alles schon zu weit vom Thema.

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Beitrag Mi., 22.05.2013, 10:20

yamaha: Klar, wenn ich es hygienisch mag, dann verzichte ich halt auf Sex. Wenn dich das glücklich macht, ist ja alles supi.

Nur nehme ich niemandem ab, dass er wirklich glücklich ist, wenn er auf Sex nur deshalb verzichtet, weil das hygienischer ist. Da wird sehr vieles verdrängt. Wirkliches Glück ist für mich etwas anderes.
candle hat geschrieben:Im Gegenteil, ich finde das super in der übersexualisierten Welt.
Du findest es super, wenn jemand sich vor seinem Ehepartner schämt und ekelt?

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yamaha1234
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Beitrag Mi., 22.05.2013, 10:23

titus2 hat geschrieben:Im Gegensatz zu dir maße ich mir nicht an, so zu tun, als wüsste ich, wie viele Frauen sich vor Schweiß und Sperma ekeln.
also biologisch begründet (natürlich) ist das Ganze sicher nicht. Ich kenne kein weibliches Tier das gerne am Geschlechtsteil des männlichen Tiers bis zum Orgasmus rumlutscht.....das machen nur Menschen, und besonders die, die zuviel youporn gucken "Natürlich" ist das sicher nicht, eher eine kulturelle Ausprägung....

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yamaha1234
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Beitrag Mi., 22.05.2013, 10:27

titus2 hat geschrieben:Nur nehme ich niemandem ab, dass er wirklich glücklich ist, wenn er auf Sex nur deshalb verzichtet, weil das hygienischer ist. Da wird sehr vieles verdrängt. Wirkliches Glück ist für mich etwas anderes.
och, eine Dusche sollte mein "pathologisches Problem" dann doch lösen, dafür brauche ich nicht einmal eine Therapie

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