Familienmitglied zum gleichen Therapeuten?!
@Anna-luisa,
Der Widerspruch ist, daß du versuchst emotionale Belastungen über pragmatische Zielorientierung zu lösen. Das sind auf einer Linie zwei völlig unterschiedliche Herangehensweisen, die sind nicht vereinbar.
Für die meisten Menschen spielt nunmal Vertrauen selbst entscheiden zu können wann man was wem erzählt und hier Sicherheit/ einen Schutz Raum zu haben eine große Rolle.
Bei dir spüre ich gar kein Mitmpfinden mit den emotionalen Belangen, liest sich eher wie ne pragmatische Bauanleitung.
Wenns um Situationen ohne jegliche Emotionen ginge würde ich dir zustimmen, dann geht das alles, auch engste Familienmitglieder beim gleichen Therapeut_inn/en. Ansonsten wenn Emotionen einen sicheren Raum haben sollen/dürfen schließt sich das einfach mal bei seriösen Behandler_innen aus.
Das versteht man (emotional) oder eben (pragmatisch herangegangen) nicht.
Der Widerspruch ist, daß du versuchst emotionale Belastungen über pragmatische Zielorientierung zu lösen. Das sind auf einer Linie zwei völlig unterschiedliche Herangehensweisen, die sind nicht vereinbar.
Für die meisten Menschen spielt nunmal Vertrauen selbst entscheiden zu können wann man was wem erzählt und hier Sicherheit/ einen Schutz Raum zu haben eine große Rolle.
Bei dir spüre ich gar kein Mitmpfinden mit den emotionalen Belangen, liest sich eher wie ne pragmatische Bauanleitung.
Wenns um Situationen ohne jegliche Emotionen ginge würde ich dir zustimmen, dann geht das alles, auch engste Familienmitglieder beim gleichen Therapeut_inn/en. Ansonsten wenn Emotionen einen sicheren Raum haben sollen/dürfen schließt sich das einfach mal bei seriösen Behandler_innen aus.
Das versteht man (emotional) oder eben (pragmatisch herangegangen) nicht.
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Ich denke, es muss ja bei einer Diskussion wie dieser zu keinem allgemein gültigen Konsens kommen. Es ist auch interessant, Meinungen anderer zu lesen, ein bisschen über den Tellerrand der eigenen Emotionalität oder Rationalität zu blicken und dann für sich selbst zu entscheiden, ob man aus den Gedanken anderer einen Nutzen für sich selbst ziehen kann oder nicht.
Durchaus berechtigt finde ich zum Beispiel diesen Gedanken
Für mich wäre es emotional z. B. nicht erträglich, wenn mein Mann zum selben PT ginge, und zwar deshalb, weil ich in der Therapie meinen sicheren, persönlichen Raum verorte, und den möchte ich mit meinem Mann nicht einmal peripher teilen.
Durchaus berechtigt finde ich zum Beispiel diesen Gedanken
Außerdem ist es vermutlich, wie bereits mehrfach erwähnt, sehr stark davon abhängig, welche Themen in der Therapie im Vordergrund stehen und ob es da Überschneidungen zwischen den Verwandten gibt.Anna-Luisa hat geschrieben: ↑Fr., 27.09.2019, 05:44 Eigentlich sollte es nicht schwer sein, in der einen Stunde zu schauen wie man Cousine A hilft - und in der nächsten Cousine B.
Für mich wäre es emotional z. B. nicht erträglich, wenn mein Mann zum selben PT ginge, und zwar deshalb, weil ich in der Therapie meinen sicheren, persönlichen Raum verorte, und den möchte ich mit meinem Mann nicht einmal peripher teilen.
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In der Tat. Was ich wem wann erzähle, entscheide ich selber. Allerdings verliere ich weder Schutz noch Sicherheit, wenn jemand anderes (über mich) plaudert.
Ansichtssache. Ich finde nicht, dass sich das ausschließt. Wenn Angehörige oder Kollegen von mir zu der gleichen Therapeutin gehen wie ich, stellt dafür mich kein Problem da. Schweigepflicht ist Schweigepflicht - und diesbezügliche Verletzungen werden empfindlich geahndet. Warum sollte dadurch ein sicherer Raum unsicher werden?
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
(Konfuzius)
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In der Klinik hast du ja sehr oft Überschneidungen, in dem Sinne, dass sich die Patienten kennenlernen und dadurch auch zwischenmenschliche Beziehungen entstehen. Ich kann dir sagen, dass ich erlebt habe, wie sich ein Mitpatient in mich verliebt hat und wie unangenehm es mir war, dass er das in seiner Sitzung thematisierte. Da war mein Schutzraum total hinüber- ich hatte andere Probleme, war einfach freundlich und kam mir mies vor, weil es ihm schlecht ging, wollte das aber gar nicht besprechen, weil ich damit schon umgehen kann. Ist zwar nicht ganz das Thema, aber emotionale Überlappungen, wie ich es nennen würde, sind absolut bescheiden und ich würde auch nicht zu einer Therapeutin gehen, die jemanden therapiert, der mir nahe steht- weil Beziehungen in Schieflagen geraten können und ich safe sein möchte.Anna-Luisa hat geschrieben: ↑Fr., 27.09.2019, 06:44In der Tat. Was ich wem wann erzähle, entscheide ich selber. Allerdings verliere ich weder Schutz noch Sicherheit, wenn jemand anderes (über mich) plaudert.
Ich hab an Gestern nicht gedacht und nicht an Morgen
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Wenn es z.B. an Selbstvertrauen oder Selbstwert fehlt. Heisst, mein eigenes Empfinden spielt da eine große Rolle. Da kann mir sonstwer erzählen, was der Therapeut darf und was nicht. In meinem Kopf dreht sich die Welt dennoch anders.Anna-Luisa hat geschrieben: ↑Fr., 27.09.2019, 06:44 Warum sollte dadurch ein sicherer Raum unsicher werden?
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chinesisches Sprichwort
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EIN Grund, warum ich in keine solche Klinik gehen würde. Ich würde dort einfach keinerlei Beziehungen wünschen - mein Freundes - und Bekanntenkreis genügt mir. Einen Mitpatienten hätte ich sofort gestoppt, wenn er anfinge mir zu erzählen, was die Themen in seiner Therapie sind.No Twist hat geschrieben: ↑Fr., 27.09.2019, 06:54 In der Klinik hast du ja sehr oft Überschneidungen, in dem Sinne, dass sich die Patienten kennenlernen und dadurch auch zwischenmenschliche Beziehungen entstehen. Ich kann dir sagen, dass ich erlebt habe, wie sich ein Mitpatient in mich verliebt hat und wie unangenehm es mir war, dass er das in seiner Sitzung thematisierte.
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Deshalb ist der Raum trotzdem nicht unsicher.Anti Lope hat geschrieben: ↑Fr., 27.09.2019, 07:05Wenn es z.B. an Selbstvertrauen oder Selbstwert fehlt. Heisst, mein eigenes Empfinden spielt da eine große Rolle.Anna-Luisa hat geschrieben: ↑Fr., 27.09.2019, 06:44 Warum sollte dadurch ein sicherer Raum unsicher werden?
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Ich würde mal sagen, es hängt vom persönlichen Empfinden ab.
Für einige ist es dann trotzdem nicht unsicher, für andere schon.
Ausserdem können sich so viel leichter Verstrickungen ergeben.
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Du entscheidest es eben nicht mehr selbst, wenn es in der Zwischenzeit schon jemand anderes für dich "erledigt" hat.Anna-Luisa hat geschrieben: ↑Fr., 27.09.2019, 06:44 In der Tat. Was ich wem wann erzähle, entscheide ich selber. Allerdings verliere ich weder Schutz noch Sicherheit, wenn jemand anderes (über mich) plaudert.
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Doch, natürlich tue ich das.diesoderdas hat geschrieben: ↑Fr., 27.09.2019, 07:25 Du entscheidest es eben nicht mehr selbst, wenn es in der Zwischenzeit schon jemand anderes für dich "erledigt" hat.
Fordere viel von dir selbst und erwarte wenig von den anderen. So wird dir Ärger erspart bleiben.
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Anna Luisa, so wie du schreibst, hast du irgendein Thema mit Emotionalität. Alles ist total rational, aber so sind Menschen nicht. Jeder hat seine Baustellen und vielen wäre das eben nicht angenehm. Unsicher ist der Raum vielleicht einfach emotional. Rational mag das ja sein, aber emotional ist das eine andere Baustelle. Und das kann man eben nicht diskutieren, weil jeder seine Empfindungen und sein Erleben hat.
Und dann nimm einfach mal eine Therapeutin, die zwei Sichtweisen hört. Diese Frau wird auch Sympathien etc. haben und ggf. parteiisch agieren. Da entstehen auch für die Therapeutin oder den Therapeuten Konflikte. Das zu vermeiden, halte ich für sinnvoll.
Und dann nimm einfach mal eine Therapeutin, die zwei Sichtweisen hört. Diese Frau wird auch Sympathien etc. haben und ggf. parteiisch agieren. Da entstehen auch für die Therapeutin oder den Therapeuten Konflikte. Das zu vermeiden, halte ich für sinnvoll.
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Echt jetzt? Wie soll denn Therapie wirklich funktionieren, wenn der Therapeut den Klienten unsympathisch findet?Anna-Luisa hat geschrieben: ↑Do., 26.09.2019, 21:15
Ich sehe wirklich keinen Therapeuten in der Verpflichtung sämtliche Patienten sympathisch zu finden.
Ich kenne es von Therapeuten nur so, dass Sympathie sogar eine Grundvoraussetzung fürs Zustandekommen einer Therapie ist. Also auch von Therapeutenseite aus.
Ich halte es für nicht sehr wahrscheinlich, dass man einem Menschen z.B. echte Empathie entgegenbringen kann, wenn man ihn nicht mag.
Glaube allerdings auch nicht, dass es unbedingt richtig schlecht sein muss, wenn Sympathie fehlt. Hatte selbst mal eine Therapie, in der mir die Therapeutin nicht so 100% lag. Aber das war eben nicht wirklich unsympathisch. Eher so... weiß nicht, ich fand sie z.B. einfach auch etwas unsicher usw. Passte eben nicht ganz. War dennoch eine Therapie, die noch am ehestes Erfolg hatte. Die aber bestimmt noch erfolgreicher gewesen wäre, wenn es wirklich komplett gepasst hätte.
Wenn ich eine Therapie so dermaßen sachlich sehen würde und es schnuppe ist, ob ich den Theapeuten mag oder der Therapeut mich mag, dann könnte ich ja eigentlich auch eine Selbsthilfebuch lesen, oder? Da spielen solche Gefühle dann auch keine Rolle.
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Das blicke ich nicht. Wenn du dem Therapeuten nicht erzählen magst, dass du z.B. eine abgedrehte Sexphantasie mit Person xy ausprobiert hast und Person XY ist auch dort in der Therapie und erzählt es, dann hast du Pech gehabt. Der Therapeut weiß es dann - obwohl du das nicht wolltest. Deine "Entscheidung" es nicht zu erzählen, ist also nicht mehr wirklich eine Entscheidung, weil völlig überflüssig - der Therapeut weiß es sowieso; entgegen deinem Willen.Anna-Luisa hat geschrieben: ↑Fr., 27.09.2019, 07:27Doch, natürlich tue ich das.diesoderdas hat geschrieben: ↑Fr., 27.09.2019, 07:25 Du entscheidest es eben nicht mehr selbst, wenn es in der Zwischenzeit schon jemand anderes für dich "erledigt" hat.
Finde ich auch. Ich halte es auch für ein Gerücht, dass Therapeuten da dann immer locker flockig drüber stehen. Die sind auch Menschen und werden auf eventuelle interschiedliche Infos irgendwie reagieren. Und das muss dann nicht mehr unbedingt zum Wohle des Patienten seinNo Twist hat geschrieben: ↑Fr., 27.09.2019, 07:28 Und dann nimm einfach mal eine Therapeutin, die zwei Sichtweisen hört. Diese Frau wird auch Sympathien etc. haben und ggf. parteiisch agieren. Da entstehen auch für die Therapeutin oder den Therapeuten Konflikte. Das zu vermeiden, halte ich für sinnvoll.
Zuletzt geändert von diesoderdas am Fr., 27.09.2019, 07:49, insgesamt 1-mal geändert.
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Ich kenne ein ganz gutes Beispiel.
Ein Kumpel von mir war in Arbeitsreha und hatte dort eine Therapeutin. Seine Freundin trennte sich von ihm und zog in eine therapeutische Wohngruppe, die zufälligerweise die selbe Therapeutin beschäftigt, wie die Reha. So kam es, dass die Therapeutin in der Reha meinen Kumpel therapierte und in der therapeutischen Gruppe seine Freundin.
Die Freundin erzählte dann wiederum, dass er sie beim Sex bedrängt habe.
Die Therapeutin geht hin und behält das nicht für sich, sondern spricht mit dem Psychiater der Reha darüber. Der macht meinen Freund dann run, was er sich einbilde sie zu bedrängen und droht mit Anzeige.
Sowas darf einfach nicht passieren.
Ein Kumpel von mir war in Arbeitsreha und hatte dort eine Therapeutin. Seine Freundin trennte sich von ihm und zog in eine therapeutische Wohngruppe, die zufälligerweise die selbe Therapeutin beschäftigt, wie die Reha. So kam es, dass die Therapeutin in der Reha meinen Kumpel therapierte und in der therapeutischen Gruppe seine Freundin.
Die Freundin erzählte dann wiederum, dass er sie beim Sex bedrängt habe.
Die Therapeutin geht hin und behält das nicht für sich, sondern spricht mit dem Psychiater der Reha darüber. Der macht meinen Freund dann run, was er sich einbilde sie zu bedrängen und droht mit Anzeige.
Sowas darf einfach nicht passieren.
Ich bin wie einer, der blindlings sucht, nicht wissend wonach noch wo er es finden könnte. (Pessoa)
Aus meiner persönlicher Empfindung wäre der Raum unsicher - mein Raum - meine Empfindungen.
Du fühlst das anders und das ist ja auch ok, hat aber keine Allgemeingültigkeit.
"Wenn ich einen grünen Zweig im Herzen trage, wird sich der Singvogel darauf niederlassen."
chinesisches Sprichwort
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