Ossi-Wessi-Debatte noch aktuell?

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Beitrag Do., 01.07.2010, 20:29

foobar hat geschrieben: Vielleicht nur mal als Einstieg ein paar Absätze aus einer Rezession zu Gaucks Biographie (Winter im Sommer – Frühling im Herbst)
Es wäre schön gewesen, Du hättest Deine Quelle angegeben.

Mir gefällt die Rezension der Süddeutschen besser:

Scham, Reue, Vergebung und Versöhnung sind Worte, denen in diesem Buch nichts Formelhaftes anhängt. Sie sind gesättigt von Erlebtem. Dass es richtig war, die Wahrheit offenzulegen und nicht die von vielen nach dem Ende der DDR propagierte Schlussstrich-Politik zu verfolgen, zeigt dieses Buch, dessen Ende eine Ode an die Freiheit ist, oder eben: an die Sehnsucht danach. „So holt sie mich jetzt manchmal ein, die Sehnsucht nach der Sehnsucht, die ihr Ziel verlor, als die erträumte Freiheit Wirklichkeit wurde. Die Freiheit als Sehnsucht hatte eine verlockende Kraft.”

foobar hat geschrieben:Wäre eine Diktatur der Intellektuellen wirklich besser als eine Diktatur des Proletariats?
Eindeutig nein.
foobar hat geschrieben:Wie viele wären denn tatsächlich gegangen? Hätten Freunde und Heimat verlassen? In einem demokratischen System das Ihnen die Möglichkeit geboten hätte jederzeit aus- aber auch wieder einzureisen?
Reisen ohne Devisen? Die bessere Frage wäre: wann wäre im Westen das Boot voll gewesen, und was hätte man dann getan?
foobar hat geschrieben:Im SPD Programm steht als Ziel der "demokratische Sozialismus". Irgendetwas davon sichtbar in der Realpolitik der SPD? Ich finde nicht!
Gott sei Dank!
foobar hat geschrieben:Die Menschen sind frei sich auch gegen den real existierenden Kapitalismus zu entscheiden.
Nur zu!

foobar hat geschrieben:Ich fand das irgendwie wie die Wahl zwischen Pest und Cholera.
Für mich wäre Gauck ein idealer Präsident gewesen. Aber vielleicht ist den Westdeutschen auch (noch) nicht zuzumuten, 2 Ossis an der Spitze des Staats zu haben (analog für ganz Deutschland: 2 Frauen).

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foobar
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Beitrag Do., 01.07.2010, 21:18

Sir hat geschrieben: Es wäre schön gewesen, Du hättest Deine Quelle angegeben.
Stimmt, der Platz war aber recht knapp und ich hatte drauf verzichtet weil ich eh was kürzen musste. Also dann:

Quelle sind die Nachdenkseiten. Die Nachdenkseiten werden von Albrecht Müller herausgegeben. Albrecht Müller ist SPD-Mitglied, gelernter Volkswirt und Soziologe. Nach seiner Arbeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Internationale Wirtschaftsbeziehungen an der Universität München war er Ghostwriter des Bundeswirtschaftsministers Karl Schiller. Von 1970-72 war er Leiter der Abteilung Öffentlichkeitsarbeit des SPD-Parteivorstandes und maßgeblich an der Wahlkampfarbeit Willy Brandts beteiligt. Von 1973-1982 war er Leiter der Planungsabteilung im Bundeskanzleramt unter Willy Brandt und Helmut Schmidt. Von 1985 bis 1986 gehörte er der Wahlkampfmannschaft Gerhard Schröders in Niedersachsen an. Nach der Bundestagswahl 1987 war er bis 1994 Abgeordneter des Bundestages. Im Moment arbeitet er wohl als Publizist.

Für die Rezession ist Wolfgang Lieb verantwortlich. Wolfgang Lieb war früher Regierungssprecher von Johannes Rau der bekanntermassen u.a. der 8. Bundespräsident unserer Republik war.

(Informationen aus Wikipedia / Spiegel Online)
Sir hat geschrieben: Mir gefällt die Rezension der Süddeutschen besser:
Sicher gefällt Dir das besser aber ich wollte ja klar machen was ich von Herrn Gauck halte. Nicht was Du von ihm hältst.
Sir hat geschrieben:
foobar hat geschrieben: Im SPD Programm steht als Ziel der "demokratische Sozialismus". Irgendetwas davon sichtbar in der Realpolitik der SPD? Ich finde nicht!
Gott sei Dank!
Das kannst Du so sehen. Das ist eine legitime politische Meinung allerdings ist das in diesem Zusammenhang irrelevant. Ich wollte damit nur zeigen, dass Parteiprogramme das Papier nicht wert sind auf dem sie gedruckt wurden (wenn sie denn überhaupt etwas aussagen).
Sir hat geschrieben:
foobar hat geschrieben: Ich fand das irgendwie wie die Wahl zwischen Pest und Cholera.
Für mich wäre Gauck ein idealer Präsident gewesen. Aber vielleicht ist den Westdeutschen auch (noch) nicht zuzumuten, 2 Ossis an der Spitze des Staats zu haben (analog für ganz Deutschland: 2 Frauen).
Ganz ehrlich Sir!? Das ist in diesem Zusammenhang kein guter Spruch. Das mag für einige zutreffen aber sicherlich nicht für mich und sicherlich nicht für die Mitglieder der Bundesversammlung. Mir ist egal woher jemand kommt. Mir ist egal welches Geschlecht jemand hat.

EDIT:

Muss doch noch was loswerden … Nur mal so als (trotzdem nicht böse gemeinte) Spitze: Die Sache mit der Differenzierung nach Herkunft und/oder Geschlecht ist im Allgemeinen eine Spezialität der Menschen die politisch rechts der Mitte stehen. Emanzipation und Internationalismus ist hingegen eher etwas was für Menschen links der politischen Mitte.
Zuletzt geändert von foobar am Do., 01.07.2010, 22:57, insgesamt 3-mal geändert.
Das Leben ist ein Sack voll Spaß und ich darf ihn aufmachen!


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Beitrag Do., 01.07.2010, 22:28

foobar hat geschrieben: Stimmt, der Platz war aber recht knapp und ich hatte drauf verzichtet weil ich eh was kürzen musste.

foobar hat geschrieben:Sicher gefällt Dir das besser aber ich wollte ja klar machen was ich von Herrn Gauck halte. Nicht was Du von ihm hältst.
Und ich wollte klarmachen, was ich von ihm halte.

foobar hat geschrieben: allerdings ist das in diesem Zusammenhang irrelevant.
Meine Meinung ist nie irrelevant!

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Hamna
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Beitrag Fr., 02.07.2010, 04:09

Sir hat geschrieben:Aber vielleicht ist den Westdeutschen auch (noch) nicht zuzumuten, 2 Ossis an der Spitze des Staats zu haben (analog für ganz Deutschland: 2 Frauen).
foobar hat geschrieben:Ganz ehrlich Sir!? Das ist in diesem Zusammenhang kein guter Spruch. Das mag für einige zutreffen aber sicherlich nicht für mich und sicherlich nicht für die Mitglieder der Bundesversammlung. Mir ist egal woher jemand kommt. Mir ist egal welches Geschlecht jemand hat.

EDIT:

Muss doch noch was loswerden … Nur mal so als (trotzdem nicht böse gemeinte) Spitze: Die Sache mit der Differenzierung nach Herkunft und/oder Geschlecht ist im Allgemeinen eine Spezialität der Menschen die politisch rechts der Mitte stehen. Emanzipation und Internationalismus ist hingegen eher etwas was für Menschen links der politischen Mitte.


Der Einwand von Sir ist - mit Verlaub - eh quatsch, wir haben an der Regierung eine Frau und ihren homosexuellen Stellvertreter, wo ich da gerade so drüber nachdenke



[quote="foobar"]Rezession zu Gaucks Biographie[/quote]
*räusper*
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Beitrag Fr., 02.07.2010, 08:56

@ Rilke, es sind nicht alle so tolerant wie Du, foobar oder ich.

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Hamna
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Beitrag Fr., 02.07.2010, 09:14

Sir hat geschrieben:@ Rilke, es sind nicht alle so tolerant wie Du, foobar oder ich.
In dem von mir genannten Fall aber offensichtlich die Mehrheit


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Beitrag Fr., 02.07.2010, 09:17

Wenn Du meinst...

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Beitrag Fr., 02.07.2010, 09:19

Sir hat geschrieben:Wenn Du meinst...
Zumindest hat die Mehrheit diese Regierung gewählt, wollte ich damit sagen. Angekommen?

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foobar
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Beitrag Fr., 02.07.2010, 09:24

[quote="foobar"]Rezession zu Gaucks Biographie[/quote]
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Oooops, ööööhhhh … was soll ich sagen …. Deutsche Sprache schwere Sprache …
Das Leben ist ein Sack voll Spaß und ich darf ihn aufmachen!


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Beitrag Fr., 02.07.2010, 09:28

@ Rilke, und dazu noch ein Ossi oder eine Frau als Präsident(in)?

@ foobar, die hier festgelegte Schriftgröße "sehr klein" erfordert bei mir immer die Bildschirmlupe.

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Hamna
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Beitrag Fr., 02.07.2010, 09:32

Sir hat geschrieben:@ Rilke, und dazu noch ein Ossi oder eine Frau als Präsident(in)?
Na, das haben ja andere entschieden. Aber du hast gern das letzte Wort, hm?
Sir hat geschrieben: die hier festgelegte Schriftgröße "sehr klein" erfordert bei mir immer die Bildschirmlupe.
Darum ja


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Beitrag Fr., 02.07.2010, 09:57

Rilke hat geschrieben: Aber du hast gern das letzte Wort, hm?
Nein.

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Beitrag Fr., 02.07.2010, 13:12

@ Sir und Rilke,

wenn ihr euch streitet, ich nehme es. Ähm . . . was wollte ich nochmal sagen?

Gruß
Anastasius


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Beitrag Do., 15.07.2010, 21:37

Planung eines Mords durch die Stasi - wurde nie ausgeführt.
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Interview mit Thurau

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metropolis
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Beitrag So., 15.08.2010, 22:38

Nach einem Gespräch mit meiner Mutter schwirren mir noch einige Gedanken durch den Kopf.

Sie hatte zwei Behauptungen bezüglich der Familieneinstellung der DDR-Bürger aufgestellt:

1. Frauen, die ihr Kind nicht so früh wie möglich in die Kinderkrippe gaben und sich bewusst für eine längere Betreuung des Kindes zu Hause entschieden, wurden kritisch beäugt. Für Mütter war es "normal", ihre Babies ab einem Alter von 6 Monaten fremdbetreuen zu lassen.

2. Väter, die sich nach der Scheidung von sämtlichen Erziehungs-und Sorgepflichten raushielten und sich komplett von der Familie lösten, gab es häufig und dies wurde weitgehend als normal angesehen, weil die alleinerziehende Mutter ja auch ganz gut ohne den Ex-Mann klarkam. So hatte es mein leiblicher Vater gemacht und meine Mutter meinte, die Zeiten waren damals so, das war so üblich und es hätte sich kaum jemand daran gestoßen.

Kann das jemand bestätigen?
"Ja und dann? Weißt du nicht mehr? Wenn ich und du nicht gekommen wären und den kleinen Häwelmann in unser Boot genommen hätten, so hätte er doch leicht ertrinken können!"

Theodor Storm

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