Atheismus - wie steht ihr dazu ?

Fragen und Gedanken rund um Spiritualität und Religionen, alternative Behandlungsmethoden, den üppigen Garten sonstiger "Therapie"-Formen, Esoterik ... und ihre Berührungspunkte mit Psychotherapie bzw. psychologischen Problemen.
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schmetterling.1983
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Beitrag Sa., 20.03.2010, 13:07

Zwackel hat geschrieben:Ich habe auch ein weiteres Problem, über das sich schon seit Jahrhunderten viele den Kopf zerbrochen haben, nämlich die altbekannte aber immer noch aktuelle Frage, wie es sein kann, dass ein guter und allmächtiger Gott zulassen kann, dass unsägliche Grausamkeiten und Ungerechtigkeiten an der Tagesordnung sind.

Da ich natürlich nicht an einen "Teufel" glaube, kann ich es mir nur so erklären, dass Gott entweder nicht existiert, oder eben weder "gut" noch "allmächtig" ist.
Liebe Zwackel, vorab ich habe den Thread nicht komplett gelesen, viell. mache ich das die Tage noch aber grad hatte ich nicht die Zeit und Muse dazu.
Ich persönlich würde mich mal in dem Sinne als Agnostikerin bezeichnen, weil ich zwar denke, dass es keinen Gott gibt, aber gern bereit bin mich vom Gegenteil überzeugen zu lassen, denke wir können es ja gar nicht alles wissen.

Deine Frage kommt mir sehr bekannt vor, genau diese habe ich letztens mit jmd diskutiert und bin zu einer ähnlichen Antwort gekommen, ich glaube nicht an den Teufel, aber warum, wenn es ihn gibt, tut Gott/lässt er so viele schreckliche Dinge zu?
Ich denke es ist naheliegend sich vorzustellen, dass selbst er nicht allmächtig ist. Denn wir sind doch so viele Geschöpfe auf Erden, wenn sich jmd "darum kümmert", hat diese Person wirklich viel zu tun oder? .
Ich finde den Gedanken, dass Gott existiert sehr schön, ich kann mir vorstellen das es sehr viel Kraft und Mut gibt. Da ich nicht mit einer glaubensorientierten Erziehung groß geworden bin liegt bin ich bis Dato damit bisher noch nicht so angekommen, auch wenn ich ab und zu darüber nachdenke.
Ich bin für Glauben, bin jedoch enttäuscht wie die Menschen ihn manchmal falsch auslegen um Dinge zu erreichen oder andere zu manipulieren, dass ist sehr schade. Wenn es Gott gibt, würde er das sicher nicht wollen.

Mich hat eine Christin letztens mal gefragt, wass ich denn denke, was passiert, wenn wir sterben, wenn ich denn nicht an Gott und de Seele glaube...
Ich meinte, dass ich denke, wir sind dann einfach tot, weil eben die biochem. Prozesse in unserem Körper nicht mehr weiter laufen irgendwann und wir ja auch keine Energie mehr aufnehmen.
Dann meinte Sie und die Seele?
Dann musste ich überlegen und zugeben, ich glaube momentan das es so ist wie ich sagte, wäre aber nicht überrascht, wenn jmd irgendwann einma her kommt und beweißt, das es sie gibt und weiter existiert.
Schön ist eigentlich alles, wenn man es mit Liebe betrachtet.
Christian Morgenstern

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MrN
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Beitrag Sa., 20.03.2010, 13:12

Zwackel hat geschrieben:Ich habe auch ein weiteres Problem, über das sich schon seit Jahrhunderten viele den Kopf zerbrochen haben, nämlich die altbekannte aber immer noch aktuelle Frage, wie es sein kann, dass ein guter und allmächtiger Gott zulassen kann, dass unsägliche Grausamkeiten und Ungerechtigkeiten an der Tagesordnung sind.
Hab ich auch lange darüber nachgedacht.

Aber wozu hätten wir einen Willen bekommen sollen, die Fähigkeit frei zu entscheiden, was richtig und was falsch ist und damit unsere Freiheit?!
Das alles bleibt also unsere Verantwortung.

Gottes Güte halte ich übrigens für eine Projektion, genauso, wie man alle möglichen Schlechtigkeiten dem Teufel andichtet. Das sind alte Ammenmärchen, gemacht für einfach gestrickte Gefolgsleute, um die Orientierung im Glauben bzw. in der Gemeinschaft zu erleichtern.

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Rezna
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Beitrag Sa., 20.03.2010, 13:50

Zwackel hat geschrieben:Ich habe auch ein weiteres Problem, über das sich schon seit Jahrhunderten viele den Kopf zerbrochen haben, nämlich die altbekannte aber immer noch aktuelle Frage, wie es sein kann, dass ein guter und allmächtiger Gott zulassen kann, dass unsägliche Grausamkeiten und Ungerechtigkeiten an der Tagesordnung sind.
Die Theodizee:

Entweder will Gott die Übel beseitigen und kann es nicht:
Dann ist Gott schwach, was auf ihn nicht zutrifft,
Oder er kann es und will es nicht:
Dann ist Gott missgünstig, was ihm fremd ist,
Oder er will es nicht und kann es nicht:
Dann ist er schwach und missgünstig zugleich, also nicht Gott,
Oder er will es und kann es, was allein für Gott ziemt:
Woher kommen dann die Übel und warum nimmt er sie nicht hinweg?


Lösungsansätze: http://de.wikipedia.org/wiki/Theodizee

Eine interessante Fragestellung. Mein Atheismus ist aber nicht die Konsequenz dieser Fragen.
»Nimm niemals Böswilligkeit an, wenn Dummheit hinreichend ist.« [Hanlon's Razor]
»Wir sind lieber die Bösen als die Dummen.« [Richard David Precht]

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Tara
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Beitrag Sa., 20.03.2010, 14:08

Das Zulassen von Spiritualität kann m.E. dann geschehen, wenn man sich mit seinem Herz und Geist bewusst darauf einstellt- sich öffnet- ohne dabei Resultate zu erwarten... und wie schon mehrmals betont, ist es eine Angelegenheit, die dem Intellekt nur begrenzt zugänglich ist. Deshalb kann ich Atheisten teilweise schon verstehen, gerade wenn die Stimme des Verstandes in einem sehr dominierend ist.
Ich selbst habe da recht abenteuerliche Erfahrungen. Mein Elternhaus war diesbezüglich geprägt von einer riesen Portion Skeptizismus und ich als kleines Mäderl, dass sich mit spiritueller Sehnsucht und nach ihrer Erfüllung verzehrt hat, wurde in dem Bedürfnis Antworten über den Sinn des Lebens und Gott selbst zu erhalten, grob vernachlässigt.
Es war nicht so, dass meine Eltern die Existenz Gottes riegeros abgelehnt hätten- aber sie hegten große Zweifel und warfen viele Fragen auf. Im Nachhinein finde ich das gut, da ich durch diesen kritischen Blick stets wachsam blieb und dadurch in meiner pubertären Sinnsuche nicht so leicht Sekten zum Opfer fallen konnte, für die ich mich als Alternative zum konventionellen Götterglauben stark interessierte.
Ich habe mich in das Wesen vieler spiritueller Richtungen "vertieft", befand mich intensiv auf Spurensuche eines göttlichen Wesens, las unzählige Bücher und wurde zunehmend verwirrter durch das überbreite Angebot eines esoterischen "Supermarkes".
Schliesslich landete ich in Indien und erwartete mir klarerweise neben ANtworten Erleuchtung Ich habe so einigen Satsangs beigewohnt und ging sehr unbefriedigt aus ihnen heraus- mit noch mehr Fragen, denn Antworten im Gepäck. Meine Enttäuschung über die Swamis und Gurus, mit ihren vielversprechenden Verlockungen mystischer Offenbarungen und dass ihnen doch so offensichtlich daran gelegen schien, ihr weltliches Ego ins Unermessliche zu steigern, war groß und vieles konnte ich einfach nicht mehr ernst nehmen.
Wahre spirituelle Erfahrungen gewann ich schliesslich durch das Loslassen von meinen Erwartungen diese etwa zu machen und durch sehr erdige, bodenständige Begegnungen während meiner Reise quer durch´s Land.
Nun, die Erkenntnis einer lebenslangen Suche ist bisher, dass in jeder Religion Wahrheit enthalten ist, aber keine dieser, einen Absolutheitsanspruch erheben kann,- da sie alle durchgängig nur unzureichende Erklärungsversuche sind, ein "göttliches Wesen", das (m.E.n.)von Natur aus unendlich abstrakt, alles existierende,- irdisch materielle und sakral transzendente durchdringend ist (....), konkret zu beschreiben und in eine Form (Religion) einzuzwängen, die der absoluten Wahrheit über das Wesen der Dinge, ..... niemals gerecht werden kann.
Deshalb ist [b]der mystische Kern einer jeden Religion (also das erfahrbare Spirituelle) das was meines Erachtens der Wahrheit nahe kommt [/b]und die Religion selbst- also das äußere Konstrukt, ein tollpatschiger Versuch des menschlichen Ratios, "Wahrheit" zu erklären und "einzufangen" was wider ihrer Natur ist...
Ich denke es gibt nach wie vor keine endgültige, bzw allgemeingültige Antwort. Die Suche nach "Gott" muss eine individuelle sein und nicht die Religion als äussere Instanz kann uns Spiritualität wirklich adäquat vermitteln. Wir können diese Werte nur in uns wahrhaftig entwickeln, wenn wir beginnen in uns selbst zu suchen- denn aufrichtige "Gottessuche"geht glaube ich auf jedenfall mit einer reflektierenden Selbsterforschung einher.
Aber: alles was ich weiß ist, dass ich nichts weiß (sokrates)
Zuletzt geändert von Tara am Sa., 20.03.2010, 14:13, insgesamt 1-mal geändert.
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Zwackel
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Beitrag Sa., 20.03.2010, 14:11

@schmetterling.1983:
Ob es eine Seele gibt, wird niemals irgendwer beweisen oder widerlegen können.
Ich persönlich halte es für ein seltsames Phänomen, dass der Mensch dazu neigt, dem Menschen innerhalb der Natur einen absoluten Sonderstatus einzuräumen, den er eigentlich ja gar nicht hat !

Warum sollte einzig und allein der Mensch eine unsterbliche Seele besitzen (wie es die Kirche behauptet), nicht aber hochentwickelte Tiere, wie z.B. Schimpansen oder Delphine ? Woran genau sollte das liegen ?

An der Intelligenz ? Haben dann unsere Vorfahren in der Steinzeit, die wohl noch nicht ganz so intelligent waren, keine Seele gehabt ?

Hängt es mit dem Bewusstsein zusammen ? Dann hat ein im Koma liegender Mensch wohl keine Seele ?

Wann gab es in der Evolution einen Punkt, ab dem es eine unsterbliche Seele gab ?
Ab wann ist ein menschlicher Fötus ein Mensch mit einer unsterblichen Seele ? Ab dem Zeitpunkt der Zeugung, oder ab der Geburt ?

Auf diese Fragen kann weder die Wissenschaft, noch die Kirche befriedigende Antworten geben.

Ich denke, dass der Mensch genauso endlich und sterblich ist, wie jedes andere Wesen, das auf diesem Planeten je gelebt hat.

Nach dem Tod ist m.E. jeder Mensch genauso nicht-existent wie er es VOR seiner Geburt war !
Wir alle waren demnach eigentlich die meiste Zeit "tot", nicht existent. Das Leben ist nur ein kurzes Zwischenspiel zwischen zwei unendlich langen Zeiten der Nicht-Existenz.

Der Mensch hat im Vergleich zum Tier einfach nur das Pech, dass er die Intelligenz besitzt, sich seiner eigenen Sterblichkeit bewusst zu sein.
Wie es schon in der Bibel (nach meiner Interpretation !) so wunderschön beschrieben ist :
Der Mensch hat vom Baum der Erkenntnis gegessen und wurde daraufhin aus dem Paradies der Unwissenheit vertrieben.
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(John Lennon)

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Tara
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Beitrag Sa., 20.03.2010, 14:23

Der Mensch hat im Vergleich zum Tier einfach nur das Pech, dass er die Intelligenz besitzt, sich seiner (....) bewusst zu sein.
Das wissen wir nicht.

Wir wissen überhaupt nicht ob nicht alles, Tiere, Pflanzen, Steine, Wasser, Erde, Luft, Atome, ..... von Seele & Bewusstsein durchdrungen ist.
Wie sollten wir, wenn der Mensch so von sich selbst entzückt ist, dass er kaum imstande ist, über den eigenen Tellerrand hinauszublicken?
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schmetterling.1983
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Beitrag Sa., 20.03.2010, 14:30

Tara hat geschrieben:Das wissen wir nicht.
genau, denn...
wie schon der liebe Sokrates vor über 400J vor Chr. sagte: "Ich weiß, das ich nichts weiß."
Denn das einzigste, was wir nicht wissen, ist, dass wir nichts wirklich wissen können.
Denn wir selbst haben das Maß entworfen nachdem wir uns richten.
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Zwackel
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Beitrag Sa., 20.03.2010, 14:35

Tara hat geschrieben:Wir wissen überhaupt nicht ob nicht alles, Tiere, Pflanzen, Steine, Wasser, Erde, Luft, Atome, ..... von Seele & Bewusstsein durchdrungen ist.
Oh...., dann wird's aber selbst für den strengsten Veganer etwas eng mit der Ernährung !

(Entschuldigung, das konnt ich mir jetzt nicht verkneifen )
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Tara
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Beitrag Sa., 20.03.2010, 14:38

Oh...., dann wird's aber selbst für den strengsten Veganer etwas eng mit der Ernährung !
Du sagst es!

Es gibt übrigens gerade deshalb auch Leute die jegliche Feste Nahrung verweigern- ob Du´s glaubst oder nicht- die essen Licht!
Zuletzt geändert von Tara am Sa., 20.03.2010, 14:44, insgesamt 1-mal geändert.
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Tara
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Beitrag Sa., 20.03.2010, 14:40

Zuletzt geändert von Tara am Sa., 20.03.2010, 14:43, insgesamt 3-mal geändert.
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Beazep
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Beitrag Sa., 20.03.2010, 14:40

Allein diese Frage nach der An- oder Abwesenheit eines erdachten oder existierenden Gottes bei Grausamkeiten und Unrecht genügt mir als Beweis dafür, daß es kein übernatürliches Wesen geben kann.
Es ist auch außschließlich der Glaube an religiöse Göttlichkeit schuld daran, daß es überhaupt Grausamkeiten und Unrecht gibt. Grund dafür ist m.E. die in der Bergpredigt (und in allen anderen Religionen analogen Maßregeln) allen Menschen zugeschriebene Schuld von Geburt an. Dadurch ist es nichts Besonderes und kommt auch nicht darauf an, ob ich mir noch ein kleines bißchen Schuld mehr auflade - ich kann es beichten, tue etwas Abbitte mit sinnlosem Händefalten und gut ist! Schuld wird so ein inflationärer Bestandteil des allgemeinen Miteinander. Und Schuld ist, das wissen die Pfaffen und Kirchenbosse, aber auch die Politiker nur allzugut, das beste Mittel, um Macht zu bekommen, zu rechtfertigen und auszuüben. Damit läßt es sich so wunderbar leben, also muß alles so bleiben, klar! Naja und ein bissel von dem Geld kann man ja auch für so eine Pseudowissenschaft wie die Theologie ausgeben, um dem allen einen seriösen Anstrich zu geben.
Als Atheist hat man jedoch Hochachtung vor der Natur und seinen Geschöpfen, weil man weiß: es ist das einzige Leben für mich und alle anderen, das wir bewußt gestalten können - und deshalb ist es schützenswert. Der Vorwurf, Atheisten hätten keine Werte, ist daher diffamierend und haltlos!
Generell halte ich die christliche Lehre schon wegen ihres Symbols für sehr abstoßend. Wie kann man sich als Sinnbild die größte Folter eines Menschen auswählen, die sich Menschen nur jemals ausdenken und auch noch antun können!!!??? Verwerflich, dumm, anmaßend und gefährlich ist das in höchstem Maße!
Freilich ist es nicht besonders angenehm zu denken, daß mit dem Tode einfach das eigene Leben unwiederbringlich dahin ist. Aber das ist eben die Natur: jeder ist darin nur der Überbringer eines genetischen Codes und mehr nicht.
Übrigens könnte die Menschheit durchaus von fremden Lebewesen aus fremden Galaxien abstammen. Das ist mir heute eingefallen, als ich las, die Mondastronauten hätten auf unserem Erdtrabanten Spucktüten zurückgelassen. Vielleicht haben die Aliens das auch... naja könnte doch sein, oder? Diese Überlegung ist zwar respektlos, aber so ist die Natur eben!
Der Urknall als Lebensbeginn und der Ursturz als Lebensende unseres Daseins und unseres Universum' kann leider nicht bis in die letzte Ecke und letzte Sekunde erforscht werden - uns sind eben leider nur 15% unseres Universums bekannt oder erforscht oder erklärbar. Die dunkle Materie, die schwarzen Löcher, das können neue Dimensionen sein und klar, auch Gott.
Aber es ist einfach Nichtwissen, das wir sukzessiv durch mehr Wissen ersetzen müssen. Wenn das Gott erklären könnte, dann wäre unsere Existenz eine Frechheit und er selbst ein übler Geheimniskrämer und Menschenschinder. Wie soll ich jemanden anbeten und dankbar sein, der soviel Leid und Krankheit über die Menscheit erst gebracht hat und dann angeblich wieder abwenden könnte? So ein Widerspruch. Er läßt sich ja auch logisch widerlegen: wenn er alles voraussehen kann, dann ist er auch nicht selbstbestimmt, sondern folgt dann auch nur Vorgaben, die sich diese Vorbestimmung ausgedacht haben usw.
Also kann es nur eines geben: Das eigen Leben und das Leben anderer und die Natur achten, schützen und schätzen und sich an jeder neuen Erkenntnis und an der Schönheit des Universums erfreuen und positiv jede Stunde genießen. Was leider nicht immer leicht ist, was wir uns aber gegenseitig durch Religionskämpfe schwer gemacht haben und immer wieder machen!

XXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXXxx

Unser Wissen ist kreatives Raten. Karl Popper

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Zwackel
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Beitrag Sa., 20.03.2010, 14:46

Tara hat geschrieben:Es gibt übrigens gerade deshalb auch Leute die jegliche Feste Nahrung verweigern- ob Du´s glaubst oder nicht- die essen Licht!
Oh, ja, Licht ist super ! Ich hab ja auch immer meine Taschenlampe dabei, falls ich mitten in der Nacht mal einen Heißhungeranfall kriegen sollte !
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Beitrag Sa., 20.03.2010, 14:49

Zwackel hat geschrieben:An der Intelligenz ? Haben dann unsere Vorfahren in der Steinzeit, die wohl noch nicht ganz so intelligent waren
Es ist unhistorisch, Menschen in früheren Zeiten eine geringere Intelligenz zu unterstellen. Sie hatten nur das Wissen nicht, das wir haben. Für mich lebt die Physis eines Menschen insofern nach dem Tod weiter, weil auf Erden nichts verlorengeht. Die Atome des verwesenden oder verbrannten Körpers gehen wenigstens zu einem Teil über die Nahrungskette wieder in neue Menschen ein, ganz abgesehen von den Genen in den direkten Nachkommen. Die Seele eines verstorbenen Menschen - lt Wikipedia die "Gesamtheit aller Gefühlsregungen und geistigen Vorgänge beim Menschen" oder auch Psyche genannt, lebt in den Erinnerungen der Lebenden weiter (früher nur durch die Schriftform unterstützt, heute auch in Wort und Bild).
Mit der Frage "Wo war Gott in Auschwitz?" tue ich mich auch schwer. Ich erinnere mich an eine Maischberger-Sendung mit Helmut Schmidt und Richard v. Weizsäcker, in der Schmidt angesichts dieser Frage sagte, er habe sein Gottvertrauen verloren. Weizsäcker meinte vielsagend, er äußere sich zu seinem Glauben nicht in der Öffentlichkeit. Hier scheiden sich die Geister. Die Gedanken des kritischen katholischen Theologen Hans Küng dazu finde ich wenigstens interessant. Ich will zwar nicht so weit gehen wie Theologen und behaupten, die Frage sei falsch gestellt und müßte richtig lauten "Wo war der Mensch in Auschwitz?". Letzteres beschäftigt mich allerdings mehr.
Zuletzt geändert von Gast am Sa., 20.03.2010, 14:56, insgesamt 1-mal geändert.

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Tara
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Beitrag Sa., 20.03.2010, 14:53

Sir, das ist echt ein guter Beitrag.

Victor Frankl, der Ausschwitz überlebte, prägte den Satz: "Wer für sich ein Warum hat, erträgt jedes Wie"
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Beitrag Sa., 20.03.2010, 15:01

@ Tara - ist ursprünglich von Nietzsche.

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