Älterwerden - Zufriedenheit versus Glück? Oder Unglück?

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Marja
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Beitrag Di., 23.02.2010, 18:50

Eve... hat geschrieben:
von heart: Irgendwie ist mir für den Moment allerdings die Neugierde auf diese Thematik vergangen.
Siehst Du? Das meine ich. Es ist eine harte Thematik.
Unbestritten!

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TimpeTe
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Beitrag Di., 23.02.2010, 18:51

Hallo nico

Ich habe viele Jahre Sterbende begleitet, und es ist wirklich so, dass es Menschen gibt, die sehr gut loslassen können, und andere, die unendlich leiden und sich dagegen aufbäumen, wenn ihre Zeit gekommen ist. Mir ist immer wieder aufgefallen, dass vor allem jene Menschen litten, die viel verdrängen mussten. Ich kannte ja in etwa deren Lebensläufe. Das hat mich sehr beeindruckt. Ich habe so viele Menschen sterben sehen, aber mein eigener Tod macht mir heute mehr angst als in früheren Jahren. ( Vielleicht weil er näher ist)
einen schönen abend zu dir...medusa
Wenn wir bedenken, dass wir alle verrückt sind, ist das Leben erklärt. (Mark Twain 1835-1910)

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Eve...
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Beitrag Di., 23.02.2010, 18:51

Guten Abend, Medusa!

Dass ich hier für Dich "am besten spürbar" war - ja, verstehe ich schon. Ich hab mich entschlossen, nicht über Dinge zu klagen, die nicht zu ändern sind, deshalb erwähne ich solch persönlichen Kummer hier selten.
Eben, ich stimme Dir zu: Es lebe das Leben, und je weniger davon übrig ist, desto mehr lebe es hoch!

Dir einen ganz lieben Gruß retour, Eve


Hallo Anastasius!

Ich hab mir die Rezensionen zu Tugendhat durchgelesen; dieser Philosoph geht von dem Ende allen Seins mit dem Tod aus, das trifft nicht meine - tja, was ist es: Einstellung, Hoffnung, Glaube? Von daher wohl eher keine Lektüre für mich, leider.

Gruß, Eve

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TimpeTe
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Beitrag Di., 23.02.2010, 18:58

Hallo liebe heart

ich hätte da auch noch ein par so alte überfällige Kotzbrocken hinterherzuwerfen......
ich finde dich---und das muss jetzt mal gesagt sein- eine total gute Frau.....!!!!!

auch zu dir einen ganz schönen abend...medusa
Wenn wir bedenken, dass wir alle verrückt sind, ist das Leben erklärt. (Mark Twain 1835-1910)

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Marja
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Beitrag Di., 23.02.2010, 19:08

medusa52 hat geschrieben: ich hätte da auch noch ein par so alte überfällige Kotzbrocken hinterherzuwerfen......
Ähm... tja, ich gehe mal davon aus, daß wir Beide eventuell ähnliche Erfahrungen gemacht haben, die uns zu unserem schwarzen Humor geführt haben? Bin in diesem Punkt ganz bei Dir....
medusa52 hat geschrieben: ich finde dich---und das muss jetzt mal gesagt sein- eine total gute Frau.....!!!!!
Oh, danke, medusa! Bild
Das tut gut!

Da fällt mir ein, ich muß mal meine Signatur ändern bei dieser Gelegenheit....

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Nico
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Beitrag Di., 23.02.2010, 19:30

medusa52 hat geschrieben:Hallo nico

Ich habe viele Jahre Sterbende begleitet, und es ist wirklich so, dass es Menschen gibt, die sehr gut loslassen können, und andere, die unendlich leiden und sich dagegen aufbäumen, wenn ihre Zeit gekommen ist. Mir ist immer wieder aufgefallen, dass vor allem jene Menschen litten, die viel verdrängen mussten. Ich kannte ja in etwa deren Lebensläufe. Das hat mich sehr beeindruckt. Ich habe so viele Menschen sterben sehen, aber mein eigener Tod macht mir heute mehr angst als in früheren Jahren. ( Vielleicht weil er näher ist)
einen schönen abend zu dir...medusa
Ja das hat sich auch durch alle Bücher die ich gelesen habe ziemlich durchgezogen dass es wichtig sein dürfte alle noch offenen Konflikte bereinigt zu haben um gelassen gehen zu können. Oft ist auch gestanden dass man an der Art wie jemand gehen konnte sehen kann wie dieser Mensch gelebt hat.
Ich habe noch nie jemanden sterben gesehen, aber in meinen Gedanken ist der Tod sehr präsent. Für mich gehört der Tod irgendwie zum Leben und ich bin mir stets bewußt dass jeder Tag der Letzte sein kann.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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Elfchen
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Beitrag Di., 23.02.2010, 19:47

Ich habe auch jahrelang Sterbende begleitet. Damals war ich sehr jung, und der Tod war und ist mir irgendwie unheimlich geblieben.
Mir geht es wie dir, medusa, ich hab das Gefühl, auch erst seit kurzem besser, befreiter zu leben. Daher hab ich auch wieder mehr Angst als auch schon vor dem sterben....

Letzen Samstag ist bei uns ein 16-jähriger gestorben auf dem Notfall. Das kommt einem wahnsinnig nah...

Ich weiss selber nicht, warum ich mich schon als Kind soviel damit beschäftigt habe. Ich bin auch immer auf Friedhöfe gegangen. Ein wenig makaber mag das sein...
Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern die Meinungen, die wir von den Dingen haben. Epiktet

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Nico
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Beitrag Di., 23.02.2010, 20:05

Elfchen hat geschrieben:
Ich weiss selber nicht, warum ich mich schon als Kind soviel damit beschäftigt habe. Ich bin auch immer auf Friedhöfe gegangen. Ein wenig makaber mag das sein...
Ich gehe auch gerne auf den Friedhof.
Zwar nicht einfach so, sondern schon in erster Linie um am Grab meines Schwagers kurz inne zu halten aber bei dieser Gelegenheit gehe ich dann immer einige Zeit durch den großen Friedhof und schaue mir diverse Gräber und deren Inschriften an.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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kamikatze
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Beitrag Di., 23.02.2010, 20:12

Nico hat geschrieben:Ich gehe auch gerne auf den Friedhof.
friedhof-tourismus war eines meiner jugendlichen hobbies.
mags heute noch ganz gern in fremden städten...
Elfchen hat geschrieben:Daher hab ich auch wieder mehr Angst als auch schon vor dem sterben....
hab gestern in einer zeitschrift einen artikel überflogen der betitelt war mit "der tod als die letzte narz. kränkung des menschen-." naja.

haben ältere menschen ienen besseren tod, weil sie sich intensiver damit auseinander gesetzt haben, frage ich mich manchmal. ich denke eher nich (siehe beispiel frau kübler-ross). das ist ja das paradoxe.
Ich rotiere höchstens,
wenn ich Opfer des Rotationsprinzips werde...

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Nico
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Beitrag Di., 23.02.2010, 20:17

Ja stimmt, der Fall Kübler - Ross ist schon sehr interessant.
Ich weiß ja auch nicht ob ich dann auch so gelassen bin wenn es soweit ist, aber Momentan hab ich keinerlei Probleme damit.
Bei Schmerzen oder Siechtum ist es schon ein bisserl anders, davor hab ich schon ein bissl Angst aber ich hab gelernt mir über Dinge die ja eh nur vielleicht kommen, keine ( oder nur sehr wenig) Sorgen zu machen.
Nicht das schwarze Schaf ist anders, sondern die weißen Schafe sind alle gleich ;)

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TimpeTe
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Beitrag Di., 23.02.2010, 20:38

Guten abend kamikatze

Ja, genau -der Fall Kübler-Ross ist ein sehr gutes Beispiel. Ich bezweifle nämmlich, dass Frau Kübler-Ross ihr eigenes Innenleben genügend beachtet hat. Vielmehr hat sie sich um die Probleme anderer und die Abläufe des Sterbens gekümmert. Ich glaube sie war ein typischer Fall von Helfersyndrom. Für meine Begriffe hat sie das Sterben zu sehr auf "logische Abläufe" reduziert. Ich denke heute, sie hat sich damit die eigenen Ängste nehmen wollen. Sind natürlich alles meine Interpretationen.
(War übrigens eine Schulkollegin meiner Mutter) Ehrlich gesagt, war sie mir in ihrer Auflehnung gegen ihre Krankheit näher als in allen ihren Büchern....!!!!!

ein Gruss zu dir...medusa
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Elfchen
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Beitrag Di., 23.02.2010, 20:59

ich hatte zweimal in meinem Leben ein Bein im Jenseits.
Das erste Mal hat mich der Mann meiner Mutter fast umgebracht. damals hab ich mein erstes Nahtod - Erlebnis gehabt. Ich war schwerelos und sah mich von oben am Boden liegen.

Dass zweite Mal wars ein hypovolämischer Schock, der meinem Leben schier ein Ende setzte. Dieses Mal war ich so schwach, dass ich dachte, wenns jetzt sein muss, dann soll es sein....

Die Lust am Weiterleben hab ich ja in letzter Zeit hauptsächlich, weil ich endlich ein wenig besser zu mir finden konnte. Jetzt möchte ich mich noch besser kennenlernen und mal schauen, wies sich so mit mir lebt.....

ich geh übrigens immer noch gerne auf Friedhöfe.....
Es sind nicht die Dinge, die uns beunruhigen, sondern die Meinungen, die wir von den Dingen haben. Epiktet

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Marja
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Beitrag Di., 23.02.2010, 21:59

Was ich unbedingt nocht nachtragen muß, @Nico
Meine Bewunderung hast Du! Es ist so erfreulich zu lesen, wie Du heute mit Deinem Zugabeleben umgehst, und es genießt, nachdem Du in jungen Jahren ganz unten warst. Gratuliere, das muß auch mal gesagt sein.

Und Elfchen, Du bist so eine starke Frau! Was Du alles hinter Dir hast, und jetzt so dastehst, wie Du eben dastehst, ehrlich, ich bewundere Dich sehr dafür! Das ist ganz toll! Es ist wirklich und ehrlich Kraft pur, was da drüberkommt! Du bist wahrlich eine Meisterin!

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Phänotyp
Helferlein
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Beitrag Di., 23.02.2010, 23:01

Jetzt geht es hier um das Sterben und den Tod. Ich habe Angst vor dem Sterben, nicht vor dem Tod. Der Tod wird sein wie endloser Schlaf. Aber das Sterben macht mir Angst.

Was das Thema „älter werden“ angeht, denke ich, dass die schlimmste Phase, zumindest für eine Frau, zwischen 40 und 50 ist. Der körperliche Verfall ist hier am spürbarsten. Meiner Meinung nach lügen alle, die wirklich meinen, sie fühlen sich in dieser Zeit so gut wie nie zuvor. Das ist nur eine weitere große Lüge im Leben einer Frau – wir dürfen uns noch nicht mal schlecht fühlen weil wir älter werden, sogar hier wird uns suggeriert, dass wir glückliche, zufriedene Frauen sein MÜSSEN. Ein neues Klischee muss bedient werden: das der unabhängigen, selbst bewussten, sportlichen, ernährungsbewussten Frau ab 40, die weiß, was sie will und die sich noch nie so gut gefühlt hat wie heute. Keep smiling, auch wenn dein Mann dich gerade durch ein jüngeres Modell, das dir seltsamerweise irgendwie ähnlich sieht, ersetzt hat. Keep smiling, wenn dir wieder eine neue Falte zeigt, dass du gelebt, gelacht und geliebt hast, Keep smiling wenn du wegen deines Cellulite-Reliefs nicht mehr in eine öffentliche gemischte Sauna gehst, keep smiling, wenn du mit 43 für die Oma deiner 3jährigen Tochter gehalten wirst......

Ich war schon immer ein Spätzünder, und habe eigentlich auch heute immer noch das Gefühl keine wirklich erwachsene Frau zu sein, Fakt ist, nach vielen Jahren der Unwissenheit, Oberflächlichkeit und Ignoranz tue ich endlich das, was ich am besten kann und was mich erfüllt, dennoch denke ich mit Wehmut an die vielen verlorenen Jahre, die ich aber wohl gebraucht habe um das zu werden, was ich heute bin. Ja, ich bin vielleicht glücklicher als mit 26, aber ich hasse es, älter zu werden. Vielleicht ändert sich das noch, ich hoffe es.

Grüße
von Phänotyp

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Marja
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Beitrag Di., 23.02.2010, 23:19

Hier noch zum Thema älter werden.

http://www.woman.at/articles/1007/551/2 ... -abenteuer

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