Träume erfinden ?

Haben Sie bereits Erfahrungen mit Psychotherapie (von der es ja eine Vielzahl von Methoden gibt) gesammelt? Dieses Forum dient zum Austausch über die diversen Psychotherapieformen sowie Ihre Erfahrungen und Erlebnisse in der Therapie.

Gast
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Beitrag Di., 19.01.2010, 23:33

Zwackel hat geschrieben: Wenn es nunmal nicht direkt geht, könnte ich vielleicht vorschlagen, dass ich ihr mein Problem in eine fiktive Geschichte verpacke, damit es mir leichter fällt darüber zu reden. Ich sage dazu, dass die Geschichte nicht real ist und dass ich sie nicht geträumt, sondern erfunden habe, um eine bestimmte message rüberzubringen.
Wie soll das gehen? "Ich erzähle Ihnen jetzt mal eine Phantasie und bitte Sie, sie zu deuten: Die Therapiestunde findet bei mir zu Hause statt. Ich muß noch aufräumen..."
Garantierte Antwort: "Ein hübsches Spiel, aber warum wollen Sie's mir nicht direkt sagen?"
Und dann?

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stehaufmädchen
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Beitrag Mi., 20.01.2010, 08:10

Zwackel hat geschrieben:Seufz !
"Da wo die Angst ist, ist der Weg." Stimmt's ?
also, ICH fürchte JA, leider...
aber mach Dir nicht so'nen Druck.
Alles wird rauskommen, wenn die Zeit dazu gekommen ist.
Sich austricksen macht aber meist bei mir ein schlechteres Gefühl als durch die Angst gehen. Im Nachhinein.

Bist Du unter Zeitdruck?! Hast Du eine begrenzte Anzahl Stunden o.ä.???


Schaffst das schon.
lg Stehaufmädchen

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Zwackel
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Beitrag Mi., 20.01.2010, 08:18

Guten Morgen stehaufmädchen, schon aufgestanden ?
Danke für die Aufmunterung!

Ja, leider hab ich tatsächlich etwas Zeitdruck, da ich nur noch ein paar Stunden habe. Meine Thera hat zwar letztes Mal angedeutet, dass sie eine nochmalige Verlängerung befürworten würde, aber ich bin mir nicht sicher, ob das gut ist.

Ich fühle mich jetzt schon ziemlich abhängig von ihr und will mich nicht noch stärker an sie binden. Sonst fällt mir der unvermeidliche Abschied letztendlich nur noch schwerer.
LG, Zwackel
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stehaufmädchen
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Beitrag Mi., 20.01.2010, 08:28

Zwackel hat geschrieben: Ja, leider hab ich tatsächlich etwas Zeitdruck, da ich nur noch ein paar Stunden habe. ...
Ich fühle mich jetzt schon ziemlich abhängig von ihr und will mich nicht noch stärker an sie binden. Sonst fällt mir der unvermeidliche Abschied letztendlich nur noch schwerer.
LG, Zwackel
Guten Morgen Zwackel,

daß etwas unter Zeitdruck raus muss, ist doof für dich. meinst Du nicht, Du könntest dich nochmal einlassen auf die Therapie. Bist Du denn bereit dich einzulassen?! HAt sich etwas verbessert, seit Du dort bist?! MEinst Du es könnte sich noch was verbessern?! daß Du "noch schnell" was sagen willst, das spricht ja eher FÜR bisherige Erfolge. Hast Du einen Nutzen von der Therapie?!

ich glaube daß Du unter Druck stehst, schnell noch was zu bearbeiten..... DAS ist dein eigentlicher Konflikt! ich hatte nämlich denselben, weil ich nicht wusste wo anfangen, ist ja wurscht....


DU hast es in der Hand Zwackel, was ist FÜR DICH gut?!

lg
Stehaufmädchen

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Gast
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Beitrag Mi., 20.01.2010, 08:37

Guten Morgen Zwackel

ahhhh, du fühlst dich unter Druck...die Zeit.

Möööönsch, du hast schon soviel geschafft, du hast 'irgendwie' gefühlt, dass es für dich nicht so effektiv ist, wenn du die Träume vorschiebst. Sonst wärst du ja nicht hier, nicht wahr.

Warum denkst du nicht mal über die Verlängerung nach? Weil du Angst hast (hier: der Abschiedsschmerz)....Angst ist ein Begleiter, den man nur überwindet, wenn man ihn aushält um ihn zu überwinden.
Kannst du dir bei all den Erfolgen bisher nicht vorstellen, dass du mit dem Abschiedsschmert fertig werden wirst? Dafür aber in Ruhe deine Theme n bearbeiten in einer Verlängerung?
Klar, jetzt fühlst du dich abhängig, weil du es (noch) nicht gewohnt bist, stärker zu werden. Meinst du nicht, dass die Auflösung einer Abhängigkeit dann (später) auch zur Reifung beitragen kann???

Hallo Stehaufmädchen

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Rosenrot

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candle
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Beitrag Mi., 20.01.2010, 08:57

Zwackel hat geschrieben: Meine Thera hat zwar letztes Mal angedeutet, dass sie eine nochmalige Verlängerung befürworten würde,
Was heißt denn "angedeutet"?

candle
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Zwackel
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Beitrag Mi., 20.01.2010, 19:00

@rosenrot: Ist das nicht ein Widerspruch in sich, was du sagst:
"Klar, jetzt fühlst du dich abhängig, weil du es nicht gewohnt bist, stärker zu werden."
Wenn man stärker wird, sollte man sich doch eigentlich unabhängig fühlen, oder nicht ?

Ich möchte einerseits gerne verlängern, weil ich endlich Vertrauen zu meiner Thera aufbauen konnte - was lang gedauert hat !- und ich auch einige Fortschritte gemacht habe. (Sie würde auch einen Verlängerungsantrag stellen, obwohl das viel Arbeit für sie wäre !)
Andererseits möchte ich keine noch engere Bindung eingehen, die mit zu viel Gefühl von meiner Seite für sie verbunden ist, denn dieses Gefühl ist einseitig und muss zwangsläufig enttäuscht werden.
Sie kann und will nunmal weder meine beste Freundin, noch meine Ersatzmutter werden.
Das ist mir von Kopf her völlig klar, nur leider kann mein Bauch nicht denken !

Habt ihr die Erfahrung gemacht, dass sich dieses Gefühl der Abhängigkeit wieder auflösen lässt ? Wenn ja, wie lang hat das gedauert ?
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candle
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Beitrag Mi., 20.01.2010, 19:04

Ich finde das Abhängigkeitsgefühl und das Ablösen gehört unbedingt dazu. Im gesamten ist es ja nun ein Nachreifeprozess.

candle
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Zwackel
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Beitrag Mi., 20.01.2010, 20:02

Liebe candle:
Ist dieser Nachreifungsprozess bei dir schon abgeschlossen ?
Wie lang hat es gedauert ?
War es ein schmerzhafter Prozess ?
Fühlst du dich jetzt reifer und unabhängiger ?
LG, Zwackel
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candle
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Beitrag Mi., 20.01.2010, 20:13

Ich kann da nicht viel zu sagen, weil ich das nicht so enorm empfunden habe. Selbständig war ich schon immer. Es dauert eben so lange wie es dauert.

candle
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schmetterling.1983
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Beitrag Mi., 20.01.2010, 20:43

Liebe Zwackel,

ich habe mir jetzt nicht den ganzen Tread durchgelesen aber mir stößt das erfinden von Träumen doch auch ein wenig auf.
Ich meine ich hatte so etwas wie, weil du dir dann selbt im Weg stehst schon mal irgendwo gelesen.
Therapie heißt ja viell. auch irgendwo lernen sich anderen mitzuteilen, durch die üblichen Dinge, nämlich sprechen.
Wenn du etwas vorließt oder einen Brief schreibst oder es nur über das Telefon schaffst, ...wie auch immer, sagst es so wie es ist, dann ist das sicher der viel bessere Weg als etwas hinzu zu dichten, was nicht wirklich passiert ist. Evtl. merkt dein(e) Thera das auch irgendwann, dass du mit Absicht lügst (Körpersprache, Gestik, Mimik, ..).
Bestimmt fällt dir noch ein erlicherer Weg ein dein Anliegen rüber zu bringen, ohne, dass du Lügen musst.
Mir fällt es auch ab und zu schwer, besonders am Anfang war es ein scheinbar unfassbares Unterfangen, Dinge zu erzählen, glaube mir, ich war verzweifelt. Doch wenn du dir die Zeit gibst und Ihr das zeigst, dass du da Hilfe brauchst bekommst du sie sicher.
Habt ihr die Erfahrung gemacht, dass sich dieses Gefühl der Abhängigkeit wieder auflösen lässt ? Wenn ja, wie lang hat das gedauert ?
Also bei meiner ersten Thera habe ich auch gedacht ich bekomme das nicht hin. Komischerweise hatte ich am Ende (ca. 3 J.) der Thera tatsächlich das Gefühl, das ich es auch alleine schaffen kann, zumindest die Idee. Obwohl ich Angst hatte. Dann hat sich herausgestellt, dass es doch ganz gut geklappt hat und ich zwar manchmal wehleidig an Sie gedacht habe aber ich nicht mehr abhängig war.
Vielleicht gibt die Verlängerung gerade die Zeit und Annäherung, die du noch brauchst um ihr zu vertrauen und das zu sagen, was du dich im Moment nur über die erfundenen Träume traust....
Ich habe es nicht bereut mich darauf einzulassen, damals nicht und heute nicht.
Komischerweise ist meine Angst vor dem Ende wieder sooooooooooooo groß, weil ich mich gerade auch so abhängig fühle. Aber ich habe zum Glück die Erinnerung, dass es am Ende gehen kann und ich mich nicht einsam und verlassen fühle, ich kann dich also verstehen mit deinen Befürchtungen. Das ist meine Logik, mit der ich versuche der Angst, die du wahrscheinlich auch hast etwas entgegen zu setzen.
LG Schmetterling
Schön ist eigentlich alles, wenn man es mit Liebe betrachtet.
Christian Morgenstern


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Beitrag Mi., 20.01.2010, 21:58

Hallo Zwackel

Noch abhängig...noch

Was ich meine: du fühlst dich abhängig, noch!, weil du dir nooch nicht vorstellen kannst, durch Vertrauen stärker und damit unabhängiger zu werden.

Rosenrot

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Zwackel
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Beitrag Mi., 20.01.2010, 22:03

Liebe Schmetterling,
danke für die ausführliche Antwort. So ähnlich wie du haben mir hier schon einige ins Gewissen geredet und ich seh mittlerweile auch ein, dass ich da wohl einen Umweg wähle, obwohl es besser ist, die Dinge direkt anzusprechen.

Ich werde mich wirklich bemühen, in Zukunft offener zu werden, auch wenn's mir schwerfällt !

Ich will nur nochmal klarstellen, dass ich NIE irgendwas "hinzudichte, was nicht wirklich passiert ist ", und dass auch NICHTS erfinde, was mit meinen wahren Problemen gar nichts zu tun hat. (Das wäre ziemlich dumm und auch total überflüssig.)
Ich habe meine tatsächlichen Gedanken und meine wahren Gefühle nur in Gleichnisse und Traumbilder übersetzt. Insofern würde ich das auch nicht als Lügen oder böswillige Täuschung bezeichnen.

Noch eine Frage an dich: Hast du mit deinem/ deiner Therapeut(in) über deine Angst vor Abhängigkeit bzw vor dem Verlassenwerden offen reden können ? Wenn ja, wie hast du das denn konkret gesagt ? Und wie hat er/ sie reagiert ?

Vielleicht hilft es mir, das direkt anzusprechen, wenn ich weiß, wie es andere geschafft haben.

LG, Zwackel
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(John Lennon)

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candle
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Beitrag Mi., 20.01.2010, 22:37

Bist Du denn sonst von wen abhängig? Das kann ja der Schlüssel sein.

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hungryheart
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Beitrag Do., 21.01.2010, 09:05

Zwackel hat geschrieben: Wenn man als kleines Mädchen genau von denjenigen missbraucht wurde (emotional wie sexuell), denen man am meisten vertraut hat, dann ist es sehr schwierig,jemals wieder jemandem völlig zu vertrauen.

zu deiner Frage, warum ich nicht zu meinen Gefühlen stehe:

Wenn man von denjenigen zurückgewiesen und ignoriert wird, die man am meisten liebt und denen man hilflos ausgeliefert ist, dann zeigt man nicht so unbefangen seine Gefühle für jemanden aus panischer Angst vor erneuter Zurückweisung.

Wenn man seine Bedürfnisse immer nur verleugnen und seine Ängste verbergen musste, weil sie eh keinen interessierten, dann ist es nicht so leicht, dieses Verhalten abzulegen.
Ich hoffe, ihr könnt das nachvollziehen, auch wenn ihr nicht selbst betroffen seid.

hey zwackel,
das verstehe ich gut. es tut mir leid, das du so schlimmes erleben musstest.

und doch denke ich, dass es vielleicht auch ein eigene grenzen verletzen ist, über dinge sprechen, über die man noch nicht sprechen kann.

vielleicht würde es eher anstehen, aus der opferhaltung, die ich aus deinen zeilen herauslese, herauszugehen.
dazu gehört ganz stark eben eigene grenzen wahrzunehmen und zu achten und für sich zu sorgen.

nur so eine idee.

mit den träumen würde ich es nicht übertreiben, weil wohl auch die naivste und dümmste thera wohl irgendwann den braten riechen dürfte. zumal deine träume ja auch so "lehrbuchmäßige" zaunpfahlwinke sind......
Nimm was du willst und zahl dafür.

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